Das ist auch eine Glaubensvorstellung, da auch der Atheist der eben daran glaubt, dass nach dem Leben Ende ist ohne dafür einen Beweis zu haben. Alles was eine unbewiesene Meinung zu einem Thema beinhaltet ist Glaube.
Die einzige Gruppe die da tatsächlich an nichts glaubt sind die Leute die sich noch nie in ihrem Leben über das Thema Gedanken gemacht haben und sich nie eine Meinung zu dem Thema gebildet haben.
Streng genommen richtig.
ABER:
Man darf dabei nicht vergessen, dass wir nicht vollkommen ahnungslos sind. Wenn wir bei einem Umstand alle Hypothesen als gleichwertig betrachten würden, weil keine wirklich bewiesen ist, würden wir so tun, als wüssten wir gar nichts. Man kann eben auch schauen, wie sich die verschiedenen Hypothesen darin einfügen, was wir schon wissen. Wird bestehenden Erkenntnissen widersprochen? Sind ausufernde Zusatzannahmen für die Hypothese notwendig? Das sind Kriterien für die Plauibilität. Eine unplausible Hypothese ist nicht automatisch falsch, aber wahrscheinlicher falsch als eine plausible Hypothese. Und die Belege, die für unplausible Hypothesen sprechen sollen, werden aus guten Gründen durchaus strenger betrachtet.
Ein Beispiel: Angenommen ich würde ein Foto eines Pferdes auf einer Wiese hier einstellen. Kaum jemand würde an der Richtigkeit zweifeln. Pferde unterliegen der Schwerkraft, sind daher nur kurzzeitog vom Boden getrennt, wenn sie springen, und wir alle - zumindest die, die ab und zu auch ländliche Gegenden aufsuchen - haben schon viele Pferde auf Wieden gesehen. Es widerspricht nichts, was wir über Pferde, Wiesen, Schwerkraft etc. schon wissen.
Wenn ich hingegen ein Foto eines Pferdes hier einbringen würde, welches irgendwie in der Luft umringt von Wolken schwebt, würden die meisten Menschen an irgendeinen Trick oder an Bildbearbeitung a la GIMP oder Photoshop denken - und das aus guten Gründen. Es sind wieder plausible bekannte Möglichkeiten, die das Zustandekommen des Bildes erklären können, ohne, dass unser Wissen über Schwerkraft u.ä. verletzt werden muss. Um die Richtigkeit des Bildes zu beweisen - also, dass es einen realen Sachverhalt widerspiegelt - müsste sehr viel mehr passieren.