Astrologisches für Beginner und Interessierte

Sonne, Mond, Saturn in den Horoskopräumen

In diesem Kapitel beschreiben wir die drei Persönlichkeitsplaneten in den Horoskopräumen. Ihre Stellung im Horoskopkreis zeigt vor allem die Lebensgebiete, in denen sich die Persönlichkeit entfalten, erproben und entwickeln kann. Zur Erfassung der drei Ich-Planeten im Häusersystem gibt es allgemeine Regeln, die eine qualitative Grundbewertung ermöglichen. Sie stehen im Horoskop entsprechend ihrer eigenen Natur besonders adäquat, wo sie sich relativ frei, ihrer Art gemäss, entfalten können. So steht eine Sonne günstig im oberen Raum des Horoskops, ein Saturn im unteren und der Mond auf der Du-Seite. Es gibt Orte, wo ein Ich-Planet mehr oder weniger gebremst oder blockiert wird. Wir werden diese qualitative Unterschiede nachfolgend kurz beschreiben.

Sonne im oberen Horoskopraum
Eine Sonne steht naturgemäss am liebsten im oberen Bereich des Horoskops. Diese Stellung entspricht auch der Mitte des Tages. Hier kann sie ihre Strahlkraft zeigen, wird von überall her gesehen und wahrgenommen. Im neunten und zehnten Haus ist der Individualraum, hier kann sich der Mensch in seiner ganzen Reife entfalten und zu dem werden, was man als Autorität bezeichnet. Anerkennung, Respekt und Einfluss sind die Folge und er übernimmt Verantwortung und Aufgaben für das ihm anvertraute Kollektiv. Er kann die Dinge richtig einschätzen und anpacken und gelangt dadurch zu den Erfolgserlebnissen, die eine Sonne unbedingt braucht. Die meisten Menschen mit Sonne im oberen Raum haben die Kraft und den Mut sich hinzustellen und ihre Auffassung zu vertreten und durchzusetzen. Die Ich-Durchsetzung und die Selbstverwirklichung ist meistens kein Problem. Da die Sonne auch den Vater im Horoskop symbolisiert, deutet diese Stellung auf einen starken Vater, der ein gutes Vorbild für die Entfaltung des Selbstbewusstseins war, es sei denn, die Sonne steht an einem Talpunkt. Darüber finden Sie weitere Informationen im 7. Kapitel unter dem Titel Familienmodell.

Sonne im unteren Horoskopraum
Hier steht sie im Kollektivraum und im Raum des Unbewussten. Vor allem im dritten und vierten Haus geht es um den Anschluss an die Familie und an die Menschen in der Umgebung. Hat man die Verwurzelung akzeptiert, gewinnt das Selbstbewusstsein Sicherheit und einen festen Standort. Man gehört dazu, übernimmt Aufgaben für die anvertrauten Menschen und tut vieles für die Angehörigen. Man profitiert auch von den Errungenschaften der Familie und des Kollektivs, beispielsweise von der Infrastruktur der menschlichen Gesellschaft. Man kann darüber verfügen, weil man Bürger eines Staates, einer Gemeinde ist. Das setzt aber voraus, dass man sich an kollektive Massstäbe hält, an geschriebene und auch an ungeschriebene Gesetze. Die Sonne eignet sich deshalb hier besonders gut, Aufgaben für eine Gemeinschaft zu übernehmen und dadurch an Ansehen zu gewinnen.

Sonne im Ich-Raum
Die Sonne auf der linken Seite (1., 2., und 12. und 11. Haus) ist eigentlich erst am Aufgehen und muss noch um Anerkennung ringen. Hier ist sie stark ichbezogen und damit beschäftigt, sich selbst wahrzunehmen und zu entwickeln. Sie hat erst angefangen, eine Identität zu sein, und befindet sich deshalb meistens in der Defensive. Sie wird viel Energie einsetzen, um das eigene Ich, den Lebensraum und den eigenen Wert zur Geltung zu bringen und auch zu verteidigen. Sie ist auf Abwehr eingestellt und muss ihre Intimsphäre aufbauen. Das Ich braucht einen abgegrenzten Innenraum, wohin es sich immer wieder zurückziehen kann. Dort fühlt es sich sicher und kann ungestört Energie tanken und wachsen. Dieser Raum wird vor Eindringlingen und allem Störenden geschützt. Eintreten dürfen nur jene, die eingeladen wurden, alle anderen müssen draussen bleiben.

Sonne im Du-Raum
Im sechsten und siebten Haus ist ein Mensch stark auf das Du bezogen, er braucht andere, um sich selbst wahrzunehmen. Das bedeutet eine Abhängigkeit vom Du, die so lange andauert, bis man klar erkennt, was eigentlich Autonomie und Selbstbewusstsein sind. Erst dann kann eine Sonne ihre ganze innere Fülle mit dem Du teilen. Oft spielt sie eine dominante Rolle und viele Menschen bewundern sie. Meistens erlebt sich diese Sonne in der Spiegelung im Du, so dass es oft schwierig ist, ein eigenes individuelles Profil zu entwickeln und die Bewunderung aufrecht zu erhalten. Am DC kann sogar ein Ich-Verlust auftreten, der dahin führt, dass man sich im Du verliert und ohne ese nicht mehr leben kann. Umgekehrt kann es auch sein, je nach Zeichen, dass man das Du stark unter seine Kontrolle nehmen will, was eine andere Form der Abhängigkeit vom Du darstellt.

Mond im Du-Raum
Hier steht der Mond in seinem eigenen Milieu, denn er ist als unser Gefühls-Ich ein Kontaktplanet. Im Du-Raum ist er immer offen für andere Menschen und auf Kontakt eingestellt. Kommt jemand auf ihn zu, so reagiert er spontan und herzlich. Er lässt sich rasch auf das Du ein und kann deshalb auf jede Kontaktsituation reagieren. Aber weil der Mond hier sehr offen ist, fällt es ihm schwer, sich abzugrenzen. Viele Wünsche und Bedürfnisse, die vom Du kommen, können in ihn eindringen und ihn belasten. Deshalb wird er lernen müssen, auch einmal an sich selbst zu denken und seine eigenen Wünsche bewusst zur Geltung zu bringen. Erst wenn hier ein Ausgleich stattgefunden hat, kann er auf der Ich-Du-Achse, der Begegnungsachse im Horoskop, ein Kontaktspezialist werden.

Mond im Ich-Raum
Sogar hier sind Mondstellungen kontaktoffen. Obwohl das eigene Ich-Gefühl in diesem Horoskopraum sehr subjektiv auf die Umwelt reagiert, gehen diese Menschen auf Beziehungen ein, vor allem, wenn solche an sie herangetragen werden. Der Impuls kommt meistens von aussen, sie selbst bleiben passiv und warten lieber, bis man auf sie zugeht. Dann aber sind sie sehr anhänglich und erleben ihr eigenes Ich intensiv im Kontakt und in der Liebe. Der Liebe werden sie sich jederzeit auf gleicher Ebene von Mensch zu Mensch öffnen. Das bringt einen Austauschprozess in Gang, welcher im Kontakt die ganze Begegnungsachse betrifft. Einem Erwachsenen begegnet man gelegentlich auch kindhaft, offen und naiv, weil auf der Ich-Seite das Kindliche in uns selbst wie auch im geliebten Menschen erlebt wird.

Mond im oberen Horoskopraum
Der Raum des neunten und zehnten Hauses gehört eigentlich der Sonne, ein Mond muss hier die Funktion der Sonne übernehmen. Das verlangt viel Energie und kann auch Ängste hervorrufen. Man fürchtet sich davor, den Anforderungen und Erwartungen der Umwelt nicht zu genügen. Deshalb wird er im zehnten Haus auch Schauspielermond genannt, weil er die Rolle der Sonne spielen muss. Eine andere Bezeichnung für diese Mondstellung heisst: Beliebtheitswunsch. Er fühlt sich wie auf einer Bühne und muss um die Gunst des Kollektivs werben. Der Mond ist ein reflektorisches Instrument und braucht jemanden, der ihn ständig anstrahlt und ermutigt oder Feedback gibt. Das ist auch die Hauptanstrengung des Mondes im oberen Raum. Immer wird er um Anerkennung und Applaus ringen, ganz gleich in welchem Haus er dort oben steht.

Mond im unteren Horoskopraum
Im Kollektivraum kann der Mond die gefühlshaften Bedingungen an Menschen, die zu ihm gehören, hegen und pflegen. Er ist anhänglich, liebevoll und angepasst und gerne mit liebegewordenen Menschen zusammen. In einem gemeinschaftlichen Leben fühlt er sich wohl und geborgen und tut auch alles für andere, um nicht alleine zu sein. Diese Mondstellung macht oft abhängig von der Familie und den Menschen, die man liebt. Solange jemand die Sicherheit im Schosse der Familie sucht, bleibt er unreif. Manche verpassen die Gelegenheit, erwachsen zu werden, und bleiben im Nest sitzen. Sie haben Angst, aus dem Schutz des Kollektivs auszusteigen und eigene Wege zu beschreiten. Im positiven Sinne ist der untere Raum für das Gefühls-Ich ein Ort, wo man die Zugehörigkeit zum Kollektiv in der tatbezogenen Liebe erleben und auch verwirklichen kann.

Saturn im unteren Horoskopraum
Saturn steht gerne im unteren Raum, weil er sich hier auf festen Boden verankert weiss. Als körperliches Prinzip sucht er materielle Sicherheit, und wo kann er sie besser finden als in der Verwurzelung im Urgrund, in Herkunft, Familie und Kollektiv. Die primäre Funktion von Saturn ist es, die Sicherheit zu garantieren. Dies gilt sowohl für sich selbst als auch für die Menschen, die zu ihm gehören und für die er sich verantwortlich fühlt. Saturn im unteren Horoskopraum deutet meistens auf eine Mutter, auf die man sich verlassen konnte und ein gutes Vorbild für die eigene Mutterfunktion war. Wie oft nimmt solch ein Mensch gelassen Aufgaben auf sich und verzichtet auf die eigene Wunschbefriedigung. Er kümmert sich um Schwächere, steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite und ist bereit, Belastungen mitzutragen. Mit dieser Fürsorglichkeit schafft er eine angenehme und sichere Atmosphäre. Diese starke Saturnstellung befähigt den Menschen, mit schwierigen Aufgaben und auch mit kargen Verhältnissen fertig zu werden. Schon frühzeitig wird ihm Verantwortung aufgebürdet, weil die Umwelt spürt, dass er sie gewissenhaft tragen kann.

Saturn im Ich-Raum
Auf der Ich-Seite des Horoskops ist Saturn für die eigene Ich-Abschirmung zuständig. In den Häusern um den Ich-Punkt (1. und 12. Haus) bemüht er sich ständig, seine Ich-Zone abzugrenzen. Er ist dem Leben gegenüber misstrauisch und übervorsichtig eingestellt und erwartet meistens das Schlimmste. Er stellt sich vor, wie er darauf reagieren wird oder wie er das Schicksal abwenden kann. Oft plant er in die Zukunft und bereitet sich gründlich darauf vor, möglichen Schicksalsschlägen zu begegnen. Er muss sich selbst beweisen, dass er damit fertig wird, und arbeitet daran, innerlich gewappnet und stark zu sein. Menschen mit Saturn auf der Ich-Seite fällt es schwer, sich locker und entspannt zu fühlen, sie wirken meistens streng und verschlossen. Um für alles vorbereitet zu sein, sind sie bemüht, an ihrem eigenen Können zu arbeiten. Fast nie sind sie mit ihrer Leistung zufrieden und finden immer etwas zu verbessern. Nahe am Ich-Punkt ist die Selbstkritik sehr gross, diese Menschen sind egozentrisch und ichbezogen. Das eigene Ich wird mit Schutzmauern umgeben, man lässt sich nicht ohne weiteres auf Kontakte ein und stellt Bedingungen, die aus der Angst resultieren, dass man ihnen zu nahe kommen könnte.

Saturn im Du-Raum
Saturn ist kein Kontaktplanet, sondern er dient der physischen Absicherung. Eine tiefsitzende Angst und ein Misstrauen anderen Menschen gegenüber ist vorherrschend. So wird er im Du-Raum zuerst immer das Bedürfnis haben, die Kontakte so zu gestalten, dass er sie überwachen und kontrollieren kann. Die Kontaktbereitschaft ist also von Bedingungen und Absicherungstendenzen abhängig. Werden die Erwartungen, Vorschriften oder Kontrollen vom Du beachtet und gelten gelassen, dann kann man sich öffnen. Aber kaum entsteht eine Abweichung von den Abmachungen, macht Saturn wieder zu. Er ist ein automatischer Schliessmechanismus, wenn irgendwelche Gefahren am Horizont auftauchen. Auch hier wird in die Zukunft geplant und Kontakt nur zugelassen, wenn er den Vorstellungen entspricht. Saturn auf der Du-Seite ist wie ein Filter gegenüber dem Du, eine Kontrollstation, an der niemand vorbeikommt, der nicht das Losungswort kennt.

Saturn im oberen Horoskopraum
Saturn als Sicherheitsplanet will in diesem Raum als stark gesehen werden. Er ist ausserordentlich darauf bedacht, gewissenhaft und beruflich perfekt zu funktionieren, damit andere überzeugt werden, dass er gut, solide und verantwortungsbewusst funktioniert. Im Individualraum strebt Saturn meistens eine berufliche Karriere an, die auf andere Eindruck macht und die Gewähr bietet, als Kapazität angesehen und geachtet zu sein. Die Aufgaben, die Saturn im oberen Raum zu bewältigen hat, sind meistens überdurchschnittlich. Seine persönliche Sicherheit hängt davon ab, ob er der Beste ist und irgendeine Fähigkeit oder ein Talent zur Höchstblüte entwickeln und eine anerkannte Autorität werden kann. Er strebt danach, über andere zu herrschen, und sieht sich vor, dass ihm niemand diese Stellung streitig machen kann. Die Angst von Saturn dort oben ist, der Sturz von der erreichten Höhe, wie ihn mancher Despot im zehnten Haus erlebte. Deshalb baut Saturn vor, plant Absicherungen, vermeidet Fehler und Rückschläge. Unter allen Umständen will er die erreichte Stellung halten. Fast ununterbrochen ist er damit beschäftigt, auf der Höhe des Erfolgs zu bleiben, sich niemals eine Schwäche zu gestatten und immer das Höchste von sich zu fordern. Verliert er dennoch einmal die Kontrolle, dann hat er ein schlechtes Gewissen und beginnt sofort wieder von vorne.
 
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Esoterische Sonnenflecken.

Aus der Hubermethode kennen wir die drei Persönlichkeitsplaneten, also Sonne, Mond und Saturn. Die dreifache Persönlichkeit lässt sich aus den jeweiligen Stellungen im Radix Horoskop sehr gut erkennen, ebenso auch das Familienmodell. Wir sehen in der Sonne das mentale Ich, im Mond das Gefühls- oder Emotional - Ich, sowie im Saturn das körperliche und physische Ich. Wir ordnen die drei Hauptplaneten in der Planetentafel in die drei Hauptprinzipien ein, also die Sonne als kardinal, den Saturn als fix und den Mond als veränderliches Prinzip.

