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aber Waffenbesitz und Alkohol sollen gefälligst unangetastet bleiben...

Ich zitiere nur mal diesen Teil von dir. Denn ja, die Debatte um Waffenbesitz wurde durch den Amoklauf freilich angezettelt. Im morgigen Ministerrat sollen Vorschläge eingebracht werden.

Was letztendlich daraus wird.. und wie zukünftige Verschärfungen aussehen werden bleibt abzuwarten..

Hinter Alkohol stecken halt (ebenso) eine große Interessensgruppen und ja, da bin ich ganz bei dir, diese Verharmlosung bringt ein Ungleichgewicht.
 
Ich zitiere nur mal diesen Teil von dir. Denn ja, die Debatte um Waffenbesitz wurde durch den Amoklauf freilich angezettelt. Im morgigen Ministerrat sollen Vorschläge eingebracht werden.

Was letztendlich daraus wird.. und wie zukünftige Verschärfungen aussehen werden bleibt abzuwarten.

Ja, das wird sich zeigen.

Hinter Alkohol stecken halt (ebenso) eine große Interessensgruppen und ja, da bin ich ganz bei dir, diese Verharmlosung bringt ein Ungleichgewicht.

Der Punkt beim Alkohol ist ja, dass es durchaus Erfahrungen damit gibt, wie es wahrscheinlich laufen würde, wenn man ihn verbietet: Der Konsum würde nicht viel weniger werden sondern nur in die Illegalität gedrängt. Das Problem wäre damit nicht nur nicht beseitigt, sondern auch aus dem kontrollierbaren Radar verbannt. Ein Verbot davon wäre also wahrscheinlich keine wirklich nachhaltige Lösung.
 
Yogurette schrieb: Liest du die verlinkten Artikel? Sieht nicht danach aus.

Warum? Weil ich Deine Schlussfolgerungen nicht teile?

Weil du trotz des Lesens so schreibst, als hättest du nichts/wenig davon aufgenommen, was in den Artikeln steht.

Aber nach wie vor davon, dass er zurückgezogen lebte. Das tun i.a.Menschen, die sich draußen
bedroht fühlen (was NICHT gleichbedeutend damit ist, dass sie sicher bedroht wurden).

Auf die Idee komme ich dabei nicht. Was deutet bei Arthur für dich darauf hin, daß er sich draußen bedroht gefühlt hat?

Darüber hinaus warst Du es, die über "Schmächtis" (Deine Wortwahl, die ich weiter nur übernehme) sprach, die angeblich nur durch Computerspiele ihr Loser-Dasein vergessen würden. Als Loser fühlt man sich auch nur, wenn man irgendwelche Konkurenz-Situationen meistens verliert.

War das Wort "nur" in meinen Zeilen tatsächlich dabei?

Ja klar, man fühlt sich als Loser, wenn man von sich selber weiß, daß man den üblichen Erwartungen nicht genügt.
Was von Arthur berichtet wurde, klingt ganz danach. Wie sonst interpretierst du die Aussagen der Polizei über ihn?

Er hat Ego-Shooter gespielt. Das ist unbestritten. Strittig ist, ob diese Spiele
seine Tat begünstigt haben. Und das behauptet auch nicht die Polizei.

Warum erwähnt die Polizei sein Spielen, wenn sie keine Folgerungen daraus zieht?

Der Junge hat unzählige Stunden praktisch genau das am PC gespielt, was er dann real in der Schule getan hat.
Da soll null Zusammenhang bestehen? Und danach hat er noch sich selbst erschossen. afk. Away from keyboard.

Ja. Da könnte man sich damit auch überlegen, warum er sich eher zuhause isoliert hat o.ä.
anstelle drauf zu pochen, dass die Computerspiele da eine Prominente Mit-Ursache seiner Tat sein müssen.

Fakt ist, er HAT sich zuhause isoliert und Fakt ist, er HAT als so ziemlich Einziges,
was er überhaupt getan hat, solche Games gespielt. Und die letzten drei Monate
hat er REAL Schießen geübt im Schützenverein. Super Vorbereitung auf die Tat.

Das Töten aus der Ego-Shooter-Perspektive war ihm da längst in Fleisch und Blut
vom Gamen, und das Gefühl für reale Waffen bekam er Dank der Schießübungen.

Er verehrte die Täter des Amoklaufs an der Columbine Highschool 1999 und hatte
einen genauen Plan für seinen eigenen Amoklauf, der deutliche Parallelen zeigt.

 
Zuletzt bearbeitet:
Weil du trotz des Lesens so schreibst, als hättest du nichts/wenig davon aufgenommen, was in den Artikeln steht.

