Ausgelöster Trigger

Azuris

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11. Juli 2018
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Hallo zusammen.

Mein Partner hat vorhin eine sehr unbedachte Aussage gemacht. Er hatte gesagt, das ich wie mein Vater wäre. Es war nicht in einer Negativen Situation und auch nicht als Vorwurf, ich antwortete wohl auf bestimmte Weise auf eine Frage. Mein Partner kennt meine familiäre Vorgeschichte ausführlich, kennt meine Belastungen die ich dadurch noch mit mir herum trage und weiß, was ich von meinem Vater halte. Wir sind ja auch nicht erst seit gestern zusammen. Ich habe unter den Aspekten kein Verständnis dafür, das man trotzdem so eine Aussage bringt.

Der Auslöser in mir drin war für mich sehr heftig, ich entwickelte Hass und Ablehnung gegen mich selbst. Ich will mich vor mir selbst distanzieren, aber es geht nicht. Für mich ist es die schlimmste Vorstellung, so zu sein wie er. Es ist die Person die ich auf der Welt am meisten Hasse und im moment fühlt es sich für mich so an, das es das schlimmste ist was man mir hätte sagen können. Ich tue mir nichts an, aber gedanklich würde ich lieber sterben wollen als damit leben zu müssen so zu sein wie er.
Ich weiß das es damit zu tun hat, das ich die Erlebnisse von damals noch nicht verarbeitet habe. Es ist auch mein Ziel und Wunsch das irgendwann bestmöglich zu verarbeiten, aber aktuell ist es eben noch nicht so. Mir schwirrt ständig der Gedanke "Du bist wie er" durch den Kopf und ich schaffe es nicht, mir etwas gegenteiliges einzureden. Es könnte ja sein das mein Partner sogar damit Recht hätte. Es war immer meine größte Angst auch nur im geringsten irgendwas von meinem Vater haben zu können.

Ich bin so überfordert damit, das für mich nicht Mal ein Rückfall in die Magersucht eine Option erscheint, weil ich dadurch nur dünner werde aber es nichts dran ändert das ich so bin wie er. Tut mir leid das ich euch schon wieder für meine "familiären" Probleme in Anspruch nehme. Ich habe niemanden mit dem ich darüber reden könnte und mich überhaupt mitteilen zu können fand ich besser, als es in mich hinein zu fressen. Ich erwarte da auch keine Lösung, das ich das irgendwann verarbeiten sollte ist mir klar und das sehe ich auch so. Für Tipps die mir aktuell gut tun könnten wäre ich aber trotzdem dankbar.
 
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Hallo,

ich kenne Deine familiäre Situation ansonsten (noch) nicht, aber ich kann Deinen Trigger sehr gut verstehen.

Menschen, die keine so schwere Wunden erlebt haben, geben erfahrungsgemäß immer wieder vermeintlich Belangloses von sich - soll heißen, sie meinen es gar nicht böse und haben in einem Gespräch dann einfach nicht immer gleich aufm Zettel, was da triggern könnte. Das kann man natürlich unsensibel finden, ist aber gefühlt bei der Mehrheit der Leute so, ohne dass sie es böse meinen.
Vielleicht helfen Dir 3 Dinge, die Du Dir immer wieder vor Augen halten kannst:
1.) Dein Partner hat das mit Sicherheit nicht absichtlich gesagt und wollte Dir damit nichts Böses.
2.) Egal, was Du erlebt hast, es ist längst vorbei und nicht mehr real.
3.) Du bist nicht Dein Vater. Punkt.

Selbst wenn Du ihm in irgendeiner Eigenschaft ähneln solltest (und das nicht einfach vermeintlich "belanglos dahingesagt" war) - Du bist ein eigenständig funktionierendes "System" mit gänzlich eigenen Gedanken, Wünschen, Träumen und Vorstellungen - und offenbar verachtest Du bestimmte Taten Deines Vaters so sehr, dass Du jedenfalls dahingehend wohl unterschiedlicher kaum sein kannst.

Du bist nicht Dein Vater. Du funktionierst völlig eigenständig, losgelöst, unabhängig.

LG
Mina
 
Hallo zusammen.

Mein Partner hat vorhin eine sehr unbedachte Aussage gemacht. Er hatte gesagt, das ich wie mein Vater wäre. Es war nicht in einer Negativen Situation und auch nicht als Vorwurf, ich antwortete wohl auf bestimmte Weise auf eine Frage. Mein Partner kennt meine familiäre Vorgeschichte ausführlich, kennt meine Belastungen die ich dadurch noch mit mir herum trage und weiß, was ich von meinem Vater halte. Wir sind ja auch nicht erst seit gestern zusammen. Ich habe unter den Aspekten kein Verständnis dafür, das man trotzdem so eine Aussage bringt.