Jeder Planet entspricht ebenso als Zeichen- und Häuserherrscher einer kosmischen Gegebenheit oder auch Ordnung, welche Ptolemäus festlegte und seitdem als wichtiges Grundgerüst für Astrologen steht. Aber, welcher Planet ist maßgeblicher als ein anderer? Natürlich kennen wir durch die Stellung eines Planeten in Haus und Zeichen, sowie an den Aspekten, welcher Planet für einen Menschen in seinem Radix in Frage als stärkster Planet kommt. Doch vorher ist sicher eine andere Betrachtungsweise ebenso nützlich wie interessant.

Der Mond herrscht im kardinalen Zeichen Krebs, esoterisch in der Jungfrau, wird dem veränderlichen Prinzip zugeordnet, und er wird esoterisch von Neptun beherrscht. Ebenso herrscht er im vierten Haus, wo alles verwurzelt ist und als esoterischer Herrscher der Jungfrau bringt er Emotionen zum zweckdienlichen. Interessant ist auch, dass hier der Mond in Opposition zum 12. Haus steht, welches von den Fischen Jupiter und dem esoterischen Herrscher des Mondes besetzt ist. Im 12. Haus finden wir die Transzendenz, aber auch den intimsten und bewussten Raum eines Menschen vor. In der Polarität bedeutet dies Existenzbewältigung im sechsten Haus und Transzendenz im 12. Haus. Es geht also hier um zwei Ebenen, und beide Ebenen sollten gelebt und integriert werden, um die innere Mitte zu erschließen und zu finden.

Der Saturn herrscht esoterisch und exoterisch im zehnten Haus des Steinbock, ebenso herrschst er exoterisch im elften Haus und im Zeichen Wassermann, welches wiederum ebenso exoterisch von Uranus und esoterisch von Jupiter beherrscht wird. Das elfte Haus und das fünfte Haus bilden zusammen im fixen Kreuz die Beziehungsachse. Im zehnten Haus steht Saturn als Herrscher in der Polarität dem vierten Haus gegenüber, demnach auf der Individuumsachse. Saturn steht somit den beiden Lichtern gegenüber, so dass weder Tag noch Nacht ein Übergewicht bekommen können. Saturn steht im elften Haus im fixen Kreuz, ebenso wird er diesem Prinzip zugeordnet. Er steht nicht nur für das Knochengerüst, sondern ebenso funktioniert er so in der kosmischen Ordnung. In Saturn kristallisieren sich alle nur jeglichen denkbaren Formen aus! Ob dies unserer eigenen Körperlichkeit entspricht, oder der Himmelskörper, er steht für das kosmische Gesetz, welches immer die Vergänglichkeit aller hervorgebrachten Formen in sich trägt. Daher ist Saturn - Kronos die Zeit als solche. Aber Zeit ist in Wirklichkeit eine subjektive Täuschung, da JEDER Körper vom Geist entsprechend beseelt ist!

Der Körper vergeht, aber die Seele ist unsterblich, was ebenso dem kosmischen Gesetz entspricht, also der Ordnung der Transformationsplaneten Uranus, Neptun und Pluto! Wir kommen als Säuglinge und gehen als Greise, und in dieser Zeit findet eine Entwicklung statt, und so eine Entwicklung erstreckt sich über sehr viele Tode und Geburten.

Die Sonne wird esoterisch und exoterisch herrschend dem fünften Haus und dem Zeichen Löwe zugeordnet. Im Vergleich zu Saturn und Mond steht sie sozusagen alleine für sich da, da sie keine anderen Planeten als Nebenherrscher hat, weder exoterisch noch esoterisch! Astronomisch gesehen stellt die Sonne den Zentralpunkt dar als Zentralgestirn. Ihre Grenze bildet Pluto, der als letzter Planet astrologisch gesehen unser Sonnensystem begrenzt. Pluto gilt als der Hervorbringer jeglicher Formen. Unsere Erde ist das Juwel in unserem Sonnensystem, da sie das Licht bringt und Licht eine notwendige Voraussetzung für unser Leben darstellt. Sie bringt Wärme und Wachstum, Feuer und Energie. Eine Sonne verbrennt sich im Lauf ihrer Existenz selber, und natürlich geht so etwas um die zwölf Milliarden Jahre vor sich. Aber den hermetischen Gesetzen entsprechend ist jedes Lebewesen ein Abdruck dieser Sonne, und ebenso verbrennt die Energie eines Menschen von Geburt an bis hin zu seinem unausweichlichen Tode.

Von unserer Erde aus gesehen ist subjektiv gesehen die Sonne maßgeblich. Obwohl ein unendlicher Unterschied zwischen Sonne und Mond besteht, sehen beide von der Erde aus gleich groß aus! Um die acht Minuten benötigt die Sonne mit ihrem Licht zur Erde, was einer astronomischen Einheit entspricht, also so um die 150000000 Kilometer, und dagegen ist unser Mond mit seinem schwankenden Abstand um die 360000 Kilometer ein Nachbar zum "beinahe anfassen."

Von der Erde aus gesehen wandert die Sonne in 365,25 Tagen um unserer Erde. Natürlich wissen wir, dass sich die Erde um sich selbst und um die Sonne dreht. Aber hier müssen wir die subjektive Wahrnehmung verstehen, und von uns aus gesehen wandert die Sonne täglich vom Aszendenten zum Deszendenten, also von Sonnenaufgang und dem Sonnenuntergang. Dabei ergeben sich 12 Abschnitte mit jeweils 30 Tagen. Und in jeden Abschnitt bringt die Sonne an unseren Aufenthaltsort die Entsprechende Grundstimmung mit. So läuft sie alle zwölf Tierkreisabschnitte in einem Jahr hindurch, ebenso entstehen vier Jahreszeiten, vier Quadranten, sowie wiederum feinere Abschnitte mit der Abfolge Kardinal, Fix und veränderlich.

"Ich denke, also bin Ich," was für den Menschen auch eine selbstverständliche Tatsache ist. Aber dies wäre nur die exoterische Seite, die esoterische ist eine andere! Unsere Persönlichkeit ist das eine, die kosmische Ordnung dagegen beinhaltet alles Stirb und Werde! Tod und Wiedergeburt ergeben als Ganzes einen Sinn. Gemäß dem "der Weg ist das Ziel" stellt eine ganze Lebensperiode einen langen Weg von Erkenntnissen und Erfahrungen dar, und so ein Leben ergibt immer ein kleines Puzzle an Weiterentwicklung, ob bewusst oder unbewusst.

Als Astrologe bekommt man langfristig Einblicke in dieses kosmische Regelwerk. Wir kennen die Altersprogression, Transite und vielfältige andere astrologische Methoden, um einen Menschen und seine jeweilige Zeitqualität erfassen zu können. Jedes Radix ist etwas einzigartiges, aber jedes Radix unterliegt den kosmischen Gesetzen des Stirb und Werde. Über die Mythen wissen wir, dass ein jedes Haus ein Lebensfeld darstellt, indem man den Anforderungen gerecht wird. "Die Arbeiten der Herkules im Tierkreis" beschreiben sehr gut, wie man durch diese Tore hindurchgeht und somit die Aufgabe meistern kann. Bei der Sonne mag es zuletzt keine Rolle spielen, welches Haus bewältigt werden soll, da alle bewältigt worden sind!

Auf der Planetentafel sehen wir, dass die obere Reihe von Pluto, Neptun und Uranus besetzt ist, somit die Sonne und Mars von Pluto. Kardinale Energie bedeutet Lebenssaft, Kraft zur Umsetzung. Sie ist die Triebfeder allen Lebens und tun. Saturn hat hier als Ausgleich die Sonne in der Opposition, ohne Tag keine Nacht, ohne Schlaf keine Energie ( Meditation wirkt stärker wie jeder Schlaf! ). Die Sonne bringt alle Farben und deren Spektrum hervor ( astrologischer Farbkreis von Bruno und Michael ). Exoterisch gesehen ist das irdische Licht eine Tatsache und für jeden sichtbar, sobald die Sonne auf die Erde herab scheint. Esoterisch gesehen kommt die Sonne dem transzendenten Urlicht gleich. Man soll sich die Hubersche Flasche ansehen, und sofort sieht man, dass am Ende des Flaschenhalses die drei Transformationsplaneten stehen, zuletzt der Pluto. Das ist das transzendente Licht dieser unvergänglichen Ursonne, aus welcher jegliche Schöpfungsprozesse hervorkommen. Diese Urlicht jedoch unterliegt keinesfalls den Prozessen des Stirb und Werde. Es ist unvergänglich, und es strahlt heller wie alle irdischen Sonnen zusammen. Trotzdem blendet es nicht, sondern ist so durchdrungen, dass man es sieht, hört, schmeckt und riecht. An dieser Stelle ist die Tatsache von absoluter Einheit, ebenso deren Erkenntnis, dass alle Atome immer wieder zu diesem Urlicht zurückfließen, sich ihre materielle Form auflöst. Diesen Prozessen ähnelt auch genau so dem Leben als Mensch.

Roberto Assagioli war nicht nur der Ausbilder von Bruno und Louise Huber in der angewandten Psychosynthese, er war auch Freund und Schüler von Alice B. Bailey, deren esoterische Schriften wahrlich kosmische Wahrheiten beschreiben und einem anwenden lassen. Die Sonne hat viel mit dem Willen als solches zu tun, und nicht selten ist dieser Wille mit Leistung und Anstrengung verbunden. Im Grunde genommen steht einer geistigen Entwicklung etwas gegenüber, was so alt wie die Menschheit ist: Machtstreben, Missgunst, Neid, Gier, Egoismus und Hass. Herkules besiegte im fünften Haus den Löwen. Sinnbildlich hat er seinen inneren Stolz und Schweinehund überwunden. Der Löwe ist der König der Tiere, und auch die Welt kennt viele Könige. Im esoterischen Sinne befreit sich ein König, indem er der erste Diener seines Volkes ist. Nicht Stolz und Eitelkeit, Imponiergehabe und Sieg im Kampf zeichnen einen Menschen aus. Vielmehr Großherzigkeit, Großzügigkeit und echte Würde stehen am Ende einer langen Entwicklung.

Alleine die Erkenntnis und der Glaube um die höhere Ordnung ( Höheres Selbst ) und die Bereitschaft sich diesem zu öffnen reichen aus, um den Pfad erfolgreich zu begehen. Das Ego tritt zurück, um zuletzt als Teil des höheren Selbst aus der Mitte heraus wirken zu können! So gesehen mag die Sonne der wichtigste Planet sein, und trotzdem kann kein Planet ohne den anderen...
 
Fritz Gehre:


Venus – Ischtar – Isis – Astarte – Aphrodite


Unendlich, unaufhörlich setzen sich die Geschichten fort, wenn über die große Göttin der Liebe erzählt wird. Aus dieser Vielfalt kann ich natürlich nur einige Perlen herausnehmen. Ich möchte damit zeigen, wie sie in allen Völkern verehrt wurde, wie sie einerseits in die göttliche Welt hineingehört und andererseits in der menschlichen Welt bleiben darf.


Alte Kulturen.


Ischtar heisst die babylonische Göttin der Schönheit und der Liebe, die zugleich das blühende Erdreich und die mütterliche Fruchtbarkeit symbolisiert. Ischtar hat viele Funktionen, ob Mutterschaft oder Dirnenwesen, ob Krieg oder Liebe, ja sie nannte sich selbst eine mitleidsvolle Kurtisane. Sie erschien bärtig wie eine bisexuelle Gottheit oder wie ein die Brüste zum Saugen anbietendes nacktes Weib. Als „Jungfrau“ oder Jungfrau – Mutter, oder gar als heilige Jungfrau mied sie in ihren Liebschaften jede eheliche Bindung. Gilgamesch wies sie ab, denn er könne zu ihr kein Vertrauen haben, weil sie einst einem Löwe ihre Liebe geschenkt und ihn nachher niedergemacht hatte. Trotzdem: die Inbrunst der Babylonier in ihren Lobliedern auf Ischtar war ergreifend:

„Ich flehe zu dir, Frau der Frauen, Göttin der Göttinen, Ischtar, Königin aller
Städte, Führerin aller Menschen. Du bist das Licht der Welt, du bist das Licht
des Himmels, mächtige Tochter Sins….Erhaben ist deine Macht, oh Herrin,
gepriesen bist du über alle Götter!“

Ischtar war die Astarte der Griechen und Aschtoret der Juden; zur ägyptischen Isis steht sie in Analogie und war das Vorbild für die griechische Aphrodite und die römische Venus. Die Taube steht in Zusammenhang mit der Fruchtbarkeitsgöttin, ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens, besonders die weisse Taube. Diese Seelenvögel sind in dunkler Färbung zugleich Todesvögel und weisen damit hinein in den göttlichen Raum der Verwandlung.

Genau wie Ischtar in Babylon die Jungfräulichkeit ihrer Anbeterinnen als Opfer erhielt, ebenso opferten in Byblos die Frauen ihre langen Zöpfe der Astarte, worauf sie sich dem Fremden in der Liebe hingaben. Fest blieb Astarte, die man in ihrer kalten artemisischen Keuschheit an vielen Orten verehrte. Gleichzeitig war sie woanders eine nach Liebeslust verlangende Gottheit.

Isis ins Ägypten hat den Tod durch Liebe überwunden, sie ist die schwarze, fruchtbare Erde des Nildeltas. Als Schwester und Gattin von Osiris war sie in ihrer schöpferischen Kraft stärker als ihr Gefährte. Isis versinnbildlicht den ursprünglichen Vorrang und die Unabhängigkeit des weiblichen Prinzips, analog Kali oder Kybeie in Asien oder Ceres in Rom. Der Mythos sagt, dass es Isis war, die den wild wachsenden Weizen und die Gerste entdeckte. In Morgen- und Abendgebeten wurde sie von tonsurierten Priestern besungen und gepriesen.

Der göttliche Sprössling Horus wurde im Dezember zur Wintersonnenwende in einem Bild gezeigt, wie ihn seine Mutter Isis in einem Stalle als Säugling stillt! Eine eigenartige und tiefe Verwandtschaft zum christlichen Mythos.

Tatsächlich haben die frühen Christen diese Isis-Statuen angebetet, wo sie ihr Kind, den Horus säugt. Über die Zahl drei, wie Isis-Osiris-Horus, oder Brahma-Vishnu-Shiva und Gott Vater-Sohn-Heiliger Geist werden wir zu einem geschlossenen Ganzen, so wie wir diese Dreiheit in allen Märchen wieder finden. Der Isisknoten als Anhänger getragen ist ein Schleifenkreuz, das den Menschen mit seinen schutzverleihenden Mächten verbindet. Will ich meinen Knoten lösen, dann kann ich das nur über den Weg dieser höheren Mächte, nicht aus mir selber.


Griechischer Raum.


Kreta sieht im Weiblichen die Frau mit üppigem Busen, mit Schlangen, die sich um ihre Arme und in den Haaren ringeln. Es ist die feindliche und todbringende Natur zugleich, aber auch ihre Fruchtbarkeit. So ist sie die Muttergöttin, die Quelle allen Lebens, bei Pflanzen und Tieren, wie beim Menschen selbst. Auch hier entdecken wir das göttliche Kind Velnachos, das sie in einer Höhle geboren hat. Dies Kind hieß bei Ischtar Tammuz, bei Kybele Attis und war bei Aphrodite Adonis. Die Einheit der prähistorischen Kultur sagt aus, dass wir überall im Mittelmeerraum die gleichen religiösen Ideale vorfinden. Auch wenn wir aus der Begattung eines Stieres mit Minotaurus das alles verschlingende, halb menschliche, halb tierische Ungeheuer entdecken. Theseus tötet den Stiermenschen und befreit die Menschen davon.

