Arnold
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Sonne, Mond, Saturn in den Horoskopräumen
In diesem Kapitel beschreiben wir die drei Persönlichkeitsplaneten in den Horoskopräumen. Ihre Stellung im Horoskopkreis zeigt vor allem die Lebensgebiete, in denen sich die Persönlichkeit entfalten, erproben und entwickeln kann. Zur Erfassung der drei Ich-Planeten im Häusersystem gibt es allgemeine Regeln, die eine qualitative Grundbewertung ermöglichen. Sie stehen im Horoskop entsprechend ihrer eigenen Natur besonders adäquat, wo sie sich relativ frei, ihrer Art gemäss, entfalten können. So steht eine Sonne günstig im oberen Raum des Horoskops, ein Saturn im unteren und der Mond auf der Du-Seite. Es gibt Orte, wo ein Ich-Planet mehr oder weniger gebremst oder blockiert wird. Wir werden diese qualitative Unterschiede nachfolgend kurz beschreiben.
Sonne im oberen Horoskopraum
Eine Sonne steht naturgemäss am liebsten im oberen Bereich des Horoskops. Diese Stellung entspricht auch der Mitte des Tages. Hier kann sie ihre Strahlkraft zeigen, wird von überall her gesehen und wahrgenommen. Im neunten und zehnten Haus ist der Individualraum, hier kann sich der Mensch in seiner ganzen Reife entfalten und zu dem werden, was man als Autorität bezeichnet. Anerkennung, Respekt und Einfluss sind die Folge und er übernimmt Verantwortung und Aufgaben für das ihm anvertraute Kollektiv. Er kann die Dinge richtig einschätzen und anpacken und gelangt dadurch zu den Erfolgserlebnissen, die eine Sonne unbedingt braucht. Die meisten Menschen mit Sonne im oberen Raum haben die Kraft und den Mut sich hinzustellen und ihre Auffassung zu vertreten und durchzusetzen. Die Ich-Durchsetzung und die Selbstverwirklichung ist meistens kein Problem. Da die Sonne auch den Vater im Horoskop symbolisiert, deutet diese Stellung auf einen starken Vater, der ein gutes Vorbild für die Entfaltung des Selbstbewusstseins war, es sei denn, die Sonne steht an einem Talpunkt. Darüber finden Sie weitere Informationen im 7. Kapitel unter dem Titel Familienmodell.
Sonne im unteren Horoskopraum
Hier steht sie im Kollektivraum und im Raum des Unbewussten. Vor allem im dritten und vierten Haus geht es um den Anschluss an die Familie und an die Menschen in der Umgebung. Hat man die Verwurzelung akzeptiert, gewinnt das Selbstbewusstsein Sicherheit und einen festen Standort. Man gehört dazu, übernimmt Aufgaben für die anvertrauten Menschen und tut vieles für die Angehörigen. Man profitiert auch von den Errungenschaften der Familie und des Kollektivs, beispielsweise von der Infrastruktur der menschlichen Gesellschaft. Man kann darüber verfügen, weil man Bürger eines Staates, einer Gemeinde ist. Das setzt aber voraus, dass man sich an kollektive Massstäbe hält, an geschriebene und auch an ungeschriebene Gesetze. Die Sonne eignet sich deshalb hier besonders gut, Aufgaben für eine Gemeinschaft zu übernehmen und dadurch an Ansehen zu gewinnen.
Sonne im Ich-Raum
Die Sonne auf der linken Seite (1., 2., und 12. und 11. Haus) ist eigentlich erst am Aufgehen und muss noch um Anerkennung ringen. Hier ist sie stark ichbezogen und damit beschäftigt, sich selbst wahrzunehmen und zu entwickeln. Sie hat erst angefangen, eine Identität zu sein, und befindet sich deshalb meistens in der Defensive. Sie wird viel Energie einsetzen, um das eigene Ich, den Lebensraum und den eigenen Wert zur Geltung zu bringen und auch zu verteidigen. Sie ist auf Abwehr eingestellt und muss ihre Intimsphäre aufbauen. Das Ich braucht einen abgegrenzten Innenraum, wohin es sich immer wieder zurückziehen kann. Dort fühlt es sich sicher und kann ungestört Energie tanken und wachsen. Dieser Raum wird vor Eindringlingen und allem Störenden geschützt. Eintreten dürfen nur jene, die eingeladen wurden, alle anderen müssen draussen bleiben.
