Bist auch Du PEGIDA? Menschen wie Du, aber ganz sicher nicht ich...

Egal wie ernst oder satirisch sowas gemeint ist, es folgt den gleichen Prinzipien (Vorurteile, Kategorien etc.) wie Pegida und AfD und es kommt ziemlich oft vor. Auch medial, etwa die "Heute Show" die am liebsten mit dem Finger nach Osten zeigt. Ist auffällig, wie wenigen auffällt wie überheblich, paradox und destruktiv sowas ist.
Ja klar. Das zeigt, wie musterhaft und ferngesteuert sowas abläuft. Mein Beitrag macht das mehr als deutlich.
 
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Ja klar. Das zeigt, wie musterhaft und ferngesteuert sowas abläuft. Mein Beitrag macht das mehr als deutlich.

Ja, aber es gibt akzeptierte Formen dessen (etwa gegen den Osten) und es gibt nicht akzeptierte Formen. Und während Dein Beispiel Vorschlaghammermäßig funktioniert läuft es oft sehr subtil. Gauck sprach ja mal von einem hellen Deutschland und "Dunkeldeutschland". Er hat letzteres nicht explizit auf den Osten bezogen, aber der Begriff wird seit Jahrzehnten für die Ex-DDR benutzt. Dümmer gehts kaum.

M.A.n. ist auch das verlinkte Video ein Beispiel dafür. Denn was wird dort versucht? Die Journalisten versuchen Pegida-Demonstranten zu Eingeständnissen zu bringen was den Mord an Lübcke betrifft. Das ist oberflächlich und hat nur das Ziel der Selbstbestätigung. Lübcke hat ja v.a. deshalb sehr viel Hass auf sich gezogen, weil er bei einer Rede zur Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft (vermutlich auch eher reflexhaft, als Reaktion auf Zwischenrufe) sagte, dass jene die nicht für diese Werte eintreten Deutschland ja verlassen könnten.

Das hat ihn zum Hass-Objekt vieler gemacht und ein Rechtsextremist hat ihn ermordet. Nun aber zu versuchen den geschürten Hass einzig bei Pegida und AfD zu suchen und die auch noch vor die Wahl zu stellen Eingeständnisse zu machen oder sich drehbuchmäßig tiefer Richtung rechts zu reden um eine vermeintliche Lehrstunde zu erteilen, hat mit gutem Journalismus nichts zu tun. Der Mord an Lübcke wird da einfach mehr oder weniger subtil, letztlich aber unglaublich oberflächlich, benutzt um wieder nur moralische Kategorisierungen zu erzeugen.

Die Komplexität des gesamten Themas wird oft dermaßen auf moralische Kategorisierungen reduziert, das auch genau das Hass schürt. Das ist was mich schon seit vielen Jahren so an ironisch verwendeten Begriffen wie "besorgte Bürger" stört, als ob es die nicht gäbe. Oder "Wutbürger", als sei Wut nicht ein Ausdruck von Ohnmacht das schon alleine deshalb ernst genommen werden sollte, sondern eine Kategorie. Pegida und AfD sind nicht Ursache sondern vor allem Symptomatik und da wird laufend Öl ins Feuer geschüttet.
 
Ja, aber es gibt akzeptierte Formen dessen (etwa gegen den Osten) und es gibt nicht akzeptierte Formen. Und während Dein Beispiel Vorschlaghammermäßig funktioniert läuft es oft sehr subtil. Gauck sprach ja mal von einem hellen Deutschland und "Dunkeldeutschland". Er hat letzteres nicht explizit auf den Osten bezogen, aber der Begriff wird seit Jahrzehnten für die Ex-DDR benutzt. Dümmer gehts kaum.

M.A.n. ist auch das verlinkte Video ein Beispiel dafür. Denn was wird dort versucht? Die Journalisten versuchen Pegida-Demonstranten zu Eingeständnissen zu bringen was den Mord an Lübcke betrifft. Das ist oberflächlich und hat nur das Ziel der Selbstbestätigung. Lübcke hat ja v.a. deshalb sehr viel Hass auf sich gezogen, weil er bei einer Rede zur Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft (vermutlich auch eher reflexhaft, als Reaktion auf Zwischenrufe) sagte, dass jene die nicht für diese Werte eintreten Deutschland ja verlassen könnten.

Das hat ihn zum Hass-Objekt vieler gemacht und ein Rechtsextremist hat ihn ermordet. Nun aber zu versuchen den geschürten Hass einzig bei Pegida und AfD zu suchen und die auch noch vor die Wahl zu stellen Eingeständnisse zu machen oder sich drehbuchmäßig tiefer Richtung rechts zu reden um eine vermeintliche Lehrstunde zu erteilen, hat mit gutem Journalismus nichts zu tun. Der Mord an Lübcke wird da einfach mehr oder weniger subtil, letztlich aber unglaublich oberflächlich, benutzt um wieder nur moralische Kategorisierungen zu erzeugen.