Der Auslöser in mir drin war für mich sehr heftig, ich entwickelte Hass und Ablehnung gegen mich selbst. Ich will mich vor mir selbst distanzieren, aber es geht nicht. Für mich ist es die schlimmste Vorstellung, so zu sein wie er. Es ist die Person die ich auf der Welt am meisten Hasse und im moment fühlt es sich für mich so an, das es das schlimmste ist was man mir hätte sagen können. Ich tue mir nichts an, aber gedanklich würde ich lieber sterben wollen als damit leben zu müssen so zu sein wie er.
Ich weiß das es damit zu tun hat, das ich die Erlebnisse von damals noch nicht verarbeitet habe. Es ist auch mein Ziel und Wunsch das irgendwann bestmöglich zu verarbeiten, aber aktuell ist es eben noch nicht so. Mir schwirrt ständig der Gedanke "Du bist wie er" durch den Kopf und ich schaffe es nicht, mir etwas gegenteiliges einzureden. Es könnte ja sein das mein Partner sogar damit Recht hätte. Es war immer meine größte Angst auch nur im geringsten irgendwas von meinem Vater haben zu können.

Ich bin so überfordert damit, das für mich nicht Mal ein Rückfall in die Magersucht eine Option erscheint, weil ich dadurch nur dünner werde aber es nichts dran ändert das ich so bin wie er. Tut mir leid das ich euch schon wieder für meine "familiären" Probleme in Anspruch nehme. Ich habe niemanden mit dem ich darüber reden könnte und mich überhaupt mitteilen zu können fand ich besser, als es in mich hinein zu fressen. Ich erwarte da auch keine Lösung, das ich das irgendwann verarbeiten sollte ist mir klar und das sehe ich auch so. Für Tipps die mir aktuell gut tun könnten wäre ich aber trotzdem dankbar.

hallo,
vorweg kann ich deine Einstellung und deine Gefühle nachvollziehen, es ist schwer , wenn so eine unbedachte äusserung des partners einen so aufwühlt. Obwohl so eine schilderung, wie dich ein anderer erlebt große Chancen für dich beinhaltet.
Vieles an seinem Sein will man nicht sehen, sieht man nicht oder verfälscht es unbewußt weil man es nicht gut findet.

Fakt ist eins: Du bist deines Vaters und Mutters Kind, und somit traägst du auch ihre Gene, möglicherweise einige Eigenarten übernommen, manches abgeschaut und manches dann in der Entwicklung übernommen.
Diesen inneren Anteil deiner Eltern kannst du nicht verleugnet und es bringt auch nichts.
Jetzt hast du von Aussen einmal gǵehört das eine verbindung gesehen wurde,

Ja, verleugnen bringt nichts,
aber du könntest anerkennen, das er dein Vater ist, denn du wirst seinen Anteil in deinen Genen usw. nicht los.
Das einzige was du loswerden kannst sind die angenommen Dinge, wie es eben Gebärden sein können, da kannst du jetzt bewußter rangehen.
Du könntest deinem Partner sagen, er solle vermehrt darauf achten was er ähnlich sieht zu deinem Vater,
dann könntest du bei jedem Echo des Partners sofoert bewußt gegensteuern, sofern es sich nur um angenommene und erzogene Dinge geht,
mach es wie ein Spiel,
wenn du etwas gesagt hast oder so warst wie dein Vater, dann spiel die Szene nochmals anders nach, nicht gegensätzlich sondern einfach für dich persönlich stimmiger.

Da könntest du in der Partnerschaft ein ganzes Stück an deinem Thema bearbeiten.,

Trigger lassen Emotionen schnellen die wir ja oft gerne unterdrücken, versuche das Ganze in die positive Richtung für dich zu lenken,
und ich finde es Super, das du erkennst, das eine Magersucht, bzw das Verlangen in der Richtung dir persönlich nur noch mehr Probleme bringt.

Reden ist einer der wichtigsten Punkte um zu verarbeiten, wenn es anders nicht geht.
Du sprachst von deinem Partner, kein reden mit möglich?

dann sprichst du hier , das ist dafür eine gute Plattform.

Ich wünsche dir alles alles Gute und vorallem viel Gelingen,
habe Mut!
flimm
 
1.) Dein Partner hat das mit Sicherheit nicht absichtlich gesagt und wollte Dir damit nichts Böses.
2.) Egal, was Du erlebt hast, es ist längst vorbei und nicht mehr real.
3.) Du bist nicht Dein Vater. Punkt.