Sonne im Du-Raum
Im sechsten und siebten Haus ist ein Mensch stark auf das Du bezogen, er braucht andere, um sich selbst wahrzunehmen. Das bedeutet eine Abhängigkeit vom Du, die so lange andauert, bis man klar erkennt, was eigentlich Autonomie und Selbstbewusstsein sind. Erst dann kann eine Sonne ihre ganze innere Fülle mit dem Du teilen. Oft spielt sie eine dominante Rolle und viele Menschen bewundern sie. Meistens erlebt sich diese Sonne in der Spiegelung im Du, so dass es oft schwierig ist, ein eigenes individuelles Profil zu entwickeln und die Bewunderung aufrecht zu erhalten. Am DC kann sogar ein Ich-Verlust auftreten, der dahin führt, dass man sich im Du verliert und ohne ese nicht mehr leben kann. Umgekehrt kann es auch sein, je nach Zeichen, dass man das Du stark unter seine Kontrolle nehmen will, was eine andere Form der Abhängigkeit vom Du darstellt.
Mond im Du-Raum
Hier steht der Mond in seinem eigenen Milieu, denn er ist als unser Gefühls-Ich ein Kontaktplanet. Im Du-Raum ist er immer offen für andere Menschen und auf Kontakt eingestellt. Kommt jemand auf ihn zu, so reagiert er spontan und herzlich. Er lässt sich rasch auf das Du ein und kann deshalb auf jede Kontaktsituation reagieren. Aber weil der Mond hier sehr offen ist, fällt es ihm schwer, sich abzugrenzen. Viele Wünsche und Bedürfnisse, die vom Du kommen, können in ihn eindringen und ihn belasten. Deshalb wird er lernen müssen, auch einmal an sich selbst zu denken und seine eigenen Wünsche bewusst zur Geltung zu bringen. Erst wenn hier ein Ausgleich stattgefunden hat, kann er auf der Ich-Du-Achse, der Begegnungsachse im Horoskop, ein Kontaktspezialist werden.
Mond im Ich-Raum
Sogar hier sind Mondstellungen kontaktoffen. Obwohl das eigene Ich-Gefühl in diesem Horoskopraum sehr subjektiv auf die Umwelt reagiert, gehen diese Menschen auf Beziehungen ein, vor allem, wenn solche an sie herangetragen werden. Der Impuls kommt meistens von aussen, sie selbst bleiben passiv und warten lieber, bis man auf sie zugeht. Dann aber sind sie sehr anhänglich und erleben ihr eigenes Ich intensiv im Kontakt und in der Liebe. Der Liebe werden sie sich jederzeit auf gleicher Ebene von Mensch zu Mensch öffnen. Das bringt einen Austauschprozess in Gang, welcher im Kontakt die ganze Begegnungsachse betrifft. Einem Erwachsenen begegnet man gelegentlich auch kindhaft, offen und naiv, weil auf der Ich-Seite das Kindliche in uns selbst wie auch im geliebten Menschen erlebt wird.
Mond im oberen Horoskopraum
Der Raum des neunten und zehnten Hauses gehört eigentlich der Sonne, ein Mond muss hier die Funktion der Sonne übernehmen. Das verlangt viel Energie und kann auch Ängste hervorrufen. Man fürchtet sich davor, den Anforderungen und Erwartungen der Umwelt nicht zu genügen. Deshalb wird er im zehnten Haus auch Schauspielermond genannt, weil er die Rolle der Sonne spielen muss. Eine andere Bezeichnung für diese Mondstellung heisst: Beliebtheitswunsch. Er fühlt sich wie auf einer Bühne und muss um die Gunst des Kollektivs werben. Der Mond ist ein reflektorisches Instrument und braucht jemanden, der ihn ständig anstrahlt und ermutigt oder Feedback gibt. Das ist auch die Hauptanstrengung des Mondes im oberen Raum. Immer wird er um Anerkennung und Applaus ringen, ganz gleich in welchem Haus er dort oben steht.
