Buddhismus von A bis Z

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K wie

Karma
(Tat, Arbeit, Aktion)

Karma ist ein Begriff mit dem der Zusammenhang vom Tun und Ergehen beschrieben wird, ein Begriff der das universelle Gesetz von Ursache und Wirkung aufklärt.

Die karmische Aktion kann sich im Denken, Reden und Handeln manifestieren.

1. Heilsame Taten führen zur Erlösung bzw. erleichtern den Weg zur Erlösung durch günstige Wiedergeburten,
2. Unheilsam Taten, ob beabsichtigt oder nicht, hindern an der Erlösung bzw. erschweren den Weg zur Erlösung durch ungünstige Wiedergeburten.

Die Frucht der unheilsamen Tat kann sich noch in der gegenwärtigen Existenz, der nächsten oder einer späteren zukünftigen Existenz zeigen, innerhalb einer der fortlaufenden Wiedergeburt innerhalb der 6 Daseinsbereiche Samsaras (Daseinsbereiche des Rads der ewigen Wiedergeburten: Menschen, Götter, Dämonen, hungrige Geister, Tiere, Höllenbewohner). Unheilvolles Karma wurzelt in Gier, Hass und Verblendung.

Was wird unter Karma verstanden? Wodurch entsteht Karma?

1. eine Handlung, Tat, Aktion geistig oder körperlich,

2. Die Konsequenz aus einer Handlung, Tat, Aktion, egal ob geistiger oder körperlicher Art,

3. Die Summe / Anhäufungen aller Konsequenzen aus dem gegenwärtigen oder vorangegangenen Leben, die aus Handlung, Tat, Aktion eines Lebewesens entstanden sind,

4. Fortlaufende Kette von Ursache und Wirkung.

Die karmabildende Wirkung, die körperlicher, geistiger oder sprachlicher Art sein kann und diese Aktion als Ursache aufweist, wird weniger durch den Vollzug der Handlung, Tat, Aktion manifestiert als durch die Tatabsicht, den dahinterliegenden Willen. Der Vorsatz / Wille, die Absicht zur Tat lässt Karma entstehen. Selbst, wenn es nicht möglich ist, eine Tat, Handlung auszuführen, der Wille, die Absicht hierzu aber besteht, zeitigt dies eine Wirkung. Ohne diesen Vorsatz, diese Absicht, ist die Tat ohne karmische Wirkung und frei von Hass, Gier und Verblendung.

Gute Taten und schlechte Taten verursachen Karma. Gute Taten ziehen eine Belohnung nach sich, die sich als günstige Wiedergeburt auswirkt, aber nicht von den Wiedergeburten befreit. Zur Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten ist es notwendig sich guter und schlechter Taten zu enthalten. Jede Tat, jeder Gedanke hinterlässt eine Spur in der Seele, eine Prägung. Um sich von Karma zu befreien, übertragen im Mahayana, Buddhisten täglich willentlich ihre Verdienste allgemein allen Lebewesen.

Das Karma determiniert jedoch nicht. Die Taten bestimmen zwar die Art der Wiedergeburt, aber nicht, wie das Lebewesen darauf reagiert.
 
L wie

Leiden
(dukkha)

Dukkha, Leid, bezeichnet nicht nur Leid in herkömmlich gebräuchlichen und verstandenen Sinne, sondern meint das Leid, das durch Vergänglichkeit entsteht. Es sind also nicht nur unangenehme Empfindungen gemeint, die durch Leid ausgelöst werden, sondern gemeint ist, alles was Bedingt und dem Werden und Vergehen unterliegt, egal ob es sich dabei um geistige oder materielle Gegenstände handelt. Deshalb sind nach dieser Sichtweise auch angenehme Zustände und Empfindungen dem Leid unterworfen, weil auch sie vergehen werden, nicht beständig sind.

Das Leid ist in der buddhistischen Lehre ein wichtiger Begriff, der die Welt- und Daseinserfahrungen der Lebewesen beschreibt. Leid bedingt sich durch das individuelle Karma. In den 4 edlen Wahrheiten wird beschrieben wie Leid entsteht, das Leid unvermeidlich ist, wie Leid aufgehoben werde kann und wie die Ursache von Leid aufgehoben werden kann.

