[03,14] Seid versichert, diese Abdrücke der Leidenschaften auf eurem Angesicht, in eurer Form, als wie in
Hand und Bewegung des ganzen Körpers, oder wohl gar in dem unheimlichen, nicht für euch zu erklärenden
Licht, welches dem Auge entströmt, sind nicht in eurer Macht, da hilft kein Verbergen der Gedanken, ihr
mögt sie so geheim als möglich halten, mit andern Worten verschleiern, aber den Eindruck eines bösen oder
unheimlichen Blickes könnt ihr nicht verbergen, wenn er einem klaren, sich keiner Schuld bewußten Auge
begegnet, dasselbe unangenehm berührt, und die Seele dann zum Rückzug mahnt, indem hier hinter
blumenreichen Worten und Manieren die Schlange des Verrates lauert.
[03,15] Daher befleißet euch der Gesundheit eurer Seele, damit euer Auge klar und ohne Falsch jedem frei
ins Angesicht schauen kann.
[03,16] Seid versichert, es gibt nichts großes Geistiges im Menschen, das mehr seine höhere Abkunft und
seinen von Mir ererbten Adel erkennen läßt, als ein seelenvolles Auge, ein Blick voll Milde, Sanftmut und
Liebe!
[03,17] Im Auge spiegelt sich äußerlich die ganze materielle Natur; aus dem Auge strahlt die ganze
Geisterwelt, von den höchsten Himmeln angefangen bis zur untersten Hölle.
[15,19]
doch ist es bei euch der Fall, daß ihr voneinander nicht herunterlesen könnt, was in
hieroglyphischen Buchstaben die Seele oft auf euer Antlitz gezeichnet hat, nur manchmal verrät das Auge
als Spiegel der Seele, wie ihr es wohl nennt, was aus dem Innern hervorleuchtet, ob ihr es wollt oder nicht!
[15,20] Die Wissenschaft, welche einst ein eifriger Verfechter der Wahrheit und Liebe aufstellen wollte die
Physiognomik, ist eben zum Besten der Menschheit nicht weiter verfolgt worden, sonst würde es in der Welt
ganz anders aussehen, wenn ein Mensch an dem andern ersehen könnte, welch Geistes Kind er ist!