Hallo Ihr lieben, auch ich möchte ein paar Gedanken dazu loswerden.
2002 habe ich 10 Monate in London gelebt. Mit meinem damaliegen Freund.
Ausschlaggebend war, das ich einen Job hatte in dem ich 8 Std. am Tag nur rumsaß und nichts zu tun hatte... das machte mich völlig fertig weil ich mich total unterfordert fühlte und zugleich verantwortlich mir arbeit zu schaffen... was aber nicht ging da ich auf die Ausarbeitungen anderer angewiesen war.
Also entschied ich einfach mal weg zu wollen, gefordert zu werden von allen Seiten ... und was Neues zu wagen...
Das faszinierende war: da ich in London keinen Kannte außer meinem Freund, merke ich erst da wie viele Verpflichtungen ich in Deutschland hatte, die mich belastet haben und eingeschränkt haben.
Mir ist erst da bewust geworden, wie viel Zeit ich damit verbrachte um anderen zu gefallen, es anderen recht zu machen und wie wenig ich für mich da war.
Nach 10 Monaten hatte ich allerdings Heimweh ( angst das meiner Familie was passieren könnte und ich sie nie wieder sehe ... bez. Der damaligen Terroranschläge ) und bin dann wieder zurück.
Leider bin ich wieder in meine alten Strukturen verfallen und habe sogar wieder das gleiche Problem im Job gehabt... nur diesmal 9 std. am Tag nichts zu tun.
Ich habe diesen Job nun 11 Monate gemacht... nur gelangweilt... mich selber beschäftigt und mich von Tag zu tag immer leerer gefühlt.
Ich weis nicht ob man auch ein BOS vom Nichtstun bekommen kann, oder ob es ein BOS oder einfach nur eine Depression war, aber ich war einfach nicht mehr ich selbst.
Alle meine Mittelchen um mir was gutes zu tun haben nicht mehr geholfen.. habe einfach nicht mehr den weg zu mir selbst gefunden.
erst als ich ganz tief unten war, habe ich mir bewust gemacht das ich entweder was ändern muss oder irgendwann krank werde oder sterbe.
Es hat lange gedauert, weil ich auf alle anderen gehört habe ( Du kannst doch keinen job aufgeben in der heutigen Situation usw. ) Aber erst als ich mich wieder an London erinnerte wurde mir wieder klar das ich was für mich tun muss. und von da an fühlte ich wieder die Hoffnung und die Macht über mein leben.
Ich mache mich nun selbstständig und werde mich genau aufs abgrenzen, auf selbstliebe und auch Freiraum für mich, konzentrieren. Ich habe noch soooo vieles zu lernen.. das zeigt mir nicht zuletzt das ich nach London wieder genau den gleichen Job in grün bekommen habe.
London hat mir sehr gut getan und ich kann es jedem nur empfehlen mal den Schritt zu gehen sich von allem was man zuhause nennt zu trennen um einen neuen Teil von sich zu erleben.
Ich hoffe das ich in 2005 meine Träume verwirklichen kann und mehr auf meine Innere Stimme höre.
Denn ich habe mich noch nie so sehr verloren wie in 2004.
In diesem Sinne, allen nur das Beste für 2005 und viel Selbstliebe und inneren Frieden.
Herzlichst,
Verena
