Ein Spiegel unserer Gesellschaft?
Ja. Als Frank Magnitz (AfD) auf der Intensivstation lag und noch von potenzieller Lebensgefahr die Rede war, gab es auf Twitter ein paar Leute, die Gewalt generell verdammten. Die große Mehrheit bewegte sich irgendwo zwischen "Recht so, mehr davon!" und "Nicht schön, aber selber schuld!" Es gab also offene Begeisterung und verhaltene Freude, gelegentlich unterbrochen von klaren Distanzierungen.
Das liegt daran, dass sich viele Linke einbilden, die AfD sei eine Nazipartei und jede Form von Gewalt gegen sie daher legitim.
In PEGIDA äußert sich derselbe Ungeist. Es wird ständig wider die Realität eine monströse Gefahr beschworen, der man nicht mehr auf dem Rechtsweg beikommen kann, weswegen man den Notstand ausruft und sich selbst zur (natürlich guten) Kriegspartei erklärt.
Der Ungeist äußert sich auch hier, etwa in
@.:K9:.'s lustiger Forderung, zur Strafe dafür, dass ein paar Ostdeutsche nicht so tun, als würden sie trauern, sämtliche Ostdeutschen nach Russland zu deportieren. Hätte er etwas in der Art als PEGIDA-Mitläufer vor der Kamera gesagt, hätte man ihn sofort beim Wort genommen und öffentlich vorgeführt.
Wir sollten aufhören, Worte zu skandalisieren. Außerdem sollten wir uns nicht so leicht vor Karren spannen lassen. Klar, es fühlt sich gut an, mit einer gefühlten Mehrheit im Rücken Übermensch zu spielen, aber es führt auf Dauer nur ins Unglück.