Als Zeus Europa am Strande Blumen pflücken sah, verwandelte er sich in einen Stier und entführte sie. Dich Dichter sagten, dass sein Atem nach Krokus dufte und dass der dreifarbige Stier einen besonderen Zauber ausstrahle. Auf Vasenbildern sehen wir Europa als die wahre Göttin auf dem Stier über das Meer reiten, oft hält sie einen Fisch oder einen Reifen in der Hand; auch geflügelt wird sie abgebildet. Übrigens bedeutet Krokus in seiner gelben Farbe ein Licht- und Hoheitssymbol; zugleich schützt er gegen die Trunkenheit.

Weißer Schaum = aphros bildete sich um die abgeschnittene, ins Meer geworfene Männlichkeit des Uranos. Aus diesem Schaum entsprang ein Mädchen und wurde groß darin. Sie, Aphrodite schwamm zuerst nach Kythera, dann aber nach Zypern. Nackt, symbolisch mithin rein, wahr und unverstellt stieg sie an Land und strahlte Liebe und süße Lust aus. Von den Horen bekleidet – und Kleider sind Ausdruck der Schamhaftigkeit – wurde sie den Göttern vorgeführt. Griechen wagten es, gegenüber den Orientalen in Kleinasien eine nackte Aphrodite aufzustellen, wie wir es in der berühmten Statue des Praxiteles sehen. Eine andere Erzählung erwähnt, dass Aphrodite aus einer Muschel geboren wurde, die and der Insel Kythera landete. Die Muschel entspricht dem weiblichen Sexualorgan, die Perle darin ist das Kind, das Kleinod.

Die mythologischen Erzählungen lassen Aphrodite einmal Gattin des Hephaistos oder die des Ares sein. So die Geschichte als Hephaistos Ares und Aphrodite mit goldenen Ketten aneinander band, nachdem sie sich in seinem Bett geliebt hatten. Er zeigte diese List den Göttern, die aus seliger Freude lachten, als sie dies Kunstwerk sahen. Adonis wurde aus dem Baum in den sich Aphrodite verwandelte, geboren, aus der Rinde des Myrrhabaumes – Myrrhe ist ein heilendes und duftendes Harz. Adonis war so schön, dass ihn Aphrodite und Persephone im Besitz teilten. Der Tod des Adonis in der Unterwelt bei Persephone durch einen Eber ließ sein rotes Blut fließen und rote Anemonen entsprossen daraus. Aphrodite beweinte Adonis, statt ihn zu besitzen. Anemone kommt aus dem griechischen Wort Wind und bedeutet Vergänglichkeit, sie ist die Blume von Adonis.

Zuletzt sei die Vereinigung der Aphrodite mit einem Sterblichen, dem Hirten Anchises erwähnt. Vor der Vereinigung nahm Aphrodite ein Bad und ließ sich einsalben mit unsterblichem Öl. Ein Bad, ob vorher oder nachher genommen, ist immer ein Ort der Reinigung und Wiedergeburt; wir verstehen es als die Abwaschung aller Sünden. Die Vereinigung der Aphrodite mit einem Sterblichen kam daher, weil sie Zeus zwang, dies mit sterblichen Frauen zu tun. Für mich wird damit die Weite der Liebe betont, die von sich aus alles umfasst! Die Dichter sagen: „Sie trug ein Gewand, dessen rote Farbe mehr blendete als Feuer, ihre Brüste leuchteten wunderbar, wie von Mondschein umgossen. Liebe ergriff den Anchises…“ und dieser wusste nicht, dass es eine Göttin war, die er liebte“. Später wurde er blind. Bienen haben ihm die Augen ausgestochen als Strafe, weil er in seiner Trunkenheit mit seiner Liebe zur Göttin geprahlt hatte.

Ob Aphrodite die Beinamen Pandemos oder Urania hat, sie ist die für alle Menschen geltende Liebe oder die orientalische Himmelsgöttin, ob sie Apostrophia - die sich scheu abwendende – genannt wird, oder Eleemon, die Barmherzige, oder gar die mit dem schönen Gesäß, Kallipygos; ob sie ferner die Schutzgöttin der Geburten, Genetyllis bedeutet, wie die Dunkle, Skotia, da die Liebe gerne die Dunkelheit wählt, immer ist Aphrodite sie selbst in ihrer Unermesslichkeit! Auch in der männlichen Form des Aphroditos als bärtige Aphrodite, ebenso wie ihr Name im weiblichen Knaben, dem Hermaphroditen drinsteckt, ihren zweigeschlechtlichen Sohn aus der Bindung mit Hermes, sie ist immer dieselbe!

Sappho, die sich in ihrer weichen aiolischen Mundart Psappho nannte, soll hier aus ihrer eigenen Dichtung sprechen. 612 in Lesbos geboren, wurde sie nach Sizilien verbannt. Sie war anziehend wegen ihrer kleinen Gestalt, als „Veilchenglocke“, etwas dunkler in Haut, Haaren und Augen als die Griechen es liebten, dabei zart und empfindsam. Sie unterrichtete junge Frauen in der Dichtkunst und Musik und verliebte sich in alle. Hören wir in einem Gedicht ihre Eifersucht, als ein Mann ihr ihre Freundin wegnahm:

Himmlischen Wesen scheint mir der Jüngling zu gleichen.
Da er dir gegenüber lagert und deinem süßen Geflüster,
deinem lockeren Lachen lauschend das Ohr leiht.
Ach, der Anblick erfüllt mir das Herz im Busen,
tief mit Schrecken; denn wenn ich zu dir hinüber rasch
nur schaue, versagt mir bereits die Stimme.
Und meine Zunge liegt wie von Fesseln gelähmt,
es rieselt mir plötzlich unter der Haut entlang ein
flüchtiges Feuer. Trübe wird mir das Augenlicht,
in den Ohren saust es wie der Sturmwind. Tränen im
Auge, ließ sie mich hier zurück. Doch sie liebte auch
den Mann und schrieb zum Abschied:
Aber bleibe mein Freund, doch nimm dir eine jüngere
Lagergenossin, Ich trüg es nicht mit dir zu leben,
Du bist jung, ich bin älter als du bist…..

Sappho hat 12000 Verse geschrieben und nur 600 sind uns erhalten. Alles wurde in Konstantinopel und Rom von den Kirchenbehörden verbrannt. Särge aus gepresstem Papyros wurden hergestellt, aus den Seiten alter Bücher – und darauf fanden sich einige Gedichte der Sappho.


Römischer Boden.


April, der Monat der aufspringenden ( aprire ) Knospen war in Rom der Venus heilig. Lukrez und Ovid sahen in ihr den liebebedingten Ursprung aller lebendigen Dinge. Der römischen Staatsreligion haftet etwas Kaltes und Unpersönliches an. Mit Opfern und Darbietungen hat man die Götter eher bestochen, als innerlich von ihnen getröstet oder angeregt zu werden. Gleichzeitig konnte ein jeder seine göttliche Statue mitnehmen, denn in der Statue war der Glaube mit eingeschlossen, sie war Gott selbst. Daher finden wir viele griechische Götter in der römischen Götterfamilie unter anderen oder ähnlichen Namen wieder. Für den Römer waren die Götter numina, also Geister, nicht wie bei den Griechen, die sich in menschlicher Gestalt vorstellten.

Doch nicht nur der Venus, auch Diana spielt in der Weiblichkeit eine große Rolle: als Göttin des Mondes ist sie die der Frauen und der Geburt, sie kam als Jagd- und Waldgöttin aus Griechenland ähnlich der Artemis. Juno war der Schutz des Kindes, sein Genius, ein weiblicher Schutzengel der Seele. Auch das entspricht der mütterlichen Liebe, ist dem Kuss gleichzusetzen, als der liebende, seelische Atem. Ein Kuss ist kräfteübertragend und lebensspendend zugleich; daneben hat er seine sakrale Form der Ehrerbietung, wie es das Küssen vor der Türschwelle, der Fußkuss, oder der Kuss des schwarzen Steines der Kaába uns zeigt. Juno Regina war zugleich der schutzbare Geist der Ehe und Mutterschaft, weswegen man den Monat Juni für glückliche Eheschließungen empfahl.

Wir sehen die Venus als Morgenstern vor der Sonne leuchtend, oder als Abendstern in wundervollem Glanz. In ersterem Fall kündet sie den neuen Tag an und ist das Symbol ständiger Erneuerung oder ewiger Wiederkehr, sie ist das über die Nacht siegende Licht. Als Abendstern kündet sie die hereinbrechende Nacht an, was bei den Christen das Symbol Luzifers ist; für mich jedoch bedeutet es, dass die dunklen, unbewussten Kräfte in uns hell werden.

Das Weibliche, anders gesehen, möchte ich aus dem ewigen Feuer das im Herde brennt, über die Göttin Vesta zeigen, über die Vestalischen Jungfrauen. Dass die Familie erhalten bleibt und fortdauert, wird der niemals verlöschenden Flamme gleichgesetzt. Um dies Feuer zu hüten, werden sechs- bis zehnjährige Mädchen ausgesucht, die sich als weiß verschleierte Jungfrauen zu einem 30jährigen Dienst verpflichten. In dieser Zeit müssen sie ihre Jungfräulichkeit bewahren. Im Vesta Tempel wird der Staatsherd gewartet und jeden Tag mit Weihwasser aus dem Brunnen einer heiligen Nymphe besprengt. Wird eine Nonne eines geschlechtlichen Umgangs beschuldigt, peitscht man sie aus und lebendig wird sie begraben; die römischen Geschichtsschreiber verzeichnen zwölfmal einen derartigen Fall. Nach dieser 30jährigen Zeit sind die Vestalinnen frei und können heiraten.

Dahin gehört auch der Vogelflug ( auspices ) oder die Leberschau ( haruspices ). Der Römer verlässt sich auf seine fest gefügten Orakel, um aus ihnen die Absicht der Götter kennen zu lernen. So sind Gänse die Mittler zwischen Himmel und Erde der Juno geweiht. Sie sind ein Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit, aber auch der Wachsamkeit
( Gänse auf dem Kapitol ). Die vestalischen Jungfrauen entsprechen den Arbeitsbienen, die geschlechtslos – jungfräulich gleichsam vom „Duft“ der Blumen leben.

Ganz zum Schluss möchte ich einen römischen Komödiendichter zitieren, Naevius, der in seinen Stücken die politischen Missbräuche kritisierte und einige Male im Gefängnis saß. In einem erhaltenen Bruchstück stellt er ein kokettes Mädchen dar:

„Wie wenn sie im Ring Ball spielte, hüpft sie von einem zum anderem, und mit
einem Wort, einem Blick, einem zärtlichen Streicheln, einer Umarmung sucht sie
allen Männern alles zu sein; hier ein Händedruck, da ein zarter Druck mit dem
Fuß; der Fingerring zum Bewundern, die Lippen, einen gewinnenden Kuss
darauf zu drücken; hier ein Liedchen, da die Sprache der Gebärden.“

Ein lebendiges Gegengewicht zur vestalischen Enthaltsamkeit, doch nicht nur das; die Liebe geht tausend Wege und jeder Weg hat irgendwo seine Richtigkeit!
 
Fritz Gehre:


Pluto – Macht – Angst – Wandlung.


Pluto gilt als der Gott des Reichtums der tief in der dunklen Unterwelt seine Opfer verlangt und der es gleichzeitig jeden Menschen möglich macht sich in sich selber zu wandeln, anders zu werden. Diese große Spannweite, die einerseits unsere existentielle Angst umfasst und im Hindurchgehen durch sie uns andererseits frei macht zum neuen Menschen, dürfte mit den 248 Jahren seines langen Umlaufs zusammenhängen, mit seiner kollektiven Macht, aus der wir unsere eigene Persönlichkeit entdecken sollen! Pluto im Skorpion steht in der Besitzachse und soll sich, dem achten Haus gemäß, vom Materiellen lösen, muss weitergeben, um dadurch selber immer stärker zu werden. Als innerer Vorgang ist dies zu verstehen, denn der Talpunkt, das Stirb und Werde, steht von Null Grad Widder an gemessen, auf 12.29 Skorpion; ein Hineingehen in die eigene Gegenwart, die zwischen dem Hinunterfallen und Hinaufsteigen steht, um aus ihr das Göttliche in sich zu entdecken.

Wir werden sehen, dass Pluto nicht nur männlich, sondern auch weiblich ist, doppelgeschlechtlich mithin, gleich wie jede Wandlung den Menschen an sich betrifft! Warum soll ich nicht dem weiblichen Mars – Zeichen Skorpion das männliche Mars – Zeichen Widder gegenüberstellen? Warum eigentlich nicht, wenn vom Alterspunkt mit 72 Jahren im ersten Haus ein neuer, ein bewusst reicher gewordener Lebensumlauf beginnt? Wenn ich in der Einteilung mit der Macht beginne, dann will ich die Urkraft, den Anbeginn des Pluto hervorheben. Erst aus dieser dinglich bezogenen Kraft kann jene Angst, jene Gottesfurcht entstehen, die zu allen möglichen Abwehrformen greift. Das Bewusstwerden des Einzelnen erst sondert ab, verändert sich und weiß von seinem, ihm eigenen persönlichen Gott, und das ist die Wandlung.


Die Macht.


Pluto heißt Reichtum, Überfluss, Macht, Schatz, Glück und Segen. Diese reichen Gaben, die auch Geschenke des Meeres sein können, werden auf den Gott Pluto bezogen. Dieser Gott beschenkt die sterblichen Menschen mit Gütern, oder war es gar eine Göttin? Denn es heißt: „Seine ( Tanalos ) Mutter war Pluto“ – die Reiche -, eine Tochter des Kronos und als berekyntische Nymphe Tochter der großen Mutter. Seit jeher war Lydien durch sein Gold berühmt: Gold bargen die Berge, Gold trugen die Flüsse in ihrem Sand. Kein Name ziemte mehr der größten Göttin dieses Landes als Pluto. Wenn der dunkle Aspekt des hellen Gottes Zeus Hades ist, so hat dieser unter anderem den Namen Plutos = der Reichtum Spendende.

Außerdem wird Pluto auch als der mystische Sohn einer Göttin, vornehmlich der Demeter, in ihrer Beziehung zu Hades gesehen. Woanders wurde von einem kretischen Jüngling, einem Jäger namens Iasion erzählt, dem sich Demeter in den Furchen des dreimal gepflügten Ackers hingegeben hatte. Die Göttin gebar ihm das Kind Pluto, den Reichtum und die Erde brachte darauf vielfache Ernte. Der Reichtum bezieht sich somit auf die dunkle Erde, auf die nächtige, die unbewusste Seite, auf die Unterwelt. Ich sehe ihn als den Überfluss, der in uns da ist, von dem wir jedoch nur sehr wenig wissen.

Orpheus stieg in diese Finsternis hinunter, wollte Macht all dem gegenüber, was uns verborgen ist. Eurydike, die Neuvermählte, floh vor einem der ihr nachstellte, fiel hin und wurde von der Schlange in den Knöchel gebissen. Als Orpheus hinkam, war seine junge Frau schon vom Hades entrafft. Er wanderte durch ganz Griechenland, seiner Leier vertrauend, ihr nach, bis er den finsteren Pfad des Totenreichs betrat. Er bezwang mit der Leier selbst Charon, der den Kahn verließ und dem singenden Orpheus nachfolgte. Es weinte die grenzenlose Schar der Seelen, die sich um Orpheus versammelt hat, und später kam auch Eurydike mit ihrem gebissenen Knöchel langsam heran.

