alles quark?!

gebe dir vollkommen recht. auch der klient muss jeden schritt bewusst tun. nicht nur der steller.

nobody's perfect.
gruss
mina
 
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Ja, Selbstverantwortung übernehmen und nicht allein dem Steller alle Verantwortung übertragen- ganz zu sich selbst stehen.

Diana
 
Hallo Diana,

du schreibst:

Diana schrieb:
es geschieht von selbst ohne dass der Klient hinterher darüber nachgrübeln müßte

Leider widersprichst du dir dann weiter unten:

Diana schrieb:
Unverantwortlich ist`s allerdings den Klienten nur durch eine Familienaufstellung von seinem Leiden meinen erlösen und heilen zu können

Was denn nun? Geschieht Heilung im Klienten ganz von (ihm) selbst oder nicht?

Und wieso ist es u.U. unverantwortlich, wenn das geschieht? Wieso hat der Begleiter eigentlich die Verantwortung für den Aufstellenden und sein Leben? Nach den neuen Paradigmen des Helfens, wie sie von Bert Hellinger formuliert wurden, tut ein Helfer gut daran, den Geholfenen radikal in seiner Verantwortung zu lassen.

Meine Erfahrung als Aufsteller und Aufstellender ist die: wenn es um Probleme geht, die durch systemische Verstrickung entstanden sind (etwa 60%), dann reicht eine Aufstellung und der darin enthaltene Anstoß völlig aus. Den Rest erledigt der Klient ganz von selbst. Es bedarf keiner wie auch immer gearteteten "therapeutischen Beziehung". Die hat eher gegenteilige Wirkung und schadet dem Klienten ebenso, wie dein hier dargestelltes limitierendes Glaubenssystem (s.u.). Dieses dient einzig dem Therapeuten oder Leiter und dessen Bankkonto sowie seinem Helferzwang. Sehr viele Helfer benutzen ihre Klienten. Und dankbare Klienten machen da auch noch (weil vom Beglieter geschickt in die Übertragungs-Falle gelockt) mit und produzieren immer neue Probleme, weil sie merken, dass der Helfer sie mehr braucht, als sie den Helfer. Und sie bestätigen dem dann auch noch das Glaubenssystem, das seine weitere Ernährung (materiell wie emotional) rechtfertigt.

Insofern gebe ich Minas Geld-Kritik Recht, wenn sie sich auf solche Begleiter richtet, die dann noch ein paar Sitzungen mit derlei Suggestionen, wie:

Diana schrieb:
was 20 oder 30 Jahre an Gedankenmustern infiltriert wurde, kann nicht in 2 Std. Familienaufstellung vollkommen eliminiert werden

herausschlagen wollen. Ausserdem unterstellt diese Aussage irrig, dass der Klient ein willenloses Opfer ist, das zu retten wäre, weil er ja "infiltriert" wurde. Diana - Menschen bilden aktiv ihre Muster selbst aus.

Was jene Probleme angeht, die nichts mit systemischer Verstrickung zu tun haben, so wird dort auch keine Aufstellung helfen. Aufstellungen helfen nämlich nur bei tatsächlich systemischen Problemen. Die anderen sind meist im jeweiligen Modell der Welt des Betroffenen begründet, das er sich vielleicht tatsächlich evtl. in Jahrzehnten aufgebaut und immer wieder bestätigt hat. In diesem Fall hilft z.B. Time-Coaching mit der Time Line Therapy (wo find ich nur das richtige Zeichen für "TM"?). Da geht sowas in mitunter zwanzig Minuten. Nachhaltig. Auch NLP bietet einen vielseitigen Werkzeugkasten.

Dann gibt es m.E. noch den Bereich persönlicher Schuld. Also wenn eine/r z.B. ein Menschenleben auf dem Gewissen hat (bei Mord, Totschlag, unterl. Hilfeleistung, Unfällen oder Abtreibung). I.d.R. kann ein Begleiter da nicht viel tun. Das muss genommen sein. Ansonsten ist so jemand verloren und man tut gut daran, ihn seinem Schicksal und auch seinem Tod zu überlassen.

Diana schrieb:
dazu gehören begleitende Gespräche und Entspannungsübungen

Wozu denn sowas? Also meines Wissens führen die nicht zu Veränderung von Glaubensmustern.... Aber vielleicht ist mir was entgangen?

Aber wenn es dir geholfen hat - warum nicht?

