Cogito ergo sum

Laut Erkenntnistheorie arbeitet das menschliche Gehirn mit zwei Systemen. Ein schnelles, intuitives, erfassendes System und ein langsames, vernünftiges, berechnendes System.
Diese Erkenntnistheorie hat sich als Irrtum herausgestellt.

Tatsache ist:

Dem Gehirn werden ausschließlich elektrische Reize von den Sinnesorganen zugeführt sowie Nährstoffe über das Blut. Nichts anderes. Ich wiederhole: Absolut nichts anderes!

Wie sollte es dem Gehirn da möglich sein, etwas über sein eigenes Vorhandensein wissen zu können, geschweige denn eine Fähigkeit wie Vernunft oder Berechnungen durchführen zu können, geschweige denn, wissen zu können, was Licht ist oder Farben oder Uhrzeiten oder Personalsausweis-Nummer, oder, oder, oder, wenn es nicht mal weiß ”Es gibt ein Gehirn“, weil das Gehirn selbst keine Sinnesreize erzeugt, die auf sein Vorhandensein schließen lassen könnten?

Weil Erkenntnistheoretiker nicht in der Lage sind, zwischen dem Gehirn und seinem Benutzer unterscheiden zu können (oder nicht unterscheiden zu wollen), ordnen sie dem Gehirn Qualitäten zu, die nur der Benutzer in Bedarfsfällen zustande bringen kann und sie dann benutzt, weil sie es nicht besser nicht erklären können.

Fakt ist: Das Gehirn ist ein Umsetzungstool und kein Erschaffungstool.

Menschen nehmen prinzipiell nicht die Welt als solches wahr, sondern ein spezifisches Abbild davon.
Das Denken in ”Abbildern“ entspricht nicht den tatsächlichen Abläufen.

Auch du hast in deinem ganzen Leben noch niemals etwas Materielles wahrgenommen, von dem du mit Hilfe deines Gehirns ein Abbild hättest erstellen können. Alles, was du wahrnimmst und kennst, hat keine andere Qualität als die von geistigen Bewusstseinsausdrücken. Du kannst nicht mal annehmen, es gäbe Originale, weil die einzigen Originale, die es jemals für dich geben wird, ebenfalls keine andere Qualität als geistige Bewusstseinsausdrücke haben.

Für weitere Informationen im Zusammenhang mit Wahrnehmungen empfehle ich meinen Thread: Die größte Illusion von allen
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Cogito ergo sum (lat. „Ich denke, also bin ich.“) nach Descartes wäre eines der bekanntesten "Axiome" der Selbsterkenntnis, Wahrnehmung und Aufmerksamkeitsfokussierung. Genau das wäre hier allgemein Thema. Was ist Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erkenntnis?

Descartes hat damit nicht irgendeine Selbsterkenntnis gemeint. Wenn man sich mit Descartes auseinandersetzt, sollte man auch seine gesamte Lehre miteinbeziehen.
Ohne die zwei Substanzen Lehre ( Res Cogitans und Res Extensa ) ergibt das : Cogito Ergo sum ! keinen Sinn.
Ich denke also bin ich, bezieht sich nicht auf den akt des Denkens und des Wahrnehmens an sich und allgemein, zumeist auf nur auf das ICH BIN, und die damit verbundene Verbindung ( von Ausgedehnten und Gedachten ) die Descartes auch dem, wie im Sanskrit, dritten Auge zuschrieb, was aber unter den Akademikern, ab dem 17.Jh. nicht mehr diskutiert wurde, und man Descartes nur wegen der materiellen Ausrichtung zu nutzen wusste usw.
Der verbindende Punkt zwischen 2 Dimensionen ( res extensa und res cogitans ),ähnlich wie anderen philosophischen Systemen die schon lange vor Descartes waren, zudem wurde Descartes auch von arabischen Mystikern beeinflußt.
ICH bin der ICH bin... ( Y = Akzidenz: H = Substanz: W = Form: H = Produkt )

Ego sum scribere, et illud...
---
J.v.N22
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Erkenntnistheorie hat sich als Irrtum herausgestellt.

