beobachter, beobachtetes, zeuge

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und das kommt aus dem ewigen Nichtsein
ach ja und was unterscheidet Sein von Nichtsein. Alles oder nichts. Alle oder Keiner. Ich glaube, daß wir einfach noch nicht bewusst genug sind um die Zusammenhänge zu erfassen - denn was ist denn das Bewusstsein? ist das auch irgendwas? Gibt es das Bewusstsein "an sich" ist das wesenhaft oder ist das nur eine Funktion von irgendwas? muß alles logisch und strukturiert sein? Kristalle können sehr klar Formen bilden aber sie können auch amorph (chaotisch) sein. Vielleicht bilden wir im unbewussten Bereich ja eine amorphe Masse und die einzelnen Individuen sind kristalline Erhebungen, die so tun als wären sie selbständig.
Liebe Grüße Inti
 
Hallo xyto

xyto schrieb:
Wie ist es nun? Da sind also die ganzen Erscheinungen die auftauchen und wahrgenommen werden - folglich muss es ein Subjekt geben, das wahrnimmt, so lautet die Annahme.

Wenn man logisch an die Sache rangeht ist es aber so: da _alles_ erscheint, gibt es überhaupt kein Subjekt, und zwar grundsätzlich nicht, also auch nicht durchs Hintertürchen mit einem "eigenschaftslosen" Subjekt oder einem "absoluten" Subjekt.

Dieses - angenommene - Subjekt, das wahrnimmt, gibt es nicht. Denn in Wirklichkeit steht das "Subjekt" nicht hinter dem Wahrgenommenen, sondern es ist _bei dem_ Wahrgenommenen.

Dieses scheinbar nötige Wahrnehmende, nimmt sich selbst wahr, da es bei seiner Wahrnehmung ist - es ist "da", es ist "mit" und "bei" der Welt.

Hier möchte ich nochmal die Analogie von fckw mit dem Fluss aufgreifen: da ist nichts "hinter" dem Flussbett bzw. Fluss, das den Fluss "sieht" sondern sondern der Fluss ist als Fluss bei sich zugegen.

Dieses Subjekt, das z.B. die Gedanken beobachtet gibt es in der Form nicht - da bin ich auch erst gestern draufgekommen. Es entsteht zwar vielleicht z.B. bei der Mediation der Eindruck, dass alles bloß Objekt ist, und sich das metaphysische Subjekt gleichsam außerhalb der Welt befinden muss. Faktisch steht dieses (nicht vorhandene) "Subjekt" aber nicht der Welt ab-solut gegenüber sondern es ist mit den Objekten da, um sie "sein" zu lassen.

Es ist nicht so, dass "ich" der Monitor bin, und es ist auch nicht so, dass sich die Tastatur selbst wahrnimmt, sondern es gibt weder das Ich, noch die Tastatur, was es aber gibt ist das "Sein", das bei sich mit sich selbst zugegen ist.

liebe Grüße

Mir behagt deine Vorstellung nicht. Irgendwo scheint mir in deinen Überlegungen der Wurm drin zu sein. Und ich vermute, es liegt daran, dass man die Realität nicht ausreichend durch die Begriffe Subjekt und Objekt beschreiben kann.

Du willst doch nicht in Frage stellen, dass Du existierst, dass auch die Tastatur und der Bildschirm deines Computers Realität sind? Du kannst doch deine eigene Wahrnehmung nicht durch irgendeine Theorie ersetzen, die zudem deiner Wahrnehmung widerspricht.

Für mich steht ganz eindeutig fest, dass wir alle als Subjekte existieren und dass wir die Objekte, die ebenso real existieren, durch unsere Sinne wahrnehmen.

Alles Liebe. Gerrit
 
hi lotusz

lotusz schrieb:
Für mich steht ganz eindeutig fest, dass wir alle als Subjekte existieren und dass wir die Objekte, die ebenso real existieren
ja klar.

der punkt ist der, dass das subjekt ansich das objekt impliziert. man kann es aber trennen. dann aber doch nicht. desswegen finde ich den zusatz "zeugen" raltiv passend. :)

---> don't give a fuck!
 
Hallo fckw

fckw schrieb:
@xyto:
Agree. Im Grunde gibt es auch kein Subjekt/Objekt sondern ausschliesslich Sein. Diese Einsicht geht aber in ihrer ganzen Tiefe über meinen Verständnisgrad hinaus.

Und selbst wenn Du recht hast, dass ausschliesslich dieses Sein existiert (was bei dir natürlich religiös gefärbt ist, wie ich vermute, und was mir ein bisschen aus weltanschaulichen (egoistischen) Gründen wie herbeigeschwindelt vorkommt), so würde ich sagen, dass wir als Menschen nicht in der Lage sind, dieses Sein zu erfassen oder zu ergründen. Und darum sollten wir uns bezüglich dieses Seins jeglicher Aussage enthalten, weil wir sonst Gefahr laufen es zu missinterpretieren.

