Cogito ergo sum

Die Frage ist mir zu allgemein gestellt. Die Antwort darauf, wie es sich deckt, wäre "bestens". Aber ist dir das eine Hilfe? Wohl kaum.
Vielleicht möchtest du deine Frage präziser formulieren.


Wenn gewisse Aspekte (Ort und Impuls) zeitgleich unbestimmbar und dennoch in ihrer Wirkung konkret sind, wenn sich also, spezifische Eigenschaften nicht exakt bestimmen lassen, jedoch eindeutig "exakt wirken", wie deckt sich das mit deiner "theoretisch" vorhersagbaren Sicht der Dinge? Laut deinen Ausführungen fehlen uns Informationen, die zwar vorhanden, aber ausserhalb unseres "Aufmerksamkeitsfokus" liegen, sehe ich das richtig?
Wie passt das mit den unbestimmbaren Wahrscheinlichkeiten zusammen, die innerhalb der Quantenwelt typisch sind?
Soll die Antwort darauf eine weitere Illusionsebene sein?
Irgendwie kann ich mich nicht damit anfreunden alles mit einem Wort erklären zu wollen/müssen. Klingt zwar einfach genug um wahr zu sein (Ockhams Rasiermesser) aber das klang auch Newtons Sicht der Dinge.. mehr als zwei Jahrhunderte lange.
 
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Ich beschäftige mich immer mal wieder mit den Schriften von Alfred Adler, auch wenn diese von den Begrifflichkeiten her veraltet sind im Bereich der Psychologie. Aber die Leitlinien des Wahrnehmens und Handelns werden gut erklärt in ihrem Kern, was uns wirklich antreibt, nämlich das Persönlichkeitsgefühl, das geschützt und gehoben werden will. Alfred Adler hat diese Motivation sogar über das psychologische Modell des Lust-Unlustprinzips gestellt. Das Streben nach Hebung, Wiederherstellung und Sicherung des Persönlichkeitsrechts kann sich nämlich auch darin ausdrücken, gegen typische Kennzeichen des Lust-Unlustprinzips anzugehen bzw. dieses sogar zu verdrehen. Die Wahrung des Persönlichkeitsrechts steht im Mittelpunkt, dies auch im Sinne von Cogito ergo sum.

Ich komme nochmal auf Alfred Adler zurück, denn er geht von einer fiktionalen Wahrnehmung aus, die wir fortwährend als Schema entwerfen, um uns die Welt zu erklären und zu ordnen, um sich nicht unsicher zu fühlen. Man zimmert sich eigene Weltkonstruktionen zurecht. Eine gesunde Reaktion ist es, dies zu erkennen und nicht zwanghaft an die eigenen Hypothesen zu glauben, sondern offen zu bleiben und den Entwurfscharakter der menschlichen Welterklärung als solches zu sehen. Ich weiß, dass ich nichts weiß.
 
Wenn gewisse Aspekte (Ort und Impuls) zeitgleich unbestimmbar und dennoch in ihrer Wirkung konkret sind, wenn sich also, spezifische Eigenschaften nicht exakt bestimmen lassen, jedoch eindeutig "exakt wirken", wie deckt sich das mit deiner "theoretisch" vorhersagbaren Sicht der Dinge?
Was die Unschärferelation aufzeigt, ist die Tatsache, dass es keine Ort an sich gibt, die man als gegeben voraussetzen kann, um sie dann einfach nur ”ablesen“ zu können.

Wir setzen einfach voraus, dass jede Bewegtheit Orte benötigt. Doch Verortungen wie auch Bewegtheiten sind Ergebnisse von Anschauung, ist doch schon der Ort eines Teilchens die Zugabe beim Akt der Beobachtung, während das Teilchen selbst, wie jeder tote Körper, nichts von Ort und Zeit wissend, lediglich in seinem Zustand verharrt, wie bereits Isaac Newton in seinem 1. Axiom klar zu stellen versuchte. Daher kennt es auch keine Bewegung und auch keinen Raum, weil der Eindruck der Bewegtheit sich erst durch den Wechsel des Ortes ergibt, was sowohl ein vergleichendes Gedächtnis voraussetzt, als eben auch die Bezugspunkte, zu denen hin der Beobachter die Dinge in Beziehung setzt. Hierzu spannt er ein Bezugssystem auf, mit welchem er den Dingen jene Eigenschaften verleiht, die dieses hergibt. Ohne ein solches Bezugssystem gibt es diese Eigenschaften nicht. Jedes Bezugssystem ist in allen Fällen eine Beziehung zwischen Beobachter und dem, was er beobachtet.

