1. Irenäus war kein Dogmatiker. Die Dogmen der Katholiken waren noch nicht entstanden. Er kannte die Sekte der 
Anhänger von Seth als angeblicher Sohn von Adam und Eva und wusste, dass 
deren Erfindung über Jesus, die jetzt als "Apokryphon des Johannes" bekannt ist, nichts mit dem Johannes zu tun hat.
2. Aus offensichtlichen Gründen wird das 
Apokryphon "des Johannes" nicht als legitimer Teil der 
"johanneischen Tradition" betrachtet, siehe 
Gab es eine johanneische Gemeinde?
Seine 
gnostischen Obertöne 
in Verbindung mit seiner 
platonischen Kosmologie
verorten es in einer
 ganz anderen Gemeinschaft.
3. Das Apokryphon des Johannes befasst sich in erster Linie mit einem Bericht über die Erschaffung der Welt. Der Text wurde in der Bibliothek von Nag Hammadi als erstes Dokument einer Reihe von 
gnostischen Seth-Texten entdeckt und enthält die ausführlichste 
sethische Schöpfungsmythologie.
Die 
Rolle und Stellung Jesu in der Göttlichkeit
 unterscheidet sich stark von den orthodoxen kanonischen 
Beschreibungen, was auf die 
Vorstellungen der Sethianer zurückzuführen ist, die diesen Text verfassten. 
Sethianische Gläubige scheinen die Historizität Jesu akzeptiert zu haben, versuchten aber, ihn in ihre vorgefassten 
sethianischen Überzeugungen einzuordnen.