Adipositas - Dickenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft

Werbung:
Das ist nicht klein. Größer bin ich auch nicht, aber alles was unter 60 kg ist finde ich schon sehr mager. Aber jeder wie er nunmal ist.

Ich bin leicht untergewichtig, ja... aber 60 Kilo wären definitiv dann schon leichtes Übergewicht. Ich esse, was mir schmeckt und so viel wie ich mag, ich kann nichts dafür, dass ich nicht auf mein Gewicht achten muss.
 
Ich bin leicht untergewichtig, ja... aber 60 Kilo wären definitiv dann schon leichtes Übergewicht. Ich esse, was mir schmeckt und so viel wie ich mag, ich kann nichts dafür, dass ich nicht auf mein Gewicht achten muss.
Nein, du kannst nichts dafür. Aber die Übergewichtigen auch nicht. Da wird immer frisch und frei behauptet, dass sie faul und charakterlos sind.
 
Hallo zusammen,
eine österreichische Ärztin behauptet, es gäbe in unserer Gesellschaft eine Dickenfeindlichkeit. Das Thema "Adipositas" sei viel zu emotional aufgeladen. Und das mache auch vor Ärzten nicht Halt.
Dabei sei der Umgang mit Adipositas auch ein Versagen der Medizin, meint die Wiener Internistin Bianca Itariu.

Hier mal ein Beitrag dazu:

Auszug:


Viele Grüße
Laguz

In der Tat ein sehr emotional aufgeladenes Thema.

Ich neige auch leicht zum Übergewicht. Adipositas habe ich zwar noch nie erreicht, aber doch ist es zeitweise deutlich sichtbar, dass da ein paar kg zu viel an meinen Rippen hängen. Mit Intervallfasten habe ich das glücklicherweise aktuell ganz gut im Griff. Jetzt kürzlich zeigte die Waage wieder eine Gewicht von mehr als 80 kp an, da habe ich auch wieder damit angefangen, um wieder auf etwa 72 kp runter zu kommen. Erfahrungsgemäß wird das in drei bis sechs Monaten soweit sein.

Ich kenne dabei aber auch die Dickmacher in meinen Vorlieben und meinem Verhalten, und mir fehlt die Disziplin, die dauerhaft abzustellen. Ich gehöre z.B. auch zu den Menschen, die abends noch gerne snacken.

Ich finde es allerdings ein gesellschaftliches Armutszeugnis, wie manchmal über Menschen mit Übergewicht oder gar Adipositas geurteilt wird. Es ist eben nicht für alle einfach, das unter Kontrolle zu bringen. Ich glaube zwar nicht, dass die oft propagierte "body positivity" - absolute Akzeptanz von Adipositas - die richtige Antwort darauf ist, immerhin geht damit ein erhebliches Gesundheitsrisiko daher, aber die betroffenen Menschen verdienen es genau so wenig, dass man auf sie derart herabschaut, die "Nase rümpft", den "Kopf schüttelt" o.ä. über denen Verhalten und aussehen, wie es derzeit manchmal passiert.
 
Nein, du kannst nichts dafür. Aber die Übergewichtigen auch nicht. Da wird immer frisch und frei behauptet, dass sie faul und charakterlos sind.

Ja, vermutlich bringen Faulheitsdiskussionen generell wenig bis nichts.
Ist sicherlich davon auszugehen, dass oft konkrete Problematiken dahinter stehen, die sich nicht einfach als Faulheit einordnen lassen. Und "Faulheit" kann auch die Konsequenz des Scheiterns sein. Braucht Glaube daran, um sich zu motivieren, was ich ja von meinen Problemen sehr gut kenne.

Interessanter ist, was man da machen kann, sofern man was machen will.
Logischerweise hat man vermutlich subjektiv immer das Gefühl, dass etwas einfacher ist, wenn man es selbst hinbekommt.
Ich empfinde es einfacher abzunehmen, als Isolation zu beenden, aber weiß auch, dass ich (und generell so) das schwer "objektiv" beurteilen kann.
 
In der heutigen Handy-Generation kann ein optisch aus der Norm fallen - ja auch gleich eine ganz andere Bandbreite erreichen - wenn sich ein Mensch mit deutlichem Übergewicht draussen unter Menschen aufhält - aufhalten muss. Und dann in eine Gruppe von Menschen gerät, die grad gelangweilt wo rumstehen und das machen, was man früher hänseln und sich im Rudel über jemanden lustig machen nannte... dann ist da schnell ein verhöhnendes Foto gemacht und ins Netz gestellt.

Wenn man dann als übergewichtiger Mensch so verhöhnt nach Hause kommt und weiss, dass das eigene Aussehen nicht so schnell erledigt ist - wie das Wechseln einer zu schrillen Jacke - dann ist das zurückgreifen auf Ersatz-Trost in Form von Cola, Süssigkeiten und Co. auch irgendwie zu verstehen und menschlich.

Ich kenne das - optisch aus der gesellschaftlichen Norm fallen- auch - wenn auch anders und nicht mit Übergewicht - sondern mit Körpergrösse - zu jung - zu früh zu gross - die heute als Frau kein Problem mehr ist - aber damals in meiner Jugend schon. Alles was und wer anders ist - bietet Angriffsfläche für Hänseleien und jemanden im Rudel gemeinsam lächerlich zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich war als Kind und Jugendliche erschreckend dünn. Meine Eltern haben eine Zeitlang eine Fett-Kur mit mir gemacht (jeden Nachmittag eine Schüssel Schlagsahne), hat überhaupt nicht geholfen. Ich konnte bis 19 Jahre essen, was ich wollte, ich nahm nicht zu.
Dann kam die erste Generation Anti-Baby-Pille. Ein Jahr mit dieser Hormon-überladenen Pille, und ich war nicht mehr ganz schlank. Ich nahm die Pille einige Jahre lang. Seitdem nehme ich sehr leicht zu.

Dann kam die Schilddrüsen-Erkrankung. Und die Ärzte, die mir jahrelang zu wenig Hormone gaben.
Soweit die medizinischen Ursachen meines Übergewichts. Dazu kommt eine genetische Veranlagung (Mutter und Schwester waren dick).

Zudem gibt es psychologische Ursachen. Ich bin der introvertierte Typus Mensch. Der Typ, der Stress und Kummer "in sich hinein frisst". Ich hatte in meinem Leben sehr viel Stress, familiären und Beziehungsstress...

Wenn das Gehirn einmal kapiert hat, dass bei depressiver Stimmung durch Essen Endorphine (Glückshormone) ausgeschüttet werden, dann wird das Essen zum Selbstläufer.
Das sollen alles keine Ausreden sein, nur für die Leute, die denken, es sei einfach abzunehmen. "Nur" mal weniger essen und Sport treiben. Sport geht nicht, bin alt und habe Krankheiten, die mich sehr schwächen. Wenigstens halte ich seit einem Jahr mein Gewicht von jetzt 77-78 kg (es waren mal 30 mehr).

LG, Garima
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
... ich habe mal gründlich darüber nachgedacht, was meine dünnen Freunde machen, wenn sie Stress, Frust und Ärger haben (also wenn ich dann "fresse"). Und kam zu dem Schluss, dass die meisten von ihnen ihren Stress an der Umwelt auslassen, also zum Beispiel ihre Umwelt mit Gereiztheit traktieren. Ein anderer Teil der Schlankeren beruhigt sich bei Stress und Kummer mit Alkohol, Rauchzeug oder sogar Drogen.
 
Werbung:
Zurück
Oben