Artensterben

Sonnenenergie ausbauen, versteht sich eh.

Und in 10-20 Jahren wird der Mensch die Kernfusion beherrschen, dann hat
sich eh jedes Energieversorgungsproblem für immer erledigt.

Das habe ich doch schon einmal von "dura" (Hallo dura) gehört. Mit der Sonnenenergie dürftest du recht haben. Solarenergie wird DIE Energie der Zukunft sein. Und wenn man die Effektivität der Solarenergie erhöht, brauchen wir eigentlich kaum noch eine andere Energieform. Im Grunde genommen können wir irgendwann unseren gesamten Energiebedarf durch Sonnenenergie abdecken.

Worauf wir dagegen vollkommen verzichten können, ist die Kernenergie. Dein Optimismus in allen Ehren, aber jeder investierte Euro in die Kernfusion ist ein verschwendeter Euro. Und genau so, wie du die Gefahren der von Menschenhand gemachten Umweltverschmutzung nicht wahrhaben willst, ignorierst du ebenfalls die Gefahren der Kernfusion.
 
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Das habe ich doch schon einmal von "dura" (Hallo dura) gehört. Mit der Sonnenenergie dürftest du recht haben. Solarenergie wird DIE Energie der Zukunft sein. Und wenn man die Effektivität der Solarenergie erhöht, brauchen wir eigentlich kaum noch eine andere Energieform. Im Grunde genommen können wir irgendwann unseren gesamten Energiebedarf durch Sonnenenergie abdecken.

Worauf wir dagegen vollkommen verzichten können, ist die Kernenergie. Dein Optimismus in allen Ehren, aber jeder investierte Euro in die Kernfusion ist ein verschwendeter Euro. Und genau so, wie du die Gefahren der von Menschenhand gemachten Umweltverschmutzung nicht wahrhaben willst, ignorierst du ebenfalls die Gefahren der Kernfusion.

Hallo Opti

Auch der Strassenbahn wurde keine Chance gegeben und der Schneider von Ulm wurde ausgelacht.

Also erst mal abwarten und weiterforschen ;)

Das Wissen der Menschheit verdoppelt sich alle sechs (?) Jahre und wer hätte vor 25 Jahren an das www gedacht?

Liebe Grüße

Bonobo
 
Die Situation ist ja nicht neu.

Der Artikel ist aus dem Jahr 1989:

Tanz auf dem Vulkan

Welchen Eindruck gewinnt man, wenn der rätselhafte Vorgang des Zur-Welt-Kommens einen für eine kosmische Nanosekunde zum Augenzeugen eines Ausschnitts aus einer Jahrmilliarden umspannenden Geschichte hat werden lassen? Es kommt auf den Standort an, den man wählt. Aus nächster Nähe ist der Eindruck nicht übel, wenn auch keineswegs ungetrübt. Aus der biographischen Perspektive habe ich - es war schon davon die Rede - keine ernstlichen Beschwerden vorzubringen.

Ganz anders fällt das Urteil aus, wenn man gewissermaßen einige Schritte zurücktritt und das Gesichtsfeld auf eine historische Perspektive erweitert. Sobald man die Gegenwart vor dem Hintergrund der menschlichen Geschichte mustert, verdüstert sich das Bild beträchtlich. Extrapoliert man, was unserer Art in ihrer nächsten Zukunft bevorsteht, aus dem bisherigen Verlauf ihrer Geschichte, kann einem wahrlich angst und bange werden. Die Menschheit hat schon viele Krisen durchgemacht und viele Katastrophen überlebt. Die Bedrohungen aber, die ihr in den kommenden Jahrzehnten bevorstehen (und die sie sich in diesem Augenblick selbst auf den Hals zu ziehen im Begriff steht), werden alles in den Schatten stellen, was Eiszeiten, chronische Kriege und alle Pestilenzen der Vergangenheit ihr zugemutet haben.(...)

Meldungen über eine fortschreitende Umweltvergiftung
(Rückstände in Lebensmitteln, Boden, Wasser und Atemluft, zunehmendes Risiko einer radioaktiven Verseuchung), eine zivilisatorisch ausgelöste Klimaveränderung (Treibhauseffekt durch Kohlendioxidanstieg, Ozonlöcher) und, als primäre Wurzel dieser und aller anderen Symptome einer globalen Störung des lebenserhaltenden ökologischen Systems, die immer spürbarer werdende Überlastung unseres Planeten, weil eine einzige Art ihn für sich in Anspruch nimmt - unsere eigene, die begonnen hat, sich in einer allen biologischen Überlebensbedingungen hohnsprechenden, exponentiellen ("explosionsartigen") Weise zu vermehren.(...)

