Begegnung mit Buddha

Regelwerk schrieb:
Ich will nicht das Denken überschreiten.
Ich bin auch nicht auf der Suche nach "Erleuchtung".
Ich hänge hier in meinen Zimmer rum, und stell mir einfach viele schöne Dinge vor.
Als mittel dienen dazu meine Lieblingsaxiome und jede Menge Informatik, Mathematik, Physik und Philosophie.
(Ich klau alles ! Ausgedacht hab ich mir nur einen infinitismalen Bruchteil davon)

Anmerkung :

Wer glaubt mit Hilfe des Fühlens das Sein zu überschreiten steckt wohl in einer ganz ähnlichen Krise.

Hi Regelwerk,

an deinen Lieblingsaxiomen wäre ich auch interessiert. Könntest du die nicht vielleicht mal hier reinstellen?
 
Werbung:
formless schrieb:
Hi Regelwerk,

an deinen Lieblingsaxiomen wäre ich auch interessiert. Könntest du die nicht vielleicht mal hier reinstellen?

Nr 1 :

Jedes System muß durch ein anderes Dargestellt werden

Nr 2 :

Der Informationsgehalt eines dargestellten Systems ist kleiner als der des darstellenden Systems.

Nr 3 :

Jedes System ist endlich.

Nr 4 :

Ein Zeitschritt ist der Übergang eines Systems in einen Folgezustand nach einem beliebigen Regelwerk. Zeit ist die Ordnung von Zeitschritten.
(determinismus ist hier nicht vorgeschrieben, Baumstruktur erlaubt)


Es gibt noch ein paar Moralsätze :

1.1
Kommunikation/Protokoll zwischen zwei Systemen sollte AND beschlossen werden.
1.2
Kummunikation/Protokoll kann jederzeit beendet werden.
2.1
Die Absichten die zur beschließung eines Protokolls führen, müssen offen gelegt werden
3.1 (optional)
Kooperation in Überlebensnotwendigen Situationen, es besteht kein Anspruch irgendwelcher Form für diese Hilfeleistung.
3.2 (optional)
Kooperation ohne eigenen Schaden

Mit den paar Dingen kannst du so ziemlich alles herleiten, was ich je in diesem Forum gesagt habe. Noch etwas Physik, Informatik und Mathe reinmischen, und schon brauch ich nix mehr zu schreiben.*G*
 
Aha. Interessant. Danke!

Muss ich evtl. noch ein wenig drüber nachdenken...

Also ich persönlich bin ja auch so ein bisschen auf der Suche nach DEM grundlegenden Muster.

Ist eine interessante Idee, seine gesamte Kommunikation auf ein paar wenige Axiome "runter" zu vereinfachen.

Über sowas habe ich auch mal nachgedacht, nur in eine etwas andere Richtung.
 
formless schrieb:
Aha. Interessant. Danke!

Muss ich evtl. noch ein wenig drüber nachdenken...

Also ich persönlich bin ja auch so ein bisschen auf der Suche nach DEM grundlegenden Muster.

Ist eine interessante Idee, seine gesamte Kommunikation auf ein paar wenige Axiome "runter" zu vereinfachen.

Über sowas habe ich auch mal nachgedacht, nur in eine etwas andere Richtung.

Am einfachsten ist es dann im Zeit- und Raumlosen. Da verschwinden alle Axiome im Nichts :lachen:
 
formless schrieb:
Aha. Interessant. Danke!

Muss ich evtl. noch ein wenig drüber nachdenken...

Also ich persönlich bin ja auch so ein bisschen auf der Suche nach DEM grundlegenden Muster.

Ist eine interessante Idee, seine gesamte Kommunikation auf ein paar wenige Axiome "runter" zu vereinfachen.

Über sowas habe ich auch mal nachgedacht, nur in eine etwas andere Richtung.

Wie sehen den deine "temporären" Axiome aus ?

@Niemand : Wers für Sinnvoll erachtet. Ich halte es nur für destruktiv.


Bei einer Sache bin ich mir nicht so sicher, ob sie aus den genannten Axiomen sichtbar wird.
(Eigentlich schon)

-> Jede Ansicht ist eine lokale Ansicht, eine Information. Ansichten sind nicht global gültig.
(Auch für die Axiome gültig)
 
Hi,

Also die Sache ist die: Ich hatte mich eine Zeit lang mit Philosophie beschäftigt (irgendwann später auch vor allem mit buddhistischer/indischer Philosophie) und mich hat zunehmend die Tatsache frustriert, dass man dort (jetzt vor allem auf die westliche Philosophie bezogen) nicht wirklich zu brauchbaren Ergebnissen kommt. Es gab darin irgendwie keine Ordnung, ja genau "Ordnung" ist genau das richtige Wort. Also sozusagen ein solides "Gedankengebäude", das viele unterschiedliche Ideen zu einem Ganzen vereint.

