Erbschaftsstreitigkeiten

Jetzt einmal ins Blaue gefragt: Ist deine Mutter schon in Richtung Alzheimer oder Demenz unterwegs oder nützt sie die Situation einfach nur beinhart aus? Denn das schlechte Gewissen, das ihr habt, gibt mir zu denken, und dass sie euch das nicht gönnt, ebenfalls.

Lies einmal im Unterforum Familienstellen nach bzw. eröffne dort einen Thread - ich glaube, bei euch gibt es einen Knoten.

Jau,es gibt viele Knoten in dieser Welt!!!!!!....und heftigte, selbsternannte "Lebensberaterinnen"!:D
 
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Liebe Leute,

Ich bin mir nicht klar, ob mein Thema in ein Esoterikforum passt, aber es bedrückt mich und ich brauche einfach die Meinung Dritter.

Es geht um eine Erbschaftsangelegenheit. Vor 2 Jahren ist mein Vater verstorben. Er hat ein Geldvermögen hinterlassen, von dem uns erbrechtlich ein gewisser Teil zusteht. Nun ist meine Mutter aber nicht damit einverstanden, dass das Geld verteilt wird. Sie ignoriert dabei völlig die rechtliche Ebene. Eignetlich ist der Sachverhalt ganz klar: jedem von uns Kindern steht ein Teil zu und sie hat von rechtlicher Seite gesehen überhaupt keine Handhabe uns unser Erbe zu verwehren. Nun ist sie aber Kontoinhaberin und weigert sich, die Zustimmung für die Überweisung zu geben. Wir sind in einer Zwickmühle. Die Mutter ist sehr krank, hat hohen Blutdruck, ist depressiv und zudem meint sie, wir wollten ihr Geld stehlen. Es ist ihr einfach nicht zu vermitteln, daß es uns rechtlich zusteht. Das ist zwar irrational, aber auf der rationalen Ebene kann man sie nicht erreichen. Wir haben es mehrfach versucht ihr zu erklären und sogar einen Notar hinzugezogen. Es liegen eindeutige amtliche Schreiben vor usw.. Dennoch: Sie hat Angst, ausgenutzt zu werden und ohne Mittel dazustehen. Emotional ist es so, das wir uns den Schuh anziehen und Schuldgefühle haben. Obwohl die Rechtslage ja klar ist, scheuen wir uns, weiter zu gehen und z.B. das Erbe einzuklagen. So weit ist es schon, daß wir über sowas nachdenken - dabei haben wir eigentlich ein sher herzliches Verhältnis! Aber wir sehen die Konsequenzen: wenn die Mutter pflegebedürtig wird und in ein Heim muss- was nicht unwahrscheinlich ist- wird vom Erbe nichts übrig bleiben. Auch das lässt sich ihr nicht vermitteln. Sie glaubt uns schlichtweg nicht. Wir selbst sind aufgrund von Hausbau verschuldet, wir haben kleine Kinder und können das Geld gut gebrauchen. Jetzt hat mein Bruder meiner Mutter eine Bankvollmacht unterschreiben lassen - ohne sie zu informieren, was er damit vorhat (Anmerk.: meine Mutter ist Analphabetin). Zu ihm hat sie großes Vertrauen. Damit könnte er im Prinzip zur Bank gehen und das Geld überweisen. Aber weil sie ihre Zustimmung nicht gegeben hat, zögern wir. Was, wenn sie sich hintergangen fühlt? Da sind ein Haufen Schuldgefühle im Spiel, Angst, der Mutter zu schaden, Angst vielleicht von ihr verstoßen zu werden?

Keine Ahnung. Jedenfalls möchten wir das Thema vom Tisch haben. Wir möchten das Erbe antreten, wir brauchen es. Gleichzeitig soll die Mutter sich nicht ausgenutzt fühlen oder gar gesundheitlichen Schaden nehmen. Und uns solls natürlich auch gut gehen ...

Tja, was tun?

Liebe Grüße und vielen Dank für alle Anregungen,
Bibo

Hallo Bibo,

ich möchte Dir einen Dank aussprechen.

Ich habe heute Abend unser Berliner Testament verfasst.

Ein Scheißgefühl! Ungewohnt und sehr fremd!

Mein Mann war total überrascht.

