Ich glaube mittlerweile, weder Kausalität noch "Synchronizität" (Jung verstand den Begriff nicht exakt so, wie du ihn hier verwendest) erklären Astrologie genügend.Kausalität ist die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung. Auf die Astrologie bezogen, würde das heissen, wir Menschen sind so oder so, weil wir diese oder jene Planeten-Konstellation haben. Mir passiert dies oder jenes, weil mein Uranus, Jupiter oder Pluto in diesem Zeichen und in jenem Haus steht. Synchronizität ist die synchrone Gleichzeitigkeit von inneren Zuständen und äusseren Ereignissen. Hermes Trismegistes sagte das so, 'Wie oben so unten`
Da stellt sich die Frage, ob Astrologie nach dem Kausalitäts- oder nach dem Synchronizitäts-Prinzip funktioniert. Was meint ihr dazu?
LG ELi
Ich bin zum Schluss gekommen, dass der Grund, warum Astrologie sich weiterhin hartnäckig Erklärungsversuchen entzieht, darin liegen muss, dass unser Weltbild ungenügend gross ist. Und zwar sowohl das "wissenschaftliche" (kausale) als auch das üblicherweise als "esoterisch" verkaufte (Hermes T. und solche Personen).
Uns fehlt derzeit offenbar etwas ganz grundsätzliches, also eine Denkfigur, die nötig wäre, um Astrologie gut fassen zu können.
Darüberhinaus finde ich die Frage ein Stück weit irreführend, weil Astrologie primär erstmal eine therapeutisch-hermeneutische Angelegenheit ist. Sie wird im Dialog von Astrologe und Klient geführt. Durch den Fokus auf die Funktionsweise der Astrologie geht die Sinndimension flöten. Man könnte auch sagen: Astrologie ist eine Sprache. Und wenn man dann fragt, wie die Sprache mechanisch funktioniert, dann geht schnell unter, dass Sprache erstmal Bedeutung transportiert und Kommunikation ermöglicht. Damit ist natürlich die Frage nicht vom Tisch, berechtigt wie sie ist. Aber es wird eine Verschiebung der Wertigkeit erreicht.