Falsch. Nur was auch in dir ist regt dich auf und berührt dich. Und jemand der auf Angriffe ruhig und gelassen reagiert und sich aus solchen nichts macht der hat einfach nichts mehr in sich das solche Reaktionen auslöst. Allerdings macht derjenige dann auch Aufmerksam darauf. Es wäre nicht schlecht darauf zu hören. Bleibt aber jedem Selbst überlassen.
Das Böse entsteht aufgrund der Weigerung, sich
selbst zu prüfen.
Denn alle Sünden sind korrigierbar,
ausser derjenigen, sich für sündlos zu
halten.
Ein vorherrschendes Verhaltensmuster bei all
jenen, die man böse nennen kann, ist die Suche
nach Sündenböcken.
Weil sie sich selber über
jeden Tadel erhaben halten, müssen sie auf jede
Person eindreschen, die es wagt, sie zu kritisieren.
Sie opfern andere, um das eigene Selbstbild
der Vollkommenheit aufrechtzuerhalten.
Böse
Menschen sind chronische Anschwärzer.
Geistliches Wachstum erfordert die Einsicht,
dass man des Wachstums bedarf.
Wenn wir das
nicht einsehen, bleibt uns nichts übrig als zu
versuchen, die Beweismittel unserer Unvollkommenheit
aus der Welt zu schaffen.
Böse Menschen haben anscheinend keinerlei
Motivation, gut zu sein, hegen aber den intensiven
Wunsch, gut zu erscheinen.
Ihr Gutsein ist in Wahrheit eine Lüge. Dabei geht es vor allem
um Selbstbetrug,
denn böse Menschen wollen
den Schmerz der Selbstkritik nicht ertragen.
So kann man sagen, dass der Kernpunkt des Bösen
nicht ein mangelndes Gespür für Sünde oder
Unvollkommenheit ist,
sondern die fehlende Bereitschaft,
dieses Gespür zu ertragen.
Das Problem ist also kein Gewissensdefekt, sondern die
Weigerung, dem Gewissen berechtigten Raum
zu geben.
Wir werden böse, indem wir versuchen,
uns vor uns selber zu verstecken.
Böse Menschen verüben ihre Missetaten nicht direkt,
sondern im Zuge des Vertuschungsprozesses
indirekt.
Das Böse entsteht nicht aus Mangel an
Schuldgefühlen, sondern beim Bemühen, ihnen
zu entrinnen.
Nachdem sie praktisch alles tun, um den spezifischen
Schmerz zu vermeiden, der aus der
Selbstprüfung erwächst, sind die Bösen unter
normalen Umständen die letzten, die sich auf
eine Psychotherapie einlassen würden.
Die Bösen hassen das Licht.
Narzissmus und Wille
Narzissmus oder Selbstbezogenheit nimmt viele
Gestalten an. Einige sind normal.
Es gibt aber einen bösartigen Narzissmus, der
dadurch gekennzeichnet ist, dass sich der Wille
nichts und niemandem unterwirft. Alle geistig gesunden Erwachsenen ordnen ihren Willen auf die eine oder andere Weise einer Wirklichkeit
unter,
die höher ist als sie selber sei es Gott
oder die Wahrheit oder die Liebe oder irgendein
anderes Ideal.
Solche Menschen glauben an
das, was wahr ist, und nicht so sehr an das, was
sie gerne wahr hätten.
Bei Bösen verhält es sich
nicht so. Im Konflikt zwischen Schuldgefühl
und Wille ist es das Schuldgefühl, das abtreten,
und der Wille, der die Oberhand behalten muss.
Hochmut kommt vor dem Fall steht geschrieben.
Und Hochmut meint genau das, was mit
bösartigem Narzissmus umschrieben wird.
Mit der Sünde des Hochmutes oder des Stolzes
meint die Kirche nicht die legitimen Erfolgsgefühle.
Gemeint ist jener Stolz, der die eigene
Sündhaftigkeit leugnet eine Art von Arroganz,
die den Menschen dazu verleitet, jedes Urteil
zurückzuweisen, das durch die täglichen Beweise
der eigenen Unzulänglichkeiten fällig wäre.
Man kann eine Tendenz beobachten, dass die
Guten immer besser und die Bösen immer
schlechter werden. E. Fromm sagte: Unsere Entscheidungsfähigkeit
steht immer in Verbindung
mit unserer Lebenspraxis. Je länger wir bereits
falsche Entscheidungen getroffen haben, um so
mehr verhärtet sich unser Herz; je öfter wir
die richtige Entscheidung treffen, um so weicher
wird unser Herz oder besser gesagt, um so
lebendiger wird es.
Fromm sah die Entstehung menschlicher Bosheit
als Entwicklungsprozess: Wir sind nicht böse
geschaffen oder gezwungen, böse zu sein,
sondern wir werden im Laufe der Zeit durch eine
Reihe falscher Entscheidungen immer böser.
Es geht also immer um unsere Wahl und unseren
Willen.
Es gibt zwei Seinszustände: die Unterordnung unter
Gott und das Gute oder die Weigerung, sich
irgendeiner Größe unterzuordnen außer dem
eigenen Willen was automatisch an die
Mächte des Bösen versklavt.
Wir gehören letztlich
entweder Gott oder dem Teufel.
Es gibt im ganzen All kein Stück
neutralen Boden: jeder Quadratzentimeter, jeder
Sekundenbruchteil wird von Gott beansprucht
und gleichzeitig von Satan.
M. Scott Peck, Auszug aus: eine Psychologie des Bösen