Artensterben

Dich nehme ich schon seid Februar nicht mehr ernst,opti.

Ein klein wenig off topic.

Bist du dir wirklich sicher, dass das Thema Iran/Israel schon vom Tisch ist?

In einem Interview sagte der israelische Regierungschef Olmert, dass Iran beginnen müsse, Angst zu empfinden, wenn es mit dem Nuklearprogramm weiter mache. Der iranischen Regierung und dem iranischen Volk müsse klar gemacht werden, dass sie "teuer" bezahlen müssten, wenn sie den Anforderungen der internationalen Gemeinschaft nicht Folge leisten. Olmert sagte dabei auch, Bush sei "die letzte Person, die daran erinnert werden müsse, was man zu tun hat, um Iran zu stoppen". Ihm könne Olmert vertrauen.

Die kaum verdeckten Drohungen mit einem militärischen Angriff folgen auf Äußerungen des stellvertretenden israelischen Verteidigungsministers Ephraim Sneh, der am Freitag gesagt hatte, die israelischen Truppen müssten bereit sein, Iran zu stoppen. Er befürworte keinen präventiven Militärschlag, meinte er rhetorisch verklausuliert, aber manchmal sei das letzte Mittel notwendig. Mohammad Javad Zarif, der iranische UN-Botschafter, hatte daraufhin beim Sicherheitsrat der UN einen Beschwerdebrief eingereicht, worin er auf die wiederholten Drohungen hinwies.

Vielleicht übernimmt ja Israel die Arbeit, die ich einst eher der USA zugetraut hätte.

Iran muss beginnen, Angst zu haben
 
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Vielleicht übernimmt ja Israel die Arbeit, die ich einst eher der USA zugetraut hätte.
Sag mal, ist dir eigentlich nicht klar, das USrael nur ein öffentliches Aushängelschild der Isrealis ist ?
Wenn die jetzt sogar bereit sind und die Dreckarbeit endlich selbst machen wollen, zeigt das nur wer hier eigentlich das sagen hat.
 
Das stimmt. Allerdings bin ich wohl noch ein Physiker alter Schule, der nicht NUR auf Ergebnisse numerischer Simulationen schaut, sondern AUCH die physikalischen Mechanismen dahinter verstehen möchte.

Oh, dieser alten Schule gehöre ich auch an.

Und ich muss gestehen, den kausalen Zusammenhang zwischen Zunahme von CO2-Konzentration in der Atmosphäre und Temperaturzunahme an der Oberfläche verstehe ich nicht "from first principles". Die CO2-Konzentration beträgt jetzt etwa 300 ppm (parts per million).

Ein ebenfalls sehr wichtiger Faktor beim Treibhauseffekt ist nicht nur der CO2-Gehalt in der Luft, sondern auch das Albedo des Bodens, also der Anteil des Reflektierten Lichts. Der andere Anteil wird absorbiert und erwärmt den Boden (oder das Wasser, je nach dem, wo man ist). Von dem Licht, welches ohne Wellenlängenänderung reflektiert wird, kommt ein ziemlcih großer ANteil wieder raus. CO2 und andere Treibhausgase haben allerdings die unangenehme Eigenschaft, Infrarot-Strahlung zu absorbieren und zu reimmitieren. Diese Strahlung (meist die Wärmestrahlung des Bodens, welches sich je nach Albedo aufwärmt), kann also den Planeten nicht so leicht verlassen und kommt wieder auf den Boden, so dass der efektiv weniger Wärme abgegeben hat. sich also noch weiter erwärmt.

Vor 450 Millionen Jahren z.B. erlebte die Erde eine der grimmigsten Eiszeiten der gesamten Erdgeschichte und das bei einer atmosphärischen CO2- Konzentration von 4.400 ppm! Das belegt natürlich nichts, aber es lässt Zweifel an einem monokausalen Zusammenhang aufkommen.

Das Albedo von Eis ist sehr hoch. Und wenn der Boden wenig Energie aufnimmt, und so auch nur ein kleiner Wellenlängen-shift des Lichts stattfindet, kann auch noch soviel CO2-in der Atmosphäre sein. Das Licht kommt wieder raus. Eiszeiten, wie Warmperioden sind (wie ich schon schrieb) sich selbst verstärkende Mechanismen.