Aus der Wiki und von mir etwas gekürzt und erweitert:

1. Edle Wahrheit:
„Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Zerfall, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Trennung von dem, was man liebt ist Leiden, Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die fünf Anhaftungen sind Leiden. Anhaftungen und die Bindungen der menschlichen Persönlichkeit erzeugen Leid.“

2. Edle Wahrheit
„Und dieses ist die edle Wahrheit vom Ursprung von Leiden: das Verlangen, welches zu weiterem Werden treibt, begleitet von Begierde und Erfreuen, genösse nun hier und nun dort, d. h. Verlangen nach Sinnesvergnügen, Verlangen nach Werden, Verlangen nach Nicht-Werden.“

3. Edle Wahrheit
„Durch das Erlöschen (nirodha) der Ursachen erlischt das Leiden: Das restlose Vergehen bzw. Enden, Abkehren, Abtreten, Aufgeben und Loslassen genau dieses Verlangens (tanha).“

4. Edle Wahrheit
„Und dieses ist die edle Wahrheit über den Pfad der Ausübung, der zur Beendigung von Leiden führt: genau dieser edle achtfache Pfad. (...) "

Ursache des Leides ist die Gier, der Durst nach Werden und Vergehen. Durch die Aufhebung der Gier erlischt auch das Leid. Der Weg der zur Befreiung von Leid führt ist der edle achtfache Pfad.

Der edle achtfache Pfad:

1. rechte Erkenntnis / rechte Ansicht,
2. rechte Gesinnung / rechte Entschlossenheit,
3. rechte Rede / rechte Sprache,
4. rechtes Handeln,
5. rechter Lebenserwerb / rechtes Leben,
6. rechte Lebensführung / rechtes Streben,
7. rechte Achtsamkeit,
8. rechte Konzentration / Sichversenken, Meditation.

Der achfache Pfad führt über sittliche Regeln und Meditation zu Wissen und Weisheit.

Der Ursprung des Leids ist das Verlangen. Das Verlangen führt zu neuen Wiedergeburten. Dazu gehörig die Suche nach Glück und die Begierde, Begierde nach sinnlichen Genuss, nach Vernichtung, nach Nicht-Sein und nach einem neuen Leben. Wie wird das Leid ausgelöscht? Die Wahrheit über die Auslöschung des Leids findet sich in der Auslöschung des Verlangens und im Gleichmut. Es ist das Loslassen der Anhaftungen und das Eintreten in die Freiheit. Freiheit von Begierde und Freiheit von Anhaftung.
 
Ist das Psychopharmaka denn jetzt ok?
Ich hatte keine andere Option. Das ist für psychisch kranke Menschen. Im Pali Kanon es gibt Sutra, wo die beide beste Freunde von Buddha fragen einen Menschen, der sehr enorm leidet, hatte er alle notwendigen Medikamente oder nicht. Das war immer normal. Auch im Buddhismus. Den kranken Menschen mit den Arzneimittel zu helfen. LG.
 
Ich hatte keine andere Option. Das ist für psychisch kranke Menschen. Im Pali Kanon es gibt Sutra, wo die beide beste Freunde von Buddha fragen einen Menschen, der sehr enorm leidet, hatte er alle notwendigen Medikamente oder nicht. Das war immer normal. Auch im Buddhismus. Den kranken Menschen mit den Arzneimittel zu helfen. LG.
Schon gut. Ich möchte auch nicht in der Lage von Menschen mit einer psychischen Erkrankung stecken und dann auf Medikamente angewiesen sein.

Meine Frage bezog sich mehr darauf, ob du jetzt gut eingestellt bist und damit klar kommst. Weniger darauf, ob das mit Buddhismus kompatibel ist. Es gibt eben Situationen im Leben, die nicht so toll sind und man keine andere Wahl hat, als nur diese eine. Ob es einen gefällt oder nicht...
 
Schon gut. Ich möchte auch nicht in der Lage von Menschen mit einer psychischen Erkrankung stecken und dann auf Medikamente angewiesen sein.

Meine Frage bezog sich mehr darauf, ob du jetzt gut eingestellt bist und damit klar kommst. Weniger darauf, ob das mit Buddhismus kompatibel ist. Es gibt eben Situationen im Leben, die nicht so toll sind und man keine andere Wahl hat, als nur diese eine. Ob es einen gefällt oder nicht...
Ich hatte mich für das Leiden entschieden , absichtlich und bewusst.. cetana. BW.. anstatt die enorme Menge von Pillen zu schlucken.
 
Ich hatte mich für das Leiden entschieden , absichtlich und bewusst.. cetana. BW.. anstatt die enorme Menge von Pillen zu schlucken.
Das ist natürlich deine ganz persönliche Entscheidung, lieber Pavel.

Ich würde die Theman "psychische Erkrankung" und "Glaube" strikt trennen.

