Manchmal kann man damit nicht umgehen, auch mir geht es manchmal so. Und dann frage ich mich auch, wie Andere damit wohl umgehen.
Wenn mich was trifft, kann ich persönlich nicht damit umgehen, dann muss ich da durch. Das, was ich beschrieben habe, ist langfristig das einzige, das ich persönlich für mich als Ausweg gefunden habe. Funktioniert nicht immer, aber immer öfter. Was ich mache, wenn mir alles zu viel wird, ist z.B. manchmal meine
Radikalkur. Die macht es erträglicher.
Es mag sein, dass es andere gibt, die für dieses Problem eine Lösung gefunden haben (anscheinend nicht, sonst hätte hier schon wer was geschrieben), ich jedenfalls nicht. Ich leide und sitze es aus - es geht irgendwann von alleine weg - oder ich löse es, indem ich mir ansehe, warum ich darunter leide.
Ja natürlich geht es manchmal nur darum, dass einen manchmal etwas triggert, welches man dann auch in sich selbst anschauen sollte.
Ich sehe das anders, denn nach meinem Verständnis geht es IMMER genau darum, nicht nur manchmal, aber niemand ist perfekt und manche Trigger erlaube ich mir einfach. Dann geht es mir eben gerade mal schlecht, na und? Dann wurde das eben von jemandem in mir ausgelöst, so what. Immer nur glücklich wäre mir zu langweilig. Ich leide zwischendurch ganz gerne mal und genieße mein Selbstmitleid, so blöd sich das anhören mag.
Nein, damit wäre er wahrscheinlich ein allwissender Heiliger, und nicht nur ein einfacher Empath, der negative Emotionen im Alltag empfindet und nicht weiss, wie damit umzugehen.
Wenn mir Negativität begegnet, dann weiß ich, dass sie einen Grund hat. Welcher das ist, ist irrelevant, ich muss es nicht verstehen und ich kann es ja auch nicht lösen, ist nicht meine Aufgabe. Es ist oft diese Hilflosigkeit, die Empathen zu schaffen macht. Hilflosigkeit ist nur einer von vielen Aspekten, mit denen Empathen*innen ihren Frieden machen können - oder es bleiben lassen.
Als wäre sie selber schuld für was sie vom Aussen empfindet.
Es geht nicht um Schuld. Jedem Menschen sind Dinge im Laufe des Lebens Dinge passiert, die schmerzhaft waren. Daran sind wir nicht selbst schuld. Dass wir getriggert werden, liegt an den Schmerzen in uns, die wir noch nicht geheilt haben.
Wer nicht selber von diesen Emotionen überflutet wird im Alltag, und nicht weiss wie damit umzugehen, der wird es wohl auch einfach nicht verstehen.
Ich wurde und werde ebenfalls von diesen Emotionen überflutet, damals mehr als heute. Dass das heute weniger ist, verdanke ich dem Umgang damit in der Form, den ich und andere Dir versucht haben zu erklären.
Ich habe sehr, sehr lange Therapie gemacht und kann Dir sagen, dass ich inzwischen mit sehr viel Negativität umgehen kann, WEIL ich die alten Schmerzen in mir geheilt habe. Ich sehe sie, ich fühle sie, sie belasten mich meistens nicht mehr, weil es nicht mehr auch mein Schmerz ist. Die Situation mit der Kassiererin hätte in mir damals das gleiche bewirkt wie bei der TE, nur aus anderen Gründen, heute nicht mehr.
Du kannst es gerne weiter auf die Umstände und andere Menschen schieben, wenn es Dir schlecht geht. Es ist Deine Entscheidung, ob Du die volle Verantwortung für Deine Gefühle übernimmst oder nur für einen Teil davon. Du hast die Wahl und mir persönlich ist es egal, ob wie Du Dich entscheidest. Ist ja Dein Leben.
Wie gesagt, das ist keine Empathie, das ist ein pathologisches Abgrenzungsproblem und wird von einem Mangel an einer stabilen eigenen Identität verusacht. Wenn man als Kind kein klares, stabiles "das bin ich und das sind die da draussen, die sind nicht ich und nicht mein Problem" Gefühl entwickeln konnte ist man ein Blatt im Wind für alles was von Aussen an einen herangetragen wird.
Ich würde nicht behaupten, dass das dann keine Empathie ist, aber den Rest sehe ich auch so, gut zusammen gefasst, danke. Ich selbst bin genau davon betroffen, so ist es bei mir gewesen und es hatte und hat genau diese Auswirkungen. Wenn ein*e Empath*in ein pathologisches Abgrenzungsproblem hat, dann haut die Empathie doppelt und dreifach rein.
Mir hat Therapie sehr geholfen. Wer sich die Mühe nicht machen will oder nicht glaubt, dass es hilft, der*die will es eben nicht.