Abtreibungsgegner

Hallo Trixi Maus,
in wesentlichen Zügen stimme ich Dir vollinhaltlich zu, allerdings kann es nicht Aufgabe der Gesellschaft sein, in irgendwelche Muslemregeln einzugreifen - jedoch verlangen, sich hier unseren Regeln anzupassen.
Das wirft aber ein anderes Problem auf - ich bin nicht der Meinung, der Staat müsse alles regeln und laufend neue Gesetze entwerfen und herausbringen. Im Gegenteil, es braucht im Grunde genommen nur sehr wenige, einfache und glasklare Regeln für das Zusammenleben.
(man bedenke z.B. die Menschen in den Talk-Shows, die noch einen Wortschatz von maximal 3000 Worten haben, wie soll ein Kind dieser Menschen etwas werden im Leben---)
Hier muß ich widersprechen, wenn Du Talkshowgästen einen Wortschatz von um die 3000 Worten unterstellst. Das ist weit über dem Wortschatz der meisten Moderatoren. Ich schätze den Wortschatz jener Gäste, die Du wohl ansprichst auf 70 bis 400 Worte, mehr ist Illusion.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wortschatz : "Im Allgemeinen reichen für Alltagsgespräche jedoch 400 bis 800 Wörter aus. Ein guter Redner verfügt dagegen über einen aktiven Wortschatz von etwa 4.000 bis 10.000 Wörtern. Einfache Boulevardzeitungen nutzen einen Wortschatz von etwa 400 Wörtern, intellektuelle Tageszeitungen dagegen einen Wortschatz von etwa 5.000 Wörtern. "

Noch mehr muß ich Dir widersprechen, vom Wortschatz ergo der Intelligenz eines Menschen fehlendes Einfühlvermögen hinsichtlich Kindererziehung abzuleiten: Die Intelligenz hat nicht zwingend etwas mit sozialer Kompetenz zu tun.

Ich habe in einfachsten Familien wunderbare und für Kinder befruchtendste Bedingungen gesehen und vice versa das Gegenteil davon bei richtiggehenden Intelligenzbestien. Das wäre ein weitreichendes Thema.

Allerdings stimme ich Dir wieder zu, es ist erschreckend, was sich da in Europa so tummelt, welcher Werteverfall, welche Ethik und Moral Einzug gehalten haben - wir leben in einer unglaublich dekadenten, egomanischen Welt.


L.G.

Ramar
 
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Wenigstens stellst Du hier fest, daß das UNgeborene auch schon Leben darstellt - und das Auslöschen von menschlichem Leben heißt MORD. Und die Täter nennt man in unserem Sprachgebrauch MÖRDER.
Das Leben der Frau zählt natürlich genauso wie jedes andere (menschliche) Leben.
nö, also bei den Begriffen könntest du schon mal nachdenken, ob sie wirklich die angebrachten Begriffe sind. Wenn Du kommunizieren willst wirst Du mit diesen Begriffen wenigstens nicht wirklich weiterkommen.
Der Sachbestand (ich schreibe extra nicht Tatbestand, weil die Tat ja im Gesetz von der Sache "Abtreibung" bereits abgrenzend formuliert wird, s.o.) um den es hier geht, ist die Tötung und kein Mord. Mord geschieht aus niederer Absicht heraus und das ist ja nicht der Fall. Im Gegenteil wird die Absicht der Tötung ja und auch die Tötung des Kindes straffrei gestellt und es gibt festgelegte Kriterien. Nur basieren die gesamten Kriterien eben darauf, daß der Mutter heute kein Alternativangebot wie z.B. ein Kinderdorf angeboten wird, wo sie das Kind hingeben kann. Wäre das der Fall, dann würde sicher über kurz oder lang darüber nachgedacht, ob man Frauen nicht zumuten kann, Leben auch auszutragen, wenn sie denn schon schwanger sind. Vergewaltigungen etc. ausgenommen. Aber Mord- nö, Mord ist das alles nun nicht. Es ist eine schweinische, bestialische Tat, ein Kind im Mutterleib mit einem Messer zu zerschneiden, es ist eine ekelhafte, Menschen unwürdige, das heißt "abartige" Greueltat, aber sie wird von Herren im weißen Kittel durchgeführt, die bieten das an und man verdient sehr viel Geld damit. Und die erteilen dann die Absolution gleich mit. Früher ging da anders: es war ein Mädchen? Können wir nicht bezahlen, sagten die Eltern, ertränkten das Kind und dann kam es hinter dem Dorf in die Grube, wo alle ihre Kinder einbuddelten. Auch heute geht es nur um Geld. Hätte die Mutter Geld, würde sie vielleicht zu 50% das Kind kriegen und nicht abtreiben, wer weiß. Aber wenn DAS KIND IM MUTTERLEIB schon Geld hätte, das den Eltern niemals gehören wird, (das kann ihm eben nur eine Gesellschaft geben als Zukunftsgeld=stattliche Erziehungs- und Ausbildungs-"Pflicht"), dann sähe das natürlich noch besser aus. Dann wäre ein Kind viel weniger Sorge-verursachend.

