Burn Out!!!!!

Hallo,

in dem Thread vermisse ich die Beiträge, von Menschen, die unter Burn out leiden, der aber mit Arbeitsbelastung nichts zu tun hat.
Denn das gehört auch dazu. Doch vielleicht sagt man dazu dann nicht, man leidet unter Burn out, das sagt sowieso nicht viel aus. Denn wer völlig am Ende ist, hat eine Art Depression. Das kann genaus auftreten, wenn man jahrelang unter einenm psychsichen Druck steht, Probleme hat, die man nicht in den Griff bekommt, und sich immer im Kreis dreht, das tägliche Leben eine Qual wird, die man nicht mehr bewältigen kann, auch wenn man nicht viel zu tun hat.

Hat das hier noch keiner erlebt ?


LG Sonnenkind58
mhm, die Modediagnose Burn-Out war früher die ganz normale Depression. Man unterschied es nicht. Und auch heute hat der Burn-Out-Patient eine Depression, aber man unterscheidet es eben dennoch. Denn eine Depression kann viele Ursachen haben - unter anderem eben ein Ausbrennen. Es kommen aber so gut wie immer mehrere Ursachen zusammen (Kindheit, Traumata, Veranlagung, Bildung, Soziales, Überarbeitung, mangelhafte Lebensführung etc.).

lg
 
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Burn-out könnte die Folge mangelnder Resilenz sein. Das sind Menschen, die nie jemand haben, wenn sie in der Not sind, bzw. es so verinnerlicht haben, weil es eine gegenläufige Prägung gibt, die lautet: "Ich bin ja soo alleine, keiner hilft mir". So bleiben sie in ihrem Schneckenhaus stecken und können sich auch keine Hilfe holfen, weil sie ja schon alles tun, es dem anderen recht zu machen, sei es anderen Menschen oder der Arbeit.

lg Pluto
Ich denke daß auf der anderen Seite jeder Mensch solche unförderlichen Selbsteinstellungen mit sich herumträgt und dass das eben in unser aller früher Kindheit so entsteht. In Abhängigkeit der Gefühle, die uns von der Umgebung entgegengebracht wurden. Dieses Gefühl "ich bin ja soo alleine, keiner hilft mir" wurden ja meist von überängstlichen Eltern in Kinder hineintransportiert.

Das kann also m.E. die Ursache für einen Burnout nicht sein. Wenngleich es bei entsprechender Sozialisation natürlich schon beinahe vorprogrammiert ist, daß ein Mensch kein Zutrauen in sich haben wird, um schwierige Situation im Leben zu meistern und sie als Herausforderung anzunehmen.

Sozialmedizinisch würde ich persönlich es so betrachten, daß unser heutiges Leben in vielerlei Situationen den Menschen nicht, nicht mehr oder noch nicht richtig berücksichtig. Die heutigen Bedingungen des Lebens werden ja auch von Menschen als lebensfeindlich beschrieben. Ich glaube, daß es alle Lebensphasen betrifft, daß wir letztlich alle in allen Lebensphasen gefährdet sind, daß unsere Umgebung von uns etwas erwartet, das wir nicht leisten können. Oder daß wir etwas leisten könnten, das uns die Umgebung aber nicht zutraut. Und so blockieren wir in unserer Kreativität und werden geistig mit und mit stumpf, bis wir letztlich träge und hilflos versacken, in eine Regression gehen. Diese führen dann schnell in die Depression, das Hauptsymptom des Burn-Out und gleichzeitig seine Mutter im Reich der Krankheiten.

Ich denke, daß wir da auch noch unter einer veralteten Vorstellung leiden, wie ein Leben eigentlich verläuft. Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter: das Erwachsenenalter bestand früher aus der Vorstellung, zunächst einen Beruf zu erlernen und dann bis zur Rente diesen Beruf auszuüben. Man hoffte, daß man irgendwann "ausgelernt" hat als Mensch und daß man das, was man kann, dann lebenslang weitermachen kann. Nun, das Leben ist heute nicht mehr so. Und es zeigt sich auch ohne Frage, daß ein solches Lebensmodell und ein solches Menschenbild überhaupt nicht förderlich ist für die (Alters-)Gesundheit einer Bevölkerung. Das Entstehen der Volkskrankheiten im Alter wird ja u.a. darauf zurückgeführt, daß dieses Lebensmodell existiert, das beinhaltet, daß der Mensch nicht lebenslang lernt und lernen kann und können sollte, sondern nur bis zum Ende der Ausbildung oder des Studiums. Danach hatte man sich anzupassen und sollte möglichst nicht mehr denken und funktionieren. Dieses Lebensmodell ist ad acta zu legen, denke ich. Und mit der eigenen Energie muß letztlich jeder haushalten lernen.