Alles Liebe. Gerrit
 
Inti schrieb:
ach ja und was unterscheidet Sein von Nichtsein. Alles oder nichts. Alle oder Keiner. Ich glaube, daß wir einfach noch nicht bewusst genug sind um die Zusammenhänge zu erfassen - denn was ist denn das Bewusstsein? ist das auch irgendwas? Gibt es das Bewusstsein "an sich" ist das wesenhaft oder ist das nur eine Funktion von irgendwas? muß alles logisch und strukturiert sein? Kristalle können sehr klar Formen bilden aber sie können auch amorph (chaotisch) sein. Vielleicht bilden wir im unbewussten Bereich ja eine amorphe Masse und die einzelnen Individuen sind kristalline Erhebungen, die so tun als wären sie selbständig.
Liebe Grüße Inti

Nichtsein ist die Erkenntnis, dass in "Wirklichkeit" alles Erschaffene auch leer ist, unerschaffen ist. Das Nichts steckt quasi in jedem Erschaffenen so auch in Gefühlen, Willensregungen und auch Bewusstsein. Das ist die Erkenntnis des Nichtseins und diese Erkenntnis ist das Nirvana, das göttliche oder Atman und nur das ist ewig :)
 
Hallo esperanto

esperanto schrieb:
hi lotusz

ja klar.

der punkt ist der, dass das subjekt ansich das objekt impliziert. man kann es aber trennen. dann aber doch nicht. desswegen finde ich den zusatz "zeugen" raltiv passend. :)

---> don't give a fuck!

Ich hatte vorhin mit fckw die gleiche Diskussion. Wenn ich als Subjekt über mich selber nachdenke, dann wird dieses "Ich" damit gleichzeitig zum Objekt. Und damit sind Subjekt und Objekt gewissermassen gleichzeitig vorhanden. Soweit stimme ich dir zu. Wenn Du sagst, dass das Subjekt das Objekt impliziert, dann sagst Du, wenn ich dich richtig verstanden habe, damit dasselbe aus.

Nur muss ich dann, wenn ich über mich selber nachdenke, wenn also das Subjekt das Objekt impliziert, zwei Dinge unterscheiden. Das Subjekt existiert weiterhin real und zwar in seiner vollen Körpergrösse. Das "Ich" dagegen, über das ich reflektiere, existiert aber nur in meinem Gehirn und ist damit gewissermassen nur fiktiv vorhanden.

Ob mir das jetzt irgendwie weiterhilft, weiss ich momentan leider auch nicht. Ich meine ohnehin, dass die ganzen Subjekt/Objekt-Überlegungen uns nicht sonderlich weiterhelfen. Sie sind Theorie. Das entscheidende für mich allerdings ist die Praxis.

Alles Liebe. Gerrit
 
Niemand
Nichtsein ist die Erkenntnis, dass in "Wirklichkeit" alles Erschaffene auch leer ist, unerschaffen ist. Das Nichts steckt quasi in jedem Erschaffenen so auch in Gefühlen, Willensregungen und auch Bewusstsein
Was hat diese Erkenntnis für eine Bedeutung für dein Leben? Oder ist das alles nur so eine intellektuelle Spassgeschichte? Wenn ich jetzt mit dem Bewusstsein alles ist Eins oder auch alles ist Nichts rumlaufe, fühl ich mich gut, aber ändert das was darüberhinaus in meinem Leben?
Liebe Grüße inti
 
hallo lotusz

es ist von enormer wichtigkeit!
denn dies bildet den ausgangspunkt für alles weitere.

du kannst angst und hass fallen lassen. von 100 auf 0. (fast, nicht ganz! :) )
sei gelassen.
wenn du das bist - gelassen - dann wirst du weit kommen! (du schreibst ansonsten schlaue posts, ich habe schon ein paar dinge von dir abgewonnen.)

sei dir einem sicher: ES KOMMT, WIE ES KOMMEN MUSS! ...du kannst daran nichts ändern. also nimm es doch gelassen!


nein, das ist kein dogmatismus. kein materialismus. und auch nichts religiöses.
es IST - wie es IST!


(das leben ansich - der samen. zarathustra erklärte das leben anhand eines samenkorns, welche alle fragen der menscheit beinhaltet. beobachte, wenn du ein korn planzst, wie sich der samen mit der erde, dem wasser, der sonne - entwickelt, wie eine pflanze entsteht! je nach wetter, erde... besser oder schlechter. die pflanze aber hat darauf keinen einfluss. sie gedeiht, wie sie gedeihen "muss")


((woher aber kommt das samenkorn? wie entsteht leben? seele? gott? nun ja... das ginge wohl in die methaphysik - und diese spekulationen möchte ich mal beiseite lassen.))