Es ist halt alles wirklich super unintelligent gelöst hier in unserer Gesellschaft. Super unintelligent. Aber wir arbeiten ja alle dran, gell?! Und die Wut über solche Umstände immer verdrängen und den Blick davon abwenden, weil es nun mal so sei und man es nicht ändern könne: :nono: nein nein, so einfach ist das im Leben nicht und erst recht nicht in einer Demokratie. Da ist Mitsprache gefragt und Eigeninitiative. Wenn man den Willen hat, Alternativen zur Abtreibung wirklich anzubieten, dann geht das auch. Muß halt nur mal einer vormachen.

Nein, also je mehr ich darüber nachdenke, daß Föten und das sind ja nun immerhin Menschenkinder im Mutterleib zerschnitten werden, desto klarer ist mir, daß ich das nicht möchte. Gäbe es das nicht auf der Erde, dann wäre ich wesentlich glücklicher. Es ist halt die Frage, ob man sich mal dafür stark macht, daß dann in Problemlagen auch Angebote für die Menschen da sind. Weil nur Gegnersein- das fällt vielleicht auf- ist Krieg. Gell ramar, man muß Lösungen erarbeiten.

Ich kann mir das Viedo da unten zum Beispiel nicht angucken, ohne bitterlich zu weinen dabei. Und ich gehe jede Wette ein, daß wenigstens 95% von Euch so erkaltet sind in ihren Herzen, daß ihr nicht an Euch heranlaßt, was da wirklich heute massenhaft geschieht. Ihr seid kalt wie Eis, viele von Euc. Das ist aber kein Vorwurf, das ergibt eben die Zeit. Wie empfindungsfähig kann man objektiv sein, egal als Mann oder als Frau, wenn man so etwas zuläßt? Egal ob man selber abtreibt, ob man es toleriert, oder ob man nicht zu denen gehört, denen schon mehr als klar geworden ist, daß das so nicht geht:
http://youtube.com/watch?v=P7JE1QV8YYU

:liebe1:
 
Hallo Trixi Maus
Sehr eindrucksvoll geschrieben und macht nachdenklich....im Grunde hast du recht:
WARUM SCHREIEN BRÜLLEN UND TOBEN WIR NICHT EIGENTLICH ALLE...EGAL OB MANN ODER FRAU????? WARUM LASSEN WIR EINE SOLCHE GESELLSCHAFTSENTWICKLUNG VON OBEN DIKTIERT UND MANIPULIERT UND VON UNS ALLEN FINANZIERT ÜBERHAUPT ZU???? Dann wären solche Diskussionen nämlich unnötig....über Abtreibung...und Mißbrauch...und ähnliches....
Wir schreien, brüllen und toben nicht, da es kein OBEN gibt, welches die Gesellschaftsentwicklung von oben diktiert - sondern "die Gesellschaft" die Summe der Bevölkerung darstellt. Eigentlich manipulieren wir uns auch selbst - demokratisch, da in der Demokratie grundsätzlich immer gemacht wird, was die Masse will. (zumindest auf Dauer gesehen - kleine Ausbrüche skrupelloser Politiker fallen da nicht ins Gewicht)
Nicht eine moralische Instanz oder die Crème de la crème der Intelligenz, nein, die Masse gewinnt.
Und so erhält die Gesellschaft (wir alle) genau das, was sie selbst verursacht und daher verdient.