Ich weiß, so mancher kann das heute schon nicht mehr hören. Das bedenklichste an der Sache ist es eben, daß wir viel zu lange die Augen vor der Entwicklung verschlossen haben und daß die meisten jetzt, da sie von Fakten und hellhörig gewordenen Experten mit der Nase auf sie gestoßen werden, allenfalls kurz irritiert sind, um sich schon im nächsten Augenblick wieder den Tagesgeschäften zu widmen. Als ob sie sich davor fürchteten, der Wahrheit ins Auge zu sehen, wenden sie sich rasch wieder dem Gewohnten zu. Das beruhigt und schont die Nerven, ganz ohne Frage. Aber es ändert nichts an den Tatsachen. Es gehört Mut dazu, sich einer Angst zu stellen und sie auszuhalten, und den bringen die wenigsten auf. Das ist schlimm, denn nur eine dem Ausmaß unserer Bedrohung angemessene Angst könnte uns heute vielleicht noch so beflügeln, daß wir die Kraft aufbrächten, von einem Kurs abzulassen, der unweigerlich in den Abgrund führen wird.(...)

Wir alle leben in einer sichtlich von uns beschädigten Welt, und jeder Blick in die Zeitung kann einen darüber belehren, daß die Reise in der Richtung auf den Abgrund mit zunehmender Geschwindigkeit fortgesetzt wird. Daher wundere ich mich oft, warum die Menschen nicht schreiend auf die Straße laufen.(...)

Denn immer noch entdeckt fast niemand einen Grund zur Beunruhigung. Die verantwortlichen Politiker schon gar nicht. In ihren Augen scheint "eine Gefahr für die Bevölkerung" grundsätzlich aus keinem Anlaß und zu keiner Zeit zu bestehen. Es ist so, als hätte der Kapitän der "Titanic" nach dem Zusammenstoß mit dem Eisberg den Befehl ausgegeben weiterzufeiern, als ob sich nichts geändert hätte - und alle, die behaupteten, daß das Schiff sinke, als Miesmacher anzuschwärzen und ihnen die Megaphone wegzunehmen.
Wir feiern weiter. Vierzig Millionen Menschen sterben jährlich auf der Erde an Hunger und Hungerfolgen (meist in Gestalt von Darmerkrankungen). 40000 Kinder allein sind es an jedem Tag, den Gott werden läßt.

Aber unsere Gesellschaft feiert unberührt davon weiterhin jedes einzelne gottverdammte Prozent ihres Bruttosozialprodukts, obwohl dessen Anstieg angesichts des Lebensstandards in dem "entwickelten" Teil der Welt nichts anderes signalisiert als fortschreitende Verschwendung, deutlicher ausgedrückt: nichts anderes als eine Verschleuderung unersetzlicher Reserven an Rohstoffen und natürlichen, ökologischen Regenerationspotenzen und nichts anderes als eine ebenfalls mit selbstmörderischer Indolenz hingenommene galoppierende Verpestung von Luft, Wasser und Boden mit Zivilisationsmüll.

Wir feiern. Am Rande des Vulkans.


(aus "Innenansichten eines Artgenossen" Hoimar von Ditfurth 1989)
 
"Unsere Gesellschaft gleicht einem Menschen, der ahnungslos in einem Minenfeld umherirrt und sich dabei um seine Altersrente Sorgen macht."


:party02: :party02: :party02: :party02: :party02: :party02: :party02: :party02: :party02: :party02:
 
Ich will mich auch mal einmichen...

Das Abfackeln von fossilen Brennstoffen durch uns Menschen verursacht also ein Klimaveränderung, meinst du? Weil das Supercomputer in monatelangen Simulationsläufen so prognostiziert haben?

OK, den Standpunkt kann man vertreten:

Wissenschaftler sagen X.
Also ist X wahr.

In einem Punkt hast Du recht: Computersimulationen sind sehr störanfällig. Sicher sind auch noch nicht alle Faktoren, die eine Rolle spielen, in den Simulationsrechnungen mit berücksichtigt, darum werden die Simulationen ja auch immer und immer wieder durchgeführt und verbessert. Sie sind allerdings die besten Vorhersagen, die wir haben. Und alle Gegenpunkte bleiben "handwaving arguments", solange sie nicht quantifiziert werden können, bzw. deren Wirkung auf die Simulationen quantifiziert wird.

