Das ist nicht ganz richtig so. Die Sterbeforschung hat brisante Ergebnisse: Die meisten alten Menschen machen vor ihrem Tod gewisse Phasen der Verleugnung, dann Ablehnung und Auflehnung und schliesslich Akzeptanz durch, wobei diese Phasen auch parallel laufen oder sich zyklisch wiederholen können. Und diese Phasen sind durchaus nicht "einfach", im Gegenteil sind sie existentiell schwierig. Was da jeweils hoch kommt sind bisweilen Dinge, die jahrzehntelang verdrängt, unterdrückt und geleugnet wurden.Shizandra Lugo schrieb:An sich finde ich, es ist auch nicht viel dabei, wenn Angehörige, wie zum Beispiel meine Oma mit 72 Jahren, sterben.
Alte Menschen sterben eben, sie haben genug erlebt und sind irgendwann einfach "fertig".
Man kann also nicht davon sprechen, dass alte Menschen einfach so sterben, auch wenn das möglicherweise den Angehörigen so erscheinen mag. Und wohlgemerkt: Es ist der weitaus grössere Teil der Menschen, der diese Phasen durchläuft, verglichen mit jenen, welche schon zu Beginn mit grosser Gelassenheit ihren eigenen Tod angehen. Bei manchen streckt sich dieser Zyklus über mehrere Jahre hinweg.
Aber ich verstehe natürlich schon, wenn der Tod eines 10jährigen irgendwie "brutaler" erscheint oder für Angehörige schwieriger zu akzeptieren ist. Ich will auch nicht diese Dinge gegeneinander ausspielen.