Blockade bei Tochter

Früher nahm ich das gelassener, aber es belastet die Seele, wenn um 23 Uhr der Nachbar klopft, einem derb beschimpft und mit der Polizei droht.
 
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Für diese Tests kann man sich nicht "besonders bemühen", weil es da nicht um Leistung/ Wissen o.ä. geht.
Und es wurde sehr wahrscheinlich nicht nur "ein Test" gemacht, sondern die übliche Testbatterie.
Zudem wurde deine Tochter von den Therapeuten und dem Pflegepersonal genau beobachtet.
Wenn dabei herauskam, dass deine Tochter gesund ist, dann ist das schon ziemlich zuverlässig.

Vermutlich war deine Tochter in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie?
Eltern werden in diesen Einrichtungen doch sehr stark eingebunden (es geht in erster Linie um ein "Familiensymtom" und nicht um ein Familienmitglied, was krank ist o.ä. und es geht nicht um "Schuld").

Konntet ihr als Eltern nicht davon profitieren?
JA, wir bekamen eben Erziehungsberatung . Strenger, Konsequenter zu sein, war die Anweisung: aber DAS machte es eher Schlimmer
 
Ja , ca. 3 Jahre, seit der vierten Klasse Volksschule. Da fing es schleichend an.
Gut macht sie auch vieles: Sie mag Kochen, Tiere, ist sehr kreativ und künstlerisch, musikalisch,deswegen besucht sie auch eine Klasse mit Schwerpunkt Musiktheater, dieses Fach liebt sie. Ebenso Mathematik.
Wenn sie nicht gerade Tict/Kommandiert, dann ist sie lustig und nett.
Das klingt doch super!

Ja, es ist durchaus üblich, dass Mädchen schon mit 10 Jahren so wirken, als würden sie heftig pubertieren (nicht alle, aber viele) und Eltern ziemlich geschockt sind (Rumschreien, Kommandieren, Eltern wegen jeder Kleinigkeit "grausam" abstrafen usw.).

Und es kann sich ziehen, bis sie volljährig sind ... ^^.

Je mehr man verunsichert ist, dieses Verhalten pathologisiert, desto schlimmer kann es werden - für alle Beteiligten.
 
JA, wir bekamen eben Erziehungsberatung . Strenger, Konsequenter zu sein, war die Anweisung: aber DAS machte es eher Schlimmer
JA!

Auch wenn eure Tochter aus diesem Alter raus ist - dieser Artikel beschreibt es allgemein recht gut (ich habe ihn zufällig heute morgen entdeckt - es geht nicht nur ums Essen!):
https://www.tagesspiegel.de/berlin/...-kinder-nicht-zum-essen-zwingen/23204478.html

Vertrauen, Zuwendung - das sind die "Faktoren"die weitaus besser wirken als "Strenge".
Sich also stets vor Augen halten, was gut läuft, loben, sich darüber freuen und den Fokus vom Problemverhalten wegnehmen.
 
Für mich klingt das aber auch eher nach Zwangsstörung als nach Pubertät. Keine Diagnose natürlich, aber empfinde es nicht als normal jetzt und stimme eher @Loop zu.

Das hat ja wenig mit pubertären Stimmungsschwankungen zu tun, oder sich durchsetzen wollen.

Strenge wird da aber nichts bringen, klar.
 
Wo siehst Du da eine Zwangsstörung?

Darum frag ich ja, vielleicht haben die Ärzte was in der Richtung gesagt. Kann natürlich auch die Pubertät sein, wenn das Problem noch nicht so lange besteht, aber wenn es seit der Kindheit so ist, dann ist vielleicht was nicht in Ordnung. Normal schreit ja kein Kind stundenlang bis zur Erschöpfung, weil die Eltern nicht den genauen Wortlaut und Betonung beim Schlafensgeh-Ritual einhalten.
 
Für mich klingt das aber auch eher nach Zwangsstörung als nach Pubertät. Keine Diagnose natürlich, aber empfinde es nicht als normal jetzt und stimme eher @Loop zu.

Das hat ja wenig mit pubertären Stimmungsschwankungen zu tun, oder sich durchsetzen wollen.

Strenge wird da aber nichts bringen, klar.
Du hast keine Kinder ... ^^.

"Zwänge" hat man sein ganzes Leben lang, mal mehr, mal weniger.
Es gibt altersspezifische "Zwänge" - die Sache mit der Toilette ist total typisch für junge Mädchen, die mit dem sauberen Geschirr ebenfalls.
Danach kommt der "Zwang", ab der Herd auch aus ist, die Haustür abgeschlossen.
Junge Erwachsene schauen dann etliche Male, ob die Handbremse angezogen ist, Studenten, ob ihre Daten auch gesichert sind usw.

Problematisch wird es, wenn Zwänge lange anhalten und das Leben massiv beeinträchtigen, dewegen ist es wichtig, schon Kindern zu erkären, welche Verhaltensweisen Zwänge "fütttern" und welche sie abschwächen.
 
JA!

Auch wenn eure Tochter aus diesem Alter raus ist - dieser Artikel beschreibt es allgemein recht gut (ich habe ihn zufällig heute morgen entdeckt - es geht nicht nur ums Essen!):
https://www.tagesspiegel.de/berlin/...-kinder-nicht-zum-essen-zwingen/23204478.html

Vertrauen, Zuwendung - das sind die "Faktoren"die weitaus besser wirken als "Strenge".
Sich also stets vor Augen halten, was gut läuft, loben, sich darüber freuen und den Fokus vom Problemverhalten wegnehmen.
Super, danke für deinen Rat!
und: auch gut formuliert. So schlüssig erklärt kann ich das auch den Erziehungsberaterinnen entgegenhalten, wenn sie mich wieder sekkieren, ob ich eh konsequent genug bin.
 
Problematisch wird es, wenn Zwänge lange anhalten und das Leben massiv beeinträchtigen, dewegen ist es wichtig, schon Kindern zu erkären, welche Verhaltensweisen Zwänge "fütttern" und welche sie abschwächen.

Aber sie schreibt nun mal, dass das bis Mitternacht geht, nur weil nicht exakt so gesprochen wird, wie die Tochter will. Dabei wird exzessiv gebrüllt auch. Wenn das nicht massiv ist, weiß ich auch nicht mehr?
 
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Normal schreit ja kein Kind stundenlang bis zur Erschöpfung, weil die Eltern nicht den genauen Wortlaut und Betonung beim Schlafensgeh-Ritual einhalten.

Dazu weiß man noch zu wenig.
Dass es (An-)Schreierein (nicht stundenlang am Stück) bis in die Nachtstunden geben kann, ist leider ziemlich normal, auch dass Türen geworfen werden, mal was durch die Gegend fliegt, es gar zu (gegenseitigem) körperlichem Gerangel kommen kann ... darüber spricht nur niemand.
 
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