„Das moderne Konzept der Vollkommenheit entstammt den idealistischen Strömungen des 18. Jahrhunderts und ist eng an den Begriff des Fortschritts geknüpft. Bei Immanuel Kant und seinen Vorgängern Christian ***** und Alexander Gottlieb Baumgarten ist Vollkommenheit ein Begriff der Ontologie: Sie bezeichnet die Vollständigkeit eines Seienden als Zusammentreffen aller möglichen Bestimmungen eines Gegenstands zu einer harmonischen Einheit oder Ordnung. Das Vollkommene ist ein „Volles“, eine Fülle möglicher Anteile, zu der kein weiterer Anteil mehr fehlt. Charakteristisch ist für das Vollkommene daher, dass es keiner weiteren Sache bedarf und daher a) vollständig autonom und b) keiner weiteren Entwicklung mehr fähig und somit zeitenthoben ist.“