Lies dir doch einfach nicht nur die Schlagzeile, sondern den ganzen Link durch.
Seit 2017 ist Cannabis unter bestimmten Umständen bei wenigen und vor allem schweren Erkrankungen als Medikation zugelassen, im Dezember 2018 hat das Landessozialgericht durchgesetzt, dass AD(H)S in besagtem Fall keine Indikation für Cannabis hergibt.
Falls du also bislang Cannabis ausschließlich WEGEN AD(H)S in Deutschland bekommen hast, kannst du davon ausgehen, dass das von nun an schwieriger werden wird.
Dieser Link beschreibt, in wechen Fällen Cannabis verschrieben werden darf und in welchen nicht.
https://www.tk.de/techniker/service...medizin/indikationeb-cannabis-medizin-2032610
Darin wird beschrieben, dass eine mögliche Indikation (!) für Cannabis AD(H)S sein kann, obwohl dazu kaum wissenschaftliche Belege vorliegen.
Die Studienlage zu Cannabis als Medikation ist generell sehr "dünn", wird aber mit der 2017 erfolgten Zulassung rasch dicker werden (mit der Verschreibung willigt man automatisch ein, seine Therapiedaten anonym Forschungszwecken zur Verfügung zu stellen).
Man kann also davon ausgehen, dass die Verschreibungen von Cannabis in den nächsten Jahren, je nachdem, was sich in den aktuell laufenden Studien abzeichnet, spezifischer werden und einige Indikationen wegfallen. Das aktuelle Urteil kann man sómit als wegweisend einordnen.
Wenn man es "böse" formulieren will, kann man sagen, dass die Menschen, denen aktuell Cannabis gegen ihre Krankheit verschrieben wird, reine "Versuchskaninchen" sind, weil man anders mit dieser´Substanz nicht forschen kann.
Es gibt bereits verschiedene Statements, die durchaus plausibel sind, z.B.:
https://www.aerzteblatt.de/forum/124034/Cannabis-bei-ADHS-ohne-jegliche-
Auf der Basis reiner Erfahrungen (nicht statistisch ausgewertet und somit gesichert, denn das kommt erst noch) wirkt Cannabis auch bei schwersten Erkrankungen nicht besonders gut und die Nebenwirkungen sind nicht ohne.
Die Hintergründe:
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Nicht besonders effektiv
Ob diese Euphorie berechtigt ist, ist eine andere Frage. Lukas Radbruch, Leiter der Palliativmedizin am Malteser Krankenhaus und der Uniklinik in Bonn, hegt Zweifel: Der Einsatz von Cannabis in der Medizin sei zwar bei vielen Kollegen und Patienten mit hohen Erwartungen verbunden, sagt der Anästhesist und Schmerzmediziner, „aber ehrlich gesagt, die Mittel sind nicht besonders effektiv, und sie kommen auch nur für eine Minderheit der Patienten in Betracht“. Seit fast zwanzig Jahren setzt Radbruch bei im Sterben liegenden Schwerstkranken Cannabinoide ein, Abkömmlinge und verwandte Substanzen des wichtigsten Cannabiswirkstoffs Tetrahydrocannabinol, THC. „Und wir haben damit keine wirklich guten Erfahrungen gemacht. Es gibt Einzelne, denen die Mittel gut helfen, aber bei den meisten stellen wir die Behandlung nach kurzer Zeit wieder ein.“ Mangels Wirkung oder wegen zu vieler Nebenwirkungen.
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Woher stammt dann der Mythos um die Wunderdroge Cannabis, immerhin beantragten beim BfArM Patienten das Mittel für sage und schreibe fünfzig verschiedene Krankheiten? Wahrscheinlich liege dies auch am irrationalen Verhältnis der Deutschen zu Naturheilmitteln, vermutet Häuser. Vielen gelten sie im Vergleich zu herkömmlichen Medikamenten als, wenn nicht die bessere, dann zumindest als die schonendere Alternative. Rational begründen lasse sich das oft nicht.
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Auch die Bundesregierung hat sich in ihrer Entscheidung nicht nur von medizinischen Gründen leiten lassen – ihr blieb kaum eine andere Wahl. Die Patienten begannen, sich das Recht zu erklagen, ihren Hanf zu Hause zu züchten. Da schien der staatlich kontrollierte Drogenanbau das kleinere Übel zu sein.
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https://www.faz.net/aktuell/wissen/drogen-in-der-medizin-cannabis-auf-rezept-14919955-p2.html
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