Die Komplexität des gesamten Themas wird oft dermaßen auf moralische Kategorisierungen reduziert, das auch genau das Hass schürt. Das ist was mich schon seit vielen Jahren so an ironisch verwendeten Begriffen wie "besorgte Bürger" stört, als ob es die nicht gäbe. Oder "Wutbürger", als sei Wut nicht ein Ausdruck von Ohnmacht das schon alleine deshalb ernst genommen werden sollte, sondern eine Kategorie. Pegida und AfD sind nicht Ursache sondern vor allem Symptomatik und da wird laufend Öl ins Feuer geschüttet.
Ich finde es durchaus richtig, das man die Bürger auffordert, konsequent zu Ende zu denken. Hätte zu Beginn/ vor Beginn der Nazizeit einiges gebracht.
 
Ich finde es durchaus richtig, das man die Bürger auffordert, konsequent zu Ende zu denken. Hätte zu Beginn/ vor Beginn der Nazizeit einiges gebracht.

Auch das war ja komplexer als es oft dargestellt wird. Deutschland war nach dem ersten Weltkrieg wirtschaftlich am Ende, dann gab es eine Erholung und dann kam die Weltwirtschaftskrise 1929. Und vielen ist nicht mal bewusst, dass Hitler bzw. die Nazis ohne das keinen Fuß an den Boden bekommen hätten. Extreme Kräfte nutzen ganz bewusst Krisen um Spaltung herbeizuführen und Feindbilder aufzubauen. Zudem nutzen sie die Schwäche konstruktiverer Kräfte.

Das findet aber selten nur auf einer Seite statt. Das konsequente Denken findet im eher linken Mainstream ja auch nicht statt, sonst gäbe es so oberflächliche Beiträge wie das verlinkte Video nicht oder seltener. Das ist ja nicht durchdacht, das ist selbst reflexhaft und oberflächlich.

Die verbreitete Lübcke-Story geht ja zusammengefasst so: Lübcke hielt diese Rede, inklusive jener Sätze die ihn zum Hassobjekt machten. AfD und Pegida flippten deshalb aus und nutzten diese Worte für eigene Zwecke. Fast 4 Jahre später wird Lübcke von einem Rechtsextremen ermordet. Schlussfolgerung: AfD und Pegida haben Mitschuld am Mord.

Da wird zu viel Kontext unterschlagen, u.a. das Lübcke selbst später ja noch mal ne bescheuerte Argumentation ablieferte und damit zusätzlich Öl ins Feuer goss. Nun wird der Mord an Lübcke einfach nur benutzt um vermeintlich aufzuklären, im Sinne von "ihr schürt Wut, das ist ein Resultat", inklusive "Los, gib es zu!".

Das ist auch nicht zu Ende gedacht. Differenzierter ist es wiederum auch gar nicht möglich ist, weil dann selbst Eingeständnisse gemacht werden müssten. Denn zur Wahrheit gehört auch: Lübcke selbst schürte Wut und das nicht nur einmal und seine Worte waren auch spaltend. Gleichzeitig liegen fast 4 Jahre zwischen seinen Worten und dem Mord. Die Verbindung "Pegida/AfD schüren Wut ---> Mord" ist deshalb nicht so einfach zu ziehen.

So tragisch der Mord auch ist, so wenig aussagekräftig ist er, denn das ist tatsächlich ein Einzelfall und auch wenn der Täter zwar kein Einzeltäter betreffend seiner rechtsextremen Gesinnung ist, ist das dennoch ein Anschlag eines kompletten Fanatikers, ähnlich einem islamistischen Anschlag. Und auch aus letzterem sollte man nicht zu weitreichende Schlüsse ziehen, denn obwohl es nicht wenige Fanatiker gibt und die tendenziell auch mehr werden, ist derart gewalttätiger Terrorismus lediglich ein sehr extremer Ausdruck.

Anders gesagt: Es hat viele und komplexe Ursachen warum gefährliche Wut sich hochschaukelt. Und auch die Simplifizierungen der vermeintlich richtigen Seite sind Teil dessen. Wollte man wirklich durchdenken wie es zu dem Mord kam, sollte man mit den Worten Lübckes beginnen und über deren Wirkung nachdenken. Damit meine ich nicht "selbst Schuld", aber überhaupt mal darüber nachzudenken wie es dazu kommen kann das solche "Argumentationen" erstens gebracht werden und eben was sie in der Gegenseite erzeugen und was sie dort möglich machen. Es sollte keinen Mord brauchen um das mal zu durchdenken, aber es wird nicht mal jetzt wirklich getan.
 
.............So tragisch der Mord auch ist, so wenig aussagekräftig ist er, denn das ist tatsächlich ein Einzelfall und auch wenn der Täter zwar kein Einzeltäter betreffend seiner rechtsextremen Gesinnung ist, ist das dennoch ein Anschlag eines kompletten Fanatikers, ähnlich einem islamistischen Anschlag......................

Nun, es gibt Bedrohungen von Politikern, Rechtsanwälten u. a. schon seit geraumer Zeit.
Und die rechte Szene könnte zusätzlich aus dem Ausland noch gesteuert und gepusht werden/sein.
Von daher würde ich diesen Mord weder als Einzelfall sehen, noch den Täter als EinzelFanantiker. Denn der Fanatismus kann gewollt, geschürt und benutzt werden.
Ausführende (auch beimime IS) sind häufig ja einfach nur Fussvolk und "Kanonenfutter".
Die für mich viel wichtigerere Frage ist: welche Kräfte unterstüzten das ideologisch, mit Geld oder Gelegenheiten (z. B. zum Schiesstraining) - und wozu? Und wie arbeitet das rechte Netzwerk, das ja über Europa hainausgeht noch.
Personen aus Polizei, Verfassungsschutz und Militär sind involviert. Wenn ich an Maassen denke bis in Regierungskreise.
 
Auch das war ja komplexer als es oft dargestellt wird. Deutschland war nach dem ersten Weltkrieg wirtschaftlich am Ende, dann gab es eine Erholung und dann kam die Weltwirtschaftskrise 1929. Und vielen ist nicht mal bewusst, dass Hitler bzw. die Nazis ohne das keinen Fuß an den Boden bekommen hätten. Extreme Kräfte nutzen ganz bewusst Krisen um Spaltung herbeizuführen und Feindbilder aufzubauen. Zudem nutzen sie die Schwäche konstruktiverer Kräfte.

Das findet aber selten nur auf einer Seite statt. Das konsequente Denken findet im eher linken Mainstream ja auch nicht statt, sonst gäbe es so oberflächliche Beiträge wie das verlinkte Video nicht oder seltener. Das ist ja nicht durchdacht, das ist selbst reflexhaft und oberflächlich.

Die verbreitete Lübcke-Story geht ja zusammengefasst so: Lübcke hielt diese Rede, inklusive jener Sätze die ihn zum Hassobjekt machten. AfD und Pegida flippten deshalb aus und nutzten diese Worte für eigene Zwecke. Fast 4 Jahre später wird Lübcke von einem Rechtsextremen ermordet. Schlussfolgerung: AfD und Pegida haben Mitschuld am Mord.

Da wird zu viel Kontext unterschlagen, u.a. das Lübcke selbst später ja noch mal ne bescheuerte Argumentation ablieferte und damit zusätzlich Öl ins Feuer goss. Nun wird der Mord an Lübcke einfach nur benutzt um vermeintlich aufzuklären, im Sinne von "ihr schürt Wut, das ist ein Resultat", inklusive "Los, gib es zu!".

Das ist auch nicht zu Ende gedacht. Differenzierter ist es wiederum auch gar nicht möglich ist, weil dann selbst Eingeständnisse gemacht werden müssten. Denn zur Wahrheit gehört auch: Lübcke selbst schürte Wut und das nicht nur einmal und seine Worte waren auch spaltend. Gleichzeitig liegen fast 4 Jahre zwischen seinen Worten und dem Mord. Die Verbindung "Pegida/AfD schüren Wut ---> Mord" ist deshalb nicht so einfach zu ziehen.

So tragisch der Mord auch ist, so wenig aussagekräftig ist er, denn das ist tatsächlich ein Einzelfall und auch wenn der Täter zwar kein Einzeltäter betreffend seiner rechtsextremen Gesinnung ist, ist das dennoch ein Anschlag eines kompletten Fanatikers, ähnlich einem islamistischen Anschlag. Und auch aus letzterem sollte man nicht zu weitreichende Schlüsse ziehen, denn obwohl es nicht wenige Fanatiker gibt und die tendenziell auch mehr werden, ist derart gewalttätiger Terrorismus lediglich ein sehr extremer Ausdruck.

Anders gesagt: Es hat viele und komplexe Ursachen warum gefährliche Wut sich hochschaukelt. Und auch die Simplifizierungen der vermeintlich richtigen Seite sind Teil dessen. Wollte man wirklich durchdenken wie es zu dem Mord kam, sollte man mit den Worten Lübckes beginnen und über deren Wirkung nachdenken. Damit meine ich nicht "selbst Schuld", aber überhaupt mal darüber nachzudenken wie es dazu kommen kann das solche "Argumentationen" erstens gebracht werden und eben was sie in der Gegenseite erzeugen und was sie dort möglich machen. Es sollte keinen Mord brauchen um das mal zu durchdenken, aber es wird nicht mal jetzt wirklich getan.
Aha.
Bei soviel Öl war der Mord also völlig berechtigt. Selbst schuld.

Ich bin sehr fürs Simplifizieren , ich glaube nicht, das man den Interviewten komplexere Zusammenhänge nahebringen könnte.
 
Ich bin sehr fürs Simplifizieren , ich glaube nicht, das man den Interviewten komplexere Zusammenhänge nahebringen könnte.
Kann man nicht, die sind halt genau so wie sie sich zeigen. Die Gefahr geht dann eher doch von denen aus, die das gleiche Denken und Sagen, aber nicht vor einer TV Kamera.
 
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