Vor ca. 14 Jahren "beglückte" mich mein Mann ganz unverhofft mit einer solchen Testament-Verfassung.

Ich lehnte es ab! Ich liebte meine kleinen Kinder usw...................

Leider -oder Gott sei Dank - kam ich in diesen Thread.

Mein Schwiegevater ist vor 14 Jahren gestorben.
Kein Kind kam auf die Idee einen Anspruch auf ein Erbe einzufordern.
Es war auch nicht viel "Materielles" zu holen.

Meine Schwiegermutter hätte das Haus auch nicht weiterhin finanzieren können.

Meine Schwiegermutter hatte damals ein großes Glück: Eine Schwiegertochter, die emphatisch war. Eine Schwiegertochter, die nicht wollte, dass sie aus dem Haus ausziehen muss, wo sie gerade ihren Mann verloren hatte.

Ich habe gestern Abend also unser Testament verfassst..........

Ich liebe meine Kinder, anderseits will ich nicht unsere DHH verkaufen müssen
um meine Kinder "auszubezahlen"!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wenn mein Mann und ich nicht mehr leben, dann dürfen unsere Kinder sich bedienen. Aber nicht vorher, denn sie haben nichts dafür getan!

Lieben Gruß
Gelina
 
Hallo Gelina!


Finde gut, was du machst....nämlich vorab alles klären.

Ich befinde mich momentan auch in einer schwierigen Situation. Mein Vater ist sehr krank und er kann heute, aber auch erst in 15 Jahren sterben.

Er hat eine Bluttasche im Kopf, die ihm große Probleme bereitet. In letzter Zeit fällt er einfach um...er hatte das letzte Mal ein 15 cm Loch im Kopf, da er ungünstig gefallen ist.

Jetzt ist er auch wieder im Spital, da er wieder zusammengebrochen ist.....

Das eigentliche Problem ist, dass er seit 14 Jahren eine Lebensgefährtin hat, mit der er aber nicht offiziell zusammenwohnt. Er hat auch noch eine Wohnung, in der er gemeldet ist. Aber sie leben eben seit 14 Jahren zusammen. Meine Mutter ist leider schon lange nicht mehr unter uns.....

Sie rief mich gestern an, weil sie meinte, dass wir klären müssen, wer das Begräbnis zahlt, wenn er nicht mehr ist. Weil sie bezahlt es nicht. Er hat auch kein Geld, sagte er zu ihr, aber sie glaubt, dass er ihr was verheimlicht.....

Ich habe meinen Vater schon vor Jahren ein paar Mal angesprochen, weil ich wissen wollte, wie er begraben werden will....und auch ob es eine Versicherung oder ein Sparbuch gibt.

Er ist mir immer ausgewichen und wollte über das Thema nicht sprechen. Schon bei seinem Vater hatte er ein Problem damit.....darum ist ihm das Erbe durch die Finger gelaufen....

Und gestern, als mich seine Lebensgefährtin anrief, meinte sie, ich solle das mit ihm klären und er soll ein Testament schreiben.

Wir sind zwei Kinder von meinem Vater und zwei von meiner Mutter, die rechtlich nichts mit meinem Vater zu tun haben. Also wenn er stirbt, dann gibt es nur meinen Bruder und mich. Wenn meine zwei Schwestern sich nicht beteiligen.....Pech....

Ich war dann gestern noch bei ihm im Spital, habe es aber nicht übers Herz gebracht, ihn auf das Thema anzusprechen....so wie er da lag.....

Wenn es ihm besser geht, werde ich aber schon mit ihm darüber reden, da doch einiges gesetzlich geklärt gehört. Ich hoffe, er ist jetzt zugänglicher, wo er weiss, dass es jederzeit soweit sein kann.

Nicht nur, dass ich Angst habe, dass mein Vater stirbt, muss ich mich auch noch mit dem belasten!!!

Ich werde natürlich dasein, das ist nicht das Thema....aber angenehm ist es nicht....ist doch dann die Trauer da und die Sorge um seinen Nachlass....wenn es denn einen gibt.....

Da sieht man wieder wie wichtig es ist, alles vorher abzuklären.....



lg Felice
 
Hallo Felice,

wünsche deinem Vater baldige Besserung.
Ich kenne diese Belastung - es ist sehr schwer für Angehörige. :trost:
 
Irgendwie ist es unglaublich, was ich hier gerade lese!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Geld ... und Erbe, was Dir angeblich "zusteht"!!