0. Der Mensch bläst jedes Jahr sagenhafte 5 GT C in die Luft (Gigatonnen Kohlenstoff). Boah! Aber bringen wir die Zahl doch mal in eine rechte Perspektive.

1. Etwa 550 GT C gelangen aus natürlichen Quellen jährlich in
die Luft, also das HUNDERTFACHE! Guckse, wa?

2. Die Atmosphäre enthält 750 GT C.

Durch welche Quellen kommt noch C auf natürlichem Weg in die Athmosphäre?

Nehmen wir z.B. als natürliche Quelle Waldbrände und Buschfeuer? Die sind irrelevant, weil sie genau soviel CO2 wieder freisetzen, wie die entsprechende Vegetation vorher aus der Luft gefiltert hat. Ergebnis +- Null.

Wieviel C wird von der Vegetation jährlich wieder aus der Atmosphäre rausgenomen? Wie groß ist davon der Anteil der Tropen, der anderen Wälder und der Meeresalgen?

3. Die Ozeanoberfläche enthält 1,000 Gt C.

4. Vegetation bindet 2,200 Gt C.

5. Der Ozean enthält 38,000 Gt C![/COLOR]

Diese Punkte sind irrelevant. Für den Treibhauseffekt zählt nur das C in der Athmosphäre.

Tja, da sehen die anthropogenen 5 Gigatonnen doch eher mikrig gegen aus, woll?

Nicht unbedingt. Du denkst da zu linear ("kleine Änderungen können ja nur kleine Folgen haben..."). Wie Du aber schon selbst angemerkt hast, ist das System Erde ein hoch-komplexes System. Eis- wie Warmzeiten sind anfänglich ein sich selbst verstärkender Prozess, weil sich auch das Albedo der Erdoberfläche entsprechend ändert. Je kälter, desto mehr Eis, desto mehr Sonnenenergie wird ungenutzt wieder zurück gestrahlt. Je wärmer, desto weniger Eis (und auch desto mehr Asche), niedriges Albedo => viel mehr Wärmeenergie zur Verfügung. Da ist ein kleines Ungleichgewicht im CO2-Haushalt nur der Anstoß für.

Wichtig ist, dass der CO2-Gehalt der Luft einigermaßen stabil bleibt. Durch den natürlichen C-Kreislauf ist das einigermaßen gegeben, wenn man genug Vegetation lässt. So wird immer etwa soviel C aus der Luft geholt, wie wieder reingesteckt. Die Fossilen Brennstoffe sind allerdings "konservierter Kohlenstoff" aus einer Zeit, in dem der CO2-Gehalt der Luft höher war. Wenn wir das nach und nach wieder in die Luft abgeben, wird der Gehalt auch wieder dieses Niveau erreichen. Wie stark können da Dämpfungseffekte wie verstärktes Vegetationswachstum dem entgegenwirken?

LeBaron schrieb:
Nein. Die Lösung ist ein pragmatisches, adaptives Krisenmanagement
und ständige Suche nach technischen Verbesserungen.

Autos mir Brennstoffzellen etwa.

Und ich frag mich schon lange, warum man nicht die thermische Energie
der Erde anzapft. Ein paar Kilometer (na gut...) unter uns brodelt ein
Hexenkessel, der sich doch zur Energieerzeugung eignen muss.

Sonnenenergie ausbauen, versteht sich eh.

Und in 10-20 Jahren wird der Mensch die Kernfusion beherrschen, dann hat
sich eh jedes Energieversorgungsproblem für immer erledigt.

Da stimme ich Dir voll zu. Diese Maßnahmen sind notwendig, um den Lebensstandart zu halten und zu verbessern. Allerdings befürchte ich, dass eine schnelle Drosselung des CO2-Ausstoßes dennoch notwendig sein könnte.

opti schrieb:
Das habe ich doch schon einmal von "dura" (Hallo dura) gehört. Mit der Sonnenenergie dürftest du recht haben. Solarenergie wird DIE Energie der Zukunft sein. Und wenn man die Effektivität der Solarenergie erhöht, brauchen wir eigentlich kaum noch eine andere Energieform. Im Grunde genommen können wir irgendwann unseren gesamten Energiebedarf durch Sonnenenergie abdecken.

