Wie stellt die suggestive Gewalt der Informationsmatrix es an, dass eine Seele (Energieeinheit) ohne Körper körperliche Beschwerden oder Hunger empfindet?
Hat sich das mal einer gefragt?
Nach meinem Verständnis beschreibt die Seele das Ganzheitliche eines Individuums. Das Seelenmodell in der jüdischen Tradition dürfte der ganzheitlichen Realität schon sehr Nahe nahe kommen.
So gibt es dort zum Beispiel die Begrifflichkeit Seele nicht wirklich. Ein Aspekt ist dort die Nefesch, die mit mit dem Atem/Lebenskraft verbunden ist. Sie verlässt mit dem Tod den Menschen und hört selbst auf zu existieren.
Mit Nefesch wird dort deshalb auch der lebendige Mensch bezeichnet. Etwas, das im Zusammenhang mit den göttlichen Aspekten Neschema
(1) und Ruah
(2) auch so eine Art Ganzheitlichkeit darstellt. In diesem Seelenmodell hört also ein Mensch mit seinem Tod auf, ein Nefesch zu sein. Bei ähnlichen Seelenmodellen stellt sich also nicht die Frage nach den Bedürfnissen der Seele.
Alles, was nun über diese Realität hinausgeht, bleibt somit der Fantasie und den Bedürfnissen der Menschen überlassen. Wünscht sich ein Mensch des Seelenheils wegen, nicht einen paradiesischen Ort, in dem es weder Leid noch Not geben wird? So schöpfen auch die Engel ihre Kraft aus unserem Vertrauen.
Ja und Augustinus befand einmal, dass die Engel wohl ersten Tag mit dem Licht erschaffen wurden. Könnten da die Seelen, wie die Engel gleich, ihre Kraft nicht auch aus dem Licht und dessen Wärme schöpfen? Tanken wir nicht auch schon zu Lebzeiten unsere Seele an einem Sonnentag auf, um den Alltag besser zu bewältigen? Nun ja und wer es lieber wissenschaftlich mag, kann ja über die Photonen nachdenken, die das Licht in die Finsternis tragen.
Eventuell naschen unsere Seelen gerne von dem Guten, das sie zu unseren Lebzeiten erfuhren? Zehren wir nicht schon im Hier und Jetzt von den schönen Erinnerungen? Wer also auf seine innere Stimme hört, wird auch erkennen, welche Wegzehrung er seiner Seele mit auf den Weg geben sollte.
Merlin
(1) Neschema: Lebensatem Gottes, den Gott Adam einblies.
(2) Ruah: Windhauch, der den Menschen im Sinne Gottes bewegen und berühren soll.