Doch, habe ich. Ich ziehe nur nicht die gleichen Schlussfolgerungen daraus, wie Du.

Auf die Idee komme ich dabei nicht. Was deutet bei Arthur für dich darauf hin, daß er sich draußen bedroht gefühlt hat?

Doch, Du kommst auf genau diese Idee auch. Du schreibst ihm das Gefühl zu, ein Loser zu sein, ein "Schmächti". Was glaubst Du, warum man nicht gerne "raus geht", wenn man sich als Loser fühlt?

War das Wort "nur" in meinen Zeilen tatsächlich dabei?

Ja, indirekt war es das. Denn all die anderen Arten von Darstellung und Auslebung von Gewaltphantasien, die ich aufgeführt habe, und die teils viel älter als Computerspiele sind, waren Dir nicht "genug" um daraus Taten zu machen.

Ja klar, man fühlt sich als Loser, wenn man von sich selber weiß, daß man den üblichen Erwartungen nicht genügt.
Was von Arthur berichtet wurde, klingt ganz danach. Wie sonst interpretierst du die Aussagen der Polizei über ihn?

Und daraus resultiert nunmal auch das Gefühl, draußen bedroht zu sein - bedroht vor Demütigung durch Misserfolg, bedroht durch Demütigung, wenn andere einen vielleicht sogar auslachen deswegen. Wenn er diese Angst nicht hätte, wäre es auch für einen Loser und "Schmächti" kein Problem weiter raus zu gehen und weiter zu versuchen, dich in der Welt da draußen zu behaupten. Und diese Angst muss nicht einmal drauf beruhen, wirklich ausgelacht/gedemütigt worden zu sein. Sie kann auch rein darauf basieren, dass man die rigenen "Schmächti"-Komplexe nach draußen projiziert.

Warum erwähnt die Polizei sein Spielen, wenn sie keine Folgerungen daraus zieht?

Sie ermittrlt damit und zieht Schlussgolgerungen da raus, nur nicht unbedingt die, die Du hier unbedingt durchdrücken zu wollen scheinst.

Der Junge hat unzählige Stunden praktisch genau das am PC gespielt, was er dann real in der Schule getan hat.
Da soll null Zusammenhang bestehen? Und danach hat er noch sich selbst erschossen. afk. Away from keyboard.

Und viele Menschen, u.a. "Schmächtis" und Nerds wie auch ich, haben sowas gespielt, ohne es real umzusetzen.

Es kommt gelegentlich auch vor, dass Morde nach genau dem Schnittmuster von Krimis und Horrorfilmen durchgezogen wurden.

Aber einen Zusammenhang bei sowas hast Du für Dich ja schon ausgeschlossen, weil (angeblich) zu wenig in der Ich-Perspektive und "Schmächtis" würden beim Konsum gedanklich Schmächtis" bleiben etc... .

Fakt ist, er HAT sich zuhause isoliert und Fakt ist, er HAT als so ziemlich Einziges,
was er überhaupt getan hat, solche Games gespielt. Und die letzten drei Monate
hat er REAL Schießen geübt im Schützenverein. Super Vorbereitung auf die Tat.

Fakt ist auch, dass sich sehr viele Loser, "Schmächtis" und Nerds fast ebenso verhalten - abgesehen vom realen Schießtraining - und die nie real derart gewalttätig werden.

Das Töten aus der Ego-Shooter-Perspektive war ihm da längst in Fleisch und Blut
vom Gamen, und das Gefühl für reale Waffen bekam er Dank der Schießübungen.

Tja, wie wäre es dann, den privaten Waffenbesitz strenger zu reglementieren, so dass beispielsweise Sportschützen beispielsweise dann auch gezwungen sein müssten, ihre Waffen nur in den Räumlichkeiten des Schießvereins aufzubewahren und zu halten? Warum willst Fu den Aspekt der Computerspiele so beleuchten, den des privaten Waffenbesitzes aber nicht?

Er verehrte die Täter des Amoklaufs an der Columbine Highschool 1999 und hatte
einen genauen Plan für seinen eigenen Amoklauf, der deutliche Parallelen zeigt.


Also ein Nachahmungstäter einer realen Tat. Dass er das auch ohne Computerspiele umgesetzt hätte, kommt Dir nicht in den Sinn? Vielleicht sogar um einiges früher, wenn die Spiele eine Art Blitzableiter für die Aggressionen waren?
 
