Cogito ergo sum

Neuronen sind Folgewirkungen und nichts, was aus sich heraus stattfindet.

Es gibt keine Neuronen, die als Anfang im Sinne einer Ersten Wirkung verstanden werden können, weil ein solcher Anfang einer vorherigen Wirkungslosigkeit bedarf, da es sonst kein Anfang gewesen sein kann. Nur eine vorherige absolute Wirkungslosigkeit gewährleistet, dass es vor einem postulierten Anfang keine anderen Wirkungen gegeben haben kann. Doch eine Wirkungslosigkeit beinhaltet nun mal keinen Impuls, der zu irgend etwas führen könnte. Deswegen gibt es keine Anfänge von irgendwas, keine Erste Wirkung.

Alle elektrischen Reize, alle Neurotransmitter, die das Gehirn erzeugt, sind Folgewirkungen, mit denen etwas Konkretes UMGESETZT und nicht erschafft werden soll.

Elektrische Reize sind elektrische Reize. Nicht mehr und nicht weniger. Sie beinhalten oder transportieren nichts anderes, als sich selbst. Sie sind weder die Schönheit eines Sonnenuntergangs, noch das Gefühl von fließendem Wasser auf der Haut, noch die Erinnerung an das Aussehen meines verstorbenen Vaters, noch repräsentieren sie die Uhrzeit meines letzten Mittagesssens, noch mein Geburtsdatum, noch irgend was anderes. Es sind die erforderlichen Hilfsmittel, mit denen der Aufmerksamkeitsfokus das erzeugt, was gesehen, gefühlt, gehört, gerochen, geschmeckt, gespürt, gedacht, erinnert oder vorgestellt werden soll.

Wir erleben die Dinge/Wirkungen nicht in unserem Gehirn, sondern in unserem Aufmerksamkeitsfokus.


Reize müssen auch nichts weiter transportieren. Der Rest ist Interpretation unseres mentalen Systems und hat diesbezüglich nichts mit einem Aufmerksamkeitsfokus zu tun. Dein Gehirn verarbeitet komplexe Datensätze schneller als du bewusst beurteilen könntest.. du musst die Flugbahn eines Balles nicht aktiv berechnen um ihn fangen zu können, das erledigt dein Gehirn nebenbei.

Deine Erfahrungen sind real, du hast eine Erinnerung daran, die sich als spezifische Kombination deiner Sinne in deinen Geist eingebrannt hat und nun als Referenz für folgende Erfahrungen ähnlicher Natur abgerufen werden kann. Und diese Erfahrungen entstehen nicht aus dem nichts.. du bist der Anfang und das Ende jeder deiner Erfahrungen. Alle Lebewesen erschaffen, alle Lebewesen agieren und reagieren, nur weil sich die Grenze, zwischen Anfang und Ende des Kreislaufs von Aktion und Reaktion, der aktiven Wahrnehmung entzieht, heisst es nicht, das sie nicht existiert und du diesen Zyklus nicht massgeblich beeinflusst.

Ich versteh nicht worauf du hinaus willst oder wie du überhaupt darauf kommst, keinen Einfluss auf deine Gedanken zu haben, weil sie eine Folgereaktion von irgendetwas unbestimmten sind.
 
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Und wo verortest du diesen?
Der Aufmerksamkeitfokus selbst befindet sich an keinem Ort. Er ist nicht-lokal.
Orte entstehen erst in Beziehungsverhältnissen, das heißt, wenn man zwei voneinander unterscheidbare Eigenständigkeiten miteinander in Bezug setzt.
Vorher gibt es keine Orte.
Nicht-Lokalität ist in bestimmten Wissenschaften ein wohlbekannter Terminus.
 
du bist der Anfang und das Ende jeder deiner Erfahrungen.
Ich bin keine einzige meiner Erfahrungen, meiner Wahrnehmungen, meiner Gedanken oder meiner Gefühle.
All das ist etwas Zusätzliches, etwas, das ich als kommunikative Ausdrucksformen verstehe.
Ähnlich wie das Gemälde eines Malers sein kommunikativer Ausdruck ist, aber niemand auf die Idee käme, zu behaupten, dass das Gemälde dasselbe wie der Maler ist, sind Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühle, Erinnerungen oder Vorstellungen ebenfalls kommunikative Ausdrücke, die einen bestimmten Zweck erfüllen, aber niemals das sind, was meine wahre Natur ist.

Ich weiß ohne den geringsten Zweifel:

Alles, was ich wahrnehmen/beobachten kann und worüber ich etwas weiß, kann unmöglich ich sein.
 
Frage: Wer ermöglicht es, dass man die Aufmerksamkeit auf etwas richten kann?
Antwort: Das Gehirn.
Du irrst dich.

Ich kann meine Aufmerksamkeit entweder auf dich richten, oder dich ignorieren.
Das Gehirn trifft diese Entscheidung nicht, sondern ich. Das Gehirn setzt sie um.
Mehr tut es nicht, weil es keine Ahnung hat, wer du bist.
 
Ich kann meine Aufmerksamkeit entweder auf dich richten, oder dich ignorieren.
Das Gehirn trifft diese Entscheidung nicht, sondern ich.
Das Gehirn setzt sie um. Mehr tut es nicht, weil es keine Ahnung hat, wer du bist.

Ich entkopple meine mentalen Prozesse nicht von meinem Gehirn. Ich sehe es eher so, dass es mir mentale Prozesse überhaupt erst ermöglicht.

Wenn du kein Gehirn hättest, wer wäre dann in der Lage darüber zu entscheiden, ob er mich ignoriert oder nicht?
 
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Ich entkopple meine mentalen Prozesse nicht von meinem Gehirn. Ich sehe es eher so, dass es mir mentale Prozesse überhaupt erst ermöglicht.

Wenn du kein Gehirn hättest, wer wäre dann in der Lage darüber zu entscheiden, ob er mich ignoriert oder nicht?
Ein Gehirn als Umsetzungstool ist notwendig, um als Mensch sich kommunikativ zum Ausdruck bringen zu können.
Wenn du kein biologisches Gehirn für kommunikative Zwecke mehr benutzt, dann bist du auch kein Mensch mehr, sondern etwas anderes.

Es gibt genügend Berichte darüber, dass Menschen, die als "tot" bezeichnet wurden, und hierbei meine ich "flat-line", keine messbaren elektrischen Gehirnaktivitäten mehr, trotzdem alles mitbekommen haben, was die Ärzte alles getan haben, wer was gesagt hat, nachdem sie eine erfolgreiche, sogenannte Wiederbelebung hinbekommen haben. Kein Arzt kann das bislang erklären, und dennoch findet es gelegentlich statt.
 
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