Omlettoismus meine Weltreligion

Ritter Omlett

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Wien
Kam der Knabe zu dem Meister, fragte ihm, Meister wie soll ich leben? Der Meister entgegnete, heute könnte der letzte Tag deines Lebens sein. Der Knabe sagte nun, Meister, dass heisst ich soll so leben als sei heute der letzte Tag, für das Morgen brauche ich keine Sorge tragen. Der Meister entgegnete: Wenn heute dein letzter Tag ist, so ist es für heute die richtige Wahl, gibt es für dich ein Morgen, vielleicht nicht so. Der Knabe ging und im Prinzip wusste er nicht mehr wie vorher. Er ging am nächstem Tag wieder zu dem Meister. Meister gestern war nicht mein letzter Tag. Der Meister entgegnete. Derjenige ist dumm, der heute die Mühe der Arbeit auf sich nimmt, um Bäume zu pflanzen die erst in 20 oder 30 Jahren Früchte tragen, wenn er es nicht erlebt. Es werden Menschen kommen und sagen, sieht mal, ein Leben lang geschuftet, wie dumm. Derjenige ist klug der heute die Mühe der Arbeit auf sich nimmt, um Bäume zu pflanzen die erst in 20 oder 30 Jahren Früchte tragen, wenn er es erlebt, Menschen werden kommen und sagen, sieht mal er war weise und hat für die Früchte gesorgt, für die Tage die er erlebt.
Der Knabe ging wieder und wusste wieder nicht so recht, wie er leben sollte. Er lies ein Buch darin stand, lebe intensiv und mache heute und jetzt was du machen willst, denn irgendwann gibt es im Leben kein irgendwann mehr. Der Knabe ging des Weges, gab sein Geld aus, tanzte lachte, trankte Wein, den er erst als Erwachsener trinken wollte. Er wachte am nächstn Tag wieder auf und der Kopf brummte. Er ging wieder zum Meister und sagte, gestern lebte ich ohne Sorge und heute brummt mir der Kopf. Der Meister sagte, du wärst heute ein kluger Junge, wärst du heute gestorben doch heute bist du ein dummer Junge denn du bist nicht gestorben. Der Meister sagte, es gibt Menschen, die sahen gesund aus und leben nicht mehr und ich kenne Menschen die sehr krank sind und eigentlich nicht mehr leben sollten und sie lebten gut. Was mich betrifft Knabe, es schert mich wenige dass was in den Büchern lebt, ich teile meinen Tag in vielerlei Abschnitte, den Teil es könnte heute mein letzter Tag sein, der Teil, es könnte ein Morgen geben, für den möchte ich Sorge tragen und der Teil dass es irgendwann kein irgendwann mehr gibt, ist von meinem persönlichen Ermessen her noch in weiter weiter Ferne, auch für solches möchte ich heute auch noch ein bäumchen pflücken, also ich für meinen Teil lebe gut damit.
Aber Meister was soll ich nun tun. Der Meister entgegnete: Das was du selber tun willst, ich stehe zu mir selbst und habe meine eingene Weltregligion ich bin Meister Omlett und meine Weltreligion ist Omlettismus, hast du deine eigene Weltreligion Knabe,zum Beispiel Knabilismus? Der Knabe meinte nun, ich lese ab heute keine Bücher und mache Knabilsmus. Meister Omlett grinste: ab heute brauchst du mich nicht mehr fragen, denn keiner weiss, was heute morgen oder irgendwann ist, aber ich für meinen Teil nehme mir auch die Mühe ein Bäumchen für das irgendwann zu pflanzen, aus Liebe zu mir selbst und wenn es auch gewisse Mühe macht, kann es manchmal vom Vorteil sein, für das Morgen zu sorgen und mit reichlich Früchten Morgen zu tun, was ich noch tun möchte, als heute das zu tun und morgen keine Früchte zu haben. Sieh mal, Knabe Omlettoismus ist deine eigene Waage zum Ermessen der Dinge, mein Herz schlägt heute kräftig, es muss aber morgen nicht mehr schlagen, doch anderseits, wenn heute mein Herz kräftig schlägt kann es umsomehr ein Grund zur Annahme sein dass es auch Morgen und irgendwann noch so ist und deshalb kann sich durchaus auch heute die Mühe ein Bäumchen für irgendwann zu pflanzen, lohnen. Aber ich mache meins, Omlettoismus und du Knabe machst dein Knabelismus, nichts ist falsch oder richtig, denn keiner weiss über morgen Bescheid.
 
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