Dazu Werner Heisenberg (1901-1976): "Die Bahn eines Teilchens entsteht erst dadurch, dass wir es beobachten." Nämlich im Bewusstsein. Im Gedächtnis des Beobachters entsteht sie durch die Aneinanderreihung der zunächst durch Anschauung erschafften und dann als Ergebnis bemerkten Bezugspunkte (Orte), zunächst zu einer Linie bzw. Kurve, dann zu einer Bahn, die dann als Beschreibung der Beobachtung dient, aber genau genommen eben keine Beschreibung der Sache ist.

Das heißt: Sämtliche Eigenschaften eines Teilchens/Welle werden erst durch Interpretation erzeugt, genauer gesagt, durch Ausüben von Aufmerksamkeit in einer ganz bestimmten Intensität und Qualität erschaffen. Denn Interpretation, also Bedeutung, ist immer etwas, worauf GE-deutet wird (anschaulich: mit dem Finger auf etwas deuten). Daher sind raumzeitliche Kriterien wie Orte und Geschwindigkeit (=veränderte Orte) grundsätzlich etwas, was jeder Beobachtung hinzugefügt wird, und nichts, was aus ihr herauskommt. Und genau das zeigt die Unschärferelation.

Laut deinen Ausführungen fehlen uns Informationen, die zwar vorhanden, aber ausserhalb unseres "Aufmerksamkeitsfokus" liegen, sehe ich das richtig?
Ganz allgemein kann man hierzu feststellen:

Wenn es sich um ein bereits bekanntes System handelt, von dem man lediglich seinen Aufmerksamkeitsfokus abgezogen und ihn auf etwas anderes gerichtet hat, dann kann man durchaus von einem vorübergehenden Fehlen von Informationen sprechen.

Wenn es sich jedoch um ein noch unbekanntes System handelt, dann liegen auch keine Informationen darüber vor, so dass man eine Aussage über etwas Fehlendes machen könnte.

Wie passt das mit den unbestimmbaren Wahrscheinlichkeiten zusammen, die innerhalb der Quantenwelt typisch sind?

Wahrscheinlichkeiten sind Möglichkeiten, die noch nicht umgesetzt sind. Sie haben demzufolge noch nicht die Qualität einer Wirkung.

Wie du vielleicht weißt, formuliert man in der Quantenphysik so, dass man sagt: Ein noch nicht gemessenes Teilchen/Welle ist in einer Art Super-Position. Es ist überall und nirgends, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit hier als dort. Das nennt man Aufenthaltswahrscheinlichkeits-Verteilung. Und erst die Messung führt dazu, dass die überlagerte Wellenfunktion kollabiert, so dass nur eine einzige aller Möglichkeiten übrig bleibt. Erst dann erlangt das Teilchen/Welle sein tatsächliches Vorhandensein, sprich, seine Wirkung.

Aber da fragt sich der Analytiker zurecht: Wie kann man etwas rückwirkend verteilen, das noch gar nicht vorhanden ist? Denn das tatsächliche Vorhandensein entsteht ja erst bei der Messung und keinen Moment vorher. Vorher hat es allenfalls die Qualität einer Möglichkeit. Aber Möglichkeiten sind noch keine Wirkungen. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeits-Verteilung ist daher nur ein mathematischer Trick und hat nichts mit den tatsächlichen Vorgängen zu tun. Solche mathematischen Tricks gibt’s zuhauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was die Unschärferelation aufzeigt, ist die Tatsache, dass es keine Ort an sich gibt, die man als gegeben voraussetzen kann, um sie dann einfach nur ”ablesen“ zu können.

