Ich bin von Anfang an ziemlich offen mit diesem Thema umgegangen, was leider dann auch manchmal mißinterpretiert wurde, so in der Art, dass man immer in der Opferrolle verharren will und dass man selbst Schuld wäre usw.
Das verleidet mir zusehends, noch weiter darüber zu schreiben.
Ich habs zwar schon x-mal betont, dass ich aus der Opferrolle schon lange heraußen bin, weil ich meine Zwillingsmädels, die durch den Mißbrauch entstanden sind, einfach so liebe und so dankbar bin, dass es sie gibt, dass die Entstehungsgeschichte gar nicht mehr wichtig ist für mich.
Das ändert aber nichts an den Mechanismen, die dem ganzen zu Grunde liegen und ich habe auch schon des öfteren darüber geschrieben, dass der Mißbrauch nur EIN schlimmer Teil war, mindestens genauso schlimm fand ich, was nachher geschah, wie Vater Staat mit mir und meiner Familie umgegangen ist.....Mißbrauch hat eben viele Seiten....vielleicht später mehr
lg
Sunny
Ich erinnere mich jetzt mal an meine Opferzeit: Ach ja, da konnte ich nicht so offen damit umgehen...weil ich mich ja dafür geschämt habe....denn ich war ja schuld daran!!!!
Und nun? Ich fühle mich schon lange nicht mehr schuldig....ich war nur Kind...ich war nur gutgläubig....ich wollte nur geliebt werden!!! Dann war ich Mutter....die dem Mann vertraut hat, der das Kind gezeugt hat....
Danach war ich verunsichert.....schwach, weil ich verletzt war....schwach, weil ich schuldig war....
Ich schreibe bewusst so, weil ich einigen klar machen will, dass ein Opfer nicht so selbstbewusst schreiben kann....ein Opfer versteckt sich, weil es sich schämt, oder es möchte Mitleid erhaschen....tritt deffensiv auf....
Doch hier ist mir noch kein Opfer untergekommen....ich empfinde keinen hier, der schreibt, dass er missbraucht wurde, als Opfer....sondern als Mensch, der aus seiner Opferrolle hervorgetreten ist....um zu zeigen, dass die Zeit vorbei ist!!!!