Fakt ist eins: Du bist deines Vaters und Mutters Kind, und somit traägst du auch ihre Gene, möglicherweise einige Eigenarten übernommen, manches abgeschaut und manches dann in der Entwicklung übernommen.
Diesen inneren Anteil deiner Eltern kannst du nicht verleugnet und es bringt auch nichts.
So weit das so zu sehen und zu akzeptieren bin ich nicht. Ich verknüpfe damit für mich schlimme Dinge, ich weiß das es Vergangenheit ist aber innerlich ist das für mich (noch) keine Vergangenheit. Ich verbinde mit dem Gedanke an meine Eltern die passierten Erlebnisse und aufgrunddessen wie es mir dabei ging, versuche ich das mit aller Macht abzulehnen auch nur ansatzweise so zu sein.

Es war/ist eben eine meiner größten Ängste/Sorgen in meinem Leben, selbst wenn die Aussage zutreffen würde kann ich damit emotional nicht umgehen.
 
Es kann gerade dann hilfreich sein, sich das immer wieder klar zu machen, zumindest in Akut-Phasen, wenn man dabei ist, den Teller von sich wegzuschieben oder in sonstiges destruktives Verhalten hineinzukippen. Wobei die Formulierung "Ich bin nicht mein Vater" dann nicht so hilfreich wäre (war etwas doof formuliert von mir), weil das Gehirn Verneinungen nicht erkennt. Besser wären Formulierungen wie "Ich bin ein völlig eigenständiger Mensch" oder "Es ist vorbei. Ich bin erwachsen und eigenständig."

Was @flimm erwähnt finde ich dahingehend nicht schlecht, dass Du begreifst, Dich selbst lieben zu können. Ich weiß, das ist ein langer Weg und in Deiner Situation erscheint einem das vorerst wahrscheinlich unmöglich. Aber man kann ja auch kleine Schritte gehen.
Momentan ist es offenbar so, dass ein Trauma Dir das Leben schwer macht. Dir wurde etwas von außen (!) aufgelastet. Dir wurde etwas angetan, mit Dir wurde etwas gemacht. Aber unter dem ganzen Ballast gibt es immer auch noch heile Persönlichkeitsanteile.
Das furchtbaren Taten, das bist nicht Du. Das war jemand anderer.

Ist es eine Eigenschaft, die an sich eher als negativ bewertet wird, oder ist es irgendwas objektiv gesehen Neutrales wie Aussehen, Art zu reden oder so was?
Würde es Dir helfen, Deinen Partner darauf anzusprechen? Er kann Dir vielleicht klar machen, dass er Dich nicht als Deinen Vater, sondern als Dich selbst wahrnimmt.
Befindest Du Dich in Psychotherapie? (Ist derzeit sowieso schwer, manche bieten ja aber auch Skype-Sitzungen an).

LG
Mina
 
Ganz grob beschrieben und zusammen gefasst habe ich hier davon erzählt https://www.esoterikforum.at/thread...chischer-belastung.231929/page-3#post-6737030 falls du näheres zu den Hintergründen lesen möchtest. Besonders als Kind habe ich ihn als "bedrohliches Monster" erlebt und seit dem Satz "Kinder werden wie ihre Eltern" (irgendwo mal aufgeschnappt) habe ich große Sorge davor und war bisher extrem bemüht, das in jeglich erdenklicher Ausführung für mich abzulehnen. Für mich wäre es unvorstellbar, wie jemand zu sein dessen Verhalten ich verachte. Das betrifft auch jegliche anderen möglichen Ähnlichkeiten, selbst wenn wir denselben kleinen Zeh hätten (salopp gesagt). Ich bin froh das ich weiblich bin, als Mann hätte ich vermutlich noch größere Probleme damit.

Aktuell bin ich nicht (mehr) in Therapie, bisherige Therpieversuche verliefen bisher aber leider nicht erfolgreich weil ich Hemmungen hatte über die Erlebnisse zu reden. Das Aussprechen war für mich unvorstellbar, so wurde in bisherigen Therapien immer nur an Nebensächlichkeiten (zum Beispiel Ängstsen) versucht zu arbeiten. Was aber nicht wirklich funktionierte, weil die Ursache dahinter nie angegangen wurde.

Seit ein paar Monaten schreibe ich aber eine Art Blog, rein privat und offline auf dem Pc. In der Hoffnung das ein Therapeut sich die Mühe macht manche Texte durchzulesen, was ich nicht ansprechen kann.
 