Da gibt es schon gute Konzepte für. Ich hoffe, sie werden schnell umgesetzt.

opti schrieb:
Worauf wir dagegen vollkommen verzichten können, ist die Kernenergie. Dein Optimismus in allen Ehren, aber jeder investierte Euro in die Kernfusion ist ein verschwendeter Euro. Und genau so, wie du die Gefahren der von Menschenhand gemachten Umweltverschmutzung nicht wahrhaben willst, ignorierst du ebenfalls die Gefahren der Kernfusion.

Das musst Du mir erklären. Welche Gefahren siehst Du in der Kernfusion? Ein Störfall wie Tschernobyl ist in diesem Konzept unmöglich, weil die Reaktion bei z.B. einem Ausfall des kontrollierenden Magnetfeldes instantan zum erliegen käme. Das Plasma ist zwar irrsinnig heiß, wird sich aber dennoch nicht durch die Gefäßwände brennen können. Die Abfallprodukte (Helium) sind zwar radioaktiv allerdings mit einer sehr geringen Halbwertszeit, so dass so ein Mist wie Zwischen- und Endlagerung nicht notwendig wird. Es müssten schon sehr dumme Menschen dran arbeiten, damit signifikant viel radioaktives Gas frei würde.

Viele Grüße
Joey
 
Das musst Du mir erklären. Welche Gefahren siehst Du in der Kernfusion? Ein Störfall wie Tschernobyl ist in diesem Konzept unmöglich, weil die Reaktion bei z.B. einem Ausfall des kontrollierenden Magnetfeldes instantan zum erliegen käme. Das Plasma ist zwar irrsinnig heiß, wird sich aber dennoch nicht durch die Gefäßwände brennen können. Die Abfallprodukte (Helium) sind zwar radioaktiv allerdings mit einer sehr geringen Halbwertszeit, so dass so ein Mist wie Zwischen- und Endlagerung nicht notwendig wird. Es müssten schon sehr dumme Menschen dran arbeiten, damit signifikant viel radioaktives Gas frei würde.
Nun so schlau sind die auch nicht gerade.
Aber ich bin der Meinung, das viele Prozesse schon heute nicht mehr umkehrbar sind, auch wenn das immer wieder schöngeredet wird.

Ich habe mich mal mit einem Biologieproffessor über einen Punkt unterhalten, worüber ich noch nirgendwo eine Studie gefunden haben.
Und zwar die erhöhte UV Einstrahlung durch das Ozonloch.
Dadurch treten ebenfalls (wie bei radioaktivität) erhöhte Mutationssprünge bei allen Lebenwesen in der Erbmasse auf, und damit verschiebt sich in verschiedenen Bereichen auch sehr subtil das ökologische Gleichgewicht.
Gerade in der Insektenwelt, die sehr anpassungsfähig ist, könnte sich in der Nahrungskette eine ganze Menge ändern, was auf den ersten Blick nicht so offensichtlich zu sein scheint.

Und der meinte, das könnte ohne weiteres der *Flügelschlag einer Schmetterlings* sein, was heute noch gar nicht abzusehen, und auch nicht mehr umkehrbar ist.
Von daher ist es auch sehr wahrscheinlich, das unsere eigene optimal angepaßte Ökologische Nische in der wir in diesem System leben, sich verändern wird ohne das wir in irgendeiner Weise darauf direkten Einfluß nehmen können, da die Zusammenhänge dermaßen Komplex sind.

Dabei wäre der Klimaaspekt dann eigentlich als sekundär zu betrachten.
 
Das musst Du mir erklären. Welche Gefahren siehst Du in der Kernfusion?

Derzeit liegt der Anteil der Atomkraft am weltweiten Energieverbrauch bei knapp 3 Prozent. Atomkraft kann also nur einen Bruchteil des weltweiten Energiebedarfs decken – echter Klimaschutz ist nur durch Energiesparen und Erneuerbare Energien möglich. Kritiker führen an, daß hier Mrd DM in eine Technologie investiert werden, von der nicht abzusehen ist, ob sie jemals kommerziell Strom bei geringen Umweltbelastungen produzieren kann, wohingegen regenerativen Energiequellen, von denen wir wissen, daß sie funktionieren, gerade diese Mrd DM zur Markteinführung fehlen.