Tatsache ist:

Dem Gehirn werden ausschließlich elektrische Reize von den Sinnesorganen zugeführt sowie Nährstoffe über das Blut. Nichts anderes. Ich wiederhole: Absolut nichts anderes!

Wie sollte es dem Gehirn da möglich sein, etwas über sein eigenes Vorhandensein wissen zu können, geschweige denn eine Fähigkeit wie Vernunft oder Berechnungen durchführen zu können, geschweige denn, wissen zu können, was Licht ist oder Farben oder Uhrzeiten oder Personalsausweis-Nummer, oder, oder, oder, wenn es nicht mal weiß ”Es gibt ein Gehirn“, weil das Gehirn selbst keine Sinnesreize erzeugt, die auf sein Vorhandensein schließen lassen könnten?

Weil Erkenntnistheoretiker nicht in der Lage sind, zwischen dem Gehirn und seinem Benutzer unterscheiden zu können (oder nicht unterscheiden zu wollen), ordnen sie dem Gehirn Qualitäten zu, die nur der Benutzer in Bedarfsfällen zustande bringen kann und sie dann benutzt, weil sie es nicht besser nicht erklären können.

Fakt ist: Das Gehirn ist ein Umsetzungstool und kein Erschaffungstool.


Das Denken in ”Abbildern“ entspricht nicht den tatsächlichen Abläufen.

Auch du hast in deinem ganzen Leben noch niemals etwas Materielles wahrgenommen, von dem du mit Hilfe deines Gehirns ein Abbild hättest erstellen können. Alles, was du wahrnimmst und kennst, hat keine andere Qualität als die von geistigen Bewusstseinsausdrücken. Du kannst nicht mal annehmen, es gäbe Originale, weil die einzigen Originale, die es jemals für dich geben wird, ebenfalls keine andere Qualität als geistige Bewusstseinsausdrücke haben.

Für weitere Informationen im Zusammenhang mit Wahrnehmungen empfehle ich meinen Thread: Die größte Illusion von allen

Dein Ansatz klingt durchdacht, mehr aber auch nicht. Die Annahme, alles sei Illusion, ist grundlegend unpraktisch. Der Schritt von "dem Menschen entgehen grundlegend Dinge" zu "dem Menschen entgeht absolut alles" ist nicht tragbar. Klar kannst du alles anzweifeln, aber es wird weder dir, noch anderen weiterhelfen. Die Erkenntnis falsch zu liegen, ist eine Sache der Selbstreflektion. Die Erkenntnis prinzipiell falsch zu liegen führt ins nichts. Selbstverständlich sind es Reizeinwirkungen auf die wir reagieren, selbstverständlich existieren mehr Dinge als wir wahrnehmen, aber mehr haben wir einfach nicht. Was nicht da ist, hat keine Relevanz.
Es geht im Grunde nicht um "was ist die Wirklichkeit", sondern "was ist die Wirklichkeit für menschliche Belänge". Alles andere sind Mutmassungen über Dinge die sich unserer Wahrnehmung entziehen. Dementsprechend bietet die von dir als Irrtum abgestempelte Erkenntnisstheorie etwas, das deine Version der Wahrnehmung nicht bieten kann. Eine schlüssige Erklärung für menschliches Verhalten. Wenn nichts wahr ist und alles Illusion, dann sind sämtliche wissenschaftliche Forschungen sinnlos. Aber kann das stimmen? Allein die Möglichkeit der Kommunikation über das Internet mithilfe eines Computers liefert doch einen schlüssigen Beweis das wir zumindest ein bisschen davon verstanden haben, wie gewisse Dinge innerhalb unseres Universums funktionieren, ansonsten wäre nichts davon existent. Wie kann eine Illusion so unveränderlich konstant für jedermann sein das man allgemeine Schlüsse über irgendetwas ziehen kann? Klar ist technisch gesehen der Himmel nicht blau, aber wenn jeder Mensch mit funktionierenden Augen der Meinung ist, er wäre es, wie kommst du darauf, das es eine Illusion sei?
Hinzukommen Vergleiche mit anderen Tierarten. Ein Tier wird an der selben Wand wie du stehenbleiben, sie erfassen und darauf reagieren. Ein Fisch, und ich denke da sind wir uns einig, hat nicht die selbe Wahrnehmung wie ein Mensch, dennoch begrenzen ihn die selben physikalischen Regeln.

