Auge um Auge, Zahn um Zahn?

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Apfelbaum12

Guest
Dieser Thread hat mich gerade wieder auf dieses Thema gebracht.

Vergeltung. Wie denkt ihr darüber? Auge um Auge, Zahn um Zahn?

Wenn euch jemand etwas angetan hat, euch verletzt hat, gemein war - soll dieser Mensch dann auch dafür büßen/zahlen?
 
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Sorry, ich wollte doch hier rein: 'Religion & Spiritualität'

Kann bitte jemand diesen Thread dorthin verschieben? Lieben Dank.
 
Auge um Auge und die ganze Welt ist blind heißt es doch.

Rache und Gerechtigkeit. Da ich ein Mensch bin kann ich die Intensität dieser Gefühle nur zu gut verstehen.
Trotzdem empfinde ich Rache zum Selbstzweck als unnötig.
Das heißt wenn dahinter nicht zB. der Gedanke steht sowas zukünftig zu verhindern.

Natürlich will man niemandem Glück gönnen, der einem selbst Glück genommen hat.
Aber ob man dadurch die innere Zufriedenheit erreicht, die man sich wüscht, ist eine andere Frage...
 
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Vergeltung. Wie denkt ihr darüber? Auge um Auge, Zahn um Zahn?

Wenn euch jemand etwas angetan hat, euch verletzt hat, gemein war - soll dieser Mensch dann auch dafür büßen/zahlen?

Dazu braucht man keinen Gedanken verschwenden ...
das erledigt derjenige selber ...

natürlich nur meine bescheidene Meinung :)
 
Der Genuß, den Rache bringt, ist sehr kurz und bescheiden.

Ebenso verselbständigt sich die mitunter, bezieht dann andere mit ein, was das Opfer, das eigentlich "Gerechtigkeit" wollte, dadurch selbst wieder zum Täter macht. Eigentor, also. Und in der Folge ein kaum endender Kreislauf.

Das Hauptproblem dabei sind die eigenen Emotionen und das Ego, die eine Art Ausgleich, eben "Gerechtigkeit" wollen. Meiner Erfahrung nach findet der, wie Fee777 schon schrieb, auch und sogar ohne menschliche "Mithilfe" durchaus oft effektiver und präziser statt.

Ebenso wird in solchen Momenten gerne darauf "vergessen", dass wir letzlich alle gleichermaßen Opfer und Täter sind. Die "Gerechtigkeit" entspringt also auch dem Wunsch, in diesen (eigenen) Spiegel nicht hineinsehen zu wollen. Stattdessen wir verurteilt, gerichtet,...
Zumindest als Kollektiv Menschheit sind wir eben auch jeder Mörder, Amokläufer, Betrüger,... ein wenig selbst. Heißt ja auch, die Gesellschaft erzeugt erst ihre Täter. Ist durchaus was dran.

Wie Jesus sagte: "Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein..."

Spätestens danach ist er's nicht mehr.
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Auge_für_Auge

Ich zitiere Wiki nicht oft, aber hier stehen zu diesem Fall wichtige Anmerkungen. Weil ich meinen Pinchas Lapide im Moment nicht finde, möge das genügen, um zumindest Zweifel an der üblichen FeldWaldWiesenHörensagen- Vorausgenommenheit bezüglich dieser Bibelstelle zu nähren. Mögen diese Zweifel wachsen.

Entgegen seiner ursprünglichen Absicht, Rache abzuwehren und Gewalt zu begrenzen, wird das Bibelzitat in der Umgangssprache oft unreflektiert als Ausdruck für gnadenlose Vergeltung verwendet. In dieser Bedeutung erscheint es heute etwa in Medienberichten für Kriegsaktionen, z. B. im Nahostkonflikt, oder als Roman- oder Filmtitel.
 
Es gibt Menschen, die sich in rachevollen Gedanken verlieren, dem anderen das Grausamste wünschen und sich gleichzeitig fragen, warum sie selbst nicht glücklich werden....

Ich würde sagen, ist doch eindeutig, warum der andere schon längst wieder glücklich sein kann, während der mit den Rachegedanken noch im tiefsten Unglück schwimmt.
 
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Vergeltung. Wie denkt ihr darüber? Auge um Auge, Zahn um Zahn?

Wenn euch jemand etwas angetan hat, euch verletzt hat, gemein war - soll dieser Mensch dann auch dafür büßen/zahlen?

Um konkret auf deine Frage persönlicher einzugehen: zahlen ja, büßen nein. Aber es kommt natürlich auf den Zusammenhang an.

Es gibt Leute, die mir was getan haben, die will ich einfach nur niemals wiedersehn, das reicht mir. Ob sie büßen oder nicht interessiert mich nicht, sie sollen nur mir und meinem Leben gefälligst fernbleiben.

Sind es Freunde, kann man reden, vergeben, neu anfangen.

Sind es "Freunde" die angeblich einsichtig sind und bei nächster Gelegenheit wieder dasselbe tun, ad infinitum: Adios amigos.

Einsicht ist mir persönlich wichtig. Ohne sie keine Vergebung. Oder eben: ich will nichts mehr mit den Betreffenden zu tun haben.
 
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