nochmal hi laaf,
das wissenden feld ist mmn. einfühlungsvermögen³.
wenn jemand zu mir kommt, mich bittet mich in sein feld einzuklinken, also sich seiner gesamtsituation auszusetzen und meine wahrnehmung mitzuteilen,
so setzt sich diese wahrnehmung aus folgendem zusammen,
*bei bert klau*
Beobachtung, Wahrnehmung, Einsicht, Intuition, Einklang
Vielleicht ist es hilfreich, wenn ich hier kurz noch die unterschiedlichen Erkenntnisformen beschreibe, damit wir, wenn wir helfen, auf möglichst viele von ihnen zurückgreifen und zwischen ihnen wählen können. Ich beginne mit der Beobachtung.
Beobachtung ist scharf und genau und auf Details gerichtet. Weil sie so genau ist, ist sie auch eingeschränkt. Ihr entgeht das Umfeld, das nähere wie das weitere. Weil sie so genau ist, ist sie nahe, zupackend, auch eindringend, sowie in gewisser Weise unbarmherzig und aggressiv. Sie ist Voraussetzung für die exakte Wissenschaft und für die aus ihr erwachsene moderne Technik.
Wahrnehmung ist distanziert. Sie braucht den Abstand. Sie nimmt mehreres gleichzeitig wahr, überblickt, gewinnt einen Gesamteindruck, sieht die Details in ihrem Umfeld und an ihrem Platz. Doch sie ist, was die Details betrifft, ungenau.
Das ist die eine Seite der Wahrnehmung. Die andere ist, dass sie das Beobachtete und das Wahrgenommene versteht. Sie versteht die Bedeutung einer Sache oder eines beobachteten und wahrgenommenen Vorgangs. Sie sieht gleichsam hinter das Beobachtete und Wahrgenommene, versteht seinen Sinn. Zur äußeren Beobachtung und Wahrnehmung kommt also eine Einsicht hinzu.
Einsicht setzt Beobachtung und Wahrnehmung voraus. Ohne Beobachtung und Wahrnehmung auch keine Einsicht. Umgekehrt: ohne Einsicht bleibt das Beobachtete und Wahrgenommene ohne Bezug. Beobachtung, Wahrnehmung und Einsicht bilden ein Ganzes. Nur wenn sie zusammenwirken, nehmen wir so wahr, dass wir sinnvoll handeln können; vor allem auch sinnvoll helfen können.
Im Vollzug und im Handeln kommt oft noch ein Viertes hinzu: Intuition. Sie ist mit der Einsicht verwandt, ähnelt ihr, ist aber nicht dasselbe. Die Intuition ist die plötzliche Einsicht in das nächst fällige Tun.
Die Einsicht ist oft allgemein, versteht den gesamten Zusammenhang und den gesamten Vorgang. Die Intuition dagegen erkennt den nächsten Schritt und ist daher genau. Intuition und Einsicht verhalten sich daher zueinander ähnlich wie die Beobachtung zur Wahrnehmung.
Einklang ist Wahrnehmung von innen in einem umfassenden Sinn. Auch der Einklang ist auf Handeln ausgerichtet, ähnlich wie die Intuition, vor allem auf helfendes Handeln. Der Einklang verlangt, dass ich mich in den anderen einschwinge, mit ihm auf gleiche Wellenlänge komme, mit ihm mitschwinge und ihn so verstehe. Um ihn zu verstehen, muss ich auch mit seiner Herkunft in Einklang kommen, vor allem mit seinen Eltern, aber auch mit seinem Schicksal, seinen Möglichkeiten, seinen Grenzen. Auch mit den Folgen seines Verhaltens, seiner Schuld und letztlich mit seinem Tod.
Im Einklang nehme ich also Abschied von eigenen Absichten, eigenem Urteil, von meinem Über-Ich und dem, was es will, dass ich soll und muss. Das heißt: ich komme in den gleichen Einklang mit mir wie mit dem anderen. Auf diese Weise kann auch der andere mit mir in Einklang kommen, ohne sich zu verlieren, ohne mich fürchten zu müssen. Ebenso kann auch ich im Einklang mit ihm auch bei mir bleiben. Ich liefere mich ihm nicht aus, halte im Einklang mit ihm den Abstand und kann gerade dadurch genau wahrnehmen, was ich, wenn ich ihm helfe, tun kann und tun darf.
Daher ist der Einklang auch vorübergehend. Er dauert nur solange, als das helfende Handeln dauert. Danach schwingt jeder wieder auf seine besondere Weise. Daher gibt es im Einklang auch keine Übertragung oder Gegenübertragung, keine so genannte therapeutische Beziehung, also auch keine Übernahme von Verantwortung für den anderen. Jeder bleibt vom anderen frei.
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