Auf den Vasen sieht man, wie Orpheus die Hand von Eurydike fasst, doch er blickt sie nicht an. Das Gesetzt der Unterwelt verbot den Anblick, erlaubt war nur die tönende Stimme im Totenreich! Eurydike durfte dem liebenden Mann folgen: das hatte Orpheus mit seinem Gesang erwirkt. Doch auf dem Weg, der von Tod ins Leben führt, hat sie Orpheus angeblickt - und keiner weiß, was der Grund dazu war; war es Wahnsinn, wollte er sie küssen, wollte er sicher sein, dass sie ihm folgt? Und da wird die Hand der Eurydike, die auf seiner Schulter liegt, von Hermes, dem Seelengeleiter gefasst, - Eurydike verschwindet – sie wird ins Totenreich zurückgerufen! Orpheus versuchte vergeblich ihr nachzulaufen, und der Schatten, der auf sein appollinisches Wesen fiel, war dionysisch. Das heißt; Orpheus stand zwischen dem Hellen und dem Dunklen. Wir erfahren unter anderem von den Mysterien, die Orpheus den jungen Männern in den Weihen verkündete, von der Knabenliebe, die er bei den Thrakern einführte, vom Initiationshaus mit geheimen Riten, was dem achten Plutohaus entspricht.

Was ich damit sagen will, ist, dass wir nicht alles bewusst in die sehende, die allzu helle Sonne bringen können. Wir müssen hineinhören in uns, in eine Musik, die mehr aussagt als all unser Wissen! Und warum Orpheus Eurydike angeblickt hat, bedeutet, dass er sie heraufholen will, ganz bewusst sehend, aus seiner eigenen Macht, die ihm zur Ohnmacht wird. Die geheimen Mysterien sollen wiedergeben, was Orpheus selber erfahren hat, was sonst uns verborgen bleibt. Die Knabenliebe könnte symbolisch eine Liebe bedeuten, die über die Grenzen hinausgeht und alle Menschen umfasst, gleichgültig welchen Geschlechts.

Soll ich eine dritte Macht noch zeigen, die der Herrschaft? Doch wir wissen davon zur Genüge! So will Jahve alle Völker vernichten, die nichts von seinem Glauben wissen wollen – also bestimmt kein Pazifist, denn er gesteht: „Ich bin der Herr dein Gott, ich bin ein eifersüchtiger Gott“. Dieser tiefe und düstere Glaube kannte da geschmückte Ritual und die frohen Feste nicht, wie in den Kulten der Ägypter oder Babylonier. Aus dieser Macht, wie wir es in der reichen Priesterkaste sehen, wird die Ohnmacht vor einer willkürlich gesetzten Gottheit; es wird zu dem dunklen, freudlosen Gefühl der altjüdischen Gedankenwelt.


Die Angst.


Tantalos, der Sohn von Pluto des Reichen, musste sie kennenlernen, die Angst, nachdem er sich gegen die Göttin versündigt hatte. Was war diese Sünde? Tantalos lud die Götter zu einem Opfermahl ein und sündigte, indem er kein stellvertretendes Tier, sondern das Beste, was er zu geben hatte, seinen eigenen Sohn, den Göttern zur Mahlzeit bereitete und sie mit solcher Opferspeise erwartete. Er schlachtete den kleinen Pelops, zerstückelte ihn, ließ das Fleisch in einem Kessel kochen und wollte, wie Spätere glauben, die Allwissenheit seiner Gäste auf die Probe stellen. Viele Sünden wurden Tantalos nachgesagt, die eigentlich nichts anderes waren, als Verschleierungen des großen Wagnisses, es anders zu machen!

Als Strafe für diese betrügerische Eigenmacht, ob es ein Menschenopfer ist oder ganz einfach die Abkehr vom Göttlichen, musste Tantalos zwischen Himmel und Erde schweben; es wird ihm das Beiwort „Luftwanderer“ gegeben. An den Händen gebunden hing er von einem Felsen herab; oder andere sagen, dass er bis zu den Knien im Teich steht, und er will trinken von dem Wasser, dann schwindet es wenn er sich hinunterbeugt, - und diese Angst wird für Tantalos zeitlos.

Um diese Angst, diese Gottesfurcht zu bannen, finden wir in allen Kulturen das Totem, ob es bei den Juden die unantastbaren Gesetzesrollen sind, das Goldene Kalb, bei den Ägyptern die Mumie, der Skarabäus oder das Henkelkreuz, ja auch heute der Schmuck, das Heiligenbild, das Kreuz. Eine Magie also, die dem zweiten Kreuz entspricht, die gleichsam fixiert vor dem Unbekannten und in den schönsten Formen uns „festhält“! So möchte ich den Skarabäus, der aus Mist eine Kugel dreht, den heiligen Pillendreher, besonders erwähnen: Denn in diese Kugel liegt das Weibchen ihre Eier und versenkt sie in die Erde. In Ägypten wird er zum sonnenhaften Tier; Skarabäus bedeutet = aufgehende Sonne und gilt als Symbol der Auferstehung.

Dieses Amulett wurde vielfach getragen, denn in ihm zeigt sich die Fruchtbarkeit des Lebens doppelt: die alles beinhaltet, und das neue Leben, das aus der Tiefe herauskommt. Es fällt mir schwer, jetzt zu schweigen, denn vielfach „überformt“ ist die Angst, die einerseits bannt, andererseits uns schöpferisch macht! Doch Sie können die Wege leichter verfolgen, wie ich es jetzt in den Ritualen zeigen will.

Der Fruchtbarkeitsritus kann sich auf das Steigen des Nils, die fruchtbare Überschwemmung beziehen, oder auf seine Fallen, auf die Dürre, auf Osiris und Set, auf Gut und Böse, auf Leben und Tod. Ebenso gehört auch der Phoenix hier hin, der Vogel mit der rötlichen Farbe, der Sonne und dem weißen Gesicht des Mondes. Er verbrennt sich selbst und entsteht aus seiner Asche immer wieder neu; Skorpion, das Pluto – Zeichen, gilt als die Beschützerin der Verstorbenen und soll sich umwandeln in den Adler oder Falken.

Doch dies geht bereits über die Angst hinaus. Die „einfachen“ Fruchtbarkeitsriten bezogen sich auf den Stier, den Ziegenbock, und haben aus ganz natürlicher Lebensfreude ihre phallischen Symbole, wie sie bei den Zeremonien getragen wurden. Die Cruxansata, das Henkelkreuz, versinnbildlicht die sexuelle Vereinigung und das kraftvolle Leben zugleich.


Die Wandlung.


Schon bei jener Tantalos – Geschichte kann die Wandlung, die auch mit Auferstehung bezeichnet wird, verfolgt werden, - das heißt es: „Rhea, die große Göttin, die auch die Glieder des Dionysoskindes ( des geopferten Pelops ) zusammengelesen hatte, stellte die Stücke wieder zusammen und ließ den Knaben aus dem Kessel auferstehen. Es war eine Wiedergeburt, und der Knabe erhob sich aus dem Kessel, schöner als er gewesen.
Wenn ich sagte, dass schon damals von Wandlung gesprochen werden kann, dann dies deswegen: Die drei unsichtbaren Planeten Uranus, Neptun und vor allem Pluto wurden erst ab 1789 entdeckt, und somit können wir Pluto ( 1930 gesehen ) erst jetzt benutzen. Wir müssen den Gott in uns persönlich auffinden, ganz persönlich durch die Angst hindurch gehen, denn wir können jeden magisch religiösen Schutz zwar bewundern, aber nicht mehr annehmen!

Eine Upanischad sah die Erschaffung der Welt als das Werk eines unwiderstehlichen Erzeugers an. Dieser, und damit sein Selbst, zerfällt in zwei Teile, männlich und weiblich; daraus entstanden die Menschen. Da erwog sie: „Wie mag er sich mit mir begatten, nachdem er sich mit mir selbst erzeugt hat? Wohlan! Ich will mich verbergen!“ Da ward sie zu einer Kuh, er aber ward zu einem Stier und begattete sich mit derselben – und so geht es weiter, bis dafür der Name Schöpfung entstand. Sagen will ich damit, dass jede Form einst eine andere Form war, dass diese Verwandlung nichts anderes bedeutet, wie die Seelenwanderung. Nichts ist mithin belanglos, umsonstig, endlich, wir alle sind in der großen Dynamik mit eingeschlossen, denn letztlich entstammen wir alle jener ersten Urform.

Persien opferte der Sonne, dem Feuer, dem Ahura Madzda Blumen, Brot, Schafe oder Kamele. Doch als der Kult Ahura Mazda dahinwelkte, wurde die Beliebtheit seines Sohnes Mithra immer gewaltiger. Mithra wurde in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung in der Gestalt eines göttlichen Jünglings mit einem strahlenden Heiligenschein um das Haupt verehrt. Er war das Sinnbild der ewigen Wesensheit mit der Sonne, er hatte Teil an de Weihnachtsfest des Christentums. Wichtig erscheint mir seine Vereinigung mit Anatia, der Göttin der Vegetation und Fruchtbarkeit, wichtig, da sich Sonne und Erde zu einer aus der Liebe kommenden Religion verwandeln, die keine Kriege braucht und keinen Aberglauben!

Zuletzt will ich Buddha ( 563 – 483 v. Chr. ) in seiner Erleuchtung unter einem schattigen Baum, dem Bodhi – Baum in die Wandlung miteinbeziehen. Ihm, der sich jahrelang selbst gequält hatte – nur ein Reiskorn aß er täglich, nahm sich alle Kleider vom Leib und blieb mit seinem Bewusstsein allein - , ihm wurde also die Vision in der endlosen Folge von Tod und Wiedergeburt zuteil. Nur Friede ist möglich, nur die kühle Stille beendeter Sehnsucht, nur das Nirwana. Wieder die plutonisch selbstzerstörerische Kraft des Skorpion und jener von selbst kommende Friede, wenn ich hineinhorche, was dem Talpunkt in Skorpion entspricht, den ich gern Wandlungspunkt nenne. So meint Buddha für Nirwana das Gleiche wie Segen, die ruhige Zufriedenheit der Seele, die sich nicht mehr mit sich selbst abquält.

Anbei Fritz, so wie er war, ein toller Mensch!Fritz gehre 2.jpg Fritz gehre1.jpg
 
Fritz Gehre:



Neptun – Poseidon – Sintflut – All - Liebe.





Das neptunisch Unfassbare.





Erst 1845 wurde Neptun als Planet entdeckt, zu einer Zeit, als das Unbewusste im Menschen wissenschaftlich mit einbezogen wurde. Zugleich ist in diesem Jahre das Telefon erfunden worden: tele = das weit Entfernte, weist wie in de Worten Telepathie, Telekinese, Television auf die unfassbaren, die grenzenlosen, die sich auf der Beweisbarkeit entziehenden Merkmale Neptuns hin. Da wir Neptun nicht mehr mit bloßen Augen sehen, können wir von da aus schließen, dass er in den imaginativen Bereich unserer Vorstellungswelt hinein gehört, ein Bereich, der außerhalb des alles begrenzenden Saturn liegt!



Symbolisch gehört Neptun zum Wasser und in der Genesis wird vom Geist Gottes gesprochen, der im Uranfang über den Wassern schwebte. Zugleich beinhaltet das Wasserelement die Reinigung, wie sie sich geistig in der Taufe, dem Neu-geboren-Werden zeigt. Wenn die Psychoanalyse im Wasser die unbewussten, urweiblichen Kräfte sieht, wird uns auch jene bedrohliche, zerstörerische Seite bewusst, wie sie jedem in der Sintflut bekannt ist. Andererseits sehen wir die kamplose, alles liebende, die sich mit der Unendlichkeit vermählende Hingabe in Echnaton selbst. Neptun ist ein neuer Planet, der uns erst im Laufe unseres Lebens immer bewusster wird. So werde ich auf das Altertum bezogen seine zerstörerische Seite in der Sintflut und seine allumfassende Liebe in Echnatons Persönlichkeit verdeutlichen. Der griechische Poseidon macht uns über seine differenzierte Farbenpracht mit allen unseren menschlichen Eigenschaften bekannt und lädt uns ein, da hinein zu horchen.





Babylon.





In der Schöpfungsaussage der Babylonier ist zu Anfang alles ein Chaos, und weiter heißt es dann: „Zu der Zeit, als noch nichts oben war, das den Namen Himmel verdiente, noch etwas unten, das der Vorstellung der Erde entsprach, da mengten Apsu der Ozean, der zuerst ihr Vater war, und Tiamat das Chaos, die sie alle gebar, ihre Wasser zu einem einzigen. Die Göttin Tiamat versuchte alles was da wächst und Formen annimmt zu zerstören und sich an die Spitze zu setzen; wir haben bereits in der Mythologie von Mars gehört, wie Marduk ihr den Speer in den Mund schleuderte. Neptunisch müssen wir dies Chaos gleich einem großen, sich weit ausdehnenden Nebel verstehen, der unendlich und zugleich formlos ist. Im Wasser, als dem Fruchtbarkeitssymbol, in dem sich die männliche und die weibliche Seite vereinigen, entsteht aus dieser Mischung das Leben.



Wird dies wachsende, sich selbst formende Leben zerstört, dann zerstört es sich selbst, wie die Göttin Tiamat. Das Wasser aber galt als das Einzige, galt als der Uranfang der lebendigen Welt! Aus ihm heraus stieg ein sonderbares Ungeheuer, das sich Oannes nannte, halb war es ein Fisch, halb ein Philosoph; es lehrte die Menschen die Künste und Wissenschaften und teilte ihnen die Regeln des Städtebaus und die Grundsätze des Rechts mit – darauf sprang es ins Meer zurück, wo es ein Buch über die Geschichte der Kultur schrieb. Und was ist das Tierkreiszeichen Fische mit Neptun anderes, als jene uranfängliche Weisheit, jenes geheimnisvolle Auftauchen aus dem unbewussten Wasserraum, um darin wieder zu verschwinden? Die Babylonier dachten sich die ersten Menschen in tierischer Einfachheit und Unwissenheit lebend, weswegen später die Götter mit ihnen unzufrieden waren, so wie sie sie erschufen und sie in einer großen Flut mit ihren Werken vernichteten. In Oannes wird die Hilfsbereitschaft, die er der menschlichen Welt geben will, nicht angenommen. Umgesetzt bedeutet dies, dass ich über Neptun nur dem helfen kann, der zu mir kommt – alles andere führt hin zu Täuschungen oder Illusionen.