L.G.

Ramar
 
Der Sachbestand (ich schreibe extra nicht Tatbestand, weil die Tat ja im Gesetz von der Sache "Abtreibung" bereits abgrenzend formuliert wird, s.o.) um den es hier geht, ist die Tötung und kein Mord. Mord geschieht aus niederer Absicht heraus und das ist ja nicht der Fall. Im Gegenteil wird die Absicht der Tötung ja und auch die Tötung des Kindes straffrei gestellt und es gibt festgelegte Kriterien.
Unsere Gesellschaft hat dem schrecklichen Tun weniger schreckliche Namen gegeben, das ist alles. Laut Gesetzestext ist Deine Version zutreffend. Humane Namensgebung für Horrortaten gaukelt falsche Wertigkeiten vor. Ein Kind wird abgetrieben, nicht zerstückelt oder verätzt, es wird nicht ermordet, sondern lediglich "abgetrieben" schlimmstenfalls getötet. (es sind also keine niederen Absichten, sein eigenes Kind zu zerfleischen, um schnell wieder in die Disko zu können und locker weiter zu, wie heißt das, poppen?)
Wie war das mit den Heil- und Pflegeanstalten und dem Gemeinnützigen Krankentransport im Nazideutschland?

Ich kann solcher Doppelmoral nicht folgen, unter keinen Umständen - egal ob gerade gesetzlich genehmigt oder nicht, ob opportun oder nicht.

Mord bleibt Mord. Ob das Frauen sind, die ihren Nachwuchs vernichten oder Soldaten, die im Auftrag ihres Staates metzeln oder Moslems, die Sprengattentate verbrechen......... - für mich ist es Mord, wenn ein Mensch das Leben des anderen auslöscht. Kein Mördchen, Totschlägchen, nur lupenreiner Mord.
Zu diesem gibt es nur wenige Ausnahmen, wie manchmal Notwehr oder geistige Verwirrtheit...

Vielleicht noch zu Deinem Fingerzeig: Ich habe nicht die kindliche Illusion am lustigen und lüsternen Morden unserer Gesellschaft irgendetwas ändern zu können. Ob ich mich diplomatischen Regeln unterwerfe oder frei heraus meine Ansicht hier schreibe, bleibt marginal.


L.G.

Ramar
 
Nur, wenn sie denn schwanger ist, kann sie nicht ihr Leben über das Leben ihres Kindes stellen. DIESES RECHT HAT NIEMAND.
Vielleicht erinnerst du dich... wir sind uns bei diesem Thema vor zwei Jahren einmal begegnet. Heute, um zwei Jahre nachdenklicher geworden, frage ich dich nocheinmal das, was ich damals zu fragen versucht habe - aber, weil selber noch viel zu hitzköpfig und forenunerfahren, nicht geschafft habe, richtig zu formulieren.

Wenn ich mich richtig erinnere, geht es dir darum, daß niemand das Recht hat, zu töten. Der Ansicht bin ich auch. Darum möchtest du, daß Abtreiben nicht straffrei ist. Meine Frage formulier ich jetzt so wohlbedacht wie nur möglich.

Warum denkst du, daß Strafe an dem Mißstand, den du mit Recht aufzeigst, etwas Grundsätzliches ändern könnte?

Und nun begründe ich die Frage, damit ganz klar wird, was mich nachdenklich macht. Ungeborenes Leben getötet wird in solch erschreckend großem Ausmaß, weil unsere Gesellschaft lebens- und kinderfeindlich geworden ist. Das ist die Wurzel des Übels. Ein Übel nimmt man in Angriff, indem man die Wurzel des Übels in Angriff nimmt. Und nicht, indem man die Symptome bekämpft. Abtreibende Frauen bestrafen ist für mich Symptombekämpfung.

Ich hoffe, ich konnte dir klar machen, worum es mir geht.
 