Mein Partner hat vorhin eine sehr unbedachte Aussage gemacht. Er hatte gesagt, das ich wie mein Vater wäre
Ich habe niemanden mit dem ich darüber reden könnte und mich überhaupt mitteilen zu können fand ich besser, als es in mich hinein zu fressen. Ich erwarte da auch keine Lösung, das ich das irgendwann verarbeiten sollte ist mir klar und das sehe ich auch so. Für Tipps die mir aktuell gut tun könnten wäre ich aber trotzdem dankbar.
Und dich deinem Partner in deinen Gefühlen zu öffnen siehst du nicht als Option?
Ganz ehrlich, einfach wie es in dir aussieht.
Was glaubst du, weshalb er diese Aussage so unbewusst tätigte? Wenn er dich in die Schlangengrube wirft, bildlich gesagt, dann hat er dir auch darin beizustehen, egal ob es ein Versehen war oder nicht.
Wenn ihr Partner seid, solltet ihr euch auch so behandeln. Sowas kann immer passieren, aber dann zählt das gegenseitige Vertrauen und darin die Bereitschaft, sich zu öffnen und einander Stütze zu sein.
 
Liebe @Azuris
hat sich denn an deiner Situation mittlerweile irgendwas gebessert? Du hast damals im anderen Thread ja einige Ratschläge bekommen. Das Problem liegt um so viel tiefer. Aber das weißt du ja...
Du bist sicher nicht wie dein Vater, weil du eine eigenen Person bist, mit einem eigenen Charakter und einer eigenen Persönlichkeit. Ähnlichkeiten im Verhaltensmuster übernimmt man vllt, aber die übernehmen viele Menschen voneinander. Du bist nicht wie er. Da kann ich meinen VorschreiberInnen nur zustimmen.

Und dich deinem Partner in deinen Gefühlen zu öffnen siehst du nicht als Option?
Ganz ehrlich, einfach wie es in dir aussieht.
Was glaubst du, weshalb er diese Aussage so unbewusst tätigte? Wenn er dich in die Schlangengrube wirft, bildlich gesagt, dann hat er dir auch darin beizustehen, egal ob es ein Versehen war oder nicht.
Wenn ihr Partner seid, solltet ihr euch auch so behandeln. Sowas kann immer passieren, aber dann zählt das gegenseitige Vertrauen und darin die Bereitschaft, sich zu öffnen und einander Stütze zu sein.
Soweit ich das im anderen Thread verstanden habe, ist der Partner nicht wirklich eine Stütze. Die TE wird von der Schwiegermutter nicht akzeptiert und extrem gemobbt und der Partner steht eigentlich mehr auf der Seite seiner Mutter bzw. stellt er sich nie entschlossen auf die Seite der TE...
 
Ganz grob beschrieben und zusammen gefasst habe ich hier davon erzählt https://www.esoterikforum.at/thread...chischer-belastung.231929/page-3#post-6737030 falls du näheres zu den Hintergründen lesen möchtest. Besonders als Kind habe ich ihn als "bedrohliches Monster" erlebt und seit dem Satz "Kinder werden wie ihre Eltern" (irgendwo mal aufgeschnappt) habe ich große Sorge davor und war bisher extrem bemüht, das in jeglich erdenklicher Ausführung für mich abzulehnen. Für mich wäre es unvorstellbar, wie jemand zu sein dessen Verhalten ich verachte. Das betrifft auch jegliche anderen möglichen Ähnlichkeiten, selbst wenn wir denselben kleinen Zeh hätten (salopp gesagt). Ich bin froh das ich weiblich bin, als Mann hätte ich vermutlich noch größere Probleme damit.

Aktuell bin ich nicht (mehr) in Therapie, bisherige Therpieversuche verliefen bisher aber leider nicht erfolgreich weil ich Hemmungen hatte über die Erlebnisse zu reden. Das Aussprechen war für mich unvorstellbar, so wurde in bisherigen Therapien immer nur an Nebensächlichkeiten (zum Beispiel Ängstsen) versucht zu arbeiten. Was aber nicht wirklich funktionierte, weil die Ursache dahinter nie angegangen wurde.

