Ich bitte um Hilfe!
Vor 2 Jahren habe ich die Alkoholkrankheit meiner Mutter aufstellen lassen- es sind einige wochen vergangen und plötzlich hat sie aufgehört zu trinken
Ich war begeistert!!!
Weitere paar wochen später spürte ich plötzlich den Drang etwas zu trinken- anfangs hab ich mir nicht wircklich was gedacht, doch in der letzten Zeit trinke ich sehr viel und ich habe das Gefühl dass es teilweise außer Kontrolle gerät- ich schieben panik und habe schreckliche Angst!!!
Kann es sein, dass ich da was übernommen habe??
Wie kann ich es auflösen?
Bin für jede anregung dankbar!!
lg, della
Hallo liebe Della,
gehen wir es also systemisch denkend und aufstellungstechnisch an, ja?
habe ich die Alkoholkrankheit meiner Mutter aufstellen lassen
Es ist für einen seriösen Aufsteller kein Anliegen, wenn du die Krankheit deiner Mutter aufstellst. Und auch die Forumulierung "...aufstellen lassen." signalisiert was wie eine innere Distanz zum Veränderungswunsch.
Ich halte es sehr wohl für möglich, dass du eine gute Aufstellung bei einem kompetenten Anbieter hattest und dort dein Anliegen anders lautete, persönlicher und konkreter auf dein Leben bezogen war, dass du dich gestellt und dein Anliegen aufgestellt hast.
Weiter halte ich es für möglich, dass mittlerweile die vielleicht damals drunter liegende Bedeutung deiner Aufstellung deutlicher wird: die Mama retten wollen.
Sowas passiert unbewusst, steuert die Aufstellung und wirkt dann in der Seele gemäß dem eigentlichen, dem Wunsch hinter dem Wunsch.
Wie ich deinen anderen posts entnehme, ist, ebenfalls seit zwei Jahren, dein Leben eine Baustelle, dein Inneres aus der Balance und du bist in Nöten.
Parallel dazu scheint deine Mutter von ihren Spannungen und inneren Nöten so weit entlastet, dass sie aus ihrer Sucht heraus gefunden hat.
Sieht nach einer erfolgreichen Aufstellung aus
Systemisch betrachtet ist es nicht weiter überraschend, wenn ungelöstes von Eltern auf Kinder wandert. Von da her: ja, du kannst durchaus "an die Stelle deiner Mutter" in der Verteilung systemisch übernommener Belastungen getreten sein und ihre Symptome an ihrer Stelle zeigen.
Hast du die Frage, die du hier stellst, je deinem Auftellungsleiter gestellt? Wäre es nicht veilleicht schon früher naheliegend gewesen, systemisch weiter zu arbeiten?
Könnte tief in deinem Inneren eine blinde Liebe für die Mama dazu geführt haben, dass du auf dein Glück verzichtest und die Mama rettest, dass du also dein Leid insgeheim und unerkannt auch als Treue, als "richtig" empfunden und deshalb nicht weiter gemacht hast?
Äusserlich kann das übrigens durchaus mit Abneigung oder Aggressionen gegen dieselbe Person einher gehen, der man innerlich zu sehr verbunden ist.
Noch was zum Alkohol:
Alkohol ist das Gegenteil von Klarheit.
Gibt es Geheimnisse/Tabus/Vertuschung im System, bzw. gibt es Hinweise darauf?
Zum Beispiel ausgeschlossene Personen, Tabuthemen/Reizthemen, Eigenartiges, Rätselhaftes, Misstrauen?
Dein Alkoholkonsum ist jedenfalls ein Symptom und nicht das eigentliche Problem und Aufstellungsarbeit ist, neben der Arbeit am Symptom ( bitte ernst nehmen aber nicht allein darauf verlassen, denn es könnte sich dann einfach verlagern), die Methode, mit der Klärung, Ordnen, Aufdecken, Themem dort lassen oder dorthin zurück geben, wohin sie gehören u.s.w. unter Einbeziehung mehrerer Generationen möglich ist.
Also könnte es dir wirklich viel bringen, wenn du dich systemisch beraten lässt und dich deinem Leben stellst, indem du es aufstellst.
Beste Grüße,
Eva