Als die große Flut, die Sintflut über die Menschen kam und alles zerstörte, empfand der Gott der Weisheit Fa Mitleid mit den armen Geschöpfen und beschloss, wenigstens ein Paar, Utnapischtim und seine Frau zu retten. Dieses Paar baute eine Arche, die die Flut überstand, und auf dem Berge Nisir sandte Utnapischtim eine Taube aus auf Kundschaft, um den Göttern ein Opfer darzubringen. Die Götter nahmen diese Geschenke voller Überraschung und Dankbarkeit an und wie es heißt atmeten sie den ausgezeichneten Geruch ein. Wie ein gereinigtes, ein neu begonnenes Leben mutet es uns an, wenn wir im Opfer das Zurückfinden zum persönlichen Gott erkennen. Eine andere, eine sumerische Sage schildert, wie die Götter die Menschen glücklich erschaffen hatten, wie diese aber willentlich sündigten. Als Strafe dafür wurde über sie die Flut verhängt, und nur ein einziger der Sterblichen – Tagtug der Weber – ist übrig geblieben. Aber auch dieser eine verwirkte langes Leben und Gesundheit, da er die Frucht eines verbotenen Baumes aß. Neptun bedeutet das innere Wissen um Gott, bedeutet demütig dienen zu können, um den höheren Willen in sich zu spüren und aus ihm frei zu werden!





Ägypten.





Amenhotep IV, bekannt unter dem Namen Echnaton, dessen Büste in Amarna entdeckt wurde, enthüllt uns ein Profil von unglaublicher Feinheit, ein Antlitz, aus dem frauenhafte Sanftheit und dichterische Empfindsamkeit spricht. Große Augenlider, wie bei einem Träumer, ein langer, etwas unförmiger Schädel und ein schlanker schwacher Körperbau zeichnen ihn aus. Damit spricht bereits in der Persönlichkeit Echnatons jene transparente, durchsichtige Strahlungskraft eines Neptun. Ob es die sanfte, weibliche Empfindsamkeit oder schwächlich – zerbrechliche Körperbau ist? Sein jugendlicher Idealismus forderte einen reinen, sauberen, einen die ganze Menschheit liebenden Gott! Dieser einzige Gott war Aton, besungen im großartigen Sonnenhymnus wie in den Worten: „Die Schiffe fahren herab und fahren wieder hinauf, und jeder Weg ist offen, weil du ( Sonne ) aufgehst. Die Fische im Strom springen vor deinem Antlitz; deine Strahlen sind innen im Meere“.



Die Fische sind das Fruchtbarkeitssymbol, den Ägyptern sind sie heilig, zugleich aber bedrohlich, um in Christentum als ichhys den Namen Jesous Christo Theou Hiyos Soter. Die Wege sind offen, das heißt: jeder kann den Kontakt mit Neptun aufnehmen. Die Strahlen im Meer sind unbewusst drinnen in uns, im unsichtbaren Raum , sie werden zur unerschöpflichen Lebenskraft, können aber, unbeachtet gelassen, der alles verschlingende Abgrund sein



Aton trifft man nicht auf den Schlachtfeldern und im Siege an, sondern in Blumen und Bäumen, in allen Formen des Lebens und Wachsens: ein Gott, der allen Völkern in gleichem Maße gehört, der eine Vereinheitlichung der Mittelmeerwelt unter ägyptischer Führung bewirken soll! Sowohl diese ferne, aus wahrer und echter Sehnsucht geborene Friedenswelt, wie auch Echnatons Weggehen ( heute Tell-el-Amarna ) mit vorheriger Vernichtung der alten Götterwelt, sind jenem tiefen esoterischen Verstehen Neptuns gleichzusetzen, jenem Entdecken einer höheren, göttlichen Wirklichkeit. Zu dieser Zeit wurden die vielen von Ägypten abhängigen Staaten überfallen, doch einen Krieg, um diesen Staaten zu helfen, den konnte Echnaton nicht bejahen; deswegen hat er auch keine Truppen auf die Schlachtfelder geschickt. Ägypten verarmte, wurde kleiner, denn seine jahrhundertealten Einkünfte entfielen. Kaum 30 Jahre alt, musste Echnaton 1362 vor Christus sterben, denn er hatte die innere Reife noch nicht, um diese monotheistische, all liebende Gottheit auch anderen verstehbar zu machen. Wir können sagen, Neptun kann mit Mars, mit Gewalt oder mit äußerer Kraft nie zusammengehen, da werden wir ins Unbewusste zurückgestoßen.





Griechenland.





Kronos schleuderte den Hades in den Tartaros, Poseidon in die Meerestiefe und der dritte Sohn Zeus wurde, wie wir wissen, dem Kronos verheimlicht. Auf alten Vasenbildern sieht man diese Dreiheit mit den Symbolen ihrer Macht: Zeus mit dem Blitz, Poseidon mit dem Dreizack und Hades mit rückwärts gewandtem Kopf = der nicht Anzuschauende. Den Dreizack kann ich als die Zähne von Meeresungeheuern oder als die Strahlen der Sonne ansehen. Auch Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft kann symbolisch damit gemeint sein. Poseidon, so heißt es, schlug mit seinem Dreizack den Felsen auf dem später die Akropolis stehen sollte, und ließ dadurch sogar da oben ein „Meer“, eine salzige Quelle entstehen. Es wird auch erzählt, er habe bei jener Gelegenheit das erste Ross aus dem Boden entspringen lassen. Auch bei der Hengsthochzeit – Poseidon vermählte sich mit Demeter in Hengstgestalt – wurde aus dieser Vereinigung das berühmte Ross Arion mit der schwarzen Mähne geboren. Die schwarze Mähne bekam er von Poseidon, denn auch er wurde wie Hader der Gott mit den dunklen Locken genannt.



Viele Symbole sind darin enthalten, so war das Pferd wie in den altsteinzeitlichen Felsmalereien ein chtonisches Wesen, das mit Lebens spendenden und zugleich gefährlichen Mächte in Verbindung stand. Zugleich wird die unkontrollierte Triebhaftigkeit auf das Ross bezogen, während das geflügelte Pferd die Lichtsymbolik verkörpert. Bringe ich dies mit der Lebens spendenden Kraft der Quelle zusammen, einem Sinnbild von Reinheit und fruchtbaren Überfluss, dann wird uns jener zauberhafter Dreizack Poseidons verstehbar: er bringt unsere tiefsten und unbewussten Schichten hoch hinauf auf die Erde, er macht bewusst, was wir an unschuldigen, an unberührten Trieben in uns haben – die Vereinigung des Tieres, des Dunkeln, mit den Strahlen der Sonne!



Die Geburt Poseidons verbindet ihn mit dem Widder, denn das Pferd wurde erst viel später vom Norden eingeführt. So hat Rhea, nachdem sie Poseidon gebar, das Kind in einer Schafherde vor Kronos versteckt, bei der Quelle Arne heißt sowohl Schaf wie als Verb verleugnen. Das Nicht zeigen dürfen, das Geheim halten vor der vernünftigen Realität von Kronos, dem Saturn, kann übersetzt werden als das empfindsame, das in sich hinein gehende Schweigen von Neptun. Poseidon hielt seine Hochzeit in Widder – Gestalt, ein Hinweis auf das Widderzeitalter von 1919 – 67 vor Christus, er verwandelte die Braut in ein Schaf und sich selbst in einen Widder, ja er verwandelte sogar die Einwohner der Insel in Schafe. Neptun kann sich wie ein Schauspieler mit allem identifizieren. Doch was bedeutet die Insel, auf der die Hochzeit stattfand? Sie ist der schwer zugängliche Bereich, ein Sinnbild des Besonderen oder Vollkommenen; wir alle denken gerne an jenen traumhaften, erst in der Zukunft zu erreichenden Ort.



Von den vielen Nachkommen Poseidons will ich den Meergreis von Ägypten, den unsterblichen Proteus nennen, dem Menelaos auflauern will. Auf seine Frage antwortet ihm die Göttin: „Ich sag es dir, Fremdling, ganz genau: wenn die Sonne im Mittag steht, steigt der Meergreis aus dem Wasser, der Greis, der die Wahrheit sagt. Er kommt beim Wehen des Westwindes im dunklen Wellengekräusel.“ Wieder entsteht jene suchende und daher dringliche Frage nach dem Vollkommenen, und wieder wird uns am Mittag am MC ganz klar bewusst, wie groß eine Wahrheit ist, die aus den dunklen Wellen des Wassers uns anweht! Aber alle mit dem Wasserelement verbundenen Wesen gehören dazu, damit uns Neptun verstehbar wird. So sind hinter den Gorgonen , die mit Masken zu vergleichen sind, die Stärke ( Stheno ) oder die Herrscherin ( Medusa ) verborgen.



Was wir nicht kennen, und wo wir in den Gorgonen nur das Hässliche oder Schreckliche vermuten, das kann ganz anders sein, denn viele kleine Mädchen bekamen in Griechenland den Namen Gorgo. Neptun – die Maske – sie lässt nur den dahinter blicken, der stark und selbstbeherrscht zugleich ist! Da, wo die hell singenden Hesperiden weilen, über den Okeanos hinaus, da wohnen sie, die Gorgonen – ein Weg, der es hell macht in unserem Bewusstsein. Die Nereiden, die berühmten Meergöttinnen, sind von reizender Gestalt, früher bekleidet, später nackt. Alle 50 haben ihre Aufträge, wie es sich an der Namensgebung ausdrückt: „Die um Rat wissende Meergöttin“, „die Wellen Beschwichtigende“, oder „die Schenkende“; Göttinnen sind sie, deren knospenhaftes Gesicht gerühmt wird.



Zum Schluss will ich noch auf die so genannten Wundertiere verweisen, wie den Hundfisch – vorne Hund, hinten Fisch, wie sie Homer in der Skylla beschreibt. Oder Charybdis, das alles verschlingende Ungeheuer, das unsichtbar blieb; dreimal täglich schlürfte sie das Wasser des Meeres in sich hinein, und dreimal täglich spie sie es wieder aus. Neptun, dem lateinischen Namen für den lebendigen Poseidon, wird das Tierische menschlich ein Weg, der das Dunkle heller werden lässt, der uns umwandeln soll zum bewusst empfindenden Menschen!





Uranus, Neptun und Pluto im Gespräch.





Hohe, duftende Bäume und ein unablässig springender Brunnen geben dem Garten eine ganz eigene Atmosphäre. Auch die hinter Rhododendron und Mimosen versteckte Mauer lässt die drei um einen marmornen Tisch sitzenden Männer ganz persönlich in ihrer Eigenart sprechen. Der schwere Wein aus Samos ist vielleicht schuld daran, dass das Gespräch so mühelos fließen kann und dass jeder den anderen von INNEN versteht. Schlank, mit reicher Gestik und gewitzten Augen stellt Uranus sich vor…



Uranus: Welch göttlicher Zufall, dass ich euch hier treffe, denn nur selten kann ich bleiben an einem Ort. Heute verweile ich mal länger als einige Stunden, bis ein neuer Einfall mich woandershin treibt. Ich bin – so sagt man – die Intuition, also das Rasche, das unvorhergesehen da ist. Dabei schütze ich mich vor bösen Geistern, die reinkommen könnten, damit aus dem Einfall nicht ein Unfall wird.



Genüsslich langsam mit verträumten Augen den Wein genießend sagt Neptun dazu:



Ich selber rieche, höre und empfinde von weitem bereits, was sich später abspielt. Das macht mich oft traurig, denn ich kann es nicht sagen, bleibe in der nebeligen Wiese alleine. Dann weiß ich nicht, ob ich mich täusche, oder ob die Welt selber die Täuschung ist! Man nennt mich ganz einfach übersensibel, sagt aber auch, dass ich gerne helfe.



Elegant sieht er aus, jener Mann mit schwarz gekräuseltem Haar, wie er den diamantenen Edelstein betrachtet, ihn dabei immer drehend. Es ist Pluto, der folgendes sagt: Schaut euch den Stein an, ganz genau, und ihr seht ihn in immer anderer Farbe, anderer Form, in anderen Maßen, je nach euerer eigenen Perspektive, eben so, wie ihr hinschaut! Viele Menschen haben Angst ihre Sichtweise zu ändern und darum fällt ihnen ihre eigene Wandlung so schwer. Ich selber versuche ihnen die Kraft dazu zu verleihen.



Uranus: Um uns besser kennen zu lernen, möchte ich an euch beide je eine Frage stellen, die ihr mir dann beantworten sollt. Seid ihr mit diesem Fragespiel einverstanden?



Neptun und Pluto: Wir finden darin einen sehr glücklichen uranischen Einfall und bitten dich lieber Uranus, frage uns gleich in kurzen Worten!



Uranus: Worin, Neptun siehst du den Sinn, dass sich die Menschen erst täuschen müssen, bevor sie die hintergründige Wahrheit erfahren? Und von dir Pluto, möchte ich hören, was jene Angst bedeutet, die der inneren Wandlung vorausgeht?



Neptun: Im Täuschen vertauscht der Mensch seine Sichtweise so lange, bis er erkennt, dass die Liebe viel umfassender ist, als sein kleines irdisches Sein.



Pluto: Erst in der Beengung, in der dunklen Höhle, wird es hell im Menschen, von einem Licht, das größer scheint als er selber – und von da an wandelt sich alles Bisherige um.



Neptun: Ich frage dich Uranus, warum du so vieles zerschlägst, bis erst NACHHER die göttliche Einsicht herein kann? Und von dir Pluto, möchte ich wissen, warum die Menschheit alles Schreckliche auf dich projeziert?



Uranus: Erst wenn die saturnische Grenze, wie beim Ei die Schale zerbröckelt, erst dann ist der Weg frei für die sich erneuernde Frucht. Im Zerschlagen liegt also Freiwerden!



Pluto: Menschen die lieber beim Alten bleiben, werden immer ihre eingefrorenen Sünden auf das projizieren, was sie nicht hereinlassen wollen. Darum bin ich nur schrecklich für jene, die mich von dieser Seite aus sehen! Mein lieber Uranus, sage mir bitte, was für dich der Einfall bedeutet. Und von dir vielschichtiger Neptun will ich wissen, was in deinen Augen die Sucht im Grunde hervorbringt!



Uranus: Einfall ist angenommener Zufall, der mit meiner inneren Verantwortung übereinstimmen muss. Den Einfall sehe ich als göttliches Resultat einer langen persönlichen Erfahrung.



Neptun: In der Sucht liegt ein Suchen nach göttlicher Erkenntnis. Doch kommt sie nur dann, wenn der Mensch seine selbst geschmiedeten Bilder loslassen kann.



Alle drei stoßen mit den Weingläsern an und schauen sich ganz tief in die Augen. Sie wissen, dass sie jenseits der saturnischen Mauern, oder der begrenzenden Körperlichkeit eine Aufgabe haben. Sie sind dazu da den Menschen seinen göttlichen Lebenssinn wieder zurück zu geben…..
 
Fritz Gehre:

Merkur – der geflügelte Götterbote – Hermes.


Hermes Trismesgistos ist der dreimal große Götterbote, der im Merkur als einzigem Planeten im Halbkreis, Kreis und Kreuz diese Dreiheit symbolisch abbildet: ein seelisches Aufnehmen, das geistig verarbeitet sich körperlich verwirklichen soll. Wenn wir sagen, am Anfang war das Wort, so bedeutet das den ersten Atemzug, den Odem, den Hauch. Zugleich bedeutet es aber auch ein dreifaches Bewusstwerden unserer eigenen Existenz. Wenn ich im folgenden mit dem Bewusstmachen beginne, dann wird damit die dem Kreis entsprechende geistige Grundlage angesprochen, jene Mitte, aus der das Merkurische entsteht. Im Boten, dem zweiten Kapitel, wird analog dem Halbkreis dieser Mitte weitergegeben in die dafür offene Welt. Der Verstand letztlich ist die abgrenzende, sichtbare Form, das Kreuz als endliches Resultat, dass, was ich nicht nur weiß, sondern zugleich verstehe.