Wir setzen einfach voraus, dass jede Bewegtheit Orte benötigt. Doch Verortungen wie auch Bewegtheiten sind Ergebnisse von Anschauung, ist doch schon der Ort eines Teilchens die Zugabe beim Akt der Beobachtung, während das Teilchen selbst, wie jeder tote Körper, nichts von Ort und Zeit wissend, lediglich in seinem Zustand verharrt, wie bereits Isaac Newton in seinem 1. Axiom klar zu stellen versuchte. Daher kennt es auch keine Bewegung und auch keinen Raum, weil der Eindruck der Bewegtheit sich erst durch den Wechsel des Ortes ergibt, was sowohl ein vergleichendes Gedächtnis voraussetzt, als eben auch die Bezugspunkte, zu denen hin der Beobachter die Dinge in Beziehung setzt. Hierzu spannt er ein Bezugssystem auf, mit welchem er den Dingen jene Eigenschaften verleiht, die dieses hergibt. Ohne ein solches Bezugssystem gibt es diese Eigenschaften nicht. Jedes Bezugssystem ist in allen Fällen eine Beziehung zwischen Beobachter und dem, was er beobachtet.

Dazu Werner Heisenberg (1901-1976): "Die Bahn eines Teilchens entsteht erst dadurch, dass wir es beobachten." Nämlich im Bewusstsein. Im Gedächtnis des Beobachters entsteht sie durch die Aneinanderreihung der zunächst durch Anschauung erschafften und dann als Ergebnis bemerkten Bezugspunkte (Orte), zunächst zu einer Linie bzw. Kurve, dann zu einer Bahn, die dann als Beschreibung der Beobachtung dient, aber genau genommen eben keine Beschreibung der Sache ist.

Das heißt: Sämtliche Eigenschaften eines Teilchens/Welle werden erst durch Interpretation erzeugt, genauer gesagt, durch Ausüben von Aufmerksamkeit in einer ganz bestimmten Intensität und Qualität erschaffen. Denn Interpretation, also Bedeutung, ist immer etwas, worauf GE-deutet wird (anschaulich: mit dem Finger auf etwas deuten). Daher sind raumzeitliche Kriterien wie Orte und Geschwindigkeit (=veränderte Orte) grundsätzlich etwas, was jeder Beobachtung hinzugefügt wird, und nichts, was aus ihr herauskommt. Und genau das zeigt die Unschärferelation.


Ganz allgemein kann man hierzu feststellen:

Wenn es sich um ein bereits bekanntes System handelt, von dem man lediglich seinen Aufmerksamkeitsfokus abgezogen und ihn auf etwas anderes gerichtet hat, dann kann man durchaus von einem vorübergehenden Fehlen von Informationen sprechen.

Wenn es sich jedoch um ein noch unbekanntes System handelt, dann liegen auch keine Informationen darüber vor, so dass man eine Aussage über etwas Fehlendes machen könnte.



Wahrscheinlichkeiten sind Möglichkeiten, die noch nicht umgesetzt sind. Sie haben demzufolge noch nicht die Qualität einer Wirkung.

Wie du vielleicht weißt, formuliert man in der Quantenphysik so, dass man sagt: Ein noch nicht gemessenes Teilchen/Welle ist in einer Art Super-Position. Es ist überall und nirgends, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit hier als dort. Das nennt man Aufenthaltswahrscheinlichkeits-Verteilung. Und erst die Messung führt dazu, dass die überlagerte Wellenfunktion kollabiert, so dass nur eine einzige aller Möglichkeiten übrig bleibt. Erst dann erlangt das Teilchen/Welle sein tatsächliches Vorhandensein, sprich, seine Wirkung.

Aber da fragt sich der Analytiker zurecht: Wie kann man etwas rückwirkend verteilen, das noch gar nicht vorhanden ist? Denn das tatsächliche Vorhandensein entsteht ja erst bei der Messung und keinen Moment vorher. Vorher hat es allenfalls die Qualität einer Möglichkeit. Aber Möglichkeiten sind noch keine Wirkungen. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeits-Verteilung ist daher nur ein mathematischer Trick und hat nichts mit den tatsächlichen Vorgängen zu tun. Solche mathematischen Tricks gibt’s zuhauf.

Elegant, sehr elegant. Ich muss meine Antwort auf später verschieben, erstens um darüber nachzudenken und zweitens weil das Sozialleben nach Bewegung ruft.

Schönen Abend
 
Die Reduktion auf den Aufmerksamkeitsfokus ist mir einfach zu wenig. So definiere ich mich nicht.

