Auch das noch! - Meldungen, die Kopf schütteln und mehr verursachen

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Ich kann mir nicht vorstellen, das nie etwas zuvor, vorgefallen ist. Das es niemand gehört haben will, in der Nachbarschaft oder der Familie.
Ich kann es mir schon vorstellen. Aber leider sind die Handlungsmöglichkeiten anderer sehr begrenzt. Eine damalige Kollegin von mir kam regelmäßig mit blauem Auge und anderen Verletzungen die sie nur schwer kaschieren konnte zur Arbeit. "Vom Fahrrad gefallen", "Treppensturz", "Schranktür gestoßen" usw. Über ihre Möglichkeiten wusste sie - und die Wohnung gehörte ihr.

Trotzdem kann wegsehen natürlich kein Weg sein. An dieser Stelle empfehle ich das Buch "Deutschland misshandelt seine Kinder" von Michael Tsokos und Saskia Guddat.

Es zeigt auch auf, dass besser einmal zu viel überprüft wird, als einmal zu wenig. Z.B. als das kleine Kind eines Vorbestraften wiederholt Knochenbrüche erlitt, deren Ursprung zunächst nicht nachvollziehbar war. Es stellte sich heraus, dass es die sog. Glasknochenkrankheit hatte, womit der Vater rehabilitiert war.
 
Doch die gibt es. Und es wäre vielleicht auch wichtig, sich dahingehend zu sensibilisieren. Vor allem, wenn fast täglich ein Femizid passiert, unnötigerweise.

Das wäre gut.

Aber, wie sähe das in diesem Fall aus?

Ich versuche mich gerade in die Lage der Nachbarn reinzudenken. Ich sehe da also eine kleine Familie, die durchaus auch wohlhabend ist, und wo mindestens die Frau einen guten lukrativen Job hat. Die Eltern des Mannes wohnen in Wintrrhude... er kommt also auch aus gehobenen Verhältnissen. Ich bekomme vielleicht mit, dass sie sich häufiger laut streiten, und der allgemeine Ratschlag bei solchen Gelegenheiten ist: Besser zu oft die Polizei hinzu rufen als zu selten. Wenn ich also vermehrt einen lauten Strrit mitbekomme, und dann jeweils die Polizei rufe, bekomme ich mit, dass diese dann mit dem Paar redet, die Leute beteuern, dass alles eigentlich ok wäre, und die Beamten ziehen wieder ab.

Welches Warnzeichen hätte ich hier als Nachbar übersehen?
 
Lydia Benecke rät zum Beispiel auch von einer "letzten Aussprache" nach einer Trennung ab. Es wäre besser, die letzten Sachen nachschicken zu lassen.

So eine Aussprache würde auch rein gar nichts bringen. Keiner der Beteiligten würde da irgendwie doch noch von seiner Position abweichen, so dass es vielleicht zu einer Wieder-Einigung käme. Im Gegenteil würden sich die Fronten noch weiter verhärtet, und eine weitere Zusammenarbeit - z.B. wenn auch Kinder dabei sind - würde weiter erschwert oder gar verunmöglicht.
 
Das wäre gut.

Aber, wie sähe das in diesem Fall aus?

Ich versuche mich gerade in die Lage der Nachbarn reinzudenken. Ich sehe da also eine kleine Familie, die durchaus auch wohlhabend ist, und wo mindestens die Frau einen guten lukrativen Job hat. Die Eltern des Mannes wohnen in Wintrrhude... er kommt also auch aus gehobenen Verhältnissen. Ich bekomme vielleicht mit, dass sie sich häufiger laut streiten, und der allgemeine Ratschlag bei solchen Gelegenheiten ist: Besser zu oft die Polizei hinzu rufen als zu selten. Wenn ich also vermehrt einen lauten Strrit mitbekomme, und dann jeweils die Polizei rufe, bekomme ich mit, dass diese dann mit dem Paar redet, die Leute beteuern, dass alles eigentlich ok wäre, und die Beamten ziehen wieder ab.

Welches Warnzeichen hätte ich hier als Nachbar übersehen?
Genauso ist es!
War bei meinen Nachbarn so -
und ich kenne auch die Situation,
wo Nachbarn überlegen -
sollen wir jetzt die Polizei rufen oder nicht!?