Vielleicht erinnerst du dich... wir sind uns bei diesem Thema vor zwei Jahren einmal begegnet. Heute, um zwei Jahre nachdenklicher geworden, frage ich dich nocheinmal das, was ich damals zu fragen versucht habe - aber, weil selber noch viel zu hitzköpfig und forenunerfahren, nicht geschafft habe, richtig zu formulieren.
Ich erinnere mich sehr gut daran.
Wenn ich mich richtig erinnere, geht es dir darum, daß niemand das Recht hat, zu töten. Der Ansicht bin ich auch. Darum möchtest du, daß Abtreiben nicht straffrei ist. Meine Frage formulier ich jetzt so wohlbedacht wie nur möglich.
Warum denkst du, daß Strafe an dem Mißstand, den du mit Recht aufzeigst, etwas Grundsätzliches ändern könnte?
Wir können uns also erfreulicherweise darauf einigen, niemand hat das Recht zu töten. Das ist, siehe viele Beiträge, schon unermesslich viel.
Mit der Straferei gab es aber damals schon ein Dauer-Mißverständnis - das wurde mir immer wieder von einigen DiskussionsteilnehmerInnen unterstellt, die teils wahrscheinlich nicht verstanden, was ich sagen wollte. (vielleicht habe ich mich damals auch zu unverständlich ausgedrückt)
Jetzt muß ich ein bißchen ausholen: Ich bin generell gegen den Rachegedanken, egal aus welcher Motivation und auf welchem Niveau. Das Strafen und Wegsperren von Menschen ändert nichts, im Gegenteil, bringt nur unnötiges neues Leid mit sich. Sozialpolitisch gesehen bringen auch die strengsten Strafen keinen merkbaren Rückgang der Kriminalität. So bringt die Todesstrafe keineswegs weniger Rechtsbrüche, welche damit bedroht sind. Vielmehr macht sich das Volk, der Staat dadurch selbst zum Mörder und bricht das ethische Grundgesetz der Unantastbarkeit des Lebens selbst. Da brauche ich gar nicht den hohen Irrtumsfaktor bei Urteilen ins Treffen führen, das ist aus jeder Perspektive falsch und steinzeitlich.
Es wird versucht, mit einem Unrecht ein anderes Unrecht auszugleichen.
Leider ist das ein Grundprinzip unserer Gesellschaft(en). Beinahe jedes Kind wird von Vornherein in das Korsett gepresst, welches sich Jahr für Jahr der Entwicklung weiter zuzieht. Wir alle sind zugenäht von Regeln und Gesetzen, der Bewegungsfreiheit beraubt, beten das "Goldene Kalb" der Rechtssprechung an, welche eigentlich Unrechtssprechung heißen müsste. Ich lasse hier mal die zu langen Ausführungen über unser Recht, skrupellose, unfähige Richter und geldgeile Anwälte usw. aus.
Ich halte das Racheprinzip für ein äußerst primitives, vorsintflutliches Übrigbleibsel steinzeitlichen Gedankenguts.
Aus dieser Perspektive ist die mächtige und umsatzbringende Industrie unserer Rechtssprechung mit all ihren sinnlosen Anhängseln nicht nur nicht akzeptabel, sondern bekämpfenswert.
In kürzester Fassung. Strafen ist ein falscher Weg aus falscher Motivation mit falschem Ergebnis.
Nie und nimmer bin ich für Strafen, in keinem Falle. Nicht einmal bei Mördern. Das Einzige, was eine Gesellschaft wirklich braucht, ist der Eigenschutz vor Gewalttätern. Die bräuchten aber eine gute Therapie und kein Wegsperren in irgendwelche kleinen Zellen. Ich würde mir da für Österreich etwa ein größeres Dorf vorstellen, in welchem solche Leute "weggesperrt" werden und dort unter intensiver psychologischer Betreuung ein normales Leben mit Arbeit und Freizeit führen können - bis zu einem in manchen Fällen möglichen Umzug in Freiheit.
Außer Gewalttäter jeder Art brauchen wir niemanden aus der Gesellschaft zu entfernen, schon gar nicht zu strafen. In allen anderen Strafrechtsfällen, wenn diese in einer entwickelten Gesellschaft überhaupt anfallen, reicht eine Art Schadensgutmachung - die der Gesellschaft nichts kostet......
Um das alles wirklich mehr als anzureißen, brauche ich ein Buch, das geht hier zu weit.