Ein kritischer Einwand zur Aufmerksamkeitsökonomie:
 
Was die Unschärferelation aufzeigt, ist die Tatsache, dass es keine Ort an sich gibt, die man als gegeben voraussetzen kann, um sie dann einfach nur ”ablesen“ zu können.

Wir setzen einfach voraus, dass jede Bewegtheit Orte benötigt. Doch Verortungen wie auch Bewegtheiten sind Ergebnisse von Anschauung, ist doch schon der Ort eines Teilchens die Zugabe beim Akt der Beobachtung, während das Teilchen selbst, wie jeder tote Körper, nichts von Ort und Zeit wissend, lediglich in seinem Zustand verharrt, wie bereits Isaac Newton in seinem 1. Axiom klar zu stellen versuchte. Daher kennt es auch keine Bewegung und auch keinen Raum, weil der Eindruck der Bewegtheit sich erst durch den Wechsel des Ortes ergibt, was sowohl ein vergleichendes Gedächtnis voraussetzt, als eben auch die Bezugspunkte, zu denen hin der Beobachter die Dinge in Beziehung setzt. Hierzu spannt er ein Bezugssystem auf, mit welchem er den Dingen jene Eigenschaften verleiht, die dieses hergibt. Ohne ein solches Bezugssystem gibt es diese Eigenschaften nicht. Jedes Bezugssystem ist in allen Fällen eine Beziehung zwischen Beobachter und dem, was er beobachtet.

Dazu Werner Heisenberg (1901-1976): "Die Bahn eines Teilchens entsteht erst dadurch, dass wir es beobachten." Nämlich im Bewusstsein. Im Gedächtnis des Beobachters entsteht sie durch die Aneinanderreihung der zunächst durch Anschauung erschafften und dann als Ergebnis bemerkten Bezugspunkte (Orte), zunächst zu einer Linie bzw. Kurve, dann zu einer Bahn, die dann als Beschreibung der Beobachtung dient, aber genau genommen eben keine Beschreibung der Sache ist.

Das heißt: Sämtliche Eigenschaften eines Teilchens/Welle werden erst durch Interpretation erzeugt, genauer gesagt, durch Ausüben von Aufmerksamkeit in einer ganz bestimmten Intensität und Qualität erschaffen. Denn Interpretation, also Bedeutung, ist immer etwas, worauf GE-deutet wird (anschaulich: mit dem Finger auf etwas deuten). Daher sind raumzeitliche Kriterien wie Orte und Geschwindigkeit (=veränderte Orte) grundsätzlich etwas, was jeder Beobachtung hinzugefügt wird, und nichts, was aus ihr herauskommt. Und genau das zeigt die Unschärferelation.


Ganz allgemein kann man hierzu feststellen:

Wenn es sich um ein bereits bekanntes System handelt, von dem man lediglich seinen Aufmerksamkeitsfokus abgezogen und ihn auf etwas anderes gerichtet hat, dann kann man durchaus von einem vorübergehenden Fehlen von Informationen sprechen.

Wenn es sich jedoch um ein noch unbekanntes System handelt, dann liegen auch keine Informationen darüber vor, so dass man eine Aussage über etwas Fehlendes machen könnte.



Wahrscheinlichkeiten sind Möglichkeiten, die noch nicht umgesetzt sind. Sie haben demzufolge noch nicht die Qualität einer Wirkung.

Wie du vielleicht weißt, formuliert man in der Quantenphysik so, dass man sagt: Ein noch nicht gemessenes Teilchen/Welle ist in einer Art Super-Position. Es ist überall und nirgends, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit hier als dort. Das nennt man Aufenthaltswahrscheinlichkeits-Verteilung. Und erst die Messung führt dazu, dass die überlagerte Wellenfunktion kollabiert, so dass nur eine einzige aller Möglichkeiten übrig bleibt. Erst dann erlangt das Teilchen/Welle sein tatsächliches Vorhandensein, sprich, seine Wirkung.

Aber da fragt sich der Analytiker zurecht: Wie kann man etwas rückwirkend verteilen, das noch gar nicht vorhanden ist? Denn das tatsächliche Vorhandensein entsteht ja erst bei der Messung und keinen Moment vorher. Vorher hat es allenfalls die Qualität einer Möglichkeit. Aber Möglichkeiten sind noch keine Wirkungen. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeits-Verteilung ist daher nur ein mathematischer Trick und hat nichts mit den tatsächlichen Vorgängen zu tun. Solche mathematischen Tricks gibt’s zuhauf.