Obwohl seit den 60er Jahren an der kontrollierten Nutzung in Fusions-Kraftwerken gearbeitet wird und z.Z. jährlich weltweit ca. 3 Mrd DM (EG: 1 Mrd/Jahr) ausgegeben werden, ist eine großtechnische Anwendung nicht vor dem Jahr 2050 zu erwarten. Die anfängliche Euphorie von der unerschöpflichen, sauberen und billigen Energie aus Kernfusion ist heute gedämpft: Die energiereiche Neutronenstrahlung macht den Reaktormantel spröde und radioaktiv (Radioaktivität), so dass dieser alle paar Jahre ausgewechselt und als hochradioaktiver Atommüll endgelagert werden muss. Die strahlenden Abfälle werden auf das Doppelte der Atommüllmenge eines Leichtwasserreaktors (Kernkraftwerk) geschätzt. Aufgrund der kürzeren Halbwertszeiten sind sie aber vermutlich einfacher zu entsorgen.

Die größte Gefahr geht im Betrieb von Tritium aus, das nur mit großem technischen Aufwand zurückgehalten werden kann. Auch im Normalbetrieb werden wesentliche Mengen Tritium aus der Anlage entweichen. Fachleute rechnen mit einer effektiven Dosis (Strahlendosis) am ungünstigsten Ort von über 0,6 mSv (Sievert) pro Jahr für einen 1.000 MW Fusions-Reaktor. Damit wäre der Reaktor derzeit nicht genehmigungsfähig (Strahlenschutzverordnung) und die Belastung im Normalbetrieb erheblich höher als beim herkömmlichen Kernkraftwerk (Strahlenbelastung). Fraglich ist auch, ob im Innern der Anlage die Grenzwerte für beruflich strahlenexponierte Personen eingehalten werden können.

Größter Unfall beim K.-Kraftwerk ist der Bruch einer Tritiumhauptleitung, der z.B. durch nicht beherrschte Plasma-Instabilitäten, Wandkontakt des Plasmas und anschließende Zerstörung des Reaktorgefäßes verursacht werden kann. Zu den im Fusionsreaktor vorhandenen, chemisch-toxikologischen Stoffen gehören Lithium, welches als Brut- und Kühlmittel verwendet wird und Beryllium, das in einigen Entwürfen als Neutronenmultiplikator vorgesehen ist. Im Falle eines Störfalls können die Stoffe freigesetzt werden. Unklar ist, inwiefern von den extrem starken Magnetfeldern Gefahren für das Personal ausgehen (Elektrosmog).

Zukünftige Investitionen in Kernenergie verzögern Investitionen in Effizenzmaßnahmen und behindern nachhaltige und ressourcenschonende Lösungen, wie beispielsweise Wind, Sonne, Biomasse und Ausbau der Geothermie. Die Energiewende hin zu kleineren effizienteren Einheiten mit der Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung und dem ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren Energien werden gebremst. Jeder Euro, der in Kernkraft investiert wird, könnte bis zu 10mal mehr CO2-Einsparung bringen, wenn er in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz fließen würde!

Besonders bedenklich: Die scheinbare Energieschwemme, die die Atomkraft verspricht, fördert den Ausbau einer energieintensiven Infrastruktur in der Wirtschaft und rückt die eigentlichen Instrumente im Kampf gegen den Treibhauseffekt – Energieeffizienz und Erneuerbare Energien – aus dem Blickfeld. Und zögert ihren Einsatz um Jahrzehnte hinaus. Wird die Energie knapp, müssen Privathaushalte, Staaten und Industrie radikal und unter hohen Kosten umsteuern.

Erneuerbare Energien aus Wind, Sonne, Wasser, Biomasse und Erdwärme sind heimische und sichere Energieträger. Verbunden mit Effizienzverbesserung und Stromeinsparung sind sie die umweltfreundliche und wirtschaftliche Lösung für die Energieprobleme der Zukunft. Und sie schaffen Arbeitsplätze und stützen die heimische Wirtschaft.

Die Komplexität der Fusionskraftwerke macht sie stör- und sabotageanfällig und gefährdet die Versorgungssicherheit. Außerdem ist die Energieversorgung weiterhin ein Monopol einiger weniger Energiekonzerne, die den Markt beherrschen. Dezentrale regenerative Energieversorger erzielen bereits heute schon die niedrigsten Energiepreise und schaffen im Durchschnitt wesentlich mehr Arbeitsplätze als die bestehenden Energiekonzerne.

