Adipositas - Dickenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft

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Wieso sollte ein Mädchen beispielsweise auf die übergewichtige Dumplin eifersüchtig werden? Das erschließt sich mir nicht.
Naja.
Warum ist es so schwer zu verstehen, dass es auch einen negativen Aspekt gibt?

Wenn ein Kind übergewichtig ist und sich dafür schämt.
Dann liest es die Geschichte von Dumplin. Ich kenne die Bücher nicht und rate nun mal den Inhalt:
Dumplin ist zwar übergewichtig, hat aber ganz tolle Eltern (die ihr jedes Mal sagen, wie hübsch sie aussieht), die beste Freundin mit der sie immer Kleidung kauft und sich rund um wohl fühlt.

Dann kann die eine Aussage sein "guck mal, die Dumplin ist genau wie du und du schaffst es auch" - dass kann ein Kind als Ansporn nehmen.
Aber, wenn das Kind sich schämt und keine lieben Eltern hat, dann sagt es sich "ich hätte auch gerne so was wie Dumplin, aber habe ich nicht, werde mir dessen wieder bewusst und bin traurig darüber".

Aber, wie du sagst, es ist OT und belassen wir es dabei.
Jeder hat seine Erfahrungen damit gemacht.
 
Naja.
Warum ist es so schwer zu verstehen, dass es auch einen negativen Aspekt gibt?

Wenn ein Kind übergewichtig ist und sich dafür schämt.
Dann liest es die Geschichte von Dumplin. Ich kenne die Bücher nicht und rate nun mal den Inhalt:
Dumplin ist zwar übergewichtig, hat aber ganz tolle Eltern (die ihr jedes Mal sagen, wie hübsch sie aussieht), die beste Freundin mit der sie immer Kleidung kauft und sich rund um wohl fühlt.

Dann kann die eine Aussage sein "guck mal, die Dumplin ist genau wie du und du schaffst es auch" - dass kann ein Kind als Ansporn nehmen.
Aber, wenn das Kind sich schämt und keine lieben Eltern hat, dann sagt es sich "ich hätte auch gerne so was wie Dumplin, aber habe ich nicht, werde mir dessen wieder bewusst und bin traurig darüber".
Du stellst dir Jugendliteratur ziemlich einfach und gehübscht vor.

Dumplin hat eine Mutter, die sich für sie schämt und sie nicht ernst nimmt. Aber sie hat eine verständnisvolle Tante - die stirbt allerdings leider. Und Freundinnen muss sie auch erst finden. Dumpling hat einen sehr harten Weg - aber sie geht ihn.
 
Ist halt die Frage, soll man Äußerlichkeiten ansprechen oder nicht? Soll man drüber reden (natürlich im positiven Sinn) oder nicht? Leider hat die Gesellschaft den Punkt, wo man Äußerlichkeiten nicht mal mehr ignoriert, noch nicht erreicht.

Ich mag jedenfalls, dass es in der Kinder- und Jugendliteratur immer mehr Bücher zu Body_Positivity gibt. Besonders Laura Zimmermanns Buch "Meine Augen sind hier oben" würde ich jedem Mädchen empfehlen, sozusagen als Bibel.
Oder "Dumplin' - Go Big or Go Home" von Julie Murphy - und es gibt noch viele mehr. Ich finde diese Bücher so wichtig.

Zu viel Perfektionismus kann krank machen, aber würde trotzdem empfehlen, einem ähnlichen Plan wie oben zu folgen.
Statt alles für schön und gut zu erklären.

Teilweise werden Leute ja schon angegangen, wenn sie etwas tun. Erinnere mich, dass das Adele passiert ist, die sich dann dafür rechtfertigen musste, das sie sich fit trainiert hat. :rolleyes: Nicht weniger toxisch, bzw. eher im Gegenteil hier.

Und generell mag ich es auch nicht Leute zu belügen letztlich (aber siehe ganz unten). Bringt ja nichts, wenn plötzlich alle sagen, wie attraktiv eine stark übergewichtige Person (egal ob männlich oder weiblich) sei, aber am Ende stellt sich heraus, dass sie doch kaum angesprochen wird. Und einige, die extremes Übergewicht angeblich attraktiv finden, sind in Wirklichkeit Fetischisten, die auch gefährlich für die übergewichtige Person sein können, weil sie jene dazu überreden wollen noch mehr zu essen, obwohl es ja schon gesundheitsgefährlich ist.