Was hast Du erarbeitet für Dein angebliches Dir zustehendendes Geld????

Gehe in Dein Inneres!.... und Du wirst Die Antwort erhalten!:umarmen:

Nichts, hast Du erarbeitet von dem Geld, was Du gerade von Deiner Mama "einforderst".

Solche Kinder braucht keine liebende Mutter!!!!!!!!!!!!!!!

Sag mal, was geht denn bei dir ab?

Es gibt Gesetze, die die Erfolge regeln, so ist das nun mal, und schlimm genug dass eine „liebende Mutter“ sie vollkommen ignoriert und ihre Kinder über den Tisch zieht. Dass derartige Gesetzesregelungen vonnöten sind, wird ja wohl gerade in einem Fall wie diesem bestätigt.
Weißt du, ob die Mutter jemals für dieses Geld gearbeitet hat, auf dem sie jetzt sitzt und das hälftig ihren Kindern gehört?

@ Bibo

Was für dich jetzt etwas eng wird ist die Frist, in der du deinen Erbschaftsanspruch geltend machen kannst/musst. Ich glaube das sind 3 Jahre, und wenn dein Vater bereits seit 2 Jahren tot ist, wird’s langsam Zeit.

Du kannst hin- und her überlegen wie du willst, es gibt nur 2 Möglichkeiten: Entweder du lässt ihr alles und wartest, bis sie es ausgegeben hat oder euch irgendwann hinterlässt, oder du klagst deinen Anspruch ein. Ansonsten geht nichts, ganz und gar nichts.

Lg., Ruhepol
 
Ich habe gestern Abend also unser Testament verfassst..........

Ich liebe meine Kinder, anderseits will ich nicht unsere DHH verkaufen müssen
um meine Kinder "auszubezahlen"!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wenn mein Mann und ich nicht mehr leben, dann dürfen unsere Kinder sich bedienen. Aber nicht vorher, denn sie haben nichts dafür getan!

Lieben Gruß
Gelina

Wouw!! Diese Worte lassen ja tief blicken! Übrigens der Pflichtteil steht deinen Kindern IMMER zu, auch bei einem Berliner Testament und so „harmonisch“ wie es bei euch zu sein scheint, werden sie den evtl. auch einfordern. Also spart schon mal, damit die Kids dann ausgezahlt werden können (Pflichtteil gibt es immer bar), sonst muss das Häuschen ggf. doch noch dran glauben.

Meine Kinder müssen nichts "tun" damit ich ihnen alles gebe was ich habe, mir ist aber auch die Beziehung zu ihnen wichtiger als irgendwelche Brocken.

Ansonsten: Ich finde es ganz schön heavy wie selbstverständlich und oberflächlich hier Bibos Situation beurteilt wird. Kein Mensch weiß um die Qualität der Mutter/Kind-Bindung, niemand etwas über den Umfang der Hinterlassenschaft.

Hauptsache man kann bellen und einen anderen niedermachen, egal wie lückenhaft die Infos sind.

R.
 
Weißt du, ob die Mutter jemals für dieses Geld gearbeitet hat, auf dem sie jetzt sitzt und das hälftig ihren Kindern gehört?
Auch wenn sie ihrem Mann den Rücken freigehalten hat, die Kinder großgezogen, den Haushalt geschmissen hat, hat sie etwas für das Geld getan.
Und was haben die Kinder getan für das Geld des Vaters?
 
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Und was haben die Kinder getan für das Geld des Vaters?

Da, wie ich ja schonmal sagte überhaupt nichts bekannt ist über innerfamiliäre Beziehungen, kann evtl. eine Antwort sein: Ihre Eltern ausgehalten und sie trotz allem noch geliebt.

Aber Kinder müssen nichts tun, sie sind einfach so um ihrerselbst Willen, weil sie gewollt waren. Sie sind eine ungeheure Bereicherung und müssen sich innerhalb der Familie nichts "verdienen", sie sind vollwertige, gleichberechtigte Familienmitglieder.

Das Gesetz regelt in solchen Fällen die Erbfolge, alles andere ist da ziemlich uninteressant und u. U. falsch verstandene Moral.

R.
 
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