Abtreibungsgegner

Für mich gibt es keinen Gott und wenn es ihn gäbe, wäre er aufgrund der Vorgänge auf dieser Welt wohl das verabscheuungswürdigste Wesen des Universums.

Und warum sollte ein Kind in diese Welt geboren werden? Um genau diese Feststellung zu machen? :)

Verstehe mich nicht falsch, ich bin gegen Abtreibung. Gott sei dank stand ich nie vor einer solchen Entscheidung. Ich finde es nicht richtig in diese Welt neues Leidmaterial reinzusetzen, daher habe ich nie welche gemacht, was ich keinesfalls bereue.

Inzwischen leben 6 Milliarden Menschen auf der Welt, Roboter und EDV übernehmen die menschliche Arbeitskraft und tausende von Menschen sterben jährlich an den Folgen von Armut.
Weisst du wie viele Kinder jährlich auf der Welt an Armut sterben? Schau mal bei Unicef nach. Es reicht auch schon, wenn wir Patenschaften für diese wundervollen Wesen übernehmen, statt noch mehr Kinder in die Welt zu setzen, damit die Welt an allen Nähten platzt. Aber um diese Kinder kümmern sich nicht so viele, leider! Sie sterben massenhaft weg.
 
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wie Du schon schriebst, in unserer Gesellschaft haben die meisten Frauen eben keinen Rückhalt in ihrer Familie - und wenn der Kindsvater dann auch noch den Schwanz einzieht und abhaut, dann kann ich zumindest nachvollziehen, dass die Schwangere sich überfordert fühlt.
Noch schwieriger ist es für Frauen, die sich noch nicht einmal um sich selber kümmern können, ja, wie sollen diese denn ihr Kind gut versorgen können? Bitte erklär mir das! Denn ohne Unterstützung ist sie dazu definitiv nicht in der Lage!

Und noch etwas: Frauen sind keine Gebärmaschinen. Sie haben auch Gefühle und Bedürfnisse. Wenn diese zulange ignoriert werden, dann wird die Frau krank oder dreht durch...

Mit deinen Argumenten hast du vollkommen recht. Aber warum erst schwanger werden? Es gibt sehr viele Möglichkeiten der Vorsorge, damit es gar nicht erst dazu kommt.
 
Mit deinen Argumenten hast du vollkommen recht. Aber warum erst schwanger werden? Es gibt sehr viele Möglichkeiten der Vorsorge, damit es gar nicht erst dazu kommt.

Leider versagen manche Verhütungsmethoden - unter anderem, weil Ärzte bei der Verschreibung von u.a. Psychopharmaka nicht aufklären, dass die Pille dann nicht mehr wirkt. Dann wird eine psychisch kranke Frau schwanger - obwohl sie sich noch nicht einmal um sich selbst kümmern kann.
In diesem Thread wurde schon von mehreren geplatzten Kondomen geschrieben. Natürlich kann man versuchen, vorzusorgen, aber manchmal funktioniert das eben nicht. Oder Jugendliche, die noch nicht so gut mit den Kondomen umgehen können...

LG
Ahorn
 
Hui. also wenn ich mir überleg was so ein kind kostet und eine Frau alleinerziehend (und ohne verwandtschaft) ist zB glaub ich kaum das man mit geschätzten 900€ - 1000€ für Miete, Essen, Betriebskosten leben kann.



Hi Zusammen

Ich bin weder für noch gegen Abtreibungen. Ich würde es nicht machen, dafür liebe ich Kinder viel zu sehr. Aber in gewissen Fällen ist es einfach nötig um ein Leben zu retten. Solchen Menschen kann ich keinen Vorwurf machen. Auch die Sache mit dem Geld ist hart (ich bin selbst alleinerziehend).
Ich bekomme an Elterngeld rund 650 Euro, dazu Kindergeld und Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt. Habe also alles in allem hochgerechnet maximal die 1000 Euro. Davon abzuziehen sind Versicherungen (Auto), Steuern , Wohnung (Eigentumswohnung, die noch bezahlt werden muss) und und und. Ich bin ohne Kind allein schon auf 800 Euro Monatlich gekommen, ohne Essen und Trinken. Dazu jetzte das Kind, das ca. 200 Euro im Monat verfuttert, meine Wenigkeit, die noch was zu Essen haben muss dann braucht man hin und wieder ja auch was zum Anziehen. (wobei meine neueste Bekleidung ein Jahr alt ist) und immer nur daheim sitzen und die Wände anstarren geht auch nicht.