Mond im unteren Horoskopraum
Im Kollektivraum kann der Mond die gefühlshaften Bedingungen an Menschen, die zu ihm gehören, hegen und pflegen. Er ist anhänglich, liebevoll und angepasst und gerne mit liebegewordenen Menschen zusammen. In einem gemeinschaftlichen Leben fühlt er sich wohl und geborgen und tut auch alles für andere, um nicht alleine zu sein. Diese Mondstellung macht oft abhängig von der Familie und den Menschen, die man liebt. Solange jemand die Sicherheit im Schosse der Familie sucht, bleibt er unreif. Manche verpassen die Gelegenheit, erwachsen zu werden, und bleiben im Nest sitzen. Sie haben Angst, aus dem Schutz des Kollektivs auszusteigen und eigene Wege zu beschreiten. Im positiven Sinne ist der untere Raum für das Gefühls-Ich ein Ort, wo man die Zugehörigkeit zum Kollektiv in der tatbezogenen Liebe erleben und auch verwirklichen kann.
Saturn im unteren Horoskopraum
Saturn steht gerne im unteren Raum, weil er sich hier auf festen Boden verankert weiss. Als körperliches Prinzip sucht er materielle Sicherheit, und wo kann er sie besser finden als in der Verwurzelung im Urgrund, in Herkunft, Familie und Kollektiv. Die primäre Funktion von Saturn ist es, die Sicherheit zu garantieren. Dies gilt sowohl für sich selbst als auch für die Menschen, die zu ihm gehören und für die er sich verantwortlich fühlt. Saturn im unteren Horoskopraum deutet meistens auf eine Mutter, auf die man sich verlassen konnte und ein gutes Vorbild für die eigene Mutterfunktion war. Wie oft nimmt solch ein Mensch gelassen Aufgaben auf sich und verzichtet auf die eigene Wunschbefriedigung. Er kümmert sich um Schwächere, steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite und ist bereit, Belastungen mitzutragen. Mit dieser Fürsorglichkeit schafft er eine angenehme und sichere Atmosphäre. Diese starke Saturnstellung befähigt den Menschen, mit schwierigen Aufgaben und auch mit kargen Verhältnissen fertig zu werden. Schon frühzeitig wird ihm Verantwortung aufgebürdet, weil die Umwelt spürt, dass er sie gewissenhaft tragen kann.
Saturn im Ich-Raum
Auf der Ich-Seite des Horoskops ist Saturn für die eigene Ich-Abschirmung zuständig. In den Häusern um den Ich-Punkt (1. und 12. Haus) bemüht er sich ständig, seine Ich-Zone abzugrenzen. Er ist dem Leben gegenüber misstrauisch und übervorsichtig eingestellt und erwartet meistens das Schlimmste. Er stellt sich vor, wie er darauf reagieren wird oder wie er das Schicksal abwenden kann. Oft plant er in die Zukunft und bereitet sich gründlich darauf vor, möglichen Schicksalsschlägen zu begegnen. Er muss sich selbst beweisen, dass er damit fertig wird, und arbeitet daran, innerlich gewappnet und stark zu sein. Menschen mit Saturn auf der Ich-Seite fällt es schwer, sich locker und entspannt zu fühlen, sie wirken meistens streng und verschlossen. Um für alles vorbereitet zu sein, sind sie bemüht, an ihrem eigenen Können zu arbeiten. Fast nie sind sie mit ihrer Leistung zufrieden und finden immer etwas zu verbessern. Nahe am Ich-Punkt ist die Selbstkritik sehr gross, diese Menschen sind egozentrisch und ichbezogen. Das eigene Ich wird mit Schutzmauern umgeben, man lässt sich nicht ohne weiteres auf Kontakte ein und stellt Bedingungen, die aus der Angst resultieren, dass man ihnen zu nahe kommen könnte.