Seit ein paar Monaten schreibe ich aber eine Art Blog, rein privat und offline auf dem Pc. In der Hoffnung das ein Therapeut sich die Mühe macht manche Texte durchzulesen, was ich nicht ansprechen kann.
Hallo Azuris,

ich hab mich nun ein bisschen in Deine Hintergründe eingelesen. Was ich in dem Beitrag nicht ganz verstanden habe, war, wo Dein Partner in der Beziehung Probleme macht, aber das ist vielleicht auch gar nicht so bedeutsam. Was ich vor allem herauslas, war, dass Dir von Kindheit an jede Selbstliebe quasi systematisch genommen wurde und Dir die Fähigkeit dazu offenbar richtiggehend ausgetrichtert bzw. aberzogen wurde. In Dir scheint es noch immer das massiv verletzte Kind zu geben, das geliebt werden möchte und Halt sucht. Bei Deinem Partner kannst Du ihn offenbar nicht finden; die Hunde geben (oder gaben) Dir ein wenig Deiner ersehnten Stabilität.
Verständlich, dass so ein Trigger Dich dann völlig aus der Bahn wirft.
Und ich verstehe es wirklich sehr gut, dass es für Dich unvorstellbar ist, auch nur irgendetwas mit Deinem Vater gemeinsam zu haben.

Ich denke, es wäre gut, wenn Du Dir da weiterhin professionelle Hilfe suchst - oder strukturierte Selbsthilfe, wobei ich Dir aus vielen Gründen eher zu Ersterem raten würde.
Es gibt so viele therapeutische Richtungen (und in denen noch Sub-Richtungen), dass es Jahre dauern kann, bis man die richtige Methode findet. Manche können Probleme sogar noch verschlimmern.
Du schreibst, Du hast immer nur geredet. Also war es womöglich eine tiefenpsychologische Methode Richtung Psychoanalyse? - Die können zwar helfen, aber laut Erfahrungsberichten gerade bei Kindheitstraumata immer wieder mal schieflaufen, aber es gibt auch in der Psychoanalyse sehr moderne Therapien, die in Richtung Traumatherapie gehen (ich glaube, es nennt sich "Körpertherapie" - da wird nicht viel gesprochen, sondern eher mehr auf körperlicher Ebene gearbeitet bei psychosomatischen Problemen, wäre viell. auch bei Magersucht interessant). Apropos Traumatherapie: In einer solchen wird oft auch mit dem "Inneren Kind" gearbeitet.
Es gibt da auch eine spezielle Methode, die in Richtung Biographiearbeit geht, wo es darum geht, Vergangene schlimme Erlebnisse durch eine Art Neuprogrammierung im Kopf in die Persönlichkeit zu integrieren und ihnen dadurch den Schrecken zu nehmen. Mir ist der Name gerade entfallen, aber ich kann schauen, ob er mir wieder einfällt.
Gegen Magersucht wird auch die Verhaltenstherapie angewandt; gegen destruktive Denkmuster wird ganz gerne die Gestalttherapie (Achtung, hat mit der "Gestaltungstherapie" - also mit Basteln usw. - nichts zu tun!) eingesetzt.

Ich kann mir vorstellen, dass für Dich vor allem eine gute Therapeutische Beziehung heilsam sein könnte. Diesen Aspekt berücksichtigt wiederum v.a. die Personenzentrierte Psychotherapie. In dieser geht es v.a. darum, anhand der besonderen Beziehung "Therapeut-Klient" (die es sonst in keinen Lebensbereichen als solche gibt), destruktive Beziehungsmuster und Leid und Sorgen zu erkennen und diese v.a. durch Gespräche aufzuarbeiten.

Ich kenne aber auch Leute, die gehen ihre Familiengeschichte wiederum eher mit alternativen Therapien an (Auralesen, Bachblüten) und sind völlig überzeugt davon.
Also irgendeinen Weg, auch einen "oldschool-therapeutischen", gibt es da sicher auch für Dich. Aber aus der Fülle der Angebote - und leider immer wieder auch wegen wirklich völlig unfähiger Psychotherapeuten -, werden Probleme manchmal leider nicht besser. Das heißt nicht, dass man selbst ein hoffnungsloser Fall wäre, sondern bloß, dass man einfach den für sich passenden Schritt zur Selbstheilung noch nicht ausprobiert hat - oder die falschen Wegbegleiter dabei hatte.

LG
Mina
 
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Soweit ich das im anderen Thread verstanden habe, ist der Partner nicht wirklich eine Stütze. Die TE wird von der Schwiegermutter nicht akzeptiert und extrem gemobbt und der Partner steht eigentlich mehr auf der Seite seiner Mutter bzw. stellt er sich nie entschlossen auf die Seite der TE...
Hm, unter diesen Gesichtspunkten...

Mein Gefühl zu dieser Situation sagt Eindeutiges: da sei auf jeden Fall ein Zusammenhang zwischen ihrem Vaterproblem und seiner Mutternähe.
Vielleicht sogar der unterbewusste Grund, warum sie ursprünglich zueinander fanden.
 
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