Hallo Möwe!
Es ist nicht unbedingt nötig, mit der Familie in Kontakt zu bleiben, rein äußerlich.
Aber die innerliche Loslösung funktioniert nicht so einfach per Beschluß. Schon gar nicht, wenn du in Opposition zu deiner Mutter sein willst. Da haut dich auch kein echter Vater als Gegenpol raus.
Die (einzige?) Möglichkeit, die ich kenne, um solche negative Verstrickungen zu lösen, ist die Akzeptanz dessen, was man von dem-/derjenigen geerbt/übernommen hat. Also der Anteile deiner selbst, die ihr ähnlich sind.
Mein Erleben war so, daß mir dadurch ein innerer Frieden gelang mit dem Menschen, den ich davor als den Bösewicht meines Lebens empfand. Indem ich "in seine Schuhe" gestiegen bin und gespürt habe von innen, wie er ist, warum er so ist, und inwieweit ich ihm ähnlich bin. Er war zu diesem Zeitpunkt übrigens schon 15 Jahre tot (also ziemliche äußere Distanz
), das hatte nichts geändert an den Problemen, die mir aus dieser problematischen Beziehung entstanden sind. Jetzt ist der Hass, die Wut, das Demütigungsgefühl in mir, die bei jeder Kleinigkeit aufflackerten, weg. Mir hat es gutgetan.
lg
Irene
PS: Ich habe jetzt ein ganz warmes Gefühl einer im positiven Sinne starken Bindung zu diesem Menschen in mir. Die Stärke der Bindung, könnte man sagen, ist gleichgeblieben. Nur ihre Qualität ins Gegenteil verkehrt. Wo viel Haß, ist viel Liebe verborgen - das scheint zu stimmen.