Die heutige Psychotherapie ist sehr weit entwickelt und ich weiss auch, dass deren Erkenntnisse gegen manches Dogma verstossen und deshalb in manchen spirituellen Kreisen nicht gern gesehen werden.

Deshalb würde ich das Medikamententhema und die Behandlung nur mit dem behandelnden Therapeuten besprechen und alleine seinen Empfehlungen folgen.

Und auch meinen Glauben, egal wie er aussieht, würde ich sehr kritisch und ergebnisoffen hinterfragen.

Aber das ist meine Meinung, basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen.

Unabhängig wie du es machst, wünsche ich dir alles Gute!
 
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M wie

Mantra
(Sprüche)

Mantren sind mystische Sprüche oder auch mystische Silben, die innerhalb der Meditation immer und immerzu wiederholt werden. Mantren werden verwendet um:

- Geist und Körper zu harmonisieren,
- Verdunklungen, die dem Heil entgegen stehen umzuwandeln,
- Gottheiten anzurufen durch Gebrauch ihrer jeweiligen Keimsilben, die Keimsilben geben das Wesen der Gottheit wieder,
- Krankheiten auszutreiben und zu heilen,
- als kraftvolles Instrument für eine schnelle Verwirklichung zu dienen,
- Dämonen zu besänftigen,
- persönliche Bedürfnisse zu erfüllen,
- Verblendungen aufzulösen,
- und den Weg ins Nirvana, zur Erlösung zu erleichtern und zu beschleunigen.

Traditionell wurde das für den Adepten passende Mantra vom Lehrer an den Schüler weitergegeben.

Die Mantra-Silben sind kraftgeladen und entsprechen unterschiedlichen kosmischen Kräften und verschiedenen Eigenschaften der Buddha-Natur und haben unterschiedliche Funktionen.

Innerhalb von Rede, Körper und Geist werden die Mantren als religiöse Praxis der Rede zugeordnet. Sie erfüllen dabei die Aufgabe die Schwingungen zu verfeinern und dadurch den Praktizierenden auf eine höhere Ebene von Wahrnehmung und Bewusstsein zu führen.

Die Praxis der Anwendung von Mantren geht über das reine kontinuierliche Rezitieren hinaus. Oftmals wird Mantrameditation mit bestimmten Körperhaltungen, bestimmten Visualisierungen und bestimmten Mudras kombiniert.

Drei buddhistische Mantren als Beispiel:

1. Metta-Sutta

Sabbe Satta Bhavantu Sukhitatta.
Mögen alle Wesen in allen Welten glücklich sein.

2. Zufluchtnahme

Buddhaṃ saraṇaṃ gacchāmi.
Ich nehme Zuflucht zum Buddha.

Dhammaṃ saraṇaṃ gacchāmi.
Ich nehme Zuflucht zur Lehre / Dharma.

Saṅghaṃ saraṇaṃ gacchāmi.
Ich nehme Zuflucht zur religiösen Gemeinschaft / Sangha.

3. Anrufung Vajrapani

Om vajrapani hum

Vajrapani* ist der Bodhisattva* (oder die zornvolle Gottheit) der Lehre und hilft dabei sich innerlich zu läutern und das Bewusstsein zu reinigen.


*Vajrapani: Zornvolle Gottheit und einer der acht großen Bodhisattvas. Er gilt als die Kraft und die Tat aller Buddhas. Kämpft gegen Verblendung und Unwissenheit. Er steht symbolisch für die Wirksamkeit der Lehre und ist ihr Beschützer.

*Bodhisattva ist ein auf dem Weg Fortgeschrittener, der auf die Buddhaschaft aus Mitleid verzichtet, um noch andere Lebewesen auf dem Weg zur Befreiung hilfreich zu begleiten und zu unterstützen und deshalb noch darauf verzichtet ins Nirvana einzugehen. Im Gegensatz zu den Buddhas, die bereits in Nirvana erloschen sind, können sich die Menschen an Bodhisattvas noch wenden, da diese aus Mitleid den Menschen auf ihren Weg zur Erlösung noch hilfreich beistehen.


Was ich mich hierbei frage ist, wie kann eine zornvolle Gottheit gleichzeitig Bodhisattva sein? Das habe ich jetzt nicht verstanden!

Und warum werden die Mantren:

Hung vajra peh
und
Om vajra sattwa hung

in dem Buch, was ich habe Vajrapani zugeordnet. Das letzte scheint doch vielmehr ein Mantra von Vajrasattwa zu sein!?

Sehr verwirrend das alles...
 
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