Newton ging von einer absoluten Zeit in einem absoluten Raum aus. Einstein hat gezeigt, das nicht nur Raum und Zeit relativ sind, sondern auch deren direkten Zusammenhang bewiesen. Es gibt keine absolute Zeit und keinen absoluten Raum, nur eine relative Raumzeit. Dennoch irrte sich Einstein in seiner Annahme das Universum sei zwar komplex, aber theoretisch vorhersagbar. Ab jetzt werden es zuviele Namen, deshalb lass ich die wesentlichen Erkenntnisse für sich sprechen. Das Universum ist nicht nur komplex, es ist abstrakt und verhält sich seltsam. Es ist weder kontinuierlich, noch vorhersagbar. Es weist emmergente Eigenschaften auf die sich nirgends ableiten lassen. Es verhält sich weder konsistent, noch nachvollziehbar, auf jeder denkbaren Skala gelten in den Extrembereichen unterschiedliche Regeln. Die makroskopische Welt hat nichts mit der Welt des verschwindend Kleinen gemein.
Den Kollaps der Wellenfunktion, den du erwähnst, den gibt es in diesem Sinne nicht. Das ist das schwierige an dem Ganzen. Experimente beweisen das Wahrscheinlichkeitswellen zwar kollabieren wenn sie gemessen werden, aber sie tun es nur wenn sie sich beobachtet "fühlen". Das Universum weiss anscheinend, so seltsam das auch klingen mag, das es beobachtet wird und reagiert dementsprechend mit "Realität".
Es entzieht sich aktiv seiner Deutung, rückwirkend in der Zeit.. es bewahrt sich eine gewisse Zufälligkeit in allen Aspekten, nur zur Sicherheit. Deshalb finde ich deinen Ansatz zwar elegant aber nicht richtig.
 
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Newton ging von einer absoluten Zeit in einem absoluten Raum aus. Einstein hat gezeigt, das nicht nur Raum und Zeit relativ sind, sondern auch deren direkten Zusammenhang bewiesen. Es gibt keine absolute Zeit und keinen absoluten Raum, nur eine relative Raumzeit. Dennoch irrte sich Einstein in seiner Annahme das Universum sei zwar komplex, aber theoretisch vorhersagbar. Ab jetzt werden es zuviele Namen, deshalb lass ich die wesentlichen Erkenntnisse für sich sprechen. Das Universum ist nicht nur komplex, es ist abstrakt und verhält sich seltsam. Es ist weder kontinuierlich, noch vorhersagbar. Es weist emmergente Eigenschaften auf die sich nirgends ableiten lassen. Es verhält sich weder konsistent, noch nachvollziehbar, auf jeder denkbaren Skala gelten in den Extrembereichen unterschiedliche Regeln. Die makroskopische Welt hat nichts mit der Welt des verschwindend Kleinen gemein.
Den Kollaps der Wellenfunktion, den du erwähnst, den gibt es in diesem Sinne nicht. Das ist das schwierige an dem Ganzen. Experimente beweisen das Wahrscheinlichkeitswellen zwar kollabieren wenn sie gemessen werden, aber sie tun es nur wenn sie sich beobachtet "fühlen". Das Universum weiss anscheinend, so seltsam das auch klingen mag, das es beobachtet wird und reagiert dementsprechend mit "Realität".
Es entzieht sich aktiv seiner Deutung, rückwirkend in der Zeit.. es bewahrt sich eine gewisse Zufälligkeit in allen Aspekten, nur zur Sicherheit. Deshalb finde ich deinen Ansatz zwar elegant aber nicht richtig.
Deine Formulierungen über die Beschreibung des Universums klingen so, als würdest du es selbst insgesamt für ein Lebewesen halten. Du spricht von seinen Verhaltensweisen, mit denen es sich so und so verhält, abstrakt und seltsam, weder konsistent noch nachvollziehbar, als wäre es ein Fremder, als wäre es der Vertreter einer anderen Kultur, dessen Sprache und Verhaltensweisen du insgesamt noch nicht ganz durchschaut hast. Solche Formulierungen wie deine findet man häufig.