Bewusstmachen.


Die in Stein eingeritzte Schrift der Sumerer geht auf 3600 vor Christus zurück, eine Keilschrift, die in dichterischen, religiösen und kaufmännischen Fragmenten zeigt, was damals bewusst gemacht wurde. Später waren es Tontafeln und noch später bei den Ägyptern der Papyrus, unser Papier. Doch zuerst war es Stein: die Darstellung des Hermes als Grenzstein oder Grabstein, eine Abgrenzung also. Die Hermes – Säulen stellen den Gott mit ausgemeisseltem Kopf dar, er Körper ist unausgemeisselt mit einem hervorstehenden männlichen Glied. Symbolisch zeigen diese vor den Häusern aufgestellten Totemfiguren die Fruchtbarkeit der religiösen und dichterischen Worte und setzen zugleich die eigenen Grenzen fest. Ein anderes Totem war in Ägypten der verwandelte Gott Horus als Falke, der durch die Lüfte flog, um täglich das Reich zu beaufsichtigen. Im Mittelalter wurde daraus das Todessymbol, wie wir es im Raubvogel Habicht finden.

Wer spürt nicht die verwandelnde Kraft, spürt nicht wie jede Schlangen, die sich um den Hermesstab winden, Erkenntnisse vermitteln? So stieg aus der Stirne des ägyptischen Königs der Uraeus oder die Schlange sinnbildlich die magischen Tugenden von Weisheit und Leben. Genauso begegnen sich die beiden Schlangen, die sich um den phallischen, fruchtbaren Stab des Hermes winden. Sie schauen sich an, und der unentwirrbare Knoten wird zur Erkenntnis, das Wissen wandelt sich also um in Verstehen! Im Stab ob im Aaronstab oder im Hirtenstab des Hermes ist eine Zauberkraft drin, die eine symbolisch magische Kraft ausstrahlt, eben die der inneren Wandlung; ich erinnere an den Krummstab der Bischöfe oder an die Engel, die den Botenstab in der byzantinischen Kunst tragen.

„Was ist Sünde?“ – so fragten die Babylonier ihren Gott Nabu, der dem Merkur entspricht. Obwohl das Bewusstsein der Sündhaftigkeit nie in babylonischen Menschen vorwaltete, lebte es doch in den klagenden, religiösen Gesängen und Liturgien: „Herr, meine Sünden sind viele, groß sind meine Missetaten…. ich versinke in Trauer….“. Das sechste Haus, die Jungfrau, das Dienende, fällt mir dazu ein, das Einordnen in den höheren Kosmos.

Jetzt möchte ich die Geschichte vom Hermaphroditen erzählen. Der Sohn des Hermes und der Aphrodite, Eros, begegnete als Jüngling der Nymphe Salmakis, die sich in ihn verliebte. Eros wies die Nymphe zurück, bis sie mit ihm in die Quelle ging und ihn dort umarmte. Daraus, aus diesem Einssein, entstand der Hermaphroditos, ein weiblicher Knabe. Eine durch die Weigerung des Jünglings ganz bewusste Vereinigung von Männlich und Weiblich in einer Gestalt, was wir ausdrücken mit dem Wort androgyn! Dahin gehört auch, um es bewusst richtig zu verstehen, der Sohn von Hermes, der groß-phallische Gott mit Bockshörnern und Bocksbeinen, Pan. Dies Wunderkind der Nymphe Dryope trug Hermes aus dem Olymp und stellte es den Göttern vor. Alle – und Pan heißt als Wortspiel auch alle – hatten Freude an ihm, an seinem Lachen, das dunkel war und schreckenserregend, doch nicht bösartig – vor allem freute sich Dionysos. Wiederum ein Bewusstmachen unserer eigenen Tiefe, unserer uralten, archetypischen Bilder.

Überall spiegelt sich ab, was uns den Götterboten bewusster macht, so dies noch: Kurz nachdem Hermes geboren wurde, fand er die Schildkröte und machte ein tönendes Instrument aus ihrem Schild, die Leier. Mit ihr besingt er die Liebe von Zeus und Maia, von seinen Eltern. Apollon hört ihm zu, so lange, bis Hermes ihm diese Leier schenkt. Die Schildkröte symbolisiert die Stütze des Universums, der Panzer den Himmel, in ihr ist Alter und göttliche Weisheit. Sie versinnbildlicht das All und macht uns unsterblich, denn wir können uns zurückziehen, in eine andere, in unsere innere Welt! Aus dieser kleinen Perspektive bereits sehen wir, was alles Merkur uns bewusst macht, wenn wir immer mehr verstehen lernen, was die Bilder eigentlich aussagen.


Der Bote.


Die Sumerer dachten sich den Luftraum mit Geistern erfüllt, es gab damals schon wohltätige Engel so wie Dämonen und Teufel. Auch die israelischen Nomaden fürchteten sich vor den Geistern in der Luft und opferten deshalb Lämmer und Stiere. Und schließlich gehört ja auch der Falke in die Luft, welcher als geistiges Wendigkeit dem Merkur zugeordnet wird. Was bedeutet Botschaft von hier aus gesehen? Es sind die Hymnen, die Psalmen, die Gesänge und Tänze.

Der homerische Hymnos, auch Hermes, bezeichnet die Moiren, die weissagenden Göttinnen, als Bienen ein Symbol der unermüdlichen Arbeit und Beredsamkeit. Die Psalmen Babylons werden einzeln oder im Wechselgesang vorgetragen, oft in fremder, in sumerischer Sprache gleichsam konserviert. Nicht anders wie heute das Ritual und die Liturgie der Römischen Kirche! Aber auch die heiteren Tänze Apollons mit phallischen Symbolen müssen als magischer Zauber, der frei macht, verstanden werden. Bevor ich mitteile, was unser Götterbote, der Hermes, alles getan hat, um seine Vielseitigkeit uns allen zu zeigen, möchte ich kurz auf die römische Götterwelt eingehen. Da gab es den Gott Abeona, der als Geist dem Kind zu Hilfe kam und seine ersten Schritte leitete. Und Fabulina lehrte es sprechen – Luftzeichen, wenn man so will, die das selbstständige Sprechen und Gehen, wie im dritten Haus, in der Schule beeinflussen. In Rom gab es 30000 Götter, ja in Babylon waren es sogar 65000, was analog gesehen einem Heiligen in jedem Dorf gleichkommt.

Maia, jede Nymphe, gebar einen Sohn von großer Schlauheit, einen listigen Schmeichler, einen Räuber und Rinderwegtreiber, einen Traumgeleiter und nächtlichen Späher, wie diejenigen sind, die auf der Strasse, vor dem Tor lauern. Er ist auch der Garant von Maßen und Gewichten, ein Schutzheiliger der Meineidigen; er trägt die Verordnungen und Briefchen von Gott zu Gott oder zu den Menschen mit geflügelten Schuhen, so schnell wie der Sturmwind. Aus dieser Fülle der Eigenschaften kann er – unser Hermes – Aphrodite durch die Luft zu Anchises befördern. Zeus brachte er die in einem Ledersack verborgenen Fuß- und Handsehnen zurück, die ihm der Drache abgeschnitten hatte. Ares befreite er von dem Zwillingspaar, den Aloaden, die ihn in einem Gefäß 13 Monate gefangen hielten. Seine List zeigte sich, als er einen Tag nach seiner Geburt die 50 Kühe des Apollon stahl und „rückwärts“ trieb er sie auf sandigen Boden, so dass die hinteren Hufe vorne waren und die vorderen hinten…..Und er konnte auch zaubern, indem der die Weidenzweige Wurzeln fassen ließ, im Boden sie über Kühe wachsen ließ, so dass er die sich sitzende Aglauros mit einem Schlage seines Zauberstabes in ein Steinbild; jetzt konnte er hingehen in den Raum, wo Herse wohnte, in die er verliebt war. Seine Lügen gegenüber Apollon waren eigentlich keine, denn er sagte zu Zeus: „Vater Zeus, dir sag ich die Wahrheit, denn ich bin wahrhaftig und kann nicht lügen.“ Was war es anderes als ein Überlisten, eine Freude am Wort, in dem so sehe ich es, der uranische Einfall darin steckt? Und Apollo macht ihn zum Gott der Diebe, und beide lachen aus innerer Freude am Wortspiel.

Dass Hermes Persephone aus der Unterwelt befreit, indem er Hades mit milden Worten überredet, das macht seinen Wirkungsraum noch umfassender. Persephone wollte aus dem Dunkel zum Licht, um zu ihrer Mutter zu gelangen – und Hermes sprach mit dem Gott der Toten, dem Gott mit den „dunklen Locken“. Damit verbindet dieser geflügelte Gott die unbewusste, die dunkle Seite mit unserem hellen Bewusstsein. Als Hephaistos ein sehnsuchtserweckendes, schönes Mädchen schuf, das den unsterblichen Göttinnen gleich ist, da befahl Zeus dem Hermes, dem Geschöpf hündische Schamlosigkeit und Betrügerei einzuflössen. Der Bote der Götter pflanzte in ihre Brust Lügen und Schmeicheleien und nannte das Weib Pandora, das verborgene Übel. Schließlich beschwichtigte Hermes Apollon mit der Leier und der wunderbare Ton durchdrang Apollons Herz, süße Sehnsucht ergriff ihn, als er aus seiner Seele zuhörte. Die Leier symbolisiert Frohsinn, Liebe und süßen Schlaf. Und Hermes schenkte sie ihm. Von Apollon erhielt er dafür den Hermesstab und die Gabe des Wahrsagens, nicht aber die höhere Weissagung; letztere entspricht Zeus dem Jupiter.


Unser Verstand.


Die Priester waren es in Sumer, die die Erziehung übermittelten, sie wollten nicht nur herrschen, sondern vor allem belehren. Den meisten Tempeln waren Schulen angeschlossen, wo Knaben und Mädchen im Schreiben du in Arithmetik unterwiesen wurden; eine Vorbereitung bis zum Schriftgelehrten. Schon 2700 vor Christi Geburt wurden in Sumer große Bibliotheken gegründet; man entdeckte mehr als 30000 Tafeln sauber und in logischer Anordnung übereinander geschichtet. Ja bereits 2000 vor Christus wurde von sumerischen Historikern die Geschichte rekonstruiert. Das Gilgamesch – Epos finden wir in seiner Urform auf einer in Nippur aufgefundenen Tafel. Die babylonische Schöpfungsgeschichte besteht aus sieben in den Ruinen der Bibliothek Assurbanipals gefundenen Tafeln. Tontafeln stellen praktisch Handbücher über Astrologie dar, ebenso Abhandlungen über Traumdeutungen, die übrigens mit den fortgeschrittenen Erkenntnissen der modernen Psychologie konkurrieren können. Die Astrologie war eine Spezialwissenschaft, die die Babylonier in der Alten Welt berühmt machte; die Astrologie – die Mitte der Wissenschaft – sollte das zukünftige Schicksal der Menschen anzeigen.

Der Schluss dieser Reise in unsere Bildwelt bezieht sich auf die Vervollkommnung der Sterblichen, auf Prometheus = der zum voraus Wissende. Dieser Prometheus hatte einen wunderschönen ersten Menschen geschaffen und verborgen gehalten. Dies wurde Zeus verraten, der Hermes ausschickte, um den Schönen zu holen. Das Geschöpf erhielt den Trank der Unsterblichkeit – Ambrosia und Nektar als Götterspeise – und glänzt seither am Himmel als Phainon, der Scheinende, wie in Griechenland der Planet Jupiter hieß.

Merkur bereitet ihn vor, den Jupiter, denn keiner von beiden kann alleine bestehen. Merkur und Jupiter gehören in das Kreuz der Veränderung, sie machen bewusst, was wir – so scheint es – in uns lange schon „wissen“!



Merkur und Venus im Gespräch.



Am Himmel war es wieder einmal soweit, Merkur stand mit der Venus in der Konjunktion. Als stiller Beobachter lauschte ich deren Unterhaltung:



Venus: "Hallo mein durchgebrannter Freund, schön dich wieder einmal an meiner Seite zu wissen!"



Merkur: "Wieso verbrannt meine liebste? Man nennt mich zwar den kleinen Mohr, aber geistig fühle ich mich total fit, wo ich doch der Sonne am nächsten stehe!"



Venus: "Na ja, einmal läufst du der Sonne davon, dann wieder hinterher, und nicht selten stehst du mit ihr in der Konjunktion und wirst dabei immer wieder von ihr verbrannt!"



Merkur: "Natürlich muss ich immer auf dem Laufenden sein, Informationen erhalten und weiterreichen, das ist meine Aufgabe. Zudem kann ich nicht nur reden, sondern seit langer Zeit schreiben, und denken kann ich von Anfang an!"



Venus: "Ja du denkst, aber ich fühle, filtere so lange, bis die Dinge nach meinem guten Geschmack sind. Ich stehe zwischen dir und der Erde und mit Mars zusammen ergeben wir ein Paar, das die Erde umzingelt. Als unser Planet noch in den Kinderschuhen steckte, kam mir zusammen mit Mars die Idee der Zellenteilung, so dass Männlein und Weiblein im Prozess der Evolution entstanden sind. So konnten wir die Arten und deren Entwicklung sichern!" Im Zeichen der Zwillinge bin ich auch dein esoterischer Herrscher lieber Merkur, damit du mehr Feinsinn und Blume in deine Sprache bringen kannst. In der Jungfrau wirst du ja esoterisch vom Mond beherrscht, damit auch Gefühle von dir mit deinen Worten zum Ausdruck gebracht werden können!"



Merkur: "Nun habe dich nicht so, immerhin trägt mein Symbol drei Eigenschaften in sich, als einziger Planet von allen! Mit der aufgesetzten Mondschale fühle ich, mit dem Kreis darunter kommen meine Gedanken zum Ausdruck, und mit dem Kreuz wird alles geerdet, so wie zum Beispiel mein Nutzdenken in der Jungfrau!"



Venus: "Auch ich herrsche wie du in zwei Zeichen, wobei ein Zeichen fixer Natur mit dem Stier ist und die Waage kardinal. Du herrscht in zwei veränderlichen Zeichen. Ich werde im Stier von Vulkan esoterisch beherrscht und in der Waage von Uranus, empfange von ihm sozusagen den göttlichen Samen! Und diesen lasse ich in der Natur wachsen und gedeihen und in der Waage kommen meine Fähigkeiten zur Kunst und Muse zum Ausdruck!"



Merkur: "Natürlich weiß ich als amtierender Götterbote längst über deine Fähigkeiten Bescheid, stehe ja in der Polarität im veränderlichen Kreuz mit Zeus/Jupiter ständig in Kontakt und dieser ist bekannterweise esoterisch mit Vulkan/Erde verbunden. So bin ich immer auf dem laufenden liebste Venus!"



Venus: "Du denkst, aber ich schmecke, während du mit deinen Worten die Wahl für meinen Geschmack findest, ihn beschreiben kannst, und trotzdem können Worte nicht immer schmecken; man kann sie nur hören oder lesen!"



Merkur: "Soll ich mit meinen Worten vielleicht den ganzen göttlichen Plan beschreiben können? Ich kann das nur umschreiben, dem anderen die notwendige Logik vermitteln, um mich verstehen zu können."

Venus: "Mir geht es nicht anders liebster Hermes! Sobald Uranus mich auf die Transformationsebene hebt, spüre ich göttliches Licht und Lebensfreude, auch für dich unbeschreiblich!"



