Begegnung mit Buddha

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shenpen schrieb:
und ich hab gedacht ich wäre damit gemeint....:cry3:

oh Shenpen...
grüatzi:liebe1:

ich sprach von meiner Karuna
nicht von meiner Stella...:stickout2

aber du kamst ja nie mehr ins Forum
ich hoffe du kommst uns wieder ein wenig
im Eso Forum besuchen... sind echt liebe Menschen hier!:liebe1:



Karuna:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
formless:
Noch weiter verstärkt wurde mein ungutes Gefühl durch das Russel-Paradoxon in der Logik (ich glaube es heisst so, zumindest hat, soweit ich weiss Bertrand Russel das entdeckt). Mit Mathematik habe ich mich nicht wirklich beschäftigt (bin auch zu unbegabt dafür), dieses Paradoxon hat mich aber fasziniert. Es geht darum, dass am Anfang des 20 Jahrhunderts die Mathematiker damit beschäftigt waren, ein für alle Zeiten gültiges Axiomen-Fundament zu schaffen, das widerspruchsfrei sein sollte.
Russel aber bewies letztendlich, dass genau dies unmöglich ist.

warum eigentlich alles auf eine Formel bringen?
warum alles in eine Schublade?
warum Kontrolle?
warum nicht das Chaos?
aus dem Chaos ist alles entstanden
dort ist das Leben
alles andere ist Er-starrung

sowohl als auch?
ja... ein Tanz
der Tanz des Shiva


Karuna:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
Karuna, liebe unerschrockene Tänzerin im Chaos!
Mein Herz wird weit, wenn ich dich so lese.
Also, ich liebe die Ordnung etwa genausoviel wie das Chaos.
Alles, alles gehört zum All!

lg Kalihan
 
„Stella! Hier bin ich.“
Martha stand strahlend vor ihr, bepackt mit einem Plastikbeutel, aus dem sie vier dicke Kerzen hervorholte. Sie waren für sieben Uhr an der Haupttreppe des Mahabodhi Tempels verabredet. Martha hatte mittags vage Andeutungen über eine Zeremonie gemacht, die sie vollziehen wollte und tat sehr geheimnisvoll. Stella lächelte. Gewiss würde jetzt wieder eines von Marthas Geheimnissen gelüftet.

„Ich stelle an jeder Ecke des Tempelgartens eine Kerze auf.“ Martha schaute sie erwartungsvoll an, „na, wie findest du das?“
„Gut, aber warum sind die Kerzen so groß?“, fragte Stella. „Ich habe im ganzen Tempelgarten keine so großen Kerzen gesehen.“
„Das ist wegen meines Anliegens an Buddha. Ich will ihn darum bitten, einen Mann zu finden, der mich aufrichtig liebt, und dafür werde ich dieses Ritual mit den Kerzen vollziehen. Du kannst mitmachen, wenn du möchtest.“
Sie reichte Stella ein Bündel Räucherstäbe, die sie aus dem Plastikbeutel holte und sagte: „Für dich, denn du brauchst ja auch einen Mann.“
Stella bemühte sich, nicht laut zu lachen, wollte Marthas Stimmung nicht verderben.
Sie schritten die Treppe hinunter, wählten den mittleren Weg. Martha fand, der sei erheblich kürzer als der obere.
„Gut Martha, ich mache mit“, sagte Stella so ernsthaft wie möglich. „Und wann glaubst du, dürfen wir den erwünschten Mann in unserem Leben erwarten?“
Martha zündete die Weihrauchfackeln an, meinte: „Morgen oder übermorgen könnte unsere Bitte bereits Wirkung zeigen.“
Sie nahm Stellas Hand und drängte: „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Es sind sieben Umrundungen, die wir gehen müssen.“
„Nicht so eilig, Martha! Ich bin, ehrlich gesagt, nicht darauf vorbereitet, einem neuen Mann zu begegnen. Und wenn ich ihn übermorgen treffe, was mache ich dann mit ihm?“
„Dann lebt Ihr glücklich bis an Euer Lebensende“, entgegnete Martha, nun auch schon mehr lustig als ernst. Sie ging entschlossen voran, so dass Stella Mühe hatte, Schritt zu halten.

Sie kamen erstaunlicherweise gut voran. Der Grund dafür waren ihre Weihrauchfackeln. Beide hielten sie so, dass der Wind den Rauch nicht auf sie zu wehte, sondern auf die vielen frommen Tibeter, die ausweichen mussten und alles mit buddhistischer Gelassenheit ertrugen.