Einerseits stimme ich dir durchaus zu das ein Mensch nicht die Wirklichkeit an sich erfahren kann, andererseits sprechen zuviele Dinge dafür das die Welt auf Regeln basiert die zumindest innerhalb unseres Universums Gültigkeit besitzen. Ich wüsste nicht wie sich da ein Trugbild dauerhaft integrieren sollte. Und wenn doch, worin liegt der Unterschied zwischen einer konsistenten Illusion und einer konsistenten Wirklichkeit ausser in der Benennung?
 
Wenn nichts wahr ist und alles Illusion, dann sind sämtliche wissenschaftliche Forschungen sinnlos.
Du verwechselst da etwas.
Niemand behauptet, dass Illusionen sinnlos sind oder etwas, das man abschaffen sollte.
Jede Illusion hat eindeutig einen Zweck, sie dienen irgend jemandem für einen Nutzen, denn sonst gäbe es sie ja nicht.
Deine Aussage, ich würde sie für unpraktisch halten, kann ich ganz und gar nicht bestätigen.

Wichtiger ist für mich die Frage zu klären, warum es sie überhaupt gibt?
Gibt es gar einen für alle Illusionen fundamental zugrunde liegenden Nutzen?

Ich weiß ja nicht, welche Gemeinsamkeit du in allen Illusionen siehst, sprich das, mit dem du jede Illusion eindeutig und unmissverständlich als solche charakterisierst.
Aber ich will dir gerne sagen, was Illusionen für mich sind, nämlich:

Alles, was keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung hat, ist für mich das typische Erkennungsmerkmal, das Charakteristische jeder Illusion.

Denkst du, dass ich mich irre?
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles ist eine vorübergehend, ja, aber es gibt kein Erkennungsmerkmal für unsichtbare und unmessbare Dinge.
Zu sagen, es muss eine Illusion sein weil man gewisse Grenzen nicht fassen kann, ist nicht unbedingt eine logische Konsequenz.
Meiner Meinung nach liegt der Unterschied zwischen Illusion und Wirklichkeit in ihrem gemeinsamen Nenner. Existert es für dich, mich und ausnahmslos alles andere was wir uns vorstellen, dann muss es, solange es keine Ausnahme der Regel gibt, weitestgehend als allgemein gültig gelten. Die Gravitation zB. wurde zwar nicht aufgeschlüsselt, aber die allgemeingültige Wirkung dieser Kraft ist anerkannt. Zu behaupten die Gravitation sei eine Illusion wäre falsch, oder zumindest widerspricht es der alltäglichen Erfahrung.
Hier liegt der gravierende Unterschied. Es gibt viele Möglichkeiten der Täuschung, aber der Mensch muss sich auch auf gewisse Dinge verlassen können, wie zum Beispiel seinem vernunftbegabten Teil seiner Gehirnmasse, was bleibt uns sonst noch? Die Wirklichkeit ist die Summe aller Erfahrungen aller Lebewesen, somit auch die Summe aller individuellen Illusionen, dennoch muss man eine Grenze zwischen Fantasie und Realität ziehen. Ansonsten kann man nicht von Vernunft sprechen.
 
Die Gravitation zB. wurde zwar nicht aufgeschlüsselt, aber die allgemeingültige Wirkung dieser Kraft ist anerkannt. Zu behaupten die Gravitation sei eine Illusion wäre falsch, oder zumindest widerspricht es der alltäglichen Erfahrung.
Auch hier greift meine Erklärung, was das Charakteristische jeder Illusion ist, nämlich:
Die Gravitation ist deswegen eine Illusion, weil sie nur auf solche Dinge wirkt, die ausschließlich selbst illusionären Charakter haben, sprich, die keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung haben. Gravitation ist mehr etwas, das Illusionen in gewisser Weise zusammenhält. Durchaus nötig, doch ohne diese illusionären Dinge, - wozu bräuchte man sonst die Gravitation?
 
Werbung:
Zurück
Oben