Interessanter wäre hier die Frage, was hat die Eiszeit ausgelöst? Störungen in der Erdumlaufbahn, Vulkanismus und andere Faktoren spielen da eine Rolle.

Das Wort "Gegenpunkte" passt nicht ganz, man sollte "Einflussfaktoren" sagen. Es gibt nicht den mindesten Zweifel, dass der mit Abstand grösste Einfluss-faktor die Sonneneinstrahlung ist! Was auch sonst? Die Sonneneinstrahlung schwankt und mit ihr das Erdklima. Woher will man wissen, wie die Sonneneinstrahlung sich in den nächsten 100 Jahren verhält? Ein nach oben falsch eingeschätzer Wert macht jede Klimaprognose zur Makulatur.

Ja, die Sonneneinstrahlung schwankt. Im Schnitt hat sie in den letzten 100 Jahren zugenommen, und dann gibt es den 11-jährigen Zyklus. Beides macht ein paar % aus. Der wichtigste Faktor ist aber mehr das Albedo.

Ein sehr schönes Bild des C-Kreislaufes findest du hier:

http://www.grida.no/climate/vital/13.htm

Wenn ich die natürlich C-Emissionen auf dem Bild zusammenzähle, komme ich
aber nur auf 150 Gt, nicht 550 Gt wie in Wikipedia:Kohlendioxid berichtet.
Tippfehler in Wikipedia? Was meinst du?

Vulkanismus spielt noch eine signifikante Rolle; ich weiß aber nicht, wie groß da der jährliche Ausstoß ist.

Ein starkes Argument, das auch für andere natürlich CO2-Quellen gilt. Dieses Argument hab ich eigentlich von opti erwartet, aber das war zuviel verlangt. :D

Das ist ja gerade der Knackpunkt an den fossilen Brennstoffen. Wenn wir die alle verbrennen, erreichen wir einen CO2-Gehalt wie zu der Zeit, wo diese Reserven entstanden sind.

Nicht unbedingt. Es zählt die "Aufnahmekapazität" der CO2-Senken. Wovon der Ozean die grösste ist mit 2Gt, gefolgt von Landvegetation mit 1Gt.

Und auch hier zeigt sich, dass eine Warmzeit sich selbst verstärkt. Die Aufnahmekapazität der Ozeane ist temperaturabhängig. Je wärmer, desto weniger CO2 kann aufgenommen werden. Eine Temperaturerhöhung bewirkt also eine zusätzliche Abgabe von CO2 durch die Ozeane, was eine zusätzliche Erwärmung bewirkt (bei konstantem Albedo).

Von den anthropogenen 5.5 Gt C verbleiben also 2.5 Gt in der Atmosphäre.

Natürlich hast du recht, in nichtlinearen, chaotischen System führen kleine Änderungen von Parametern ggf. zu riesigen Änderungen von anderen. Kleine Ursache, grosse Wirkung. So wie mit dem Sack Reis, der in China umfällt und damit ggf. das Klima in Europa beeinflusst.

Nur, warum sollte diese kleine Ursache ausgerechnet die CO2-Konzentration sein?

Zunächst einmal die Feststellung, dass die CO2-Konzentration in den letzten 100 Jahren zugenommen hat und einen Wert überschritten hat, den sie die letzten 650000 Jahre nicht überschritten hatte.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus

Durch die Verbrennung von Kohlenstoff, welcher vor Jahrmillionen "konserviert" wurde und so dem damaligen Kohenstoffkreislauf entzogen wurde, bringen wir den CO2-Gehalt langsam aber sicher wieder auf das damalige Niveau. Wieviel % der vorhandenen fossilen Brennstoffe haben wir schon gefunden und verbrannt?

Mir fällt keine andere Quelle für dieses zusätzliche CO2 ein, als die Industrie. Keine andere CO2-Quelle hat in den letzten 100 Jahren signifikant zugenommen. Oder?

Ebenfalls werden ja Kohlenstoff-Senken weggenommen (Abholzung). Hat jemand eigentlich Informationen darüber, welche Vegetation die größte Kohlenstoff-Senke ist? Sind es die tropischen Wälder, andere Wälder oder ozeanische Algen?

