Hi,
Also die Sache ist die: Ich hatte mich eine Zeit lang mit Philosophie beschäftigt (irgendwann später auch vor allem mit buddhistischer/indischer Philosophie) und mich hat zunehmend die Tatsache frustriert, dass man dort (jetzt vor allem auf die westliche Philosophie bezogen) nicht wirklich zu brauchbaren Ergebnissen kommt. Es gab darin irgendwie keine Ordnung, ja genau "Ordnung" ist genau das richtige Wort. Also sozusagen ein solides "Gedankengebäude", das viele unterschiedliche Ideen zu einem Ganzen vereint.
Es gab da letztendlich nur eine Unmenge von einander widersprechenden "wahr" und "falsch" Aussagen und man trat immer auf der Stelle.
Noch weiter verstärkt wurde mein ungutes Gefühl durch das Russel-Paradoxon in der Logik (ich glaube es heisst so, zumindest hat, soweit ich weiss Bertrand Russel das entdeckt). Mit Mathematik habe ich mich nicht wirklich beschäftigt (bin auch zu unbegabt dafür), dieses Paradoxon hat mich aber fasziniert. Es geht darum, dass am Anfang des 20 Jahrhunderts die Mathematiker damit beschäftigt waren, ein für alle Zeiten gültiges Axiomen-Fundament zu schaffen, das
widerspruchsfrei sein sollte.
Russel aber bewies letztendlich, dass genau dies
unmöglich ist.
Vielleicht kennt ihr das, es ist die Metapher mit der Bibliothek deren Bücher in einem Katalog katalogisiert werden sollen und dieses Vorhaben nicht durchführbar ist, weil: Wo kommt der Katalog selbst hin (als Eintrag). Man braucht also immer weiter bis in die Unendlichkeit (unendliche Rekursion) neue Kataloge.
Damit bewies Russel, dass die Mathematik, also die widerspruchsfreie Wissenschaft an sich, auf einem widersprüchlichen Fundament steht und dieses Problem mit Hilfe der Logik auch nicht zu beheben ist.
(Dadurch wurden übrigens sofort mehrere Bände mit mathematischen Axiomen, die Gödel oder so zu der Zeit versucht hat zu erstellen zu Makulatur, ein schöner Mathematikerwitz *ggg*)
Irgendwann sind mir dann einige potenzielle Lösungen für dieses Dilemma zufällig über den Weg gelaufen und um es kurz zu machen:
Es scheint so zu sein, dass der menschliche Geist sich evtl. falsch entwickelt hat, indem er vor (sehr sehr langer Zeit) sein Denken auf die Basis von
dualistisch-binärer Logik programmierte, die zwar eine potenziell mögliche Logik ist (die man durchaus für das eine oder andere gebrauchen kann), die aber die Wirklichkeit jedoch nur sehr primitiv und ungenau abbildet und sehr sehr viele Probleme verursacht.
Das Grundprinzip dieser dualistisch-binären Logik ist das ständige Vorhandensein von 2 Extrempunkten (wahr-falsch, ja-nein, gut-böse, erleuchtet-nicht erleuchtet, Samsara-Nirvana, 1-0, Krieg-Frieden, usw., usw.) wobei man sich immer zu einem Extrempunkt hingezogen fühlt und "Zwischenräume" dabei übersieht. Gleichzeitig wird auch immer nur ein Extrem akzeptiert, es herrscht also das Prinzip "entweder-oder". Es ist wie ein Pendel, das ständig schwankt und nie in der Mitte zur Ruhe kommt.
(Ich könnte jetzt mal kurz abschweifen und was zum vielzitierten "Weg der Mitte" in den östlichen Religionen (vor allem im Buddhismus) sagen, aber ich hab heute dann doch nicht so viel Zeit

)
Lange Rede kurzer Sinn: Es gibt da prinzipiell noch eine andere Art von Logik, nämlich die
nicht-dualistische, die das Potenzial hätte, unser aller Leben in allen Bereichen revolutionär zu verändern und auf eine völlig neue Grundlage zu stellen.
Es ist die Logik des "sowohl-als auch".