Die erste Kerze stellten sie an der Südecke auf und zündet sie an, sie überragte alle anderen um mindestens zwanzig Zentimeter. Weiter ging es auf ihrem Rundweg, so dass nach einer halben Stunde an den vier Himmelsecken des Tempelgartens je eine ihrer Kerzen brannte.
Martha setzte entschlossen den Weg fort, aber Stella wurde langsam müde.
„Martha“, begann sie, „meine Augen brennen von dem vielen Rauch. Wir gehen seit Stunden, ich will aufhören und zurück ins Hotel. Lass dich aber bitte nicht aufhalten und drehe ruhig weiter deine Kreise.“
Doch Martha war auch müde. Eigentlich hatte sie ja vor, alle sieben Umrundungen zu machen, rechnete sich aber aus, dass sie dafür noch einmal gut eine Stunde laufen müsste. Vier Runden reichen auch, beschloss sie deshalb, es waren vier Kerzen, vier Kerzen und vier Runden!
„Nein, nein Stella, ich komme mit dir“, entgegnete sie daher rasch, „ich habe auch genug.“
Sie hatten Glück und bekamen am Hauptplatz gleich eine Fahrradrikscha. Und obwohl beide müde waren, lachten sie den ganzen Weg zum Hotel.
„Uff, wir haben harte Arbeit geleistet!“, witzelte Stella. „Jetzt bekommen wir so viele Männer, dass wir uns ihrer gar nicht mehr erwehren können.“

Der Rikschafahrer staunte über das ausgelassene Lachen der beiden Frauen.
Er schüttelte den Kopf und fuhr klingelnd durch Bodh Gayas verstopfte Hauptstrasse zum Hotel Siddharta. So hieß Buddha, als er noch ein Prinz am Königshof war. Behütet von seinem Vater, dem König, der Elend, Krankheit und Tod von ihm fernhalten wollte. Bis Siddharta eines Tages hinter die Wahrheit kam und allem entsagte. Fortan meditierte er, um zu erfahren, ob es einen Weg gäbe, der aus dem Leid herausführe.
Martha und Stella verabschiedeten sich immer noch lachend.
„Sag mal, Martha, fühlst du auch so eine Leichtigkeit in dir?“
„Ja, die fühle ich auch. Kommt sicher vom Segen des Lama und von unserem Ritual.“
„Und von den vier Kerzen.“
„Stella, mach dich nicht schon wieder lustig.“
„Na, dann gute Nacht.“
„Gute Nacht.“



Text von Karuna
das ist wirklich passiert
meine Freundin hat aber immer noch keinen Mann
so berichtete sie es jedenfalls im Okt. 2005
als ich mit ihr bei einem stop in Singapore
telefonierte...


Karuna
:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
Kalihan schrieb:
Karuna, liebe unerschrockene Tänzerin im Chaos!
Mein Herz wird weit, wenn ich dich so lese.
Also, ich liebe die Ordnung etwa genausoviel wie das Chaos.
Alles, alles gehört zum All!

lg Kalihan


olá...
hast du die Ur-Formel schon gefunden?:clown:
gibt es sie?



Karuna:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
Reisender schrieb:
Natürlich gibt es sie. Nur finden kann man sie nicht, weil sie nie verloren ging.
Weich wie Butterschmalz und Sahne. Dafür kann man keinen grünen Punkt geben, das ist zu wenig. He, Reisender, ich werde, soweit ich es fühle, jetzt bald irdisch auch zum Reisenden durch einen neuen Job. Ansonsten bin ich viel zu sehr im Geiste verwurzelt, um große Sprünge zu machen. Die unbegingte Unabhängigkeit in Deinen Gedanken freuen mich immer sehr. Schade, daß man Dir so selten begegnet- nun ja, Du bist halt viel unterwegs:liebe1: .

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
Karuna schrieb:
warum eigentlich alles auf eine Formel bringen?

Um Ordnung zu schaffen. Um gegen die Entropie anzuarbeiten, die einen sonst in die Dunkelheit zurückdriften lässt.


warum alles in eine Schublade?

Dies ist keine Schublade im Sinne einer Kategorisierung. Falls es dir doch als Schublade erscheint, hast du die Idee nicht verstanden.



Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Verstehen.


warum nicht das Chaos?

Weil das Chaos "böse" ist (im höheren Sinne).


aus dem Chaos ist alles entstanden
dort ist das Leben

Falsch. Das Leben mag vielleicht aus dem Chaos entstanden sein, es selbst stellt jedoch die höchste Form von Ordnung dar. Jedes Leben strebt nach immer höherer Ordnung. Leben ist die Abwesenheit von Chaos.


alles andere ist Er-starrung

Falsch. Ordnung bedeutet Dynamik, den ständigen Fluss der Veränderung. Ein ständiger kreativer Widerstand gegen das Chaos bzw. dessen Integration in die Ordnung. Das Aufrechterhalten eines Fliessgleichgewichts.
 
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Falsch. Ordnung bedeutet Dynamik, den ständigen Fluss der Veränderung.
Chaos ist die höchste Form der Ordnung - eine starre Ordnung kann nicht fleißen - die ständige Veränderung der Ordnung ist das Fließen - und je schneller diese Ordnung fließt, desto mehr nimmt man nur noch den Fluß wahr (das Chaos) und nicht mehr das was fließt. Wir meinen manchmal wir müssten gegen etwas kämpfen sei es jetz gegen die Ordnung oder gegen das Chaos - es gibt nichts gegen das wir kämpfen müssen, alles ist in Ordnung, auch das Chaos - wir brauchen uns nur dem Fluß hingeben - und somit ist die Urformel auch keine starre Formel, die man aufschreiben kann, sondern sie ist eine bewegliche Formel, der man beim tanzen zuschauen kann.

Liebe Grüße Inti
 

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