Merkur: "Das kenne ich auch, aber es ist notwendig seine Gedanken so zu erkennen, dass sie alle aus dem Unterbewussten ins Bewusstsein dringen! Wie heißt es so schön: die Gedanken sind frei, und frei sind sie dann, wenn das Ego innehält und sich von mir tragen lässt! Dann kommen meine geflügelten Schuhe zum tragen, indem ich in die göttliche Transzendenz reisen kann, geschätzte Aphrodite!"



Venus: "Du umrundest die Sonne in 88 Tagen, während ich dazu deren 224 benötige. Und so kommst du rascher an die Informationen, während bei mir alles gemächlich einsickert und gefiltert wird mein Freund."



Merkur: "Wie wir eben festgestellt haben, ist für uns der Zugang zur göttlichen Ebene gar nicht so schwierig. Daher reisen wir nun gemeinsam zum Licht der Zeitlosigkeit!"



Venus: "Wann ist hierfür der günstigste Zeitpunkt geschätzter Hermes?"



Merkur: "Immer dann, wenn wir mit Uranus, Neptun und Pluto im Aspekt stehen, und die Farbe der Aspekte ist nicht so wichtig, Hauptsache ist, dass sie vorhanden sind, zum Beispiel über die Altersprogression oder die Transite."



Venus: "Da wir Abend- und Morgensterne zugleich sind, eignen sich besonders Sonnenaufgang und -Untergang bestens für unser Vorhaben, auf gehts zum Reich der Mitte!"





c by Arnold
 
Lieber Arnold,


deine Beiträge sind einfach so lehrreich, vielen dank, dass du hier dein Wissen zur Verfügung stellst.

Da ich mit der huberschen Methode durch dich erstmals in Kontakt gekommen bin, habe ich natürlich Fragen über Fragen.
Ich kann mit meinem Astroprogramm vom Placidus 7 er Rythmus auf den 6 er Rythmus von Huber umstellen, die ja mit den Koch-System arbeitet.
Anhand deiner genauen Deutungen in meinem Horoskop, habe ich ich eine Frage bezüglich des AP`s.

Ich merke, dass ich mich zur Zeit im Talpunkt befinde, ich mußte mich in den letzten 2 Jahren von Menschen verabschieden und von Interessen, die bis dahin in meinem Leben eine sehr große Rolle gespielt haben. Mehr oder weniger habe ich das auch freiwillig getan, weil ich meiner Intuition/Motivation gefolgt bin oder aber mein Sohn ist ausgezogen; diese Entscheidung hat er getroffen.Damit sind auch Verpflichtungen verschwunden , über die ich mich definierte und das hinterlässt eine große Leere, die ich leider noch nicht als Freiheit definieren konnte!
Du hast mir dazu ja schon einiges geschrieben.

Der AP im 8. Haus war schwer, weil ich auch in starken hierachischen Strukturen gearbeitet habe. Ich bin u.a Trainerin für Kampfkunst und habe vor ca 1 Jahr damit aufgehört, weil ich in dem " System" , was ganz stark strukturiert ist, einfach nicht mehr weiter machen wollte. Ich sah mich zukünftig, z. B. mit 55 ( bin zwar 47), als " Kämpfende" einfach nicht mehr und mein Aufhören wurde bedauert. Diese Entscheidung bedauere auch ich , aber irgendwie ist diese Phase abgeschlossen.

Ich stehe vor dem 9. Haus mit meinem AP- allerdings ist dieses Zeichen in meinem Horoskop eingeschlossen. Hat das eine Bedeutung? Ich meine das in einem deiner Beiträge gelesen zu haben ?

Ansonsten erlebe ich den Talpunkt als Verarbeitung meiner Vergangenheit, der schon erwähnten Beziehung und das alles nicht auf mentaler, sondern auf emotionaler Ebene. Außerdem stehe ich vor Entscheidungen und wäge die Alternativen ab .

Eine weitere Frage wäre die nach einer Partnerschaft- ich möchte nämlich nicht als Single in die Kiste steigen- obwohl ich nicht ganz einfach bin, aber wer ist das schon.


Und dann die letzte aller Fragen- ich hoffe du verfluchst mich nicht: Wie bewertest du Sonnenfinsternisse, z. B. die von Morgen?


Liebe Grüße,

Nickie
 
Liebe Nickie,

Das war heftig bei dir am Talpunkt des achten Hauses, da Pluto und Uranus im Quadrat ebenso aktiviert wurden! Uranus klingt jetzt ab, aber mit dem AP hast du dieses Jahr viele Aspekte - anstrengend aber durchaus erfolgfreich! Jetzt stehtst du im Stressbereich vor der neunten Häuserspitze. Und nächstes Jahr im Juni kommst du in den eingeschlossenen Krebs, wo auch dein Jupiter steht! Sehr gute Zeit für dich, da Jupiter "ganz dir gehört!" Das dürfte wie eine Schatztruhe sein, welche du im Krebs über die Jahre öffnen wirst, keine Sorge!

Alleine bleiben wirst du sicher nicht, Jupiter im Transit kommt im August in dein 11. Haus, welches der Beziehungsachse angehört. Also sollst du unter die Leute gehen, und im 11. Haus findet man Menschen, welche deinen Interessen entsprechen.

Die Finsternis morgen.....auf der kosmischen Spalte findet sie statt. Sehe es als neuen Zyklus und Jupiter hält Uranus und Puto in deinem dominaten Dreieck fest. Auch der Hinweis mit dem aufsteigenden Mondknoten im vierten Haus sagt aus, dass die Politik mehr auf das Volk schlechthin eingehen sollte. Trotzdem, mit Pluto und Uranus im Quadrat brodelt es weiterhin in den Krisengebieten!

Danke für dein Interesse, und weitere Beiträge folgen prompt! :)

Arnold
 
Auf- und Abbauprozesse im Horoskop von Louise Huber.



Abrundung der Persönlichkeit, Kultivierung – Angleichen.







Der Mensch als Einheit.



Wir betrachten den Menschen als eine Einheit, zumindest verlangt das Leben und die Natur immer diese Abrundung, Integration, die Ganzheit. Dies ist jener Gleichgewichtszustand, nach dem alles in der Natur strebt. Wenn irgend etwas aus diesem Gleichgewicht herausfällt, dann werden automatisch Kräfte aktiv, die das Gleichgewicht des Ausgleichs wieder herstellen. Das selbe gilt auch für den Menschen, sowohl in seinem biologischen wie psychologischen und geistigen Haushalt. Dazu ist das Selbst im Mittelpunkt des Horoskops die steuernde Instanz und bringt das Leben selbst dazu, den notwendigen Ausgleich vorzunehmen, und zwar durch die Stellung der Planeten und Zeichen in den Häusern.



Die Häuser sind bekanntlich Lebensgebiete, in denen man sich bewähren und entwickeln muss, in denen man Siege oder Niederlagen erleidet, je nachdem welche Zeichen und Planeten in den Häusern stehen. Die Zeichen in den Häusern mit den Planeten als Wesenskräfte werden durch das Leben umgeformt, verwandelt, auf- oder abgebaut. In Wirklichkeit rundet das Leben selbst unser Wesen auf, wenn wir es geschehen lassen. Mit dem Wissen der Auf- und Abbauprozesse im Horoskop unterstützen wir bewusst diese Entwicklung, bis wir ein harmonisches Ganzes werden, durch das das Selbst oder die Seele hindurchstrahlen kann.



Entwicklungsauftrag.



Das Wissen, welche man aufbauen und welche man abbauen muss, gibt einen Hinweis für die zu vollbringende Arbeit an sich selbst. Dabei kann man von psychologischer Sicht aus die abzubauenden und aufzubauenden Zeichenqualitäten als Entwicklungsauftrag ansehen. Um den Ausgleich zu finden heißt das, dass man diese Qualitäten in uns gegenseitig abwägen und sie durch Bewusstwerdung so wandeln sollte, dass wir sie annehmen und in die Gesamtpersönlichkeit integrieren können. Sonst werden sie in der Projektion in der Außenwelt Schwierigkeiten bereiten und das Leben unnötig erschweren und belasten.



Die Annahme dieser verdrängten Seite unseres Wesens geschieht zunächst durch die Erkenntnis und dann durch einen Willensakt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Selbstwerdung immer eine Willensfunktion ist und darin besteht, die verschiedenen Elemente der menschlichen Psyche durch Willenskraft zu vereinen, zu koordinieren und als funktionelle Einheit wirksam werden zu lassen. Dadurch wird man zur ursprünglichen Einheit des Lebens zurückgeführt.



Kombination von Kreuz und Temperament.



Wenn wir bei der dynamischen Auszählung die Kreuze mit den Temperamenten kombinieren, das entweder mit Minus oder Plus – Zahlen belegt wird. Die Kenntnis dieser Zeichenqualitäten macht die positiven und negativen Kräfte der menschlichen Struktur bewusst. Diese sollen aber nicht in einer dualistischen Formel verstanden werden, sondern in der Gegenüberstellung zur Abrundung und Ausgleichung der Kräfte führen. Dann werden diese nicht als Gegensätze, sondern als Antagonisten auftreten, in dem sie sich gegenseitig ergänzen.



Anmerkung von Arnold:



Die dynamische Auszählung enthält einen besonderen Zahlenschlüssel, mit welchem die Planeten in Zeichen und Häusern eine Gewichtung erhalten. Eine Hausforderung entspricht dem Plus an der Spitze, dem Minus am Talpunkt, sowie in eingeschlossenen Zeichen! Dabei bekommen die Planeten einen besonderen Zahlenschlüssel, welcher in Zeichen und Häusern zum tragen kommt. So erkennt man rasch, welche entsprechenden Kreuze und Temperamente entweder auf- oder abgebaut werden sollen. Ich habe bereits einen Beitrag vor längerer Zeit über dieses Thema gebracht, in dem diese Auszählung ein wenig näher beleuchtet wird.



Louise:



Widder – Plus, Aufbau und Kultivierung.



Wenn Widder aufgebaut werden muss, dann brauchen Sie mehr Mars, mehr Mut zur kämpferischen Tat, Lebenslust und Vitalität. Aus diesem Gefühl heraus sollten Sie das Leben froh und jugendlich unbekümmert nehmen, so wie es ist und tatkräftig bejahen. Sie sind zu schnell verzagt, wenn etwas beim ersten Anhieb nicht erfolgreich ist und denken zu viel an die möglichen Folgen. Sie sollten nicht zu lange überlegen, weil Sie dann nicht nur den Mut, sondern auch die Kraft zum Handeln verlieren, und dann leicht in eine depressive Stimmung verfallen, meistens aus unbegründeten Schuldgefühlen heraus. Der Erfolg liegt für Sie in der kurz entschlossenen Tat. Sie sollen Pionier sein, sich für bahnbrechende fortschrittliche Ideen einsetzen und andere Menschen von ihren Idealen begeistern. Widder ist ein Ich – Zeichen, deshalb ist für Sie die Selbstverwirklichung und Ich – Erfahrung von Wichtigkeit. Ihre Impulse und Handlungen sollen aus eigener Initiative geboren werden und nicht durch andere beeinflusst sein. Sie sollen Ihre Ideen, Pläne und Vorhaben auch gegen mögliche Widerstände durchsetzen. Sie sollen bei allem, was Sie tun, sich selbst sein, sich selbst behaupten.



Widder – Minus, Abbau und Angleichung.



Wenn man Widder abbauen muss, dann heißt das, dass Sie ihre Ichhaftigkeit überwinden und die vorwärts stürmende blinde und motorische Mars – Kraft reduzieren. Sie sollen sich bemühen zuerst einmal „merkurisch“, dass heißt überlegend zu denken, das Für und Wider erwägen, bevor Sie zur Tat schreiten. Sie sollen auch keine vorschnellen Urteile und Entscheidungen fällen, nicht jedem inneren oder äußeren Impuls nachgeben, sich nicht durch fortwährende Erregung, neue Möglichkeiten etc. von Ihrer Arbeit und Ihren Zielen ablenken lassen, sondern stetig und zielsicher arbeiten. Die blinde, ungelenkte Kraft soll in gelenktes, durchdachtes Bemühen umgewandelt werden.



Wenn Sie immer sofort Ihre Meinung sagen, verletzen Sie dadurch nicht nur andere Menschen, sondern Sie machen sich selbst unbeliebt. Ihre Lust Grenzen und Barrieren zu durchbrechen, müssen Sie zügeln lernen. Das, was Sie entwickeln sollen, ist Takt, Feingefühl und Einhaltung der Grenzen, sowohl der eigenen wie auch die der anderen, damit das Leben sich harmonisch entfalten kann. Auch Ihre Neigung über das Ziel hinaus zu schießen, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, wird durch das Leben abgebaut, weil Sie damit keinen Erfolg, nach dem Sie sich sehnen, haben, und auch durch die anderen Menschen in Ihre Schranken zurück gewiesen werden. Sie müssen immer bedenken, dass außer Ihnen noch ein anderer Mensch da ist, der die gleichen Lebensrechte hat wie Sie.



Stier – Plus, Aufbau und Kultivierung.



Wenn Sie Stier aufbauen müssen, dann geht es um die realistische Verwirklichung von Zielen, von Plänen und Arbeiten. Sie sollen lernen systematisch zu arbeiten und dürfen sich nicht von Ihren Vorhaben und guten Vorsätzen abbringen lassen. Es ist gut, wenn Sie auch Ihren Tagesrhythmus unveränderlich beibehalten und Ihre Arbeiten fertig machen, die Sie sich vorgenommen haben. Sie dürfen nach materiellen, psychischen oder geistigen Besitz streben, das was Sie einmal haben und auch festhalten und ökonomisch und nützlich im Leben verwerten. Es geht hier buchstäblich um die Anhäufung von Werten, um das Haushalten von Kräften, auch um das richtige Dosieren, das richtige Einteilen Ihrer eigenen Subtanz und Energie. Sie dürfen und sollen sich für alle Dinge genügend Zeit lassen, alles Schritt für Schritt, Punkt für Punkt erledigen. Es geht im Wesentlichen um die Nutzbarmachung Ihrer Talente und Begabungen, um die erfolgreiche Auswertung oder Verwirklichung im materiellen Dasein. Auch die Venus als Herrscherin dieses Zeichens darf und soll voll zum Zuge kommen. Sie dürfen und sollen genießen, sich des Lebens erfreuen und nach der Fülle des Lebens, auch nach finanziellem Wohlstand streben. Sie dürfen das zur Abrundung Ihrer Persönlichkeit notwendige Etwas herbeiwünschen und sich einfach nehmen, was Ihnen bis dahin versagt geblieben ist.



Stier – Minus, Abbau und Angleichung.



Muss Stier abgebaut werden, dann heißt das, dass Sie Ihre persönlichen egoistischen Wünsche, Ihr Begehren nach einem angenehmen, sicheren und bequemen und reichen Leben aufgeben sollen. Die enorme Arbeitskraft des Stier sollen Sie zum Wohle Ihrer Mitmenschen und zum Dienst, zur Verwirklichung groß angelegter Pläne für die Gemeinschaft einsetzen. Deshalb wird durch das Leben selbst Ihre Wunschnatur einer grundlegenden Läuterung unterzogen. Auch Ihre Eingleisigkeit im Denken und Handeln, Ihr eigensinniges Festhalten an Ideen und Plänen muss einer größeren Einsicht und Weite des Blickes weichen. Die materialistische Einstellung, das Streben nach Geld und Sicherheit, das Festhalten und nicht mehr loslassen wollen, sollten Sie aufgeben.



