Hallo
Ich bin immer noch dabei, zu sortieren. Es wäre nett, wenn ihr mir dabei ein wenig helfen könntet, denn ich muss sagen, dass mir durchaus nicht alle Begriffe so ohne weiteres richtig vertraut sind, da ich mich bisher ein wenig daran vorbeigemogelt habe.
Zunächst möchte ich einmal mit den Begriffen Subjekt und Objekt beginnen. Unter dem Subjekt verstehe ich mich selber als Person. Und unter dem Objekt verstehe ich das Meditationsobjekt. Dieses Meditationsobjekt kann real sein (Kerze, Bild, Statue, Atem, Stirnchakra,...) oder ideell (Gott, Heiliger, Eigenschaft, "Wer bin ich"...). Dabei würde ich die Selbstergründung, also die Frage "Wer bin ich" den ideellen Meditationsobjekten zuordnen.
Konzentriere ich mich nun als Subjekt, auf ein reales oder ideelles Meditationsobjekt, so tritt Meditation in dem Moment ein, wo die Konzentration nicht mehr vom Meditationsobjekt abschweift, sondern fest damit verschmilzt. Wandern meine Gedanken dagegen immer wieder fort vom Meditationsobjekt, so spricht man von Konzentration. Verschmelzen sie dagegen anstrengungslos mit dem Meditationsobjekt, dann spricht man von Meditation.
Was geschieht nun in dieser anstrengunglosen Meditation? Ich sitze in einer Meditationshaltung (Asana), reguliere meinen Atem (Pranayama), ziehe die Sinne nach innen zurück (Pratyahara), konzentriere mich auf das Meditationsobjekt (Dharana) und verschmelze anstrengungslos mit dem Meditationsobjekt (Dhyana).
Und nun kommt, der für mich ganz entscheidende Aspekt. Was geschieht eigentlich während dieser anstrengungslosen Meditation? Meiner Meinung nach geschehen die ausschlaggebenden Prozesse auf biologischer Ebene. Ich beeinflusse nämlich über meine Atmung den Sauerstoffgehalt des Blutes und des Gehirns. Durch den veränderten Sauerstoffgehalt im Gehirn und durch Prozesse die durch den erhöhten Sauerstoffgehalt einerseits und durch die Meditation selber andererseits ausgelöst werden, gerate ich allmählich in eine tiefe Trance. Darum würde ich eine tiefe Meditation einer gesteuerten? Trance gleichsetzen. Diese Trance gleicht einem Erholungszustand in der Heilungsprozesse angestossen werden.
Für mich bestehen die entscheidenden Prozesse durch biologische Abläufe. Und darum ist in meiner Vorstellung kein Platz für ein Nichts oder eine Leere. Ich weiss zwar nicht genau, was während der Meditation in meinem Gehirn abläuft, aber im Körper selber laufen eine ganze Menge Prozesse ab, die ich selber auch empfinde, wie zum Beispiel ein Kribbeln in den Gliedmassen, die natürlich durch das Gehirn gesteuert werden. Darum meine ich, man kann durchaus nicht davon sprechen, dass im Gehirn eine Leere besteht. In einigen Gehirnregionen mag sich ja durchaus eine Ruhe einstellen, andere Gehirnregionen sind dafür bestimmt um so aktiver.
Ich habe das Gefühl, dass die Leere oder das Nichts deshalb für viele Leute solch eine grosse Bedeutung hat, weil sich viele Menschen ihr Leben nicht ohne Gott oder Religion vorstellen können. Und darum muss die ganze Ideologie natürlich in diese Gottesvorstellung hineingepresst werden. Ich meine allerdings, dass ist eine Mogelpackung, weil in Wirklichkeit niemand weiss, ob es einen Gott gibt oder nicht. Wer es aber trotzdem behauptet, belügt sich selber aus egoistischen Motiven.
Alles Liebe. Gerrit