Wie kann man auch nur in so einem Froschmann-Zwederchen Trimmdich machen und sich dabei fotografieren lassen. Seine alten Vorgänger hatten da mehr Geschick, "Hoch auf dem gelben Wagen" wurde damals allgemein zu einem großen Hit. Und dann der Genscher mit seinem wirklich staatsmännischen Auftreten, er machte etwas her und nicht nur wegen seiner großen Ohren. Möllemann kennt heute auch noch ein jeder, er war halt auch ein "Typ" (trotz oder gerade wegen dieses Oberlippenbarts), egal was er auch machte und egal wie viel Mist er gebaut hat. Heute hingegen diese entweder, ja, aalglatten Nobodys, oder Milchbubi, einzig Westerwelle noch halbwegs ein "Gesicht", aber da bleibt einem dann auch nur seine Tapsigkeit und "my English is not the yellow from the egg" in Erinnerung...
Edit: Die politische Leistung war miserabel, aber es gibt so viele Faktoren, die noch mit reinspielen. Z. B. der Name "Brüderle", dafür kann Herr Brüderle nichts, aber ein Politiker, der "Brüderle" heißt... Wäre sein Nachname z. B. "Vater" (und diese unsäglich blöde Geschichte an der Bar wäre nicht ans Tageslicht gekommen) oder selbst "Väterle", hätte es vielleicht die fehlenden 0,3 Prozentpunkte mehr gegeben, wer weiß. Scheel hätte 1969 sicherlich auch ein paar Zehntel (oder gar ganze) Prozent mehr bekommen, hätte er nicht "Scheel" geheißen. Ich denke, das darf man nicht unterschätzen, das hat schon alles einen Einfluss auf das Unterbewusstsein, wenn man jetzt die Politik/Parteiprogramm und den gebauten Mist an sich mal außen vor lässt. Wuchtige, kantige Namen wie eben "Genscher" oder jetzt "Merkel" machen da wesentlich mehr her, und wenn dann noch ein gewisses Format vorhanden ist, ist die Wahl schon so gut wie gewonnen.