Es ist ein Irrtum, dass mit der Milliarden-Förderung der Kernfusion durch öffentliche Gelder die Sorgen um endliche Ressourcen für die Energiegewinnung der Vergangenheit angehören werden. Vielmehr tut sich hier ein Milliardengrab für Steuergelder auf, mit sehr ungewissen Erfolgsaussichten. Dahinter stehen nichts anderes als die Interessen der Kernenergie-Lobby, die mit allen Mitteln versucht, Gelder aus den öffentlichen Haushalten für die Kernenergie abzuzweigen.

http://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBenergie/Kernfusion.php
http://www.dieneueepoche.com/articles/2006/11/02/63217.html
 
Zitat von opti
Jahresrückblick 2005: Ein Jahr der Katastrophen

Ja! Wow! Gab's da nicht 28 Hurricanes? Absoluter Rekord!

Nur: wieviele Hurricanes hatten wir denn im Jahre 2006? :lachen:

Auch wenn die Hurricans 2005 ausblieben, so erreichte die Kohlendioxyd-Konzentrationen 2005 Höchstwerte:

Kohlendioxid-Konzentration erreichte 2005 Rekordwert

Die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid hat im Jahr 2005 einen Rekordwert erreicht. Das berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf. Wenige Tage vor Beginn des Weltklimagipfels in Nairobi teilten die Wetterforscher mit, dass die Konzentration des klimaschädlichen Gases von 2004 auf 2005 erneut um ein halbes Prozent gestiegen sei.

„Das geltende Kyoto-Protokoll wird nicht ausreichen, um diese Konzentrationen zu stabilisieren, vielleicht wird es die Zunahme bremsen“, warnte der WMO-Chefwissenschaftler, Geir Braathen.

Gestiegen ist dem Report zufolge auch der Gehalt von Lachgas, dem so genannten Distickstoff-Oxid (N2O), das ein weiteres sehr wirksames Treibhausgas ist. Die Konzentration von Methan (CH4) blieb hingegen auf hohem Niveau gleich.

Gemessen an den Werten, wie sie um das Jahr 1750 und damit vor der Industrialisierung herrschten, ergeben sich demnach folgende Steigerungen: Kohlendioxid (CO2) plus 35,4 Prozent, Lachgas plus 18,2 Prozent und Methan plus 154,7 Prozent. Gemeinsam sind diese drei Gase für 88 Prozent des Treibhauseffektes verantwortlich, hieß es bei der WMO weiter. Die Gase werden zum großen Teil beim Verbrennen von Öl, Gas und Kohle frei.

Dem Bericht zufolge betrug die durchschnittlichen Konzentration von CO2 im Vorjahr 379,1 ppm (Teile pro Mill. Teile). Bei Methan waren es 1 783 ppm, bei Lachgas 319,2. CO2 ist alleine für 62 Prozent der vom Menschen verursachten Erderwärmung verantwortlich. Um das Kohlendioxid wirklich zu reduzieren, müssten viel drastischere Mittel ergriffen werden als bislang, ergänzte Braathen.

Folgen der globalen Klimaerwärmung: Ungezieferzunahme

Wie aus der neuesten Forschungsstudie des US-National Center for Atmospheric Research hervorgeht, werden durch die Klimaerwärmung vornehmlich die Länder um den Mittelmeerraum, Brasilien und der Westen der USA negative Reaktionen verspüren. Die zunehmende globale Erwärmung wirkt sich auf die Reduzierung von Nachtfrosttemperaturen aus, so die Experten. Besonders Ungeziefer könne sich durch die wärmeren Temperaturen stark vermehren.

http://www.handelsblatt.com/news/Te...-konzentration-erreichte-2005-rekordwert.html

http://www.nachrichten.at/weltspiegel/487382
 
Klima-Extreme verändern Deutschland

Hitzewellen, heftiger Regen, Schäden in Milliardenhöhe und viele Tote: Eine neue Studie warnt, der Klimawandel wird Deutschland in den nächsten Jahrzehnten massiv verändern. Verhindern kann die Folgen der Erwärmung niemand mehr, die Bundesregierung setzt daher auf Anpassung.

Der Klimawandel findet statt, und seine Folgen werden auch für Deutschland verheerend sein. Die Folgen könnten dramatisch sein: Von einem Rückgang der Niederschläge um bis zu 30 Prozent ist die Rede; der Nordosten und Südwesten des Deutschlands sollen von der Trockenheit am schlimmsten betroffen sein.

Zugleich aber werde es öfter zu extremen Wetterphänomenen kommen. Eine der möglichen paradoxen Konsequenzen: Die Städte ächzen in den Sommermonaten unter Hitze und Trockenheit, erleben tropische Nächte von 20 Grad Celsius und mehr, werden aber zwischendurch von heftigen Regenfällen überflutet.