lg
 
Das kann also m.E. die Ursache für einen Burnout nicht sein.
lg

Hallo Trixi,

das ist richtig. Bei ihr kam noch ein ständig unzufriedener Freund hinzu, der dem Typ Berderline zugeschrieben werden muss: nach außen hin freundlich und entgegenkommend, daheim in den vier Wänden (zusammen bei meiner Tochter) ein Tyrann etc.Er hat sie angestachelt gegen Arbeitsstrukturen vorzugehen, was ihr schlecht tat.

Genau genommen existierte dadurch ein Überangebot von Stress. und dann nicht mehr aus der Stresskurse herauskommen und zusammenfallen. Eine Depression habe ich bei ihr nicht gesehen.

Die Arbeitsbedingungen sind materiell ausgerichtet. Der Mensch gleicht einer Maschine. Funktioniert er nicht mehr, wird er zuerst repariert (Krankheiten tauchen auf und er geht zum Arzt). Reicht das nicht aus, dann wird er ausgetauscht. Da wundert es mich nicht, wenn die Krankheiten heftiger werden.

lg Pluto
 
Aus einem Gedächtnisprotokoll, anonym:

"Ich mußte den Menschen Kredite verkaufen, von denen bereits abzusehen war, dass sie sie nicht zurückzahlen können. Aber ich wurde nach Provision bezahlt, und mein Chef setzte mich gehörig unter Druck.
Als ich eines Tages unter Weinkrämpfen sagte, ich könne das nicht mehr tun, schickte er mich zum Arzt und meinte, ich hätte ein Burn Out. Seitdem bin ich krank geschrieben."
 
Hallo,

in dem Thread vermisse ich die Beiträge, von Menschen, die unter Burn out leiden, der aber mit Arbeitsbelastung nichts zu tun hat.
Denn das gehört auch dazu. Doch vielleicht sagt man dazu dann nicht, man leidet unter Burn out, das sagt sowieso nicht viel aus. Denn wer völlig am Ende ist, hat eine Art Depression. Das kann genaus auftreten, wenn man jahrelang unter einenm psychsichen Druck steht, Probleme hat, die man nicht in den Griff bekommt, und sich immer im Kreis dreht, das tägliche Leben eine Qual wird, die man nicht mehr bewältigen kann, auch wenn man nicht viel zu tun hat.

Hat das hier noch keiner erlebt ?


LG Sonnenkind58



Ich hab das erlebt, hab ein Burnout, das wegen Überforderung im familiären Bereich entstanden ist. Hab mich über 10 Jahre lang um einen psychisch Kranken gekümmert, der zeitweise auch drogenabhängig war.
Daneben hab ich gejobbt und studiert.
Jetzt geht gar nichts mehr und es hat auch nichts gebracht.
Es entsteht durch Stress ohne Ende, wenn man dann nicht nein sagen kann, aus welchen Gründen auch immer, dann ist irgendwann Schluss.
Bei mir hat der Körper gesagt, daß er nicht mehr kann, er ist im wahrsten Sinne des Wortes stehengeblieben. Von der Psyche brauch ich gar nicht zu reden.

Ich glaub, es gibt viele Leute, die wegen ähnlichen Dingen ein Burnout haben, wegen Pflege von Angehörigen, aber da immer nur von Arbeit die Rede ist, sagen sie nichts. Dabei ist das auch Arbeit. Sozialarbeiter, Psychologe, Arzt, Bank, Hotel, Gasthaus in einer Person, ohne was dafür zu bekommen. Unsichtbare Arbeit.

:(
 
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Hallo Loop,

so wie du das beschreibst, hast du doch viel gearbeitet.
Das ist doch kein großer Unterschied, ob nun die Arbeit im Job ist, oder teiweise privat. Das war bei dir eine Belastund in jeder Richtung.
Wie hat es sich denn geäußert, wenn dein Körper stehen geblieben ist ?

Es gibt eben auch die Fälle, wenn sich das ganze Leben über Jahre im Kreis dreht, man versucht da heraus zu kommen und es immer noch schlimmer wird, dann macht der Körper irgendwann auch einfach nicht mehr mit....
Aber vielleicht wird das immer noch "nur" als Depression eingestuft.

LG Sonnenkind58
 
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