Auch Ihre Empfindlichkeit durch die Sie sich in das eigene Ich einkapseln und Ihre Angst vor Verlusten, wegen der Sie sich hinter Verteidigungsmechanismen verschanzen, sollte einem größeren Vertrauen in die Gesetzmäßigkeiten des Lebens weichen. Sie müssen fähig werden z geben und nicht nur nehmen und das haben zu wollen, was anderen gehört. Dann werden Sie zur Abrundung Ihrer Persönlichkeit kommen und teilhaben an den lebenserhaltenden Kräften des Seins.



Sie dürfen nur nicht glauben, dass Sie Recht haben, dass Sie die Welt richtig sehen und Situationen richtig beurteilen, sondern dass auch andere Menschen richtige Ideen haben können. Sie müssen lernen, auch den Standpunkt des anderen anzuerkennen. Dazu gehört auch, dass Sie zuhören können, sich selbst zurücknehmen, sich Zeit nehmen, andere Menschen zu verstehen.



Es wäre gut für Sie, wenn Sie an Ihren eigenen Erfahrungen zweifeln würden, erst dann können Sie sich neuen Erkenntnissen zuwenden. Sie sollen sich öffnen für neue Wahrheiten und Ihre konservative Haltung, Ihre bockige und sture Einseitigkeit aufgeben, dann werden Sie auch den Wert anderer Menschen kennen und eine größere Fülle wird Ihnen zuteil. Sie sind mit tausend Fesseln an Ihren Lebensraum gebunden, und das nur deshalb, weil Sie glauben, dadurch die größte Sicherheit im Leben zu haben. Ihre Unerlösbarkeit liegt an diesem verbohrten und eisernen Festhalten, das eines Tages zerstört wird, und zwar durch Schicksalsschläge, die notwendig sind, damit das eingefangene innere Leben befreit werden kann. Deshalb ist es besser für Sie, wenn Sie selbst anfangen, sich innerlich freier zu machen, elastischer und beweglicher zu werden.



Zwillinge – Plus, Aufbau – Kultivierung.



Soll Zwillinge aufgebaut werden, dann müssen Sie nach Wissen und Weiterbildung streben. Sie dürfen überall mit dabei sein, wo Erkenntnisse und Erfahrungen erlangt werden können. Sie sollen auch aktiv und bewusst persönliche Verbindungen schaffen und diese auch praktisch auswerten. Sie sollen kontaktfreudig und anpassungsfähig und beweglich werden, sich rasch auf plötzliche Umstände einstellen.



Sie können all das Wissen sammeln, was Ihnen selbst von Nutzen sein kann und es an andere weitergeben., Sie dürfen mit Ihrem Wissen brillieren, damit Sie vor Ihrer Umwelt bestehen können und auch die notwendige Anerkennung erringen. Die Eindrücke, die Ihnen aus der Umwelt zufließen und ihre intellektuelle Verarbeitung sollen Hauptgegenstand Ihrer Beschäftigung werden. Alles, was damit zu tun hat, sich selbst mit der Umwelt in persönliche Beziehung zu setzen, wie zum Beispiel Reisen, Gespräche, Korrespondenz, auch Vorträge usw. gehören dazu. Dann werden Sie Ihre eigenen Fähigkeiten zur Entfaltung bringen, sich selbst und die Umwelt aktivieren.



Zwillinge – Minus, Abbau und Angleichung.



Wenn Zwilling abgebaut werden muss, dann sollen Sie sich darum bemühen, das Wissen, das Sie erlangt haben, zu vertiefen. Sie müssen die Oberflächlichkeit überwinden und die Welt nicht nur als eine Summe verschiedener Tatsachen sehen und die richtige Wertung zu einem übergeordneten Ganzen erkennen, die richtige Beziehung vom Relativen und zum Absoluten zu finden. Die Dualität ist das Hauptproblem der Zwillinge, die sich häufig in einer Abhängigkeit von der Umwelt zeigt. Sie glauben, dass Sie sich nur durch das Du, die anderen verwirklichen können und nur in der aktiven Auseinandersetzung Ihre eigene Existenz empfinden. Dadurch werden Sie leicht zum Objekt der anderen und entfremden sich von sich selbst. Daraus entstehen unstete Neigungen, Gefühlsschwankungen, Zersplitterungen, weil Sie immer auf der Suche nach sich selbst sind, und sich niemals in der Veräußerlichung finden werden. Diese Neigungen müssen aber einer stetigeren inneren Selbstgewissheit weichen, die dadurch gefunden wird, indem Sie Ihr Interesse auf die Tiefe, sowohl der Beziehungen, wie auch in sich selbst richten, indem Sie die Dinge nicht nur bis auf Ihre „Haut dringen lassen“, sondern auch die darunter liegende Substanz wahrnehmen. Dann werden Sie sich selbst finden und ein besseres Verständnis für echte Werte wird Ihr Leben bereichern.
 
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Krebs – Plus, Aufbau und Kultivierung.



Wenn Krebs aufgebaut werden muss, dann sollen Sie lernen auch persönlich und gefühlsmäßig auf die Umwelt einzugehen und sich selbst als einen integrierenden Bestandteil dieser Umwelt erkennen. Sie dürfen sich nicht isolieren, sich nicht schmollend in Ihr Krebsgehäuse zurückziehen, sondern der Umwelt zeigen, dass Sie diese brauchen. Sie müssen Ihre Bedürfnisse nach Liebe und Geborgenheit anmelden. Sie dürfen Gefühle haben, diese auch kundtun und sich nicht ängstlich hinter scheinbaren Absicherungs- Verteidigungsmechanismen Ihrer empfindlichen Gefühlsnatur verstecken. Sie sollen offen und ehrlich eingestehen, dass Sie jemanden brauchen, den Sie mit Ihren Gefühlen umhegen und umsorgen dürfen, dass Sie sich nach einem geborgenen Heim sehnen, nach einem sicheren Hort, der Sie von den Ansprüchen der Umwelt schützt. Sie dürfen und sollen nach der wahren Liebe suchen und in ihrer vollen Wirklichkeit erleben. Die Empfindlichkeit und das sich ins eigene Ich verschanzen kann überwunden werden durch die alles einbeziehende, alles verstehende und verzeihende Liebesqualität, sie sich in Ihnen entfalten will.



Wenn Sie sich zu Ihren innersten Bedürfnissen bekennen und sich zur inneren Klarheit durchgerungen haben, dann strahlen Sie eine Wärme und Liebe aus, an der sich andere mit Wonne wärmen und ergänzen können, und Sie werden nicht mehr alleine sein und sich auch nicht mehr länger unverstanden fühlen.



Krebs – Minus, Abbau und Angleichung.



Beim Abbauprozess geht es darum, das reflektierende Prinzip des Mondes als Herrscher dieses Zeichens in die Hand zu bekommen. Sie sollen sich bemühen, Ihre Gefühle zu beherrschen und nicht ununterbrochen auf jede kleinste Regung der Umwelt empfindlich reagieren. Sie dürfen Ihre eigenen Gefühle nicht mehr so wichtig nehmen, sondern lernen, über sich selbst und über Ihre romantischen Wünsche lachen zu können. Diese Überempfindlichkeit ist Schuld daran, dass Sie zum Spielball Ihrer Umwelt werden und diese mit Ihnen machen kann, was sie will. Deshalb müssen Sie alle möglichen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um sich selbst zu schützen. Sie verschanzen sich dabei aber oft und leben einsam und isoliert. Diese scheinbare Sicherheit, die Sie von dem Verwurzelt sein im Kollektiv, in der Familie oder Umwelt zu erhalten glauben, müssen Sie in sich selbst finden und auch aus sich selbst heraus bestehen zu können.



Sie sollen danach streben, Ihre Vergangenheit zu überwinden, sich aus Ihren Kindheitsträumen losreißen, sonst bleiben Sie im Denken unselbstständig und in sentimentalen Vorurteilen befangen. Sie drehen sich im Kreise, bleiben in halben Wahrheiten stecken, die zu nichts führen. Beim Abbauprozess geht es um die Entfaltung und die Reifung innerster ureigener Werte, die erfühlt und erlebt sein wollen. Dann werden Sie einen festen Stand im eigenen Inneren und in den eigenen Tiefen finden und sich geborgen und getragen fühlen im Urgrund des Lebens.



Löwe – Plus, Aufbau und Kultivierung.



Wenn Löwe aufgebaut werden muss, dann dürfen Sie sich selbstbewusst sein, Sie sollen sich Ihrer inneren Kraft und Ihres eigenen Wertes gewahr werden, sich selbst lieben und schätzen lernen, sich als den Mittelpunkt der Welt fühlen, damit Sie zur vollen Wirksamkeit Ihrer innersten Wesenskräfte kommen können. Sie dürfen sogar stolz sein und sich etwas auf Ihre Leistungen einbilden. Sie sollen sich von sich selbst ein möglichst vollkommenes Bild machen und es der Umwelt darstellen. Sie sollen nach Führung streben und die Kräfte anderer aktivieren, diese in tätige Bewegung bringen, sodass unter Ihrer Leitung große Leistungen möglich werden. Sie brauchen sich nicht nach der Meinung anderer zu richten, sondern sollen den Mut zur individuellen Tat entwickeln. Anstelle der kollektiven Normen tritt dadurch das Selbst als inneres Zentrum der Persönlichkeit als bewertende und urteilende Instanz. Sie müssen das Wagnis der Individualität auf sich nehmen und können dann auch die volle Verantwortung für Ihr Tun und Lassen tragen. Dann bilden Sie mit Ihrer gefestigten Persönlichkeit und ihrem erweiterten Bewusstsein einen Halt- und Stützpunkt für viele, für das Kollektiv und werden auf diese Weise zum Helfer der Menschheit.



Löwe – Minus, Abbau und Angleichung.



Beim Abbauprozess geht es meistens um den Abbau gewisser psychologischer Schein – Ich – Formen, um Masken oder „Mäntelchen“, die Sie sich umgehängt haben und die nichts mit Ihrem eigenen inneren Wesen zu tun haben. Es geht um das klare Erkennen von dem was man ist und dem was man nur sein möchte, um „Sein vom Schein“ zu trennen. Sie sollen sich von Ihren Rollenfunktionen befreien, mit denen Sie sich identifiziert haben und fälschlicher Weise glauben, diese auch zu sein. Sie wollen auch etwas Besseres sein und fühlen sich so lange verkannt, wie Sie an diesen Rollen oder Masken festhalten. Sie müssen sich bemühen das zu werden, was Sie wirklich sind, ein Mensch wie jeder andere. Wenn Sie sich einfügen können in das große Ganze, indem Sie sich in aller Demut als ein Teil des Ganzen erkennen, dann können Sie auch für das Ganze dienstbar werden. Ämter und Stellungen, die die Gemeinschaft zu vergeben hat, werden Ihnen zuteil im Sinne „Der König ist der erste Diener seines Volkes“. Sie sollten also das überhebliche Selbstgefühl aufgeben, ihr Bewusstsein auf andere ausweiten. Ihr Imponiergehabe, mit dem Sie zu jeder Zeit und bei jeder Gelegenheit Eindruck auf andere machen wollen, überwinden. Alle negativen Eigenschaften wie Stolz, Eitelkeit und Dominanz hindern die echte und herzliche Kontaktnahme zu anderen Menschen und Sie bleiben alleine auf Ihrem Thron sitzen, auf dem Sie sich selbst gesetzt haben, niemand will mit Ihnen etwas zu tun haben. Sie werden gemieden. Deshalb müssen Sie lernen sich auch um andere zu kümmern, am Leid und am Leben anderer herzlich Anteil zu nehmen. Dadurch wird diese überhebliche Selbstkonzentration vom Leben selbst abgebaut.



Jungfrau – Plus, Aufbau und Kultivierung.



Wenn Jungfrau aufgebaut werden muss, dann sollten Sie sich mehr auf die Details konzentrieren. Gründlichkeit, Ordnung und liebevolle Pflege des Vorhandenen sind hierbei die Wege, die beschritten werden müssen. Die Erfüllung der nächstliegenden Pflicht, die gewissenhafte und möglichst genaue Arbeitsleistung wird hier verlangt. Sie müssen systematisch vorgehen und brauchen einen genauen Fahrplan im Leben, den Sie auch einhalten sollen. Sie sollen nicht nach öffentlicher Anerkennung Ihrer Leistungen streben, sondern sich als Diener an der Sache empfinden. Auch eine soziale und humanitäre Nebenbeschäftigung kann Ihnen helfen, die Qualitäten der Jungfrau aufzubauen. Sie sollen sich um die anderen kümmern, die Fehler die andere begehen, wieder gut machen oder sie auf vorbeugende Maßnahmen aufmerksam machen.



Sie sollen die Angst überwinden, die Sie vor dem Leben und dem Existenzkampf haben. Lebensvertrauen muss hier kultiviert werden, damit eine größere Lebenserfüllung möglich wird. Das geschieht durch die richtige Auslese, durch die Unterscheidungsgabe, die analytische Fähigkeit der Jungfrau, die weiß was ihr gut tut und was ihr schadet. Sie fühlen sich dann eingeschlossen in eine höhere Gesetzmäßigkeit, fühlen sich geborgen in der Überzeugung einer übergeordneten Kraft, die Sie beschützt und leitet. Sie werden ein wertvoller Mitarbeiter, sind fleißig und gewissenhaft, kultivieren eine soziale Einstellung und sind glücklich, weil man Sie braucht.



Jungfrau – Minus, Abbau und Angleichung.



Wenn Jungfrau abgebaut werden muss, dann sollte die Konzentration auf die kleinen Dinge des Lebens, das ängstliche sich beschränken auf das Detail, das Vermeiden von jeglicher größeren Erfahrung oder Risiko aufgegeben werden. Jede Einkapselung in einen kleinen Raum, sei dies physisch, seelisch oder geistig, ist ein Zeichen für eine tiefe Angst der Jungfrau vor eigener Erfahrung, vor hautnaher Berührung mit der Umwelt. Es ist die typische jungfräuliche Haltung, die hier aufgegeben werden soll, die gleich einer Knospe vor dem Aufspringen Angst hat. Erst dann kann sich das eingefangene innere Leben zur vollen Blüte entfalten.



Kleinigkeiten dürfen Sie nicht mehr so wichtig nehmen, sondern immer danach streben, den großen Überblick zu sehen. Das „kleinkarierte“ Denken sollte ausgeweitet werden in die universelle alles einbeziehende Schau. Sie sind meistens beladen mit einer Menge Einzelerkenntnissen, die Sie aus mangelnder Begabung für Synthese nicht auswerten können. Sie sind zu kritisch und auch pedantisch, möchten nur das Beste von allen Dingen für sich haben. Sie suchen die Fehler nicht bei sich selbst, sondern bei anderen. Wenn andere nicht Ihrer Meinung sind, sind Sie leicht irritiert und leiden dann an Minderwertigkeitsgefühlen. Sie kümmern sich auch zu sehr um alle Einzelheiten, glauben alles nur alleine machen zu können und sind deshalb mit Arbeit überladen. Auch hier müssen Sie ihr Bewusstsein ausweiten, Ihre Arbeit delegieren, mehr Vertrauen in andere Menschen, Mitarbeiter und Freunde entwickeln.
 
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