Das Ziel Deutschlands und der EU sei es, den Temperaturanstieg auf höchstens zwei Grad zu begrenzen, da die Folgen ansonsten nicht mehr beherrschbar seien. Um das zu erreichen, muss laut Gabriel in Deutschland der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid bis 2020 um rund 40 Prozent niedriger liegen als im Jahr 1990, bis 2050 sogar um 60 bis 80 Prozent.

Die Folgen der globalen Erwärmung werden uns teuer zu stehen kommen. Extreme Wetterereignisse hätten in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland bereits Schäden von insgesamt rund 16,5 Milliarden Euro verursacht. Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) könnten die volkswirtschaftlichen Schäden bis zum Jahr 2050 schon bei einem globalen Temperaturanstieg von nur einem Grad rund zwei Billionen US-Dollar betragen; davon könnten 137 Milliarden Dollar auf Deutschland entfallen.

Schon jetzt steht nach Meinung der Fachleute fest, dass Hitzewellen, Regenfälle und der ansteigende Meeresspiegel die Menschheit vor tiefgreifende Veränderungen stellen werden, insbesondere in den Städten und Metropolen. "Der Klimawandel stellt eine ungeheure Herausforderung dar, die die Architekten der Welt noch gar nicht begriffen haben", sagte Schellnhuber. "Man wird die Urbanität neu erfinden müssen."

Regierungsstudie
 
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Hi Joey.
Ich will mich auch mal einmichen...
Na, Gott sei dank. Endlich mal ein paar qualifizierte Argumente!

In einem Punkt hast Du recht: Computersimulationen sind sehr störanfällig. Sicher sind auch noch nicht alle Faktoren, die eine Rolle spielen, in den Simulationsrechnungen mit berücksichtigt, darum werden die Simulationen ja auch immer und immer wieder durchgeführt und verbessert. Sie sind allerdings die besten Vorhersagen, die wir haben.
Das stimmt. Allerdings bin ich wohl noch ein Physiker alter Schule,
der nicht NUR auf Ergebnisse numerischer Simulationen schaut,
sondern AUCH die physikalischen Mechanismen dahinter verstehen
möchte.

Und ich muss gestehen, den kausalen Zusammenhang zwischen Zunahme
von CO2-Konzentration in der Atmosphäre und Temperaturzunahme an
der Oberfläche verstehe ich nicht "from first principles". Die CO2-Konzentration
beträgt jetzt etwa 300 ppm (parts per million).

Vor 450 Millionen Jahren z.B. erlebte die Erde eine der grimmigsten Eiszeiten der
gesamten Erdgeschichte und das bei einer atmosphärischen CO2-
Konzentration von 4.400 ppm! Das belegt natürlich nichts, aber es lässt
Zweifel an einem monokausalen Zusammenhang aufkommen.

Und alle Gegenpunkte bleiben "handwaving arguments", solange sie nicht quantifiziert werden können, bzw. deren Wirkung auf die Simulationen quantifiziert wird.
Das Wort "Gegenpunkte" passt nicht ganz, man sollte "Einflussfaktoren" sagen.
Es gibt nicht den mindesten Zweifel, dass der mit Abstand grösste Einfluss-
fakter die Sonneneinstrahlung ist! Was auch sonst? Die Sonneneinstrahlung
schwankt und mit ihr das Erdklima. Woher will man wissen, wie die
Sonneneinstrahlung sich in den nächsten 100 Jahren verhält? Ein nach oben
falsch eingeschätzer Wert macht jede Klimaprognose zur Makulatur.

Durch welche Quellen kommt noch C auf natürlichem Weg in die Athmosphäre?
Ein sehr schönes Bild des C-Kreislaufes findest du hier:

http://www.grida.no/climate/vital/13.htm

Wenn ich die natürlich C-Emissionen auf dem Bild zusammenzähle, komme ich
aber nur auf 150 Gt, nicht 550 Gt wie in Wikipedia:Kohlendioxid berichtet.
Tippfehler in Wikipedia? Was meinst du?

Nehmen wir z.B. als natürliche Quelle Waldbrände und Buschfeuer? Die sind irrelevant, weil sie genau soviel CO2 wieder freisetzen, wie die entsprechende Vegetation vorher aus der Luft gefiltert hat. Ergebnis +- Null.
Ein starkes Argument, das auch für andere natürlich CO2-Quellen gilt. Dieses
Argument hab ich eigentlich von opti erwartet, aber das war zuviel verlangt. :D

Diese Punkte sind irrelevant. Für den Treibhauseffekt zählt nur das C in der Athmosphäre.
Nicht unbedingt. Es zählt die "Aufnahmekapazität" der CO2-Senken. Wovon
der Ozean die grösste ist mit 2Gt, gefolgt von Landvegetation mit 1Gt.