Liebe Grüße
Christoph
 
ich glaube eben, dass das ganze sehr individuell ist. und da sind meine kriterien eben auch sehr individuell.
 
hi leute!da ich selbst studentin bin und sparen muß,wo es nur geht, habe ich mir bisher einige dinge auch nicht geleistet, die mich sehr interessieren würden (zb reiki,geistheilungsseminar bei krohne,familienaufstellung) mir ist eben auch leid um jeden cent, den ich ausgeben muß, da ich mir früher einfach zu viel gegönnt habe...aber mir ist sehr wohl klar, daß man für gute arbeit gerecht entlohnen muß! und daß beteiligte an familienaufstellungen nicht unbedingt drauf stehen zuseher bei sich zu haben verstehe ich auch! ich denke mir, wenn ich soetwas wirklich machen möchte, werde ich es schaffen dafür zu sparen, aber eben erst dann, wenn ich wirklich dafür bereit bin! @mina: wenn du einen bestimmten psychotherapeuten aufsuchst und vorhast, bei ihm in therapie zu gehen, kann er dir wahrscheinlich schon sagen, welche art er anwendet oder welche arten er kombiniert! aber soetwas ist trotzdem immer individuell (beiderseits) ob es dir geholfen hat und wie es ganau abgelaufen ist, wirst du erst rückblickend erkennen! bei der familienaufstellung wäre ich erstens sowieso total vorsichtig (da hierbei sehr viel schief gehen kann, wenn der anbieter nicht kompetent ist, oder man selbst nicht kritisch genug ist) und außerdem würde ich wirklich versuchen, mit verschiedenen leuten zu sprechen, die soetwas bereits gemacht haben...in diesem sinne: viel glück
 
Es klingt vielleicht widersprüchlich, ist es aber nicht- ich arbeite so mit Klienten und sie erzielen dabei die Erfolge, die sie sich wünschen- dass allein genügt mir , es genügt mir weil sie zufrieden und glücklich sind - es bedarf meinerseits keiner weiteren Erklärungen , Christoph.

Liebe Grüße von Diana
 
@ Lotusflower


Hi Lotusflower!

Du schreibst:

Lotusflower schrieb:
bei der familienaufstellung wäre ich erstens sowieso total vorsichtig (da hierbei sehr viel schief gehen kann, wenn der anbieter nicht kompetent ist, oder man selbst nicht kritisch genug ist)

Was genau kann wie genau schief gehen und welche konkreten Erfahrungen liegen deiner Einschätzung zugrunde, wenn du doch sagst...

habe ich mir bisher einige dinge auch nicht geleistet, die mich sehr interessieren würden (zb reiki,geistheilungsseminar bei krohne,familienaufstellung)

.. und also noch keine mitgemacht hast? Weißt du das nun aus eigener Erfahrung oder ist es mehr so eine Vermutung oder kommt es vom Hörensagen? Ich finde es bei derlei Einschätzungen (genauso wie wenn jemand das Familienstellen per se über den grünen Klee lobt!) wichtig, sozusagen den Hintergrund dieser Einschätzung zu wissen.

Derzeit sind z.B. so viele "Hellinger-Experten (=Kritiker)" unterwegs, die noch nie auch nur bei einer Aufstellung zugesehen haben. Und für die ist deine Einschätzung Wasser auf ihre Mühlen. Daher meine genaue Nachfrage.

Inhaltlich gebe ich dir Recht: schlecht gemachte Aufstellungen können für viel Verwirrung im ganzen System sorgen. Ich habe letzten Montag gerade so eine miterlebt. An der Oberfläche war - wenn man nur auf die Worte hörte und nicht beobachtete, durch was die oberflächlich ressourcevollen Physiologien hervorgerufen wurden - alles prima am Ende. Doch der, um den es ging (er war nicht persönlich anwesend) wird nach dem, was dem geschulten Auge während der Aufstellung beobachtbar war, vermutlich in ziemliche Schwierigkeiten kommen.

Deinen Tipp, mit so vielen Aufstellungs-Erfahrenen zu sprechen, wie nur möglich, finde ich gut. Er ersetzt natürlich nicht die persönliche Erfahrung.


@ Diana

Liebe Diana,

mir lag es fern, deine persönliche Arbeitsweise oder gar dich als Person abwerten zu wollen. Es tut mir leid, wenn das so ankam! Ich sagte ja:

Aber wenn es dir geholfen hat - warum nicht?

Wenn du mit dieser Art von Arbeit Erfolg hast und es deinen Klienten hilft: SUPER!

Dann interessiert mich der Zusammenhang zwischen Veränderung einschränkender Glaubenssysteme und Gewohnheiten mit Entspannungsübungen. Mir ist zurzeit einfach nicht bekannt, wie ledigliche Entspannung zu solchen Veränderungen führen könnte. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen als Seminarleiter und Coach, der mit verschiedenen Methoden (Aufstellungen, NLP und Time-Line-Therapy-Coaching; Basics sind dabei natürlich Trance und Entspannung) arbeitet, so nicht vorstellbar. Somit handelt es sich wohl einfach um ein Informationsdefizit meinerseits. Vielleicht magst du mich schlau machen?