Das beantwortet aber noch nicht Deine Frage. Die erhöhte CO2-Konzentration ist "nur" Katalysator eines sich selbst verstärkenden Prozesses, an dem allerdings die CO2-Konzentration auch eine große Rolle spielt.

Warum? Der nie stabil über erdgeschichtliche Zeitalter betrachtet. Kann der Mensch ihn überhaupt stabil halten? Kann der Mensch überhaupt die natürlichen Klimaveränderungen verhindern? Oder sollte er sich diesen Veränderungen anpassen? Was macht mehr Sinn über lange Zeit?

Natürliche Klimaänderungen kann der Mensch vermutlich nicht verhindern. Die Sonne haben wir gar nicht im Griff; ebenso wenig Vulkanismus und die genaue Erdbahn. Bleibt die Frage, was die Erwärmung wirklich verursacht. Wie weit hat sich das Albedo in den letzten 100 Jahren verändert? Hat es ab- oder zugenommen? Ich tippe eher auf ab (Gletscherschmelze), was den Prozess auch wieder verstärkt. Die Sonneneinstrahlung hat leicht zugenommen und der CO2-Gehalt hat zugenommen (was in meinen AUgen eindeutig unsere Schuld ist). Wie weit diese Faktoren in den Klima-Simulationen berücksichtigt wurden, weiß ich leider nicht. Was davon natur- und was menschengemacht ist, ist aber klar.

Dem kann ich im grossen und ganzen völlig zustimmen. Und die Frage kann ich nicht beantworten. Die Vegetation ist z.Z. eine C-Senke mit einer Rate von 1 Gt/Jahr. Lässt sich das nicht steigern? Steigt die Rate nicht automatisch mit steigender CO2-Konz., so dass sich wieder ein Gleichgewicht im C-Kreislauf einstellt?

Wenn wir weiter tropischen Wald abholzen, lässt sich das auf jeden Fall nicht steigern. Interessant wäre hier die Frage, was eine größere Senke ist: Wald oder die gleiche Fläche Weide- und Nutzpflanzenland? Ich tippe mal ganz stark auf den Wald.

Ein letztes: die numerischen Modelle werden gefüttert mit Temeraturdaten, deren Korrektheit neuerdings angezweifelt wird.

Und, bitte, als Physiker müssen wir darauf bestehen, dass die Empirie letztlich der entscheidende Richter ist. Ein Modell, eine Theorie MUSS empirisch korrekte Daten voraussetzen und liefern.

Und die Sache ist die - das ist mein stärkstes Argument:

Seit ca. zwanzig Jahren werden Atmosphären-Temparaturen mit hoher Präzission durch Satelliten gemessen (MSU Verfahren).

Diese Messergebnisse WIDERSPRECHEN den modellierten Daten erheblich, in dem Sinne, dass der Temperaturanstieg deutlich niedriger ausfällt:

http://www.ghcc.msfc.nasa.gov/MSU/msusci.html

Diese Diskrepanz ist bisher ungeklärt. Es laufen entsprechende wiss. Projekte:

http://www.climatescience.gov/Library/sap/sap1-1/sap1-1prospectus-draft.htm#1

Diese MSU-Messungen - und nur diese - nähren meine Zweifel. Ich glaube an den kategorischen Imperativ von Messergebnissen.

Dem kann ich nicht widersprechen. Ich schrieb ja schon, dass mit ziemlicher Sicherheit nicht alle Faktoren in die Simulationsrechnungen einfließen. Die unterschiedlichen Systeme (Ozeane, Ökosysteme und Atmosphäre) werden auch getrennt voneinander simuliert, und sich gegenseitig als Randbedingungen übergeben. Und Numerik ist sowieso störanfällig. Dennoch bin ich der Meinung, dass diese Simulationen die besten Vorhersagen und Aussagen liefern, als alles andere. In diese Rechnungen fließen um Größenordnungen mehr Faktoren ein, als man mit einer kleinen Rechnung einbinden kann.