Von den anthropogenen 5.5 Gt C verbleiben also 2.5 Gt in der Atmosphäre.

Du denkst da zu linear ("kleine Änderungen können ja nur kleine Folgen haben..."). Wie Du aber schon selbst angemerkt hast, ist das System Erde ein hoch-komplexes System. Eis- wie Warmzeiten sind anfänglich ein sich selbst verstärkender Prozess, weil sich auch das Albedo der Erdoberfläche entsprechend ändert. Je kälter, desto mehr Eis, desto mehr Sonnenenergie wird ungenutzt wieder zurück gestrahlt. Je wärmer, desto weniger Eis (und auch desto mehr Asche), niedriges Albedo => viel mehr Wärmeenergie zur Verfügung. Da ist ein kleines Ungleichgewicht im CO2-Haushalt nur der Anstoß für.
Wiederum ein gutes Argument, was leider unsere selbsternannten Klimaexperten
nicht gebracht haben. Sicherlich kannten sie es dennoch. :D

Natürlich hast du recht, in nichtlinearen, chaotischen System führen kleine
Änderungen von Parametern ggf. zu riesigen Änderungen von anderen.
Kleine Ursache, grosse Wirkung. So wie mit dem Sack Reis, der in China umfällt
und damit ggf. das Klima in Europa beeinflusst.

Nur, warum sollte diese kleine Ursache ausgerechnet die CO2-Konzentration sein?

Wichtig ist, dass der CO2-Gehalt der Luft einigermaßen stabil bleibt.
Warum? Der nie stabil über erdgeschichtliche Zeitalter betrachtet.
Kann der Mensch ihn überhaupt stabil halten? Kann der Mensch überhaupt
die natürlichen Klimaveränderungen verhindern? Oder sollte er sich diesen
Veränderungen anpassen? Was macht mehr Sinn über lange Zeit?

Durch den natürlichen C-Kreislauf ist das einigermaßen gegeben, wenn man genug Vegetation lässt. So wird immer etwa soviel C aus der Luft geholt, wie wieder reingesteckt. Die Fossilen Brennstoffe sind allerdings "konservierter Kohlenstoff" aus einer Zeit, in dem der CO2-Gehalt der Luft höher war. Wenn wir das nach und nach wieder in die Luft abgeben, wird der Gehalt auch wieder dieses Niveau erreichen. Wie stark können da Dämpfungseffekte wie verstärktes Vegetationswachstum dem entgegenwirken?
Dem kann ich im grossen und ganzen völlig zustimmen. Und die Frage kann ich
nicht beantworten. Die Vegetation ist z.Z. eine C-Senke mit einer Rate von
1 Gt/Jahr. Lässt sich das nicht steigern? Steigt die Rate nicht automatisch mit
steigender CO2-Konz., so dass sich wieder ein Gleichgewicht im C-Kreislauf
einstellt?

Ein letztes: die numerischen Modelle werden gefüttert mit Temeraturdaten,
deren Korrektheit neuerdings angezweifelt wird.

Und, bitte, als Physiker müssen wir darauf bestehen, dass die
Empirie letztlich der entscheidende Richter ist. Ein Modell,
eine Theorie MUSS empirisch korrekte Daten voraussetzen
und liefern.

Und die Sache ist die - das ist mein stärkstes Argument:

Seit ca. zwanzig Jahren werden Atmosphären-Temparaturen mit hoher
Präzission durch Satelliten gemessen (MSU Verfahren).

Diese Messergebnisse WIDERSPRECHEN den modellierten Daten erheblich,
in dem Sinne, dass der Temperaturanstieg deutlich niedriger ausfällt:


http://www.ghcc.msfc.nasa.gov/MSU/msusci.html

Diese Diskrepanz ist bisher ungeklärt. Es laufen entsprechende wiss. Projekte:

http://www.climatescience.gov/Library/sap/sap1-1/sap1-1prospectus-draft.htm#1

Diese MSU-Messungen - und nur diese - nähren meine Zweifel.
Ich glaube an den kategorischen Imperativ von Messergebnissen.

Gruss
LB
 
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