Also: bitte nicht verletzt sein. Ich habe meine Bemerkungen zunächst einmal grundsätzlich gemeint. Und dabei bleibe ich denn auch. Die sogenannte "therapeutische Beziehung" dient mehr dem Helfer als dem Geholfenen und verkehrt zumeist (der Einzelfall ist natürlich anzuschauen) das Verhältnis von Geben und Nehmen. Der Helfer wird zum Nehmer und der Geholfene zum Geber. Und das geschieht, wenn der Geholfene unbewusst merkt, dass der Helfer ihn braucht.

Ich empfehle allen, die dieses Thema interessiert die Lektüre der "Ordnungen des Helfens" von Bert Hellinger.

Ich selbst hab mich, als ich diese Umkehr von Geben und Nehmen erkannt habe, sehr kritisch hinterfragt. Damit bin ich noch zu keinem Ende gekommen. Mein eigenes Selbstverständnis als Helfer befindet sich derzeit in einer Revolution. Zeitweilig überlegte ich sogar die Aufgabe des Berufes.

Was die "Infiltration" angeht: wo stehe ich als Helfer, wenn ich davon ausgehe, dass z.B. die Eltern "infiltriert" hätten*? Und wo ist der für den Klienten sichere Platz für den Helfer**? Als Aufstellerin wirst du sicher um die Bedeutung der eigenen Helferposition in Bezug auf die Eltern des Klienten wissen, oder? Darauf sprang ich an....

Liebe Grüße Euch
Christoph



* so stehe ich beim Klienten und evtl. gegen seine Eltern oder zwischen ihnen und dem Kl. Das schwächt ihn in der Regel.

** so stehe ich bei/neben seinen Eltern und bin im Einklang mit ihnen. Das stärkt zumeist den Klienten. (und ich weiß, wie schwer manchmal dieser Platz und der Einklang ist).
 
hi christoph! obwohl ich selbst eben wie gesagt noch keine aufstellung mitgemacht habe, bin ich mir sehr sicher, daß es nicht ungefährlich ist! habe mich des öfteren mit sozialarbeitern, angehenden therapeuten und psychologie-studenten darüber unterhalten....eben auch mit welchen, die selbst aufstellungen miterlebt haben und glaube zu wissen, daß hier leider oft auch viel schindluder getrieben wird...zb wenn die person selbst nicht kritisch genug ist, ...also ich spreche hier eben aus sekundär-erfahrung : ) und es sind eben nicht immer nur naive leute, die auf falsche anbieter reinfallen! deshalb. gut informieren!
 
Hallo Christoph,

ich sehe meine Aufgabe nicht darin zu helfen sondern zu begleiten , solange sie meinen, dass es für sie notwendig wäre- helfen ist eine anmassende Ausdrucksweise aus meiner Sicht- hat so was von einem Rettersyndrom- niemand muß wahrhaftig gerettet werden- wir dienen uns alle miteinander füreinander untereinander gegenseitig um bewußt zu werden- Bewußtheit zu leben - schließlich lerne ich dabei ja auch immer etwas dazu- also bin ich weder Helfer noch Retter sondern Begleiter auf Zeit.

Ich sagte nicht, dass allein Entspannungsübungen zu Veränderungen führen, sondern dass eine Aufstellungsarbeit gewissenhaft mit Gesprächen und Entspannungsübung sinnvollst ergänzt wird wenn wir den Klienten ganzheitlich betreuen, begleiten - verschiedene Ebenen gleichzeitig angesprochen werden- die physische, psychiche und mentale Ebene in verschiedenen oder der selbsen Sitzungen ganz individuell angestuppst werden sozusagen- sicher weißt Du dass eine Trancereise im Nachhinein wundervoll weiter unbewußt entspannend und ressourcefördernd wirken kann- manche Dinge sich allein dadurch ändern können- oft verhindert nämlich allein das Nachgrübeln und Wälzen von Selbst- Analysen der Klienten außerhalb der Therapiestunden einen Fortschritt , was wir mit Suggestionen in den Trancereisen eben verhindern können und somit eine wesentliche Verbesserung innerhalb kürzester Zeit möglich ist.