Und natürlich gibt es Wohnsituationen,
wo das Mitkriegen von Gewaltausübung gar nicht möglich ist ( wobei im speziellen Fall das natürlich nicht auszuschließen ist)
 
Das wäre gut.

Aber, wie sähe das in diesem Fall aus?

Ich versuche mich gerade in die Lage der Nachbarn reinzudenken. Ich sehe da also eine kleine Familie, die durchaus auch wohlhabend ist, und wo mindestens die Frau einen guten lukrativen Job hat. Die Eltern des Mannes wohnen in Wintrrhude... er kommt also auch aus gehobenen Verhältnissen. Ich bekomme vielleicht mit, dass sie sich häufiger laut streiten, und der allgemeine Ratschlag bei solchen Gelegenheiten ist: Besser zu oft die Polizei hinzu rufen als zu selten. Wenn ich also vermehrt einen lauten Strrit mitbekomme, und dann jeweils die Polizei rufe, bekomme ich mit, dass diese dann mit dem Paar redet, die Leute beteuern, dass alles eigentlich ok wäre, und die Beamten ziehen wieder ab.

Welches Warnzeichen hätte ich hier als Nachbar übersehen?
Wohlhabende Menschen sind nicht weniger aggressiv, und besser sozialisiert (wie man ja sieht), als die Klischee Unterschicht.
Ich gehe jetzt davon aus dass die Tat nicht geplant war und ein Streit vorangegangen ist. Menschen die derart die Kontrolle verlieren, sind in der Regel schon vorher auffällig. Sei es im Freundes oder Bekanntenkreis in der Familie oder eben in der Nachbarschaft.

Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll/kann, aber die "Schreien und streiten" anders. Es hört sich anders (gefährlich) an.

Und wenn man dann die Polizei ruft oder selbst tätig wird, ist zumindest eine Hemmschwelle geschaffen. Solche Männer wissen dann auch, das es andere wissen und gerade das wollen sie ja nicht.
 
Wohlhabende Menschen sind nicht weniger aggressiv, und besser sozialisiert (wie man ja sieht), als die Klischee Unterschicht.

Guter und sehr wichtiger Punkt!

Und in meinen Überlegungen bin ich unbewusst auf dieses Klischee reingefallen.

Danke für die Korrektur.

Ich gehe jetzt davon aus dass die Tat nicht geplant war und ein Streit vorangegangen ist. Menschen die derart die Kontrolle verlieren, sind in der Regel schon vorher auffällig. Sei es im Freundes oder Bekanntenkreis in der Familie oder eben in der Nachbarschaft.

Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll/kann, aber die "Schreien und streiten" anders. Es hört sich anders (gefährlich) an.

Und wenn man dann die Polizei ruft oder selbst tätig wird, ist zumindest eine Hemmschwelle geschaffen. Solche Männer wissen dann auch, das es andere wissen und gerade das wollen sie ja nicht.

Ich glaube eigentlich nicht, dass man es daran erkennen kann, dass spätere Täter anders schreien.

Umso wichtiger finde ich dann aber den Apell, die Polizei zu rufen, wenn man als Nachbar ein mulmiges Gefühl hat. Auch, wenn der entsprechende Streit harmlos war - was in den meisten Streits der Fall sein wird - so wissen dann doch alle Beteiligten, dass sie nicht unbeobachtet und nicht allein sind.
 
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Ich gehe jetzt davon aus dass die Tat nicht geplant war und ein Streit vorangegangen ist. Menschen die derart die Kontrolle verlieren, sind in der Regel schon vorher auffällig. Sei es im Freundes oder Bekanntenkreis in der Familie oder eben in der Nachbarschaft.
Dem stimme ich nicht zu. Oft ist doch die Erschütterung in der Nachbarschaft groß, weil alle "Herrn xy als freundlichen hilfsbereiten Menschen kennengelernt haben." Auch Kindern die Opfer von Übergriffen wurden, wird oft nicht geglaubt. Weil man den xy doch kenne. Und der tue doch wirklich alles für seine Kinder.

Auch ich kenne Männer die sehr streitlustig im Bezug auf ihre Partnerin sind und diese in einer Weise behandeln, die ich erschütternd finde. Aber das ist kein Grund die Polizei zu rufen.
 
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