Du kannst aber, auch ohne zu wissen wer der Möder ist, feststellen, dass die Leiche tot ist und ermordet wurde.
Ja, und?
Das ist doch das, was Du immer postulierst, dass das Ob untersuchbar ist.
Jetzt gilt das plötzlich nicht mehr?
Doch, natürlich gilt das noch.
Das zeigt aber nur, dass Du das Beispiel nicht verstehst, oder nicht verstehen willst und jetzt krampfhaft versuchst es zu verdrehen.
Mit dem Beispiel will ich zeigen, dass ich nicht Herrn Klügl Unrecht tue, wenn ich behaupte, dass er keinen Eierstock hat nachwachsen lassen, dass er das Wunder NICHT bewirkt hat. Dass ich Informationslücken plausibel auffülle, und nicht jede abgedrehte Möglichkeit dabei in Betracht ziehen, ist vollkommen normales und gutes vorgehen. Die (kleine) gefahr besteht, dass ich das Urteil revidieren muss, sollten neue gute Belege auftauchen. Dieses Risiko gehe ich ein, und hier schätze ich es als sehr gering ein.
Das sind die Parallelen zwischen meiner Kritik an Herrn Klügls Behauptungen und dem Fall des beamenden UFOs. Bei Herrn Klügl ziehe ich nicht in betracht, dass er einen Eierstock hat nachwachsen lassen, bis die Behauptung hinreichend belegt ist. Bei einem Mord ziehe ich nicht in betracht, dass ein UFO die Mordwaffe in die Hand des Verdächtigen gebeamt hat.
Das ist kein "orakeln" oder "Teebeutelschwingen" oder "feeimütig interpretieren", wie Du es schon nanntest, das ist gutes Vorgehen, was auch seriöse Akademiker in ihrer Arbeit so machen. Auch die Genies, auf die Du schon angesprochen hast - die machen sich nämlich allesamt die Mühe, ihre Behauptungen auch zu belegen. Die Beweislast liegt bei demjenigen, der eine Behauptung aufstellt.
Und wenn tausende Menschen mit gesundheitlichen Problemen in den letzten zehn Jahren durch Aurachirurgie, egal in welcher Weise, geholfen wurde, ist dies auch ein Indiz, ein Hinweis, der nicht geleugnet werden kann. Der Vorwurf, dies sei gelogen, ist nämlich auch nur eine Behauptung, ebenso wie das allseits beliebte "das glaube ich nicht" (rsp. die subjektive Plausibilität, die so gerne genannt wird), das vollkommen substanzlos ist.
Ich behaupte auch nicht, dass das gelogen ist, sondern, dass Herr Klügl und andere da auf diverse gut bekannte Fake-Effekte hineinfallen, von denen einige (nicht alle) unter dem Begriff "Placebo" sich versammeln lassen. Das ist nicht automatisch was schlechtes, macht nur diverse Behauptungen falsch bzw. sehr fragwürdig.
Herr Klügl meint zwar im Interview selbst, dass man ruhig von reinem Placebo ausgehen dürfe, wenn man den wolle, das Buch vorher und seine Sätze hinterher triefen aber so von nicht-Placebo-Behauptungen.
Und Ich beziehe mich nicht auf "subjektive Plausibilität", sondern wissenschaftliche Plausibilität, für die es rationale Kriterien gibt.