ÜberHaupt stelle ich keine Analysen mit dem Klienten zusammen- es würde die Gesamtsituation erschweren- verstandesmäßig sind für einen Großteil der Menschen diese Dinge gar nicht zu erfassen- sie machen sich das Leben wohl eh schon zu schwer damit alles begründen, rechtfertigen und interpretieren zu wollen- nein so arbeite ich nicht - das ist mir zu unnatürlich- krampfhaft - ich arbeite ernsthaft , aber spielerisch kreativ , eben wie`s mir selbst entspricht.

Liebe Grüße von Diana
 
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Hallo Diana,

das ist so eine Sache mit den Nominalisierungen, gell? Offenbar haben wir uns missverstanden:

Diana schrieb:
Hallo Christoph,

ich sehe meine Aufgabe nicht darin zu helfen sondern zu begleiten , solange sie meinen, dass es für sie notwendig wäre- helfen ist eine anmassende Ausdrucksweise aus meiner Sicht- hat so was von einem Rettersyndrom- niemand muß wahrhaftig gerettet werden- wir dienen uns alle miteinander füreinander untereinander gegenseitig um bewußt zu werden- Bewußtheit zu leben - schließlich lerne ich dabei ja auch immer etwas dazu- also bin ich weder Helfer noch Retter sondern Begleiter auf Zeit.

Nun - was du hier beschreibst, wäre ein Verhalten, das hilft. Ergo wäre es eben das, was ich mit "helfen" (ohne zu retten) meine.

Es gibt eben zwei Arten von professionellen Helfern... Ich denke wir sind uns da eigentlich einig.

Diana schrieb:
Ich sagte nicht, dass allein Entspannungsübungen zu Veränderungen führen, sondern dass eine Aufstellungsarbeit gewissenhaft mit Gesprächen und Entspannungsübung sinnvollst ergänzt wird wenn wir den Klienten ganzheitlich betreuen, begleiten - verschiedene Ebenen gleichzeitig angesprochen werden- die physische, psychiche und mentale Ebene in verschiedenen oder der selbsen Sitzungen ganz individuell angestuppst werden sozusagen

Nun wir sind uns da wohl grundsätzlich einig: Aufstellungsarbeit ist immer auch integrierte Arbeit, weil ja die Vorbereitung einer Aufstellung einige hypnotische und kommunikative (Fach-) Kompetenz voraussetzt. Hier werden die meisten fehler gemacht, denke ich. Neulich durfte ich erleben, wie eine Leiterin es zu ließ, dass die Aufstellende vor der Aufstellung lang und breit ide ganze Gruppe in ihre wahrnehmung hineinhypnotisierte. Eine offene wahrnehmung in den Positionen war Laien danach nicht mehr möglich.

Auch die Rundenarbeit ist ja oft eine hypnotische. Und für manche geschieht genau da der entscheidende Schritt. Und zur Sammlung vor einer Aufstellung sind solche Elemente auch unerlässlich manchmal.

Aufstellungsarbeit kann eine Arbeit der ganz klinen Schritte mit bvielen Anstuppsen sein. Keine Frage.

Diana schrieb:
oft verhindert nämlich allein das Nachgrübeln und Wälzen von Selbst- Analysen der Klienten außerhalb der Therapiestunden einen Fortschritt

Oh wie wahr!!!

Diana schrieb:
sicher weißt Du dass eine Trancereise im Nachhinein wundervoll weiter unbewußt entspannend und ressourcefördernd wirken kann- manche Dinge sich allein dadurch ändern können

Ja, das weiß ich - und dabei handelt es sich dann um das, was nicht systemisch ist. Ich habe nicht behauptet, dass diese veränderungen keinen Unterschied machen. Sie können sehr tief gehen. Ich habe aber noch nie gesehen, dass durch ein individuelles Arbeiten am Modell der Person sich das System verändert hätte in Bezug auf Verstrickungen. Ich lasse mich aber gern eines Besseren am konkreten Fall belehren.

Diana schrieb:
ÜberHaupt stelle ich keine Analysen mit dem Klienten zusammen- es würde die Gesamtsituation erschweren- verstandesmäßig sind für einen Großteil der Menschen diese Dinge gar nicht zu erfassen- sie machen sich das Leben wohl eh schon zu schwer damit alles begründen, rechtfertigen und interpretieren zu wollen- nein so arbeite ich nicht - das ist mir zu unnatürlich- krampfhaft -

Hatte ich so etwas gesagt?

Ich meine, dass ich dargestellt habe, wie wichtig es für den Begleiter ist, genau zu wissen, auf welcher Ebene er sich mit dem Klienten gerade bewegt und wo Lösungen liegen.

Ich denke, wir sind gar nicht so weit voneinander entfernt, Diana.

Herzlichen Dank für deinen erhellenden Beitrag!

Liebe Grüße
Christoph
 
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