Trotzdem nützt es jetzt nichts mehr, Dir ein schlechtes Gewissen zu machen, Du hast es in guter Absicht gemacht. Ich habe auch eine recht große Narbe von der TB-Impfung am Bein und mir ist klar, dass ich trotzdem keinen ausreichenden Schutz dagegen habe.
Nun noch mal zum schlechten Gewissen: meine Mutter hat mich nicht gestillt, da in den 60iger Jahren von den Ärzten gesagt wurde, die industrielle Nahrung sei besser als die Muttermilch. Ich habe dadurch schnell Milchschorf gehabt und später Neurodermitis und sonstige Allergien. Mit 27 Jahren bekam ich als Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1 und da habe ich auch erfahren, dass ich das eventuell nicht bekommen hätte, wenn ich gestillt worden wäre. So ist das nun und meine Mutter hat sich deshalb auch schon schlecht gefühlt, was aber einfach Blödsinn ist, denn man tut etwas in guter Absicht, obwohl es letztendlich nicht gut war, aber ich würde ihr nie die Schuld geben, es ist gut so, wie es ist.
Genausowenig sollte man aber auf die Impfungen bestimmter Erkrankungen verzichten, auch wenn ein minimales Risiko dabei ist, auch an der Impfung zu erkranken. Das Leben hält überall Risiken und Überraschungen bereit, man kann sich nicht vor allem schützen und Du wirst auch Dein Kind nicht vor allem Leid schützen können. Es gehört zum Leben dazu und formt die Persönlichkeit. Das einzig Entscheidende ist, dass Dein Kind weiß, dass Du jederzeit für es da bist, das ist Schutz genug. Verstehst Du, was ich meine?