Im Gegensatz zu dir, verstehe ich das Universum nicht als etwas, das sich auf bestimmte Art und Weise verhält, sondern vielmehr als die Zusammenfassung aller Ausdrucksweisen von Lebewesen. Ausdrucksweisen sind jedoch nicht die Lebewesen selbst, sondern ihre Hilfsmittel. Das ist eine völlig andere Sicht. Es sind nicht die beobachtbaren Dinge, Wirkungen und Kräfte, die von sich aus das jeweilige Verhalten in einer kolossalen Gesamtwirkung zeigen, die wir Universum nennen, sondern es sind Lebewesen unterschiedlichster Art, die sie um Ausdruck bringen. Die Dinge, Wirkungen und Kräfte sind kommunikative Ausdrucksmittel von immenser Vielfalt, Ausprägung, Form und Wirkungsweisen.

Alles Beobachtbare im Universum, angefangen von den kleinsten Dingen/Wirkungen wie Quarks, Elektronen, Atome, Moleküle, etc., über größere Ansammlungen von ihnen wie biologische Verkörperungen, über Planeten, Sterne und Monde, etc., bis hin zu den gigantischen Strukturen wie Galaxie-Anhäufungen, all das agiert und reagiert miteinander und zeigt damit ein unübersehbares, unbestreitbares kommunikatives Verhalten. Und diese Dinge agieren und reagieren nicht in einer beliebigen Art und Weise und auch nicht allem, sondern nur mit bestimmten anderen Dingen. Nicht jedes Elementarteilchen, nicht alle Atome oder Moleküle agieren oder reagieren mit jedem anderen, sondern nur mit bestimmten. Das setzt ein Unterscheidungsvermögen voraus, eine Vergleichs- und Auswahlfähigkeit, fast hätte ich gesagt, ein Erinnerungsvermögen, genauso wie ich vergleiche, auswähle und unterscheide, auf welche Beiträge ich hier agiere oder reagieren werde.

Ich kann das immense Zusammenspiel aller Dinge, Wirkungen und Kräfte nicht anders deuten und verstehen, als ein zum Ausdruck gebrachtes kommunikatives Verhalten von jenen, für die die jeweiligen Dinge, Wirkungen und Kräfte eine Bedeutung haben.

Ich verstehe die gesamte Materie mit all ihren Erscheinungs- und Ausdrucksformen als eine bestimmte Kommunikationsmethode. So wie ein Maler sich mit Hilfe von Materie in Form eines Gemäldes kommunikativ zum Ausdruck bringt, aber niemand auf die Idee käme, zu behaupten, dass das Gemälde dasselbe wie der Maler ist, werden alle anderen materiellen Ausdrucksformen nicht so konsequent gesehen, ja, manche Leute ordnen diesen Ausdrucksformen gar selbst eine Lebendigkeit zu, weil sie die Urheber und die Unterschiede wie zwischen Maler und Gemälde noch nicht ausmachen können. Wenn diese Leute konsequent wären, dann müssten sie sagen: Das Gemälde habe sich selbst erschaffen. Die Farben, Pinsel und die Leinwand, alles materielle Dinge, haben sich selbst zusammengefunden und als Zugabe noch einen Maler hervorgebracht. Das wäre konsequent, wenn man der Materie grundsätzlich die Eigenschaft zuordnet, von Unbelebtheit zur Belebtheit wechseln zu können.

Auch kann ich nicht erkennen, wie all die materiellen Ausdrucksformen ohne jegliche Aufmerksamkeit zustande gekommen sein sollten. Allein die erwähnte Unterscheidungs-, Vergleichs- und Auswahlfähigkeit beim Umgang miteinander, kann unmöglich ohne jegliche Aufmerksamkeit stattfinden, ob man sie nun als Sensorik oder als sinnlich/kognitive Fähigkeiten bezeichnen möchte.

Für mich ist das Universum in seiner Vielfalt die Umsetzung eines fundamental zugrunde liegenden Kommunikationsverlangens, dem ich keine andere, passendere Bezeichnung zuordnen kann, als Aufmerksamkeit.

Ich kann nicht erkennen, was an meinen Ausführungen falsch sein könnte.

Plausibilitätsfrage:
Wie wäre ein Universum, in dem sich nichts und niemand bemerken könnte?
 
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