Abtreibungsgegner

Hallo Feuervogel,

So einfach darf man es sich wirklich nicht machen!

ich finde die Sichtweise der Abtreibungsgegner als ziemlich einfach gestrickt. Bei mir kommt es als Schwarz-Weiss-Denken an: Abtreibung ist Sünde - und niemand darf das unter keinen Umständen vornehmen! Ich versuche, das Thema etwas differenzierter zu betrachten - und Du wirfst mir eine einfache Sichtweise vor. Da habe ich mich wohl nicht gut genug ausgedrückt.

Natürlich kommt es auch vor, dass ein Kondom platzt. Allerdings passiert so etwas eher selten!
Mir ist das genau einmal passiert. Keine Ahnung von wievielen Malen. Aber einmal kann einmal zuviel sein. Ich habe Glück gehabt - und es ist nichts passiert!

Was aber die Anti-Baby Pille anbelangt so kann man mit Recht behaupten, dass es nach wie vor die sicherste Form von Empfängnisverhütung darstellt und manche Frauen "verseuchen" lieber ihren eigenen Körper mit Hormonen anstatt Ihr Kind umzubringen.
Ich habe noch nie die Pille genommen - und als die Mutter meines Freundes das von mir verlangte - und er ihr Ansinnen unterstützt hat - war es nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Beziehung vorbei war. Die Nebenwirkungen sind zwar nicht mehr so krass wie Ende der 60er, dennoch mache ich meinen Körper nicht kaputt. Ich nehme auch andere Medikamente nur im alleräussersten Notfall, aber wenn ich täglich Hormone nehmen würde, könnte ich es grad lassen, auf meine Gesundheit zu achten.

Für Personen, welche überhaupt keinen Kinder wollen, gibt es außerdem die Möglichkeit sich sterilisieren zu lassen.
Aber nicht, wenn Du 16 bist. Und es gibt 16-Jährige Schwangere. In dem Alter weiss man doch eh noch nicht, ob man irgendwann Kinder möchte oder nicht. Teenagern passieren auch die meisten "Unfälle" mit Kondomen. Ