L wie
Leiden
(dukkha)
Dukkha, Leid, bezeichnet nicht nur Leid in herkömmlich gebräuchlichen und verstandenen Sinne, sondern meint das Leid, das durch Vergänglichkeit entsteht. Es sind also nicht nur unangenehme Empfindungen gemeint, die durch Leid ausgelöst werden, sondern gemeint ist, alles was Bedingt und dem Werden und Vergehen unterliegt, egal ob es sich dabei um geistige oder materielle Gegenstände handelt. Deshalb sind nach dieser Sichtweise auch angenehme Zustände und Empfindungen dem Leid unterworfen, weil auch sie vergehen werden, nicht beständig sind.
Das Leid ist in der buddhistischen Lehre ein wichtiger Begriff, der die Welt- und Daseinserfahrungen der Lebewesen beschreibt. Leid bedingt sich durch das individuelle Karma. In den 4 edlen Wahrheiten wird beschrieben wie Leid entsteht, das Leid unvermeidlich ist, wie Leid aufgehoben werde kann und wie die Ursache von Leid aufgehoben werden kann.
Aus der Wiki und von mir etwas gekürzt und erweitert:
1. Edle Wahrheit:
„Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Zerfall, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Trennung von dem, was man liebt ist Leiden, Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die
fünf Anhaftungen sind Leiden. Anhaftungen und die Bindungen der menschlichen Persönlichkeit erzeugen Leid.“
2. Edle Wahrheit
„Und dieses ist die edle Wahrheit vom Ursprung von Leiden: das Verlangen, welches zu weiterem Werden treibt, begleitet von Begierde und Erfreuen, genösse nun hier und nun dort, d. h. Verlangen nach Sinnesvergnügen, Verlangen nach Werden, Verlangen nach Nicht-Werden.“
3. Edle Wahrheit
„Durch das Erlöschen
(nirodha) der Ursachen erlischt das Leiden: Das restlose Vergehen bzw. Enden, Abkehren, Abtreten, Aufgeben und Loslassen genau dieses Verlangens
(tanha).“
4. Edle Wahrheit
„Und dieses ist die edle Wahrheit über den Pfad der Ausübung, der zur Beendigung von Leiden führt: genau dieser edle achtfache Pfad. (...) "
Ursache des Leides ist die Gier, der Durst nach Werden und Vergehen. Durch die Aufhebung der Gier erlischt auch das Leid. Der Weg der zur Befreiung von Leid führt ist der edle achtfache Pfad.
Der edle achtfache Pfad:
1. rechte Erkenntnis / rechte Ansicht,
2. rechte Gesinnung / rechte Entschlossenheit,
3. rechte Rede / rechte Sprache,
4. rechtes Handeln,
5. rechter Lebenserwerb / rechtes Leben,
6. rechte Lebensführung / rechtes Streben,
7. rechte Achtsamkeit,
8. rechte Konzentration / Sichversenken, Meditation.
Der achfache Pfad führt über sittliche Regeln und Meditation zu Wissen und Weisheit.
Der Ursprung des Leids ist das Verlangen. Das Verlangen führt zu neuen Wiedergeburten. Dazu gehörig die Suche nach Glück und die Begierde, Begierde nach sinnlichen Genuss, nach Vernichtung, nach Nicht-Sein und nach einem neuen Leben. Wie wird das Leid ausgelöscht? Die Wahrheit über die Auslöschung des Leids findet sich in der Auslöschung des Verlangens und im Gleichmut. Es ist das Loslassen der Anhaftungen und das Eintreten in die Freiheit. Freiheit von Begierde und Freiheit von Anhaftung.