Es gab da letztendlich nur eine Unmenge von einander widersprechenden "wahr" und "falsch" Aussagen und man trat immer auf der Stelle.

Noch weiter verstärkt wurde mein ungutes Gefühl durch das Russel-Paradoxon in der Logik (ich glaube es heisst so, zumindest hat, soweit ich weiss Bertrand Russel das entdeckt). Mit Mathematik habe ich mich nicht wirklich beschäftigt (bin auch zu unbegabt dafür), dieses Paradoxon hat mich aber fasziniert. Es geht darum, dass am Anfang des 20 Jahrhunderts die Mathematiker damit beschäftigt waren, ein für alle Zeiten gültiges Axiomen-Fundament zu schaffen, das widerspruchsfrei sein sollte.
Russel aber bewies letztendlich, dass genau dies unmöglich ist.

Vielleicht kennt ihr das, es ist die Metapher mit der Bibliothek deren Bücher in einem Katalog katalogisiert werden sollen und dieses Vorhaben nicht durchführbar ist, weil: Wo kommt der Katalog selbst hin (als Eintrag). Man braucht also immer weiter bis in die Unendlichkeit (unendliche Rekursion) neue Kataloge.

Damit bewies Russel, dass die Mathematik, also die widerspruchsfreie Wissenschaft an sich, auf einem widersprüchlichen Fundament steht und dieses Problem mit Hilfe der Logik auch nicht zu beheben ist.

(Dadurch wurden übrigens sofort mehrere Bände mit mathematischen Axiomen, die Gödel oder so zu der Zeit versucht hat zu erstellen zu Makulatur, ein schöner Mathematikerwitz *ggg*)

Irgendwann sind mir dann einige potenzielle Lösungen für dieses Dilemma zufällig über den Weg gelaufen und um es kurz zu machen:

Es scheint so zu sein, dass der menschliche Geist sich evtl. falsch entwickelt hat, indem er vor (sehr sehr langer Zeit) sein Denken auf die Basis von dualistisch-binärer Logik programmierte, die zwar eine potenziell mögliche Logik ist (die man durchaus für das eine oder andere gebrauchen kann), die aber die Wirklichkeit jedoch nur sehr primitiv und ungenau abbildet und sehr sehr viele Probleme verursacht.

Das Grundprinzip dieser dualistisch-binären Logik ist das ständige Vorhandensein von 2 Extrempunkten (wahr-falsch, ja-nein, gut-böse, erleuchtet-nicht erleuchtet, Samsara-Nirvana, 1-0, Krieg-Frieden, usw., usw.) wobei man sich immer zu einem Extrempunkt hingezogen fühlt und "Zwischenräume" dabei übersieht. Gleichzeitig wird auch immer nur ein Extrem akzeptiert, es herrscht also das Prinzip "entweder-oder". Es ist wie ein Pendel, das ständig schwankt und nie in der Mitte zur Ruhe kommt.

(Ich könnte jetzt mal kurz abschweifen und was zum vielzitierten "Weg der Mitte" in den östlichen Religionen (vor allem im Buddhismus) sagen, aber ich hab heute dann doch nicht so viel Zeit :) )

Lange Rede kurzer Sinn: Es gibt da prinzipiell noch eine andere Art von Logik, nämlich die nicht-dualistische, die das Potenzial hätte, unser aller Leben in allen Bereichen revolutionär zu verändern und auf eine völlig neue Grundlage zu stellen.

Es ist die Logik des "sowohl-als auch".
 
Werbung:
Karuna schrieb:
Ja liebe Mariposa
genau so habe ich es erlebt... im Mai 2004
am nächsten Tag kam ich ins Eso-Forum
ich war aber bereits einen Monat angemeldet
wollte eigentlich gleich wieder gehen...
Es war der Erleuchtungsthread
da wollte einer meinen Lama gleich totschlagen
ein anderer meinte: eine Ohrfeige täte doch genügen...:confused:

ich daraufhin: "Hier stinkts!"
dann meinte ich aber na gut, ich bleib noch ein wenig
wenn ich sage es stinkt, dann bin ich das ja...

Dann war da ein besonders lieber Mensch
der sagte einige Tage später zu mir: "hoffentlich bleibst du uns noch eine Weile
erhalten..." und das hat mich sehr berührt... bis heute:liebe1:


Karuna:liebe1: :liebe1: :liebe1:

und ich hab gedacht ich wäre damit gemeint....:cry3:
 

Ähnliche Themen

K
Antworten
8
Aufrufe
1K
KameltreiberAli
K
A
Antworten
191
Aufrufe
16K
S
Zurück
Oben