Saturn im Du-Raum
Saturn ist kein Kontaktplanet, sondern er dient der physischen Absicherung. Eine tiefsitzende Angst und ein Misstrauen anderen Menschen gegenüber ist vorherrschend. So wird er im Du-Raum zuerst immer das Bedürfnis haben, die Kontakte so zu gestalten, dass er sie überwachen und kontrollieren kann. Die Kontaktbereitschaft ist also von Bedingungen und Absicherungstendenzen abhängig. Werden die Erwartungen, Vorschriften oder Kontrollen vom Du beachtet und gelten gelassen, dann kann man sich öffnen. Aber kaum entsteht eine Abweichung von den Abmachungen, macht Saturn wieder zu. Er ist ein automatischer Schliessmechanismus, wenn irgendwelche Gefahren am Horizont auftauchen. Auch hier wird in die Zukunft geplant und Kontakt nur zugelassen, wenn er den Vorstellungen entspricht. Saturn auf der Du-Seite ist wie ein Filter gegenüber dem Du, eine Kontrollstation, an der niemand vorbeikommt, der nicht das Losungswort kennt.
Saturn im oberen Horoskopraum
Saturn als Sicherheitsplanet will in diesem Raum als stark gesehen werden. Er ist ausserordentlich darauf bedacht, gewissenhaft und beruflich perfekt zu funktionieren, damit andere überzeugt werden, dass er gut, solide und verantwortungsbewusst funktioniert. Im Individualraum strebt Saturn meistens eine berufliche Karriere an, die auf andere Eindruck macht und die Gewähr bietet, als Kapazität angesehen und geachtet zu sein. Die Aufgaben, die Saturn im oberen Raum zu bewältigen hat, sind meistens überdurchschnittlich. Seine persönliche Sicherheit hängt davon ab, ob er der Beste ist und irgendeine Fähigkeit oder ein Talent zur Höchstblüte entwickeln und eine anerkannte Autorität werden kann. Er strebt danach, über andere zu herrschen, und sieht sich vor, dass ihm niemand diese Stellung streitig machen kann. Die Angst von Saturn dort oben ist, der Sturz von der erreichten Höhe, wie ihn mancher Despot im zehnten Haus erlebte. Deshalb baut Saturn vor, plant Absicherungen, vermeidet Fehler und Rückschläge. Unter allen Umständen will er die erreichte Stellung halten. Fast ununterbrochen ist er damit beschäftigt, auf der Höhe des Erfolgs zu bleiben, sich niemals eine Schwäche zu gestatten und immer das Höchste von sich zu fordern. Verliert er dennoch einmal die Kontrolle, dann hat er ein schlechtes Gewissen und beginnt sofort wieder von vorne.
In diesem Kapitel beschreiben wir die drei Persönlichkeitsplaneten in den Horoskopräumen. Ihre Stellung im Horoskopkreis zeigt vor allem die Lebensgebiete, in denen sich die Persönlichkeit entfalten, erproben und entwickeln kann. Zur Erfassung der drei Ich-Planeten im Häusersystem gibt es allgemeine Regeln, die eine qualitative Grundbewertung ermöglichen. Sie stehen im Horoskop entsprechend ihrer eigenen Natur besonders adäquat, wo sie sich relativ frei, ihrer Art gemäss, entfalten können. So steht eine Sonne günstig im oberen Raum des Horoskops, ein Saturn im unteren und der Mond auf der Du-Seite. Es gibt Orte, wo ein Ich-Planet mehr oder weniger gebremst oder blockiert wird. Wir werden diese qualitative Unterschiede nachfolgend kurz beschreiben.
Sonne im oberen Horoskopraum
Eine Sonne steht naturgemäss am liebsten im oberen Bereich des Horoskops. Diese Stellung entspricht auch der Mitte des Tages. Hier kann sie ihre Strahlkraft zeigen, wird von überall her gesehen und wahrgenommen. Im neunten und zehnten Haus ist der Individualraum, hier kann sich der Mensch in seiner ganzen Reife entfalten und zu dem werden, was man als Autorität bezeichnet. Anerkennung, Respekt und Einfluss sind die Folge und er übernimmt Verantwortung und Aufgaben für das ihm anvertraute Kollektiv. Er kann die Dinge richtig einschätzen und anpacken und gelangt dadurch zu den Erfolgserlebnissen, die eine Sonne unbedingt braucht. Die meisten Menschen mit Sonne im oberen Raum haben die Kraft und den Mut sich hinzustellen und ihre Auffassung zu vertreten und durchzusetzen. Die Ich-Durchsetzung und die Selbstverwirklichung ist meistens kein Problem. Da die Sonne auch den Vater im Horoskop symbolisiert, deutet diese Stellung auf einen starken Vater, der ein gutes Vorbild für die Entfaltung des Selbstbewusstseins war, es sei denn, die Sonne steht an einem Talpunkt. Darüber finden Sie weitere Informationen im 7. Kapitel unter dem Titel Familienmodell.
Sonne im unteren Horoskopraum
Hier steht sie im Kollektivraum und im Raum des Unbewussten. Vor allem im dritten und vierten Haus geht es um den Anschluss an die Familie und an die Menschen in der Umgebung. Hat man die Verwurzelung akzeptiert, gewinnt das Selbstbewusstsein Sicherheit und einen festen Standort. Man gehört dazu, übernimmt Aufgaben für die anvertrauten Menschen und tut vieles für die Angehörigen. Man profitiert auch von den Errungenschaften der Familie und des Kollektivs, beispielsweise von der Infrastruktur der menschlichen Gesellschaft. Man kann darüber verfügen, weil man Bürger eines Staates, einer Gemeinde ist. Das setzt aber voraus, dass man sich an kollektive Massstäbe hält, an geschriebene und auch an ungeschriebene Gesetze. Die Sonne eignet sich deshalb hier besonders gut, Aufgaben für eine Gemeinschaft zu übernehmen und dadurch an Ansehen zu gewinnen.
Sonne im Ich-Raum
Die Sonne auf der linken Seite (1., 2., und 12. und 11. Haus) ist eigentlich erst am Aufgehen und muss noch um Anerkennung ringen. Hier ist sie stark ichbezogen und damit beschäftigt, sich selbst wahrzunehmen und zu entwickeln. Sie hat erst angefangen, eine Identität zu sein, und befindet sich deshalb meistens in der Defensive. Sie wird viel Energie einsetzen, um das eigene Ich, den Lebensraum und den eigenen Wert zur Geltung zu bringen und auch zu verteidigen. Sie ist auf Abwehr eingestellt und muss ihre Intimsphäre aufbauen. Das Ich braucht einen abgegrenzten Innenraum, wohin es sich immer wieder zurückziehen kann. Dort fühlt es sich sicher und kann ungestört Energie tanken und wachsen. Dieser Raum wird vor Eindringlingen und allem Störenden geschützt. Eintreten dürfen nur jene, die eingeladen wurden, alle anderen müssen draussen bleiben.
Sonne im Du-Raum
Im sechsten und siebten Haus ist ein Mensch stark auf das Du bezogen, er braucht andere, um sich selbst wahrzunehmen. Das bedeutet eine Abhängigkeit vom Du, die so lange andauert, bis man klar erkennt, was eigentlich Autonomie und Selbstbewusstsein sind. Erst dann kann eine Sonne ihre ganze innere Fülle mit dem Du teilen. Oft spielt sie eine dominante Rolle und viele Menschen bewundern sie. Meistens erlebt sich diese Sonne in der Spiegelung im Du, so dass es oft schwierig ist, ein eigenes individuelles Profil zu entwickeln und die Bewunderung aufrecht zu erhalten. Am DC kann sogar ein Ich-Verlust auftreten, der dahin führt, dass man sich im Du verliert und ohne ese nicht mehr leben kann. Umgekehrt kann es auch sein, je nach Zeichen, dass man das Du stark unter seine Kontrolle nehmen will, was eine andere Form der Abhängigkeit vom Du darstellt.
Mond im Du-Raum
Hier steht der Mond in seinem eigenen Milieu, denn er ist als unser Gefühls-Ich ein Kontaktplanet. Im Du-Raum ist er immer offen für andere Menschen und auf Kontakt eingestellt. Kommt jemand auf ihn zu, so reagiert er spontan und herzlich. Er lässt sich rasch auf das Du ein und kann deshalb auf jede Kontaktsituation reagieren. Aber weil der Mond hier sehr offen ist, fällt es ihm schwer, sich abzugrenzen. Viele Wünsche und Bedürfnisse, die vom Du kommen, können in ihn eindringen und ihn belasten. Deshalb wird er lernen müssen, auch einmal an sich selbst zu denken und seine eigenen Wünsche bewusst zur Geltung zu bringen. Erst wenn hier ein Ausgleich stattgefunden hat, kann er auf der Ich-Du-Achse, der Begegnungsachse im Horoskop, ein Kontaktspezialist werden.
