Bodhidharma entlarvt das Ego
Kaiser Wu erzittert vor dem Meister
Bodhidharma wurde von Kaiser Wu gefragt: "Mein Ego, das Selbst, macht mich rasend. Ich habe alles ausprobiert, doch ich werde es einfach nicht los. Hilf mir!" Bodhidharma sagte: "Komme morgen um drei Uhr früh zu mir. Komme alleine und vergiss nicht, dein Selbst mitzubringen. Ich werde es für immer vernichten." Der Kaiser bekam es mit der Angst zu tun. Dieser Bodhidharma sah ziemlich verrückt aus. Wie kann irgendjemand mein Selbst umbringen? Und was meinte er damit, als er sagte, "Vergiss nicht, es mitzubringen"?
Komm' alleine und bringe dein Ego mit!
Die ganze Nacht machte der Kaiser kein Auge zu, er wälzte sich im Bett hin und her. Mehrere Male entschied er sich, nicht zu hingehen. Bodhidharma hatte gesagt "Komm' alleine!" und er sah sehr gefährlich aus. In China war er als "Der Barbarische Buddha" bekannt. Er hatte gefährliche Augen. Wenn Bodhidharma jemandem in die Augen sah, dann konnte dieser monatelang nicht schlafen. Er sah wirklich wie ein Mörder aus - und war auch einer. Er brachte die Egos seiner Schüler um. Viele Leute wurden durch ihn erleuchtet. Er war wirklich einer, der nicht locker ließ.
Doch die Anziehung zu ihm war genauso groß wie die Angst. Bodhidharma war kein gewöhnlicher Mensch. Selbst wenn er äußerlich hart aussah, innen war er voller Mitgefühl. Kaiser Wu musste zu ihm gehen. Bodhidharma saß schon da und hatte seinen Stock in der Hand. "Du bist also gekommen. Wo ist dein Ego? Wo ist dein Selbst? Hast du es mitgebracht? Ich werde es für immer auslöschen."
Bodhidharma droht, das Ego zu töten
Der Kaiser sagte: "Wovon sprichst du? Das Selbst ist doch kein Ding, das ich mitbringen kann." Bodhidarma sagte: "Was ist es dann?" "Es ist etwas in mir drinnen," antwortete der Kaiser. "Na gut", sagte Bodhidarma, "innen oder außen, das macht keinen Unterschied. Mein Stock reicht überall hin. Setze dich einfach vor mich hin, schließe die Augen und versuche, es zu finden. In dem Moment, in dem du es gefunden hast, gib mir Bescheid und ich werde es umbringen."
Schlotternd und zitternd setzte sich der Kaiser vor Bodhidarma hin. Stunden vergingen. Die Sonne begann aufzugehen. Er hielt nach seinem Ego Ausschau, suchte und suchte. Es war wichtig, genau hinzuschauen, denn vor ihm saß dieser gefährliche Mann mit seinem großen Stock. Er würde wahrscheinlich hart zuschlagen.
Wo ist das Selbst?
Am Morgen, nach dem Sonnenaufgang, war der Kaiser ein völlig anderer Mensch. Bodhidharma sagte: "Jetzt kannst du deine Augen wieder aufmachen. Wo ist dein Selbst? Du hältst jetzt schon drei Stunden lang nach ihm Ausschau."
Der Kaiser berührte ehrfürchtig Bodhidarmas Füße und sagte: "Ich kann es nicht finden. Ich schaute wirklich genau hin. Niemals zuvor habe ich mich so angestrengt, das Ego zu finden. Ich habe meine ganze Energie dafür eingesetzt. Und doch konnte ich es nicht finden."
Bodhidarma lachte und sagte: "Ich habe es dir ja gesagt, ich habe es völlig ausgelöscht."
Das Ego gibt es nicht!
Das Ego gibt es nicht! Es existiert nur, wenn du nicht hinsiehst. Schaue nach innen und du wirst dort kein Ego finden, kein Selbst... nichts dergleichen. Was du findest, ist ewiges, unbegrenztes Leben. Du wirst dafür unglaublichen Respekt empfinden und das Leben zutiefst wertschätzen.
OSHO, Zitat - Auszug aus The Perfect Master Vol. 2 #4
Osho ist ein Kult
Hallo Petrovska!
Eine schöne Geschichte...

Über das Ego & das Selbst schrieb ich in einem anderen Thread folgendes:
Für mich gibt es das *Ich als das *ich bin & das *Ich als *Ego-Ich-Verstand.
Durch die Identifikation mit dem Ego-Verstand werden Gedanken zwanghaft.
Die Unfähigkeit die Gedanken anzuhalten, ist bei uns schon zu einer Volkskrankheit geworden.
Der unaufhörliche, geistige Lärm, hindert uns daran, den Raum der innerlichen Stille zu finden, der vom Sein untrennbar ist.
Außerdem schafft er ein *falsches Verstand geborenes Selbst, daß einen Schatten von Angst & Leiden wirft.
Der Philosoph Descartes glaubte, daß er die fundamentalste Wahrheit gefunden hatte, als er sagte: "ich denke, also bin ich"...in Wirklichkeit aber, hat er damit den grundlegensten Irrtum geschaffen, nämlich den, daß er das Denken mit dem Sein & Identität mit Denken gleichgesetzt hat.
Der zwanghaft Denkende lebt in einem Zustand von scheinbarer Getrenntheit & in einer krankhaft komplexen Welt ständiger Konflikte.
Identifikation mit dem Ego-Verstand erschafft einen dunklen Schleier von Konzepten, Vorstellungen, Bezeichnungen, Urteilen & Definitionen, die jede wahre Beziehung zu unserem Selbst behindert.
Der Ego-Verstand gerät zwischen uns & unserem Selbst, zwischen uns & unseren Mitmenschen, zwischen uns & der Natur & zwischen uns & Gott.
Dieser Schleier der Gedanken erschafft, wie schon gesagt, auch die Illusion der Trennung, die Illusion, daß es uns gibt & getrennt davon auch noch die Anderen.
Dieses Eins-Sein können wir als offensichtliche Wahrheit nicht mehr spüren.
Wir mögen vielleicht glauben das es wahr ist, aber wir wissen es nicht genau.
Ein Glaube mag uns ja trösten, aber erst durch unsere eigene Erfahrung wird er befreiend wirken.
Unseren Verstand sollten wir benutzen, wie ein Werkzeug, das wir beiseite legen, wenn wir es nicht mehr brauchen.
Doch werden die meisten Menschen von ihrem Verstand benutzt.
Freiheit beginnt, wenn wir erkennen, daß wir mit dem Ego-Verstand nicht identisch sind.
Dieses Erkennen befähigt uns, den Denker zu beobachten & sobald wir beginnen, den Denker zu beobachten, wird eine höhere Bewußtseinsebene aktiviert.
Dann erst beginnen wir zu erkennen, daß es einen enormen Bereich von Intelligenz jenseits des Denkens gibt.
Dann erkennen wir, daß unser Denken nur einen winzig kleinen Aspekt dieser Intelligenz ausmacht & wir erkennen auch, daß alles was dem Leben wahren Wert verleiht, wie Liebe, Schönheit, Frieden, Freude & Krativität, seinen Ursprung jenseits des Verstandes hat.
Dann beginnen wir zu erwachen...!
Alles Liebe - ralrene