(((schlechter vergleich: mensch - pflanze? think about it!!!)))



liebe grüsse, esperanto
 
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Hallo esperanto

esperanto schrieb:
danke für alle, die gepostet haben.
sehr aufschlussreiche und interessante posts.

sehr gut gefällt mir der beitrag von xyto.
es gibt nichts zu tun - trotzdem aber haben wir sehr viel zu tun.

all diese gedankenexperimente, thesen... sind egal! EGAL! oder auch nicht! ...es wird geschehen, was geschehen muss. man möge es schicksal nennen?!

"wer bin ich?"
diese frage ist von sehr grossem wert. sie führt zu dem, was xyto beschreibt.
wer ist ich? ...dieses subjekt?
---> nichts. das selbst. gott. ....what ever!!!
man kann es nicht fassen.

woraus zu schliessen ist, dass das wort "nichts" sehr treffend gewählt ist. es ist nichts. es gibt es nicht!
...so gedacht könnte man sagen, dass der mensch eine maschine sei. ein computer. immer wird er wieder programmiert. neu programmiert. erweitert. der programmierer aber ist nicht gott, sondern die natur, die erfahrung, die mitmenschen... (seine möglichkeiten)

nun könnte man sagen, das leben sei sinnlos.
das wollen wir aber nicht!
desswegen kommen hier so viele daher und nennen das selbst, das nichts GOTT.

...ich persönlich habe diese frage mit camus gelöst: "ist das leben lebenswert?"

ich sage JA!


fragen wie: gott ja? gott nein? ...werden dann egal!


mit einer solchen gelassenheit - liebe leute - werdet ihr in wohlbefinden aufsteigen, die ihr nie zu erreichen gedacht hättet. nun wird der weg der "meditation" viel leichter...

und ja, ich weiss, dass jetzt viele kommen werden und mir sagen: du, esperanto, hast keine ahnung. du hast diese "leere" noch nie erfahren!

dann habe ich euch holden die antwort: ich werde stets dort anzutreffen sein, wo ich aus der stärksten energie-quelle schöpfen kann!


meine worte können zudem nicht geleugnet werden! :)

Kompliment für deinen hervorragenden Beitrag. Aber an manchchen Stellen windest Du dich etwas zu sehr in meinen Augen. Einerseits sagst Du, es gibt nichts zu tun, andererseits genau das Gegenteil davon. Einerseits fundieren deine Aussagen auf der Existenz eines Gottes, andererseits stellst Du ihn in Abrede.

Und wenn Du sagst, es wird geschehen, was geschehen muss, dann baut das meinem Empfinden nach einerseits auf einer höheren Logik auf (Gott), die ohnehin alles steuert und reglementiert und andererseits stellt es in Abrede, dass wir als Menschen die Wahlfreiheit haben, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, da sie ja bereits von "oben" bestimmt sind, und entzieht uns damit unsere Verantwortung und unsere Handlungsmöglichkeiten.

Und darum kann ich dir in diesem Punkt überhaupt nicht zustimmen, wenn Du ihn denn so aufgefasst haben solltest. Für mich gibt es keinen Beweis für die Existenz einer höheren Logik und damit liegt die Verantwortung für unser Handeln vollkommen bei uns selber. Und darum sollten wir keinesfalls davon ausgehen, dass sich irgendetwas von selber regelt.

Für mich hat die Frage "Wer bin ich" in diesem Zusammenhang auch nicht die Bedeutung, die sie scheinbar für dich hat. Natürlich ist mir dieses Ich wichtig. Aber ich glaube, ich vertrete da eine etwas materialistischere Einstellung als Du. Was mich nämlich an diesem Ich am meisten interessiert, ist die Frage, ob dieses Ich sich wohl fühlt oder nicht. Ist das nicht überhaupt die wichtigste Frage im Leben eines jeden Menschen? Dass dieses Ich darüber hinaus vielleicht noch irgendwelche metaphysischen Eigenschaften besitzt, interessiert mich eigentlich erst sekundär, zumal wir diese Fragen scheinbar nicht zu lösen vermögen.

Was mir an deiner Aussage nicht gefällt, ist die mangelnde Konsequenz. Einerseits sagst Du dieses Ich sei das Nichts, sei das Selbst, sei Gott ....what ever!!! - man kann es nicht fassen. Andererseits lässt Du es durch die Hintertür doch immer wieder in deine Diskussion mit einfliessen und interpretierst es im religiösen Sinne.

Was mir wiederum sehr gut gefällt, ist dein Brückenschlag zur Natur. Dass wir Menschen nämlich Teil der Natur sind, den Naturgesetzen unterliegen und durch die Natur, durch unsere Erfahrungen und Mitmenschen geprägt werden. Und ich bin mit dir einer Meinung, dass das Leben lebenswert ist.

Alles Liebe. Gerrit
 
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