@Joey - ich habe etwas gefunden, das sehr plausibel darstellt, warum Argumente, Belege, Studien nicht ankommen, nicht verstanden werden:
http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/starrkoepfe_ueberzeugen.pdf
daraus:
Es geht darum, dass sich etwas wahr anfühlt,
dass sich das diffuse Gefühl
einstellt, eine Geschichte, eine Aussage oder eine
Nachricht entspreche der Wahrheit. Die (natürlich!) korrekten Sachinformationen
müssen also so präsentiert werden, dass sie sich wahr anfühlen.
... denn so überzeut Homöopathie die Menschen, d.h. Menschen, die Homoöpathie zugetan sind, sind es gewohnt, ihren Kopf komplett auszuschalten; weiter im Zitat:
Je weniger ein Mensch geistig herausgefordert wird, desto eher schluckt er das, was ihm gesagt wird.
...
Kognitive Beanspruchung versetzt hingegen das analytische Denken eines Menschen
in Alarmzustand und verrammelt den Zugang zum Geist des Starrkopfes.
...
Gute
Lesbarkeit und leichte Verständlichkeit erhöhen hingegen die Illusion von Wahrheit.
...
Selbst wenn zwölf wasserdichte Punkte angeführt werden,
lässt die Überzeugungskraft mit dem Umfang der Informationen nach. Viele
Argumente zu bedenken, kostet Kraft und erzeugt ein unbehagliches Gefühl, das
Menschen automatisch scheuen. Wer Starrköpfe überzeugen will, sollte also wenige
sehr gute statt viele sehr gute Argumente in den Ring werfen.
...
Doch die stete
Wiederholung einfacher Botsch
aften reduziert den Grad an geistiger Anstrengung,
die es braucht, um diese zu verarbeiten
–
und was mit Leichtigkeit verarbeitet wird,
fühlt sich irgendwann vertraut und gut an.
...
„Was sich vertraut anfühlt, wird schon stimmen.“
...
Wenn Statistik gegen Geschichten antritt, dann liegen die Zahlen meistens nach
wenigen Runden k.o. im Staub. Persönliche Anekdoten übertrumpfen die beste
Studie an Überzeugungskraft
–
das ist tragisch, aber nicht zu leugnen.
...
Besonders hartnäckig nisten sich Fehlinformationen in unserem Kopf ein, wenn sie
Bausteine einer Geschichte sind, die aus einer Kette von Kausalitäten besteht. Und
Menschen akzeptieren lieber schlechte oder unsinnige Erklärungen, als gar keine zu
bekommen.
...
Je vehementer
eine Meinung vertreten wird, desto brüchiger ist das Fundament aus Fakten, auf dem
diese errichtet ist.
Du siehst: mit Fakten, wasserdichten Studien und Beweisen kommst du gegen "gefühltes Wissen" nicht an.
Du müßtest also genauso argumentieren wie die Homöopathieanhänger - mit Anekdötchen, markigen, stammtischähnlichen Sprüchen, ständigen Wiederholungen, ganz einfachen Kausalitäten, die du dir nach Gutdünken zusammenschusterst, einfachen Wörtern und ganz kurzen, prägnanten Sätzen, die ohne Schwierigkeiten rach ins Gehirn des Gegenübers gehen.
Ich weiß, dass du das genauso wenig kannst wie ich, aber bedenke, mit guten Argumenten, wasserdichten Studien und harten Fakten sowie Fremdwörtern, komplexem Satzbau usw. treibst du diese Menschen noch weiter in die Fänge der Homöopathie und somit zu dubiosen Heilern und HPs.