Trixi Maus
Sehr aktives Mitglied
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Burn Out beschreibt zwar das "Durchbrennen" - was man jedoch im Zusammenhang als solches nicht beschreiben kann - denn es passiert nicht abrupt ´sondern langsam durch ungenügenden ENERGIENACHSCHUB
"Ausbrennen", nicht "Durchbrennen". Die Glühdraht ist quasi noch vorhanden, aber der Treibstoff für das Feuer ist aus. Ich denke man fühlt es auch so, daß man noch könnte und vielleicht auch möchte, aber die Energie ist ganz einfach "leer". Bemerkt man es nicht, zeigen sich psychische und körperliche Symptome.
Für mich ist es eine Frage, mit Belastungen umgehen zu lernen und keinesfalls eine Frage des Opferseins, mit dem man sich begnügen muß. Wenn ich ausbrenne habe ich etwas falsch gemacht, ganz einfach. Ich habe zu sehr mein Feuer aufgedreht, meine Flamme war zu groß, und nun dreht sich die Welt ohne mich weiter, weil ich mein Feuer bereits samt und sonders in die Waagschale geworfen habe.
Ich muß also lernen, langsam zu tun und mein Feuerchen immer nur soviel brennen zu lassen, daß es auch "danach" noch genauso gut weiterbrennen kann. Die sonst entstehende Leere in mir, diese Feuerlosigkeit, die muß ich vermeiden lernen. Das geht eben nur, indem man vorher "spart" und nicht alles auf einmal verfeuert.
Burn-Out wird als "Syndrom" beschrieben, also als Konglomerat von Phänomenen, in dem sich ein Mensch gefangen fühlt. "Ich kann nicht mehr" - so könnte man mit Worten dieses Syndrom zusammenfassen, das ohne Zweifel aus unserem Zivilisationsleben heraus entsteht. Ich denke dieses Gefühl, nicht mehr zu können, muß man in sich letztlich verändern in das Gefühl, wieder zu können. Dafür muß man erleben, daß man kann. Und daher sind die Therapieansätze auch dementsprechend, sich der Kreativität und den kleinen Schritten zuzuwenden.
Medikamente einzunehmen halte ich immer dann für falsch, wenn etwas aufgrund unserer Zivilisation entsteht. Wo die Zivilisation - das Leben in ihr - bedingt, daß ein Mensch erkrankt, ist ein Medikament m.E. Fehl am Platze. Da sollte man dann doch eher schauen, ob man nicht die eigene Lebensweise verändern kann, denn die Zivilisation gibt ja eigentlich nur recht wenig vor, wenn man es genau überprüft. Sie setzt nur die Rahmenbedingungen. Ob man sich an diesen Rahmenbedingungen aufreibt, entscheidet letztlich der Einzelne. Und er muß lernen dürfen, mit diesen Rahmenbedingungen umzugehen. Daher wäre es dumm, zu denken: "oh wei, Burn-Out". Sondern man sollte denken: "oha, Burn-Out. Also habe ich jetzt die Chance, mich anders einzubringen, denn die bisherige Energie ist leer. Jetzt kommt also eine "neue" Energie." Und diese neue Energie, die muß man finden. An ihr brennt man dann auch nicht aus, wenn man wirklich gelernt hat, auf sich aufzupassen und sich nicht mehr überall zu verschwenden.
lg