Jeden Menschen anzusprechen, der an diesem Gebäde vorbeigeht, das ist doch wohl absolut wiederwärtig und noch etwas, nicht immer sind es die Frauen, die die Abtreibung wollen.

Gruß
Hel
 
Verstehe mich nicht falsch, ich bin gegen Abtreibung. Gott sei dank stand ich nie vor einer solchen Entscheidung. Ich finde es nicht richtig in diese Welt neues Leidmaterial reinzusetzen, daher habe ich nie welche gemacht, was ich keinesfalls bereue.....

Das ist ein Argument, welches ich vollinhaltlich nachvollziehen kann. Wie kann (bzw. konnte) ich es verantworten, Kinder in diese Welt zu setzen, ist eine Frage, welche ich mir selbst stelle.
Allerdings hat dies nichts mit dem Ermorden von Kindern zu tun - die Entscheidung fällt früher, muß vorher fallen, nicht, wenn das Kind schon "gemacht" ist.
Und es hat auch nichts mit dem Hunger dieser Welt zu tun, der ja lediglich "hausgemacht" ist und ob ich ein Kind habe oder nicht, ändert keineswegs etwas daran. Deswegen überlebt auf der anderen Seite kein Kind mehr oder weniger. Das kann sich nur ändern, wenn wir, unsere Gesellschaft sich sich ändern/ ändert. Die ist aber auf dem gegensätzlichen Weg, wie auch die Abtreibungsraten zeigen.

L.G.


Ramar
 
Hallo Ramar, wie Du schon schriebst, in unserer Gesellschaft haben die meisten Frauen eben keinen Rückhalt in ihrer Familie - und wenn der Kindsvater dann auch noch den Schwanz einzieht und abhaut, dann kann ich zumindest nachvollziehen, dass die Schwangere sich überfordert fühlt.
Noch schwieriger ist es für Frauen, die sich noch nicht einmal um sich selber kümmern können, ja, wie sollen diese denn ihr Kind gut versorgen können? Bitte erklär mir das! Denn ohne Unterstützung ist sie dazu definitiv nicht in der La
Ich fühle mich auch manchmal überfordert und bin dabei aber noch nie auf die abartige Idee gekommen, einfach den Grund meiner Überforderung aus dem Weg zu räumen, umzubringen. Du hast den Kern aber dennoch getroffen - in unserer Gesellschaft wurde die frühere Großfamilie aus wohl politischen Erwägungen völlig zerstört und "Familienclans" passen auch nicht zur Lustgesellschaft, die eben die eigene Befriedigung vor alles stellt. Damit fehlt (oft) das familiäre Netz - wenn die Emanzen hier angepackt hätten anstelle dieser "ich töte, da mein Bauch mir gehört" Mordaktion, würden wir heute vielleicht woanders stehen.
Daß Frauen aber auch Familien mehr Unterstützung brauchen, als diese heutzutage bekommen, unterschreibe ich auch - wobei es ja nicht so ist, daß diese keine erhalten, nur mehr könnte und dürfte es schon sein.

Ob eine Frau/Familie, ein Mann imstande sind, ein Kind richtig zu versorgen, erziehen, aufzuziehen ist eine andere Frage und Ebene und kann nicht als Argument herangezogen werden, wenn es darum geht über ein Menschenleben zu bestimmen. Genausowenig wie mehr oder weniger Lustgewinn, Diskobesuche oder sonst was.... Sollte eine Frau tatsächlich aus triftigem Grunde und fehlendem familiären Netz nicht imsatande sein, ihr Kind aufzuziehen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten in unserem Gesellschafts- und Sozialsystem - die ein Ermorden des Kindes nicht "nötig" erscheinen lassen.
...Frauen sind keine Gebärmaschinen. Sie haben auch Gefühle und Bedürfnisse. Wenn diese zulange ignoriert werden, dann wird die Frau krank oder dreht durch..
Hier wage ich es nicht, irgendetwas zu sagen - ich kann Dir lediglich nicht folgen. Was hat die Diskussion mit "Gebärmaschinen", Gefühlen und Bedürfnissen zu tun.....?