Mond im Ich-Raum
Sogar hier sind Mondstellungen kontaktoffen. Obwohl das eigene Ich-Gefühl in diesem Horoskopraum sehr subjektiv auf die Umwelt reagiert, gehen diese Menschen auf Beziehungen ein, vor allem, wenn solche an sie herangetragen werden. Der Impuls kommt meistens von aussen, sie selbst bleiben passiv und warten lieber, bis man auf sie zugeht. Dann aber sind sie sehr anhänglich und erleben ihr eigenes Ich intensiv im Kontakt und in der Liebe. Der Liebe werden sie sich jederzeit auf gleicher Ebene von Mensch zu Mensch öffnen. Das bringt einen Austauschprozess in Gang, welcher im Kontakt die ganze Begegnungsachse betrifft. Einem Erwachsenen begegnet man gelegentlich auch kindhaft, offen und naiv, weil auf der Ich-Seite das Kindliche in uns selbst wie auch im geliebten Menschen erlebt wird.
Mond im oberen Horoskopraum
Der Raum des neunten und zehnten Hauses gehört eigentlich der Sonne, ein Mond muss hier die Funktion der Sonne übernehmen. Das verlangt viel Energie und kann auch Ängste hervorrufen. Man fürchtet sich davor, den Anforderungen und Erwartungen der Umwelt nicht zu genügen. Deshalb wird er im zehnten Haus auch Schauspielermond genannt, weil er die Rolle der Sonne spielen muss. Eine andere Bezeichnung für diese Mondstellung heisst: Beliebtheitswunsch. Er fühlt sich wie auf einer Bühne und muss um die Gunst des Kollektivs werben. Der Mond ist ein reflektorisches Instrument und braucht jemanden, der ihn ständig anstrahlt und ermutigt oder Feedback gibt. Das ist auch die Hauptanstrengung des Mondes im oberen Raum. Immer wird er um Anerkennung und Applaus ringen, ganz gleich in welchem Haus er dort oben steht.
Mond im unteren Horoskopraum
Im Kollektivraum kann der Mond die gefühlshaften Bedingungen an Menschen, die zu ihm gehören, hegen und pflegen. Er ist anhänglich, liebevoll und angepasst und gerne mit liebegewordenen Menschen zusammen. In einem gemeinschaftlichen Leben fühlt er sich wohl und geborgen und tut auch alles für andere, um nicht alleine zu sein. Diese Mondstellung macht oft abhängig von der Familie und den Menschen, die man liebt. Solange jemand die Sicherheit im Schosse der Familie sucht, bleibt er unreif. Manche verpassen die Gelegenheit, erwachsen zu werden, und bleiben im Nest sitzen. Sie haben Angst, aus dem Schutz des Kollektivs auszusteigen und eigene Wege zu beschreiten. Im positiven Sinne ist der untere Raum für das Gefühls-Ich ein Ort, wo man die Zugehörigkeit zum Kollektiv in der tatbezogenen Liebe erleben und auch verwirklichen kann.
Saturn im unteren Horoskopraum
Saturn steht gerne im unteren Raum, weil er sich hier auf festen Boden verankert weiss. Als körperliches Prinzip sucht er materielle Sicherheit, und wo kann er sie besser finden als in der Verwurzelung im Urgrund, in Herkunft, Familie und Kollektiv. Die primäre Funktion von Saturn ist es, die Sicherheit zu garantieren. Dies gilt sowohl für sich selbst als auch für die Menschen, die zu ihm gehören und für die er sich verantwortlich fühlt. Saturn im unteren Horoskopraum deutet meistens auf eine Mutter, auf die man sich verlassen konnte und ein gutes Vorbild für die eigene Mutterfunktion war. Wie oft nimmt solch ein Mensch gelassen Aufgaben auf sich und verzichtet auf die eigene Wunschbefriedigung. Er kümmert sich um Schwächere, steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite und ist bereit, Belastungen mitzutragen. Mit dieser Fürsorglichkeit schafft er eine angenehme und sichere Atmosphäre. Diese starke Saturnstellung befähigt den Menschen, mit schwierigen Aufgaben und auch mit kargen Verhältnissen fertig zu werden. Schon frühzeitig wird ihm Verantwortung aufgebürdet, weil die Umwelt spürt, dass er sie gewissenhaft tragen kann.
Saturn im Ich-Raum
Auf der Ich-Seite des Horoskops ist Saturn für die eigene Ich-Abschirmung zuständig. In den Häusern um den Ich-Punkt (1. und 12. Haus) bemüht er sich ständig, seine Ich-Zone abzugrenzen. Er ist dem Leben gegenüber misstrauisch und übervorsichtig eingestellt und erwartet meistens das Schlimmste. Er stellt sich vor, wie er darauf reagieren wird oder wie er das Schicksal abwenden kann. Oft plant er in die Zukunft und bereitet sich gründlich darauf vor, möglichen Schicksalsschlägen zu begegnen. Er muss sich selbst beweisen, dass er damit fertig wird, und arbeitet daran, innerlich gewappnet und stark zu sein. Menschen mit Saturn auf der Ich-Seite fällt es schwer, sich locker und entspannt zu fühlen, sie wirken meistens streng und verschlossen. Um für alles vorbereitet zu sein, sind sie bemüht, an ihrem eigenen Können zu arbeiten. Fast nie sind sie mit ihrer Leistung zufrieden und finden immer etwas zu verbessern. Nahe am Ich-Punkt ist die Selbstkritik sehr gross, diese Menschen sind egozentrisch und ichbezogen. Das eigene Ich wird mit Schutzmauern umgeben, man lässt sich nicht ohne weiteres auf Kontakte ein und stellt Bedingungen, die aus der Angst resultieren, dass man ihnen zu nahe kommen könnte.
Saturn im Du-Raum
Saturn ist kein Kontaktplanet, sondern er dient der physischen Absicherung. Eine tiefsitzende Angst und ein Misstrauen anderen Menschen gegenüber ist vorherrschend. So wird er im Du-Raum zuerst immer das Bedürfnis haben, die Kontakte so zu gestalten, dass er sie überwachen und kontrollieren kann. Die Kontaktbereitschaft ist also von Bedingungen und Absicherungstendenzen abhängig. Werden die Erwartungen, Vorschriften oder Kontrollen vom Du beachtet und gelten gelassen, dann kann man sich öffnen. Aber kaum entsteht eine Abweichung von den Abmachungen, macht Saturn wieder zu. Er ist ein automatischer Schliessmechanismus, wenn irgendwelche Gefahren am Horizont auftauchen. Auch hier wird in die Zukunft geplant und Kontakt nur zugelassen, wenn er den Vorstellungen entspricht. Saturn auf der Du-Seite ist wie ein Filter gegenüber dem Du, eine Kontrollstation, an der niemand vorbeikommt, der nicht das Losungswort kennt.
Saturn im oberen Horoskopraum
Saturn als Sicherheitsplanet will in diesem Raum als stark gesehen werden. Er ist ausserordentlich darauf bedacht, gewissenhaft und beruflich perfekt zu funktionieren, damit andere überzeugt werden, dass er gut, solide und verantwortungsbewusst funktioniert. Im Individualraum strebt Saturn meistens eine berufliche Karriere an, die auf andere Eindruck macht und die Gewähr bietet, als Kapazität angesehen und geachtet zu sein. Die Aufgaben, die Saturn im oberen Raum zu bewältigen hat, sind meistens überdurchschnittlich. Seine persönliche Sicherheit hängt davon ab, ob er der Beste ist und irgendeine Fähigkeit oder ein Talent zur Höchstblüte entwickeln und eine anerkannte Autorität werden kann. Er strebt danach, über andere zu herrschen, und sieht sich vor, dass ihm niemand diese Stellung streitig machen kann. Die Angst von Saturn dort oben ist, der Sturz von der erreichten Höhe, wie ihn mancher Despot im zehnten Haus erlebte. Deshalb baut Saturn vor, plant Absicherungen, vermeidet Fehler und Rückschläge. Unter allen Umständen will er die erreichte Stellung halten. Fast ununterbrochen ist er damit beschäftigt, auf der Höhe des Erfolgs zu bleiben, sich niemals eine Schwäche zu gestatten und immer das Höchste von sich zu fordern. Verliert er dennoch einmal die Kontrolle, dann hat er ein schlechtes Gewissen und beginnt sofort wieder von vorne.