Zurück zur Abtreibung: Das Legalisieren hebt das Morden der Kinder zur Normalität - wie unschwer aufgrund zahlreicher Beiträge selbst hier im Esoterikforum festzustellen ist, abgesehen einmal davon, daß auch hier eine finanzkräftige Industrie entstanden ist, die professionell tötet und die Leiber der Kinder wiederverwertet. (was ja meist gar nicht beachtet wird) Und da bin ich wieder beim Korsett - wir sind so eingeschnürt, selbst natürlichste starke Instinkte wie der Mutterinstinkt verschwinden scheinbar spurlos, wenn irgendwo eine Öffnung entsteht. Wenn irgendwann Abtreibung bis zum achten Monat erlaubt würde, kämen die gleichen Argumente wie bisher und tausende Frauen würden dies nutzen. Wir beten Gesetze an wie einst die Regeln mancher Religionen. Dabei sind solche und viele andere Gesetze nichts als Ausdruck einer dekadenten Gesellschaft. Einer Gesellschaft der Gauner, Mordbuben und Mordfrauen.
Ich habe auch keine Patentlösung, aber ich weiß tief in meinem Herzen, das Morden von Millionen Kindern kann nicht richtig sein. Und eine Gesellschaft die dem eigenen Anspruch gerecht werden will, sozial und human zu sein, kann das, darf das nicht zur Normalität erheben.

Nachdem ich fatalistisch genug bin, zwar eine Änderung herbei zu wünschen aber wissend, daß dem kaum so sein wird, habe ich meine eigene Lösung: Für mich und damit mein Umfeld gelten solche Gesetze nicht, wie viele andere auch nicht. Ich orientiere mich schlichtweg an meinem eigenen Gewissen oder wie immer man das nennen will. Und glaube mir, das ziehe und zog ich in meinem Leben bisher ziemlich konsequent durch - auch wenn dies mehr Probleme (und häufige Selbstzweifel) mit sich bringt, als das auf den ersten Blick zu sein scheint.
Und nun begründe ich die Frage, damit ganz klar wird, was mich nachdenklich macht. Ungeborenes Leben getötet wird in solch erschreckend großem Ausmaß, weil unsere Gesellschaft lebens- und kinderfeindlich geworden ist. Das ist die Wurzel des Übels. Ein Übel nimmt man in Angriff, indem man die Wurzel des Übels in Angriff nimmt. Und nicht, indem man die Symptome bekämpft. Abtreibende Frauen bestrafen ist für mich Symptombekämpfung. Ich hoffe, ich konnte dir klar machen, worum es mir geht.
Hier stimme ich Dir fast uneingeschränkt zu, zumindest was die generelle Aussage betrifft, das Übel an der Wurzel zu bekämpfen. Die Wurzel, denke ich, ist jedoch nicht die Lebens- oder Kinderfeindlichkeit.
Die Sozialdemokratie hat bewußt die Familien zerstört, da diese kleinen, machtvollen, funktionierenden Gefüge eine dauernde Gefahr darstellen (würden). Damit hat der Einzelne, seiner Wurzeln beraubt, keinen Halt mehr und ist leichter manipulierbar. Kapitalismus und Globalisierung haben eine Zusatzentwicklung gebracht, die schlußendlich ein völlig alleinstehendes, einsames, egozentrisches, ich sage gerne egomanisches Individuum zurückließ, welches in der Regel nicht zuletzt durch die Massenmedien völlig verblödet nur noch ums goldene Kalb Kapital tanzt, bar jeglicher menschlichen Werte oder ethisch-moralischem Gerüst. Sozusagen Euro- oder Dollarmarionetten.
Das Leben dreht sich nicht um Philosophie im weitesten Sinne, es geht nur noch um egoistischen Lustgewinn jeder Art, ohne Rücksicht auf Verluste. Ja selbst der Mord am eigenen Kind wird nicht als Verlust, sondern als Absicherung des eigenen Lustgewinns gesehen.
Da orte ich die Ursachen, aber frage mich bitte nicht, was man dagegen tun könnte. Das ist eine weltweite Entwicklung mit Steigerungspotential. Wahrscheinlich löst sich das alles irgendwann von selbst und der Homo sapiens rottet den Homo sapiens aus - weit weg sind wir sicherlich davon nicht entfernt. Eine andere Lösung kann ich derzeit nicht anbieten.

Der Mensch ist des Menschen Wolf.
Homo homini lupus.
Thomas Hobbes, 1588 - 1679

L. G.

Ramar
 
Wir schreien, brüllen und toben nicht, da es kein OBEN gibt, welches die Gesellschaftsentwicklung von oben diktiert - sondern "die Gesellschaft" die Summe der Bevölkerung darstellt. Eigentlich manipulieren wir uns auch selbst - demokratisch, da in der Demokratie grundsätzlich immer gemacht wird, was die Masse will. (zumindest auf Dauer gesehen - kleine Ausbrüche skrupelloser Politiker fallen da nicht ins Gewicht)
Nicht eine moralische Instanz oder die Crème de la crème der Intelligenz, nein, die Masse gewinnt.
Und so erhält die Gesellschaft (wir alle) genau das, was sie selbst verursacht und daher verdient.

L.G.

Ramar

Sorry, aber das sehe ich anders... Es geschieht NICHT das was die Masse will... und wir werden sehr wohl von "oben" manipuliert (zumindest die meisten, die nicht hinter den Vorhang schauen) Politiker fallen da auch nicht ins Gewicht...sondern ganz andere.... und eine sogenannte Demokratie existiert garnicht, höchstens eine Diktatur des Geldes, unter dem Mäntelchen einer Demokratie getarnt... wer DAS noch nicht erkannt hat, gehört für mein Weltverständnis zu denen, wo das Ganze Manipulationsspektakel wunderbar gegriffen hat (der halt NICHT hinter den Vorhang geschaut hat)...Sorry, meine Meinung

aber das führt jetzt zu weit off topic


@Trixi Maus
...Ich würde jetzt gerne was dazu schreiben, aber mir fehlen gerade die Worte, das auszudrücken, was ich empfinde, es gibt dafür keine Worte, die es treffend beschreiben könnten....

Betroffene Grüße von

Luckysun
 
- da hat sich mein Mac offensichtlich wundersam selbständig gemacht - war noch nicht fertig.....
Offenbar waren unsere Blechis heut Nacht gegen uns, Ramar :) - ich hatte meine Antwort an dich fast fertig und dann hat mein System sie verschluckt und nicht wieder hergegeben... also zweiter Versuch jetzt. Auch Computer sind nur Leut und wollen gelegentlich ihre Ruh.

Erfreulicherweise hast auch du jetzt eine Formulierung gefunden, die mir verständlich macht, was der Kern deiner Überlegungen ist. Es ist dieser Satz
Das Legalisieren hebt das Morden der Kinder zur Normalität
- damit kann ich deine Argumentation nachvollziehen, warum du gegen Straffreiheit bist.

In deinen Ausführungen sind ein paar Gedankenansätze drin, damit könnten wir tatsächlich ganze Threads füllen nächtelang. Die würden hier zu weit führen, aber vielleicht ja irgendwo anders bei Gelegenheit einmal. Ich geh jetzt einmal nur auf die Wurzel des übels ein, so wie du sie siehst.

Die Wurzel, denke ich, ist jedoch nicht die Lebens- oder Kinderfeindlichkeit.
Die Sozialdemokratie hat bewußt die Familien zerstört, da diese kleinen, machtvollen, funktionierenden Gefüge eine dauernde Gefahr darstellen (würden). Damit hat der Einzelne, seiner Wurzeln beraubt, keinen Halt mehr und ist leichter manipulierbar.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß du da der Sozialdemokratie Unrecht tust. Vielleicht kennst du das eine oder andere Drama von Hofmannsthal, Schnitzler, Ibsen... woher haben sie die Vorbilder genommen für die Abgründe, die sich da hinter den scheinbar so schönen Fassaden scheinbar wohlgeordneter Familien auftun? Da hätte die Familien-Welt noch heil sein müssen. War sie aber nicht. War sie nie.

Soweit ich das in meinem Leben bewußt mitverfolge die letzten etwas mehr als 40 Jahre, ist der Zerfall von Familienstrukturen nicht eine Ursache, sondern eine Folge. Eben dieser Lebensfeindlichkeit... die eigentliche Ursache zu finden, da muß man meiner Ansicht nach tiefer ansetzen als bei einer einzelnen politischen Richtung.

Und bei diesem Satz
Ja selbst der Mord am eigenen Kind wird nicht als Verlust, sondern als legitime Absicherung des eigenen Luststrebens gesehen.
möchte ich gern noch einmal mit dir drüber nachdenken, ob das zulässig ist, das Problem allein auf diesen Nenner zu reduzieren. Ich meine, daß mit diesem Satz allen Frauen Unrecht getan wird, die aus Verzweiflung oder aus Ratlosigkeit oder in einer scheinbar ausweglosen Situation diesen Schritt tun, vielleicht in Unwissenheit, daß es Hilfe gegeben hätte. Es gibt Frauen, gleich da nebenan, wo dus nie vermuten würdest... daß sie sich tatsächlich nicht anders zu helfen gewußt haben. Hilflos, ratlos, im Stich gelassen, überfordert - oh und keine Spur von Absicherung anschließend, sondern Schuldgefühle, Zweifel, weiteres Unglück... da, an diesem Punkt, versagt unsere Gesellschaft im Moment.
 
Hallo Ramar und all die anderen,

danke für eure ausführlichen Beiträge.

Ich freue mich, dass das eine richtig schöne konstruktive Diskussion ohne Untergriffe und persönliche Angriffe geworden ist.:liebe1:

Offenbar sind wir alle einer Meinung und drücken sie nur anders aus.
Abtreibung ist keine Lösung
Die Großfamilie hat ausgedient.
Schuld sind nicht Mutter und Vater alleine, sondern die Gesellschaft
Die Gesellschaft müßte ihr Denken und Handeln ändern - Nächstenliebe und für den nächsten einstehen ist angesagt.

Zum Thema Geld und Globalisierung fällt mir ein Spruch ein:
Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.

Das bedeutet, wenn wir für den nächsten einstehen, hat jeder einzelne einen Rückhalt und müßte sich nicht für Geld prosituieren.
Prostituieren kann man sich auch ohne Sex zu haben.

Somit wäre für Frauen eine sehr gute Möglichkeit gegeben, trotz aller widrigen Umstände, die es dann vielelicht nur noch in "light" geben würde, ihre Kinder zu bekommen.

Habe ich euch so richtig verstanden?
 
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Ich kann mir das Viedo da unten zum Beispiel nicht angucken, ohne bitterlich zu weinen dabei. Und ich gehe jede Wette ein, daß wenigstens 95% von Euch so erkaltet sind in ihren Herzen, daß ihr nicht an Euch heranlaßt, was da wirklich heute massenhaft geschieht. Ihr seid kalt wie Eis, viele von Euc. Das ist aber kein Vorwurf, das ergibt eben die Zeit. Wie empfindungsfähig kann man objektiv sein, egal als Mann oder als Frau, wenn man so etwas zuläßt? Egal ob man selber abtreibt, ob man es toleriert, oder ob man nicht zu denen gehört, denen schon mehr als klar geworden ist, daß das so nicht geht:
http://youtube.com/watch?v=P7JE1QV8YYU

:liebe1:
Ich kann dir jetzt nicht sagen, ob ich es weit genug an mich herangelassen habe in deinen Augen, weil meine Reaktionen auf diese Bilder nicht die deinen sind. Ich weine nicht bei so etwas. Ich schaue mir das an, schweigend. Ich denke an mein totes Kind, das ich als Folge einer schweren Infektion nach der 24. Woche verloren habe. Ich spüre wieder seine winzigkleinen Füßchen zwischen meinen Fingern, als ich mich verabschiedet habe von ihm. Und KANN nicht nachvollziehen, warum man das tut, was hier zu sehen ist. Ich kann es nicht. Dennoch bin ich der Ansicht, daß Strafen nichts bringen würden.
 
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