Die extrem dünnen Laufstegmodels sind in Bezug auf die Figur aber auch eher nicht das Schönheitsideal der meisten Männer. Die sehen eher so aus, weil Kurven nicht von der Kleidung ablenken sollen, und naja, man sich denken kann, dass die oft homosexuellen Modeschöpfer einen androgynen Look bevorzugen.

Aber starkes Übergewicht ist eben ebenfalls weniger attraktiv (für Frauen in Bezug auf Männer genauso) für die meisten Männer. Klar kann eine sagen, dass es ihr egal ist, aber selbst wenn die entsprechende Fraktion es schafft uns alle dazu zu bringen das als Mantra zu wiederholen, dass diejenige attraktiv wäre, so spiegelt sich das dann immer noch nicht auf der Partnerbörse, in Discos usw. wieder.

Wenn da eine nun Dates bekommen will, erzähle zumindest ich ihr nicht, dass alle Männer gefälligst die beschworene Realität akzeptieren sollen, dass starkes Übergewicht objektiv attraktiv wäre, und dass sie am besten noch absichtlich übergewichtig bleiben soll, weil man einmal so die vermeintlich schlechten und oberflächlichen Männer herausfiltert, und sich damit zweitens auch gegen das böse Patriarchat wehrt usw. Ist so in Wirklichkeit aber Unsinn, und wenn diejenige nun schaut, was sie selber attraktiv findet, wird das doch eigentlich klar. Das lässt sich halt nicht ändern. Wir können und werden niemals ignorieren, was wir (sexuell) attraktiv finden, in dem entsprechenden Kontext. Äußerlichkeiten werden da eine Rolle spielen, solange es Menschen gibt.

Natürlich sollte man nicht so gemein sein, das so (selbst ohne offene Beleidigung, sonst sowieso klar) zu sagen, wenn man angesprochen wird. Man kann, wenn man angesprochen wird, auch irgendwas finden, was nicht fies klingt, wie dass man schon in jemand anderes verliebt ist (mal selbst so gesagt, und war auch sowieso nicht wirklich gelogen) usw.

Ich sehe, dass es irgendwo ein schmaler Grat ist, aber bringt dann auch nichts eine Realität bis zum ideologischen Abschluss zu beschwören, die wie gesagt so nicht existiert. Wenn jemand (männlich oder weiblich) die Absicht hat seine Chancen bei dem jeweils anderen (oder auch gleichen) Geschlecht zu erhöhen, dann wird es immer, und auch in Zukunft so sein, dass Abnehmen hier ein guter Plan ist, sofern jemand deutlich übergewichtig ist.

Und dann wurde ja noch gar nicht über den gesundheitlichen Faktor gesprochen...

Daher abschließend: Leute, die anderen einreden, hier auf keinen Fall was zu ändern, für die vermeintlich oberflächliche und chauvinistische Gesellschaft sind nicht unbedingt eine Hilfe und kann sogar toxisch werden.

P.S: Allerdings würde ich noch dazu sagen, dass diese ganzen Partnerbörsen die optische Komponente in Bezug auf Anziehung noch verstärken. Wenn man kein Model ist, tut man sich da nicht unbedingt einen Gefallen. Ich hatte da schon für mich selbst bemerkt früher, dass selbst die sexuelle Anziehung klar steigt, wenn ich eine mag, irgendwie interessant finde, den Humor mag, oder (PsiSnake-Spezial :P) paranormal sensitive Resonanz registriere usw. Umgekehrt macht übler Charakter subjektiv (und ist sowieso alles subjektiv) auch quasi hässlicher.
 
Dass kann ich so unterschreiben.

Ich finde die Mode spielt auch einen Teil dazu bei.
In den meisten modischen Geschäften bekommt man nur etwas, was zur Zeit Mode ist. Dann laufen zwar alle damit rum, aber der Vergleich mit anderen gibt es trotzdem. Hier fehlt, meiner Meinung nach, mehr Individualität in den Kaufhäusern.
Dazu kommt die Veränderung der Größen und Proportionen.

Hmm, vermutlich auch, aber habe es direkter gemeint. ;)

Fühle mich stärker, mehr Ausdauer, bessere Koordination, näher bei mir. Und logischerweise attraktiver auch. Als in der Zeit jeweils...
 
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Du stellst dir Jugendliteratur ziemlich einfach und gehübscht vor.
nun wirklich nicht. Ich habe in der Grundschule damals ein Buch von der Klassenlehrerin geschenkt bekommen, als meine Oma starb. Alles andere als einfach und gehübscht:

 
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