L.G.

Ramar
 
Daß Frauen aber auch Familien mehr Unterstützung brauchen, als diese heutzutage bekommen, unterschreibe ich auch - wobei es ja nicht so ist, daß diese keine erhalten, nur mehr könnte und dürfte es schon sein.

Mein Mann und ich haben NIE Unterstützung von der Familie erhalten. Für nix. Wir schaffen es dennoch. Aber ab und an eine Oma oder Tante, die mal helfend einspringt wäre eine Erleichterung gewesen. Und helfende Sozialsysteme (welche?) müssen teuer bezahlt werden. SO einfach ist es nicht.
 
Habe mir die vielen Seiten durchgelesen. Die Emotionen gehen bei diesem sehr schwierigen Thema natürlich hoch.

Prinzipiell bin ich gegen Abtreibung, weil es, und da kann man es drehen und wenden wie man will, das Töten eines Menschen ist.
Andererseits kann ich Frauen in gewissen Extremsituationen verstehen, dass sie diesen Schritt unternehmen. (Vergewaltigung,etc.)

Das es nicht leicht ist für diese Frauen ist kann ich nachvollziehen auch wenn ich nur ein Mann bin.

Und einen zusätzlichen Aspekt möchte ich als Mann noch einwerfen:

Kurz bevor ich mit 23 Jahren mein Studium beendete, wurde meine damalige Freundin von mir schwanger. Wir waren zwar erst einige Wochen zusammen haben uns aber ganz gut verstanden.
Eines Tages kam sie nach Hause und erzählte mir, dass sie schwanger war und gerade aus der Klinik kam wo sie eine Abtreibung durchführen ließ.

Mit mir wurde weder vorher gesprochen noch wurde ich um meine Meinung gefragt. Ich war der Vater und mein Kind wurde getötet.
In unserem Staat völlig rechtens.

Ich fragte damals warum sie es mir nicht erzählte und warum sie das tat.
Sie antwortete, dass sie sich im Moment einfach kein Kind vorstellen konnte und mich damit nicht belasten wollte.
Ich hätte das Kind gern gehabt und wäre auch dazu bereit gewesen. Hatte damals schon eine Eigentumswohnung von meinen Eltern gehabt, einen Job in Aussicht also finanziell wäre es meiner Frau und meinem Kind sicher gut gegangen. Ob unsere Beziehung gehalten hätte konnte damals natürlich noch niemand absehen.
Damals habe ich die Welt nicht verstanden und habe erstmals erfahren müssen wir rechtlos wir Männer eigentlich sind. Auch wenn hier manche was ganz anderes schreiben.
Nun mittlerweile habe ich 2 tolle Kinder und bin verheiratet, aber vergessen kann ich diese Geschichte nicht, obwohl sie nun schon über 20 Jahre zurückliegt.
 
Hallo Wending,

ich kann Deine Sicht der Dinge u. GEfühle dazu gut verstehen .... Aber es ist eben doch so, dass am Ende die Frau schwanger wird. Ihr Leben ändert sich einschneidend damit. So liegt auch die Entscheidung nur bei ihr.
 
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Hallo Wending,

ich kann Deine Sicht der Dinge u. GEfühle dazu gut verstehen .... Aber es ist eben doch so, dass am Ende die Frau schwanger wird. Ihr Leben ändert sich einschneidend damit. So liegt auch die Entscheidung nur bei ihr.

Hm... Dennoch wurde der Vater in diesem Fall irgendwie übergangen, daß finde ich dann auch nicht so toll. Denn wie er schon schreibt, es war auch sein Kind. Ich glaube mir würde es als Mann das Herz herausreißen, sowas zu erfahren, ohne daß ich selbst davon wußte.
Schwierig...
 
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