@Joey

Was kommt dir zuerst in den Sinn, wenn du Fotos von Arthur siehst?
Ein schmächtiges zartes Kerlchen, auffallend schmal und unmännlich.
Dazu noch die eigenwillige Frisur, die den Eindruck zusätzlich betont.
Hätte er kein Problem damit und lebte seine Individualität zugewandt,
offen und selbstbewußt, hätte kaum wer abschätzig über ihn gedacht.

Arthur aber hat sich wie von vielen ausgesagt, extrem zurückgezogen.
Das wiegt schwerer als seine Erscheinung. DAS machte ihn zum Freak.
Exzessives Ballern wirkt dann nicht gerade vertrauenerweckend; aber
eben nicht als einziger Punkt, sondern im Gesamtbild seiner Person.
Seine Games waren zudem erheblich realistischer als zB deine alten.
 
@Joey

Was kommt dir zuerst in den Sinn, wenn du Fotos von Arthur siehst?
Ein schmächtiges zartes Kerlchen, auffallend schmal und unmännlich.
Dazu noch die eigenwillige Frisur, die den Eindruck zusätzlich betont.

Für mich sieht er wie ein normaler Nerd aus. Und wenn Du Fotos von mir aus der Zeit sehen würdest, würde eine ähnliche Beschreibung/Bezeichnung passen. Phasenweise zwar dabei nicht auffallend schmal, sondern eher auffallend übergewichtig, was aber auch nicht anders wirkt.

Hätte er kein Problem damit und lebte seine Individualität zugewandt,
offen und selbstbewußt, hätte kaum wer abschätzig über ihn gedacht.

Ja. Er hatte aber irgendein Problem. Sei es mit seinem Aussehen oder was auch immer. Die Außenwelt war für ihn nicht einladend. Egal, ob sie es real war oder nicht.

Arthur aber hat sich wie von vielen ausgesagt, extrem zurückgezogen.
Das wiegt schwerer als seine Erscheinung. DAS machte ihn zum Freak.

Dass freakiges Verhalten auf Angst und/oder Aggression beruht, kommt Dir nicht in den Sinn? Und damit meine ich nicht, dass die Angst "gut begründet" und auf realen Demütigungen basiert sein muss.

Beispielsweise Sozialphobiker, wie ich es auch latent war/bin, wirken nach außen hin mitunter schroff-abweisend. In solchen Phobie-Situationen ging ich dann angstvoll grübelnd durch die Menge, wie die anderen anwesenden Menschen wohl von mir denken würden, insbesondere, wenn sie meinen erröteten Kopf sehen... Und das auch trotzdem wohl-wissend, dass die anderen Menschen real wahrscheinlich kaum Notiz von mir nehmen, und falls doch, sich nicht mehr als 30 Sekunden Gedanken über mich machen werden. Die Angst muss nicht real begründet sein, und kann teilweise auch dann gefühlt werden, wenn man es kognitiv also "im Kopf" - weiß.

Exzessives Ballern wirkt dann nicht gerade vertrauenerweckend; aber
eben nicht als einziger Punkt, sondern im Gesamtbild seiner Person.

Für ihn waren sie aber möglicherweise ein Blitzableiter der Aggressionen und Columbine-Verehrungs-Phantasien, die sich vielleicht sogar schon früher in der Realität entladen hätten, hätte er die Spiele nicht gehabt.

Seine Games waren zudem erheblich realistischer als zB deine alten.

So what? Die Forderungen, dass diese Computerdpiele böse und schädlich wären und deswegen nicht nur eine Aktersbeschränkung bräuchten, sondern am besten ein totales Verbot des ganzen Genres ausgesprochen werden sollte, gab es auch schon damals. Da hat niemand gesagt: "Ach, das ist ja noch sehr verpixelt und damit abstrakter... Das passt schon." Nein. Computerspiele-Herdteller haben teilweise das Pixel-Blut grün statt tot dargestellt, damit die Sittenwächter nicht zu sehr meckern... Was aber die Gemüter besagter Sittenwächter nicht stark abkühlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Aussagen von Yougurette sind Oberflächlich und Abwertend und haben Null Wert
Genau wegen soetwas sind andere eben lieber Online in iher Spielecommunity unterwegs
Wo sie jetzt besser wäre als Gamer, sehe ich ehrlich gesagt nicht.
 
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OT
Hab nen Buchtip für dich, @Joey . Von Tobi Katze "Morgen ist leider auch noch ein Tag".
Ich hab´s von ner Büchertausch-Stelle hier im Ort. Der Autor erzählt von sich und auch
einiges von den Stunden bei seinem Therapeuten. Das sind richtig gute Anstöße. Durch
die saloppe Erzählform der Story haben sie aber nichts aufdringlich Belehrendes oder so.
 
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