Viele Grüße
Joey
 
Nachdem ich jetzt hier eure Überlegungen mitgelesen habe, Joey und Baron, möcht ich nur ganz kurz anmerken, eine Wohltat, endlich einmal eine ruhige sachliche Unterhaltung über relevante Fakten. Danke.

Hierauf hab ich aber auch eine kleine Bitte. Könnt ihr mir Unphysikerin folgende zwei Aussagen und die daraus zu folgernden Schlüsse etwas näherbringen?

Baron sagt:
Und ich muss gestehen, den kausalen Zusammenhang zwischen Zunahme
von CO2-Konzentration in der Atmosphäre und Temperaturzunahme an
der Oberfläche verstehe ich nicht "from first principles". Die CO2-Konzentration
beträgt jetzt etwa 300 ppm (parts per million).

Vor 450 Millionen Jahren z.B. erlebte die Erde eine der grimmigsten Eiszeiten der
gesamten Erdgeschichte und das bei einer atmosphärischen CO2-
Konzentration von 4.400 ppm!

Joey sagt:
Zunächst einmal die Feststellung, dass die CO2-Konzentration in den letzten 100 Jahren zugenommen hat und einen Wert überschritten hat, den sie die letzten 650000 Jahre nicht überschritten hatte.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus

Durch die Verbrennung von Kohlenstoff, welcher vor Jahrmillionen "konserviert" wurde und so dem damaligen Kohenstoffkreislauf entzogen wurde, bringen wir den CO2-Gehalt langsam aber sicher wieder auf das damalige Niveau. Wieviel % der vorhandenen fossilen Brennstoffe haben wir schon gefunden und verbrannt?

Hab ich jetzt richtig mitgedacht, wenn ich meine, da müßte es doch folgerichtig kälter werden (anstatt offenbar immer wärmer), wenn wir wieder auf einen CO2-Konzentrationsstand kommen, wie er zu Eiszeiten geherrscht hat? Oder vereinfache ich da aus Unkenntnis was Entscheidendes?
 
Nachdem ich jetzt hier eure Überlegungen mitgelesen habe, Joey und Baron, möcht ich nur ganz kurz anmerken, eine Wohltat, endlich einmal eine ruhige sachliche Unterhaltung über relevante Fakten. Danke.

Hierauf hab ich aber auch eine kleine Bitte. Könnt ihr mir Unphysikerin folgende zwei Aussagen und die daraus zu folgernden Schlüsse etwas näherbringen?

Baron sagt:


Joey sagt:


Hab ich jetzt richtig mitgedacht, wenn ich meine, da müßte es doch folgerichtig kälter werden (anstatt offenbar immer wärmer), wenn wir wieder auf einen CO2-Konzentrationsstand kommen, wie er zu Eiszeiten geherrscht hat? Oder vereinfache ich da aus Unkenntnis was Entscheidendes?

Hallo Kinnaree :)

Ich habe gestern irgendwo gehört, dass Autofahren, die Erderwärmung verzögert, da die (Russ?)partikel das Sonnenlicht reflektieren. :confused:

Ich überlege jetzt, ob ich mir doch wieder ein Auto kaufe.

Ich dachte an eine Corvette oder etwas Ähnliches, dass möglichst viele Partikel ausstösst.

Rettet Hamburg :clown:

Liebe Grüße

Bonobo
 
Hallo Kinnaree :)

Ich habe gestern irgendwo gehört, dass Autofahren, die Erderwärmung verzögert, da die (Russ?)partikel das Sonnenlicht reflektieren. :confused:

Ich überlege jetzt, ob ich mir doch wieder ein Auto kaufe.
Aber wie willst du denn da oben in deinen Bäumen einen Parkplatz finden?

Nur, so im allgemeinen komm ich langsam zu dem Schluß, in Wirklichkeit wissen sie mit all ihren wissenschaftlichen Studien genauso einen Schmarrn wie wir Urwaldbewohner, oder? Nur wir hams wenigstens lustig einstweilen...
a046.gif
 
Aber wie willst du denn da oben in deinen Bäumen einen Parkplatz finden?

Nur, so im allgemeinen komm ich langsam zu dem Schluß, in Wirklichkeit wissen sie mit all ihren wissenschaftlichen Studien genauso einen Schmarrn wie wir Urwaldbewohner, oder? Nur wir hams wenigstens lustig einstweilen...
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Da hast du recht.

Das habe ich nicht bedacht und bisher bin ich ja auch ohne Auto ausgekommen.

Parkplätze gibt es hier wirklich nicht.

Aber wo gibt es die schon? :D

Was das Verbrennen von Kohle, Gas und Erdöl angeht, denke ich, dass es vielleicht aus einem ganz anderen Grund verkehrt sein könnte, damit Wohnungen zu beheizen.

Wer weiß denn, was man mit dem Zeug noch alles anfangen könnte, wenn man weiter forscht?

Blöd, wenn dann auf einmal nichts mehr da ist, oder?

Liebe Grüße

Bonobo
 
Hab ich jetzt richtig mitgedacht, wenn ich meine, da müßte es doch folgerichtig kälter werden (anstatt offenbar immer wärmer), wenn wir wieder auf einen CO2-Konzentrationsstand kommen, wie er zu Eiszeiten geherrscht hat? Oder vereinfache ich da aus Unkenntnis was Entscheidendes?

Wie warm es ist, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Der CO2-Gehalt ist nur einer davon.

Lass mich etwas weiter ausholen:

Wir haben das System Sonne, Erde und Atmosphäre. Das Sonnenlicht durchquert die Atmosphäre und bescheint den Boden. Der Absorbiert ein Teil und reflektiert einen anderen Teil. Die absorbierte Lichtenergie wird in Wärme umgewandelt.

Je wärmer ein Körper ist, desto mehr Licht emittiert er auch wieder (Wärmestrahlung). Die abgestrahlte Leistung ist proportinal zur 4. Potenz der Temperatur. Die Endtemperatur errechnet sich aus einem Gleichgewicht zwischen absorbierter und durch Wärmestrahlung emmitierter Leistung. Es ist leicht einsichtig, dass hier der Albedo eine große Rolle spielt.

Was passiert jetzt mit der abgestrhalten Wärmestrahlung des Bodens? Die liegt in anderen Wellenlängenbereichen des Lichts (hauptsächlich Infrarotstrahlung), als das Licht, was den Boden erreicht.

Die Atmosphäre ist aber nicht gut durchlässig für Infrarotstrahlung. Und je mehr Treibhausgase in der Atmosphäre sind, desto schlechter geht das. Die Gase absorbieren die Wärmestrahlung zu einem Großteil bzw. reflektieren es zum Boden zurück, wo es zum Teil wieder absorbiert wird. Er kann also nicht soviel Wärmestrahlung abgeben "wie er eigentlich wollte". Die Folge ist: er wird noch wärmer, bis sich ein neues Gleichgewicht entwickelt.

Eine kleine Randbemerkung: Gänzlich ohne Treibhauseffekt würden auf der Erde durchschnittlich unbequeme -15 °C herschen.

Ruß in der Atmosphäre verdunkelt die Sonne, was zu einer Abkühlung führt, das stimmt. Die Frage ist aber, was überwiegt?

Eine Eiszeit mit weit höherem CO2-Gehalt in der Luft ist durchaus möglich. Eis hat ein weit höheres Rüchstrahlvermögen, als normalder Boden. Und es wird hauptsächlich das Licht der gleichen Wellenlänge zurück geworfen, als eingetroffen ist; es passiert also die Atmosphäre auf dem Weg zurück ins All weitgehend ungehindert. Das ist ein relativ stabiler Zustand. Die Frage ist: wie kam es zu der Eiszeit? Verstärkter Vulkanismus, der für einige Zeit viel Ruß in die Luft gepustet hat, kann eine Ursache sein. Eine weitere diskutierte Ursache sind leichte Störungen in der Erdbahn um die Sonne.

Mit dem jetzigen Albedo des Erdbodens wäre die CO2-Konzentration von damals hingegen völlig indiskutabel und würde zu einer starken Erwärmung führen.

Viele Grüße
Joey
 
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Ein ebenfalls sehr wichtiger Faktor beim Treibhauseffekt ist nicht nur der CO2-Gehalt in der Luft,
Stimmt, das mit Abstand wichtigste Treibhausgas ist Wasserdampf!

Der größte Teil des Treibhauseffekts wird mit einem Anteil von ca. 36-70% (ohne Berücksichtigung der Effekte der Wolken) durch Wasserdampf in der Atmosphäre verursacht. Kohlendioxid trägt ca. 9-26% zum Treibhauseffekt bei, Methan ca. 4-9%, und Ozon ca. 3-7%.

Wikipedia:Treibhauseffekt (sehr guter Artikel!)

Das Albedo von Eis ist sehr hoch.
Nicht wirklich:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b9/Albedo-d_hg.png/436px-Albedo-d_hg.png

Wikipedia:Albedo

Dort findet man auch eine Albedo-Tabelle. Die Albedo von Eis liegt zwischen
30% und 40%. VIEL NIEDRIGER als die von Schnee und Wolken. Und NICHT
VIEL GRÖSSER als die von Wüste/Savanne/Sand und trockenem Boden.
NIEDRIGER als trockener Sand!

Natürliche Eisflächen sind ja nicht wirklich kristallglänzend, sondern eher stumpf.
Nicht mit den Cocktail-Eiswürfeln zu vergleichen. :D

Ja, die Sonneneinstrahlung schwankt. Im Schnitt hat sie in den letzten 100 Jahren zugenommen, und dann gibt es den 11-jährigen Zyklus. Beides macht ein paar % aus. Der wichtigste Faktor ist aber mehr das Albedo.
Das ist imo ungeklärt. Es gibt Untersuchungen, die eine starke Korrelation
zwischen Erdklima und Zahl der Sonnenflecken nachweisen.

Das ist ja gerade der Knackpunkt an den fossilen Brennstoffen. Wenn wir die alle verbrennen, erreichen wir einen CO2-Gehalt wie zu der Zeit, wo diese Reserven entstanden sind.
Nicht unbedingt, weil die jetzigen CO2-Senken, die CO2 binden, damals noch
gar nicht existierten.

Und auch hier zeigt sich, dass eine Warmzeit sich selbst verstärkt. Die Aufnahmekapazität der Ozeane ist temperaturabhängig. Je wärmer, desto weniger CO2 kann aufgenommen werden.
Das ist EIN Effekt. Der andere ist, dass die Löslichkeit von CO2 in Wasser mit
dem CO2-Druck im Gas ansteigt. Ich habe noch keine Untersuchung gelesen, die
die beiden gegenläufigen Effekte gegeneinander aufrechnet. Vlt du?

Eine Temperaturerhöhung bewirkt also eine zusätzliche Abgabe von CO2 durch die Ozeane, was eine zusätzliche Erwärmung bewirkt (bei konstantem Albedo).
Ozeane sind sehr temperaturträge. Sie sind kaum wärmer geworden.

Zunächst einmal die Feststellung, dass die CO2-Konzentration in den letzten 100 Jahren zugenommen hat und einen Wert überschritten hat, den sie die letzten 650000 Jahre nicht überschritten hatte.
Einverstanden. Nur, was besagt das?

Das beantwortet aber noch nicht Deine Frage. Die erhöhte CO2-Konzentration ist "nur" Katalysator eines sich selbst verstärkenden Prozesses, an dem allerdings die CO2-Konzentration auch eine große Rolle spielt.
Das halte ich für Spekulation.

Dem kann ich nicht widersprechen. Ich schrieb ja schon, dass mit ziemlicher Sicherheit nicht alle Faktoren in die Simulationsrechnungen einfließen.
Es sollten korrekte Temperatur-Messwerte einfliessen, weil die Modellrechnung
ansonsten zwingend falsch ist.

Es gibt hier Klärungsbedarf: welche Temperaturwerte sollen in die Modelle
einfliessen? Die von Satellitenmessungen, oder die von konventionellen
Bodenmessungen?

Für mich sind Satelliten- den Einzelmessungen drastisch überlegen. Sie
überdecken die komplette Erdoberfläche, nicht nur einzelne Messpunkte.
Wieviel Prozent der Erdoberfläche wird denn von den Bodenmessungen
erfasst? Irgendwo habe ich was von 20% gelesen, müsste das aber
nachschauen.

Gruss
LB
 
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