Appell an die Akzeptanz

Hallöchen Olga,
du hast natürlich jedes Recht der Welt mich und andere so einzuschätzen wie du es tust. Damit liegst du bei mir teils richtig, teils nicht:
Olga schrieb:
Hallo DregorBaer,
soweit ich mir ein Bild von dir gemacht habe, folgst du den Weg von Jesus.
Das muss man differenziert betrachten. Ich liebe die Bergpredigt, bin aber kein Christ, da ich nicht an die Gottessohnschaft glaube.
Olga schrieb:
Der hat sich aber nicht einmal beklagt, als er für seinen Glauben gekreuzigt wurde.
Meiner Meinung nach bist du diesbezüglich zu dünnhäutig.
Diesen Vergleich kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin nicht hier nie für meinen Glauben "gekreuzigt" worden und würde mich auch nicht als Märtyrer sehen oder darstellen wollen. Wessen bezüglich bin ich folglich zu dünnhäutig, könntest du es mir bitte genauer erläutern?

Darüber hinaus, ging es mir bei diesem Thema nicht um meine Person, sondern um das Verständnis von Akzeptanz und ihre Bedeutung, vor allem in diesem Forum im Allgemeinen

Olga schrieb:
Kann mich East nur anschließen.
Hier schreiben viele Menschen mit verschiedenen Glaubensansichten auf oft recht unkonventionelle Weise.
In den anderen Foren waren meist nur einseitige Meingen zu lesen und ein vergleichsweiser stärkerer Angriff auf Andersgläubige,
der in manchen Fällen schon haßerfüllt klang und keine Grauzonen einräumte.
Hier kommt jeder zu Wort.
Da hast du recht, nur denke ich, dass man in so einem Fall nicht vergleichen sollte und sagen sollte, dass es in anderen Foren intoleranter zuginge. Einfacher wäre die Kommunikation auch hier mit mehr Toleranz.


Olga schrieb:
Mir gefällt das, obwohl es manchmal Zeiten gibt, wo ich mir denke, dass das schreiben zu nichts führt.
Inwiefern? Ich denke, es kommt darauf an, welche Absicht man hinter seine Beiträge stellt. Verfolgt man ein bestimmtes Ziel, wie Überzeugung oder postet man nur einfach seine Meinung. Beim tragen der eigenen Meinung in die Welt ohne die Absicht jemanden zu überzeugen muss das Schreiben zu nichts führen, glaube ich.

Olga schrieb:
Andrerseits hat sich meine Ansicht zum Göttlichen gewandelt, durch die Aufmerksamkeit gegenüber den Beiträgen der anderen.
Seltsamerweise waren es die Glaubenseinstellungen die mich am meisten abgestoßen habe,
die mich spirituell aufrichteten in dem sie mich zum Nachdenken anregten.
Das finde ich nachvollziehbar. Allerdings denke ich ist es bei mir anders. Ich habe hier viel gelernt, aber spirituell habe ich mich nur durch den empirischen Kontakt zu Gott weiterentwickelt, also durch die Erfahrungen in meinem Leben, nicht durch den Meinungsaustausch auf dieser virtuellen Plattform.

Olga schrieb:
Für mich hängt das Erkennen des Göttlichen stark mit dem Selbsterkennen zusammen.
Daraus entwickelt sich Selbstbewußtsein und wenn man dieses hat, kann man auch seinen Idealen besser dienen.
Das ist ein interessanter Ansatz. Ich denke aber, dass das nur bedingt stimmt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was du hier meinst. Meinst du Selbstbewusstsein im Sinne von sich selbst als Mensch, als Lebewesen, als Individuum bewusst sein oder Selbstvertrauen?

Olga schrieb:
Ein Selbstbewusster hat aber keine Probleme mit verbalen Angriffen.
Auch das sehe ich, mögest du mir nachsehen anders. Ein verbaler Angriff kann verletzen, weil wir Menschen den Kontakt mit anderen Menschen suchen, finden und in den meisten Fällen nötigst brauchen (sonst gäbe es u.A. solche Foren nicht;)).
Genauso sehr benötigen wir das Feedback Anderer auf unser Verhalten und unsere Ideale und Vorstellungen, um uns zu entwickeln und uns gegenseitig schätzen zu lernen. Wir brauchen also sowohl die Eigen- als auch die Fremdreflexion.
Da das so ist, fühlen wir uns von negativer Kritik, vor allem, sollte sie nicht sachlich sein, angegriffen, weil wir gezwungen sind uns mit unserer Meinung auseinander zu setzen und uns zugleich durch Andere weniger geschätzt fühlen.
Menschen sind soziale Wesen und auf ein soziales Umfeld angewiesen, das hat mit Selbstbewusstsein oder Selbstvertrauen in meinen Augen nur bedingt zu tun.
 
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Ich liebe die Bergpredigt, bin aber kein Christ, da ich nicht an die Gottessohnschaft glaube.

Warum nicht ? Was bedeutet Gottessohnschaft ? Und warum bist Du deswegen kein Christ ? Gibt es für Christsein irgendwelche Bedingungen ? Ab wann ist man Christ ?
 
Niemand schrieb:
Ich liebe die Bergpredigt, bin aber kein Christ, da ich nicht an die Gottessohnschaft glaube.

Warum nicht ? Was bedeutet Gottessohnschaft ? Und warum bist Du deswegen kein Christ ? Gibt es für Christsein irgendwelche Bedingungen ?
Ja, in der Christologie durchaus.
Der Glaube an Jesu Gottessohnschaft, seine Messianität und seine Auferstehung definieren einen Menschen als Christ, als Zugehöriger der entsprechenden Religionsgemeinschaft im Sinne der Christologie.

Nun könnte man natürlich anmerken, dass jeder ein anderes, individuelles Jesusverständnis hat (ich selbst bin ebenfalls dieser Ansicht), allerdings ist es nun mal für unsere Kommunikation notwendig, dass wir allgemein und wissenschaftlich definierte Begriffe benutzen unter denen wir uns dasselbe vorstellen.

Es würde Kommunikation unmöglich machen, würde ich ein Pferd als Hund bezeichnen und mich somit nicht an allgemeine Begriffe halten.

Und die allgemeine Definition eines Christen geht über sein Glaubensbekenntnis, welches ich nicht teile, folglich bin ich nach allgemeiner christologische Definition kein Christ:).

Ob das nach individueller Definition des Begriffs stimmt, kann ich nicht beurteilen;).
 
DregorBaer schrieb:
Ja, in der Christologie durchaus.
Der Glaube an Jesu Gottessohnschaft, seine Messianität und seine Auferstehung definieren einen Menschen als Christ, als Zugehöriger der entsprechenden Religionsgemeinschaft im Sinne der Christologie.

Heisst also, wenn ich die Person Jesus ausser Acht lasse und "nur" an den heiligen Geist glaube (dieser ist zumindest für mich der "Sohn Gottes") wäre man kein Christ ?

Nun könnte man natürlich anmerken, dass jeder ein anderes, individuelles Jesusverständnis hat (ich selbst bin ebenfalls dieser Ansicht), allerdings ist es nun mal für unsere Kommunikation notwendig, dass wir allgemein und wissenschaftlich definierte Begriffe benutzen unter denen wir uns dasselbe vorstellen.

Hier liegt der Hund begraben. Jesus kann man intellektuell nicht verstehen. Hier kommt das höchste "Verstehen" zum Tragen. Das intellektuelle Verstehen der Menschen wird so zahlreich und unterschiedlich sein wie es Menschen gibt.

Es würde Kommunikation unmöglich machen, würde ich ein Pferd als Hund bezeichnen und mich somit nicht an allgemeine Begriffe halten.

Das ist korrekt, wenngleich es letztlich so ist, dass ein Pferd dasselbe wie ein Hund ist und sie sich nur in der optischen Form unterscheiden ;)

Und die allgemeine Definition eines Christen geht über sein Glaubensbekenntnis, welches ich nicht teile, folglich bin ich nach allgemeiner christologische Definition kein Christ:).

Definitionen stehen auf genauso wackligen Füssen wie der Zeit- und Raumpudding und eine Definition wird nicht dadurch glaubwürdiger, weil es die Mehrheit so behauptet. Hier hat mir die Erfahrung gezeigt, dass man sich besser an der Minderheit orientiert oder im günstigsten Falle sich ganz auf seine inneren Erfahrungen, unbeeinflusst von allen anderen von Aussen kommenden Einwänden, verlässt. ;)

Ob das nach individueller Definition des Begriffs stimmt, kann ich nicht beurteilen;).

Ich auch nicht :)

PS: Jetzt haben wir Deinen schönen Akzeptanz Thread missbraucht, aber hier geht es ja ohnehin recht kunterbunt zu. Das macht aber doch den Reiz hier aus.

Schöne Grüße :liebe1:
 
Hallo DregorBear;
DregorBaer schrieb:
Wessen bezüglich bin ich folglich zu dünnhäutig, könntest du es mir bitte genauer erläutern?

Darüber hinaus, ging es mir bei diesem Thema nicht um meine Person, sondern um das Verständnis von Akzeptanz und ihre Bedeutung, vor allem in diesem Forum im Allgemeinen
Nun ich denke es ist einmal so, die Menschen sind so, sie vertreten auf diese Weise ihre Meinung, sind teilweise auch von Intoleranz ihnen gegenüber vorbelastet. Nimm sie einfach so wie sie sind, oder fällt dir dabei ein Zacken aus der Krone.
- Scusi fühle dich jetzt nicht auf den Schlipps getreten, ich spreche halt so locker, weißt eh, Bergpredigtmäßig, Bruder.


Ich denke, es kommt darauf an, welche Absicht man hinter seine Beiträge stellt. Verfolgt man ein bestimmtes Ziel, wie Überzeugung oder postet man nur einfach seine Meinung. Beim tragen der eigenen Meinung in die Welt ohne die Absicht jemanden zu überzeugen muss das Schreiben zu nichts führen, glaube ich.
Was mich nervt bei meiner Auseinandersetzung bei der Religion (und das beziehe ich jetzt voll auf mich) sie interessiert mich, überall finde ich Puzzleteilchen. Das wird immer mehr. Bildlich betrachtet habe ich schon einen ganz schön großen Umhang mit vielen Fragmenten, ich befürchte nur, der läst sich unendlich ausdehnen.


Das finde ich nachvollziehbar. Allerdings denke ich ist es bei mir anders. Ich habe hier viel gelernt, aber spirituell habe ich mich nur durch den empirischen Kontakt zu Gott weiterentwickelt, also durch die Erfahrungen in meinem Leben, nicht durch den Meinungsaustausch auf dieser virtuellen Plattform.
Offensichtlich hast du nicht mein Abgrenzungsproblem.


Das ist ein interessanter Ansatz. Ich denke aber, dass das nur bedingt stimmt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was du hier meinst. Meinst du Selbstbewusstsein im Sinne von sich selbst als Mensch, als Lebewesen, als Individuum bewusst sein oder Selbstvertrauen?
Danke diese Frage hat mir gefehlt.
"Jeder der glaubt, dass es nur den geringsten Unterschied zwischen Seele und Körper gibt, hat keines davon"-Oskar Wilde
Habe den Satz gestern nicht verstanden.


Auch das sehe ich, mögest du mir nachsehen anders. Ein verbaler Angriff kann verletzen, weil wir Menschen den Kontakt mit anderen Menschen suchen, finden und in den meisten Fällen nötigst brauchen (sonst gäbe es u.A. solche Foren nicht;)).
Genauso sehr benötigen wir das Feedback Anderer auf unser Verhalten und unsere Ideale und Vorstellungen, um uns zu entwickeln und uns gegenseitig schätzen zu lernen. Wir brauchen also sowohl die Eigen- als auch die Fremdreflexion.
Da das so ist, fühlen wir uns von negativer Kritik, vor allem, sollte sie nicht sachlich sein, angegriffen, weil wir gezwungen sind uns mit unserer Meinung auseinander zu setzen und uns zugleich durch Andere weniger geschätzt fühlen.
Menschen sind soziale Wesen und auf ein soziales Umfeld angewiesen, das hat mit Selbstbewusstsein oder Selbstvertrauen in meinen Augen nur bedingt zu tun.
Ja, du hast Recht, doch manche unsachgemäßen Kritiken beurteile ich nicht als persönlichen Angriff, sondern sehe ich als psychischer Verfassungszustand des Gegenübers.

LG
v
Olga
 
Hallöchen Olga,
Olga schrieb:
Nun ich denke es ist einmal so, die Menschen sind so, sie vertreten auf diese Weise ihre Meinung, sind teilweise auch von Intoleranz ihnen gegenüber vorbelastet. Nimm sie einfach so wie sie sind, oder fällt dir dabei ein Zacken aus der Krone.
Das Problem ist nicht, dass ich Menschen nicht so nehme, wie sie sind, sondern, dass ich darauf aufmerksam machen wollte, dass man mit seinen Äußerungen Andere verletzen kann und davon hat nun wirklich Niemand (hier bist nicht du gemein lieber Niemandche;)) etwas, glaube ich.
Ich glaube, dass man sacht und feinfühlig an ein solches Problem rangehen sollte, eben dadurch dass man versucht es in Liebe zu lösen.
Soll heißen nicht sagen:
"Alter, du bist so ein dummes und ignorantes A....!"
sondern dadurch, dass man sagt:
"Ich kann deinen Zorn und deine Wut und auch deine Abneigung verstehen und vielleicht akzeptiere ich sie auch, aber teilen kann und will ich sie nicht. Ich würde gern mit dir in Ruhe sprechen, ohne das wir uns gegenseitig runterputzen."

Ich glaube, Niemanden (nicht Niemandche;)) ist mit Hass oder Ablehnung gedient. Und den Dienst an Anderen empfinde ich als eine tolle Sache, welche uns wachsen und lieben lässt.
Das ist natürlich mein persönliches weltanschauliches Bild und muss nicht geteilt werden:).
Olga schrieb:
- Scusi fühle dich jetzt nicht auf den Schlipps getreten, ich spreche halt so locker, weißt eh, Bergpredigtmäßig, Bruder.
Keine Sorge. Ich fühle mich nicht persönlich angegriffen oder auf den Schlips getreten, wie du es nennst. Ich wollte nur erklären, wo ich die Dinge anders sehe als du, damit wir uns aufeinander zubewegen können:liebe1:

Olga schrieb:
Was mich nervt bei meiner Auseinandersetzung bei der Religion (und das beziehe ich jetzt voll auf mich) sie interessiert mich, überall finde ich Puzzleteilchen. Das wird immer mehr. Bildlich betrachtet habe ich schon einen ganz schön großen Umhang mit vielen Fragmenten, ich befürchte nur, der lässt sich unendlich ausdehnen.
Das stimmt wohl, das kann passieren. Den eigenen religiösen oder besser spirituellen Weg zu finden ist ein großes Abenteuer und kann mitunter ein sehr schwieriges Unterfangen sein.

Olga schrieb:
Offensichtlich hast du nicht mein Abgrenzungsproblem.
Was meinst du mit Abgrenzungsproblem?


Olga schrieb:
Ja, du hast Recht, doch manche unsachgemäßen Kritiken beurteile ich nicht als persönlichen Angriff, sondern sehe ich als psychischer Verfassungszustand des Gegenübers.
Das sehe ich anders. Eine unsachliche Kritik kann trotzdem im Kern gerechfertigt sein.
Ich würde deshalb nicht sagen, dass man sie auch auf den geistigen Verfassungszustand meines Gegenübers beziehen kann, schon allein aus Respekt vor seinem Dasein als Mensch und Lebewesen.
Klar sollte man eine unsachliche Kritik nicht in jedem Fall mit einem persönlichen Angriff gleichsetzen, da stimme ich zu.

Liebe Grüße,
Gregor

PS: Mir bricht doch kein Zacken aus der Krone. Ich hab doch keine auf;)
 
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Hallo Dregor Bear
DregorBaer schrieb:
Was meinst du mit Abgrenzungsproblem?

PS: Mir bricht doch kein Zacken aus der Krone. Ich hab doch keine auf;)
Eben dieses:
Zitat von Olga
Was mich nervt bei meiner Auseinandersetzung bei der Religion (und das beziehe ich jetzt voll auf mich) sie interessiert mich, überall finde ich Puzzleteilchen. Das wird immer mehr. Bildlich betrachtet habe ich schon einen ganz schön großen Umhang mit vielen Fragmenten, ich befürchte nur, der lässt sich unendlich ausdehnen.

PS: ;) Nein, hast mehr von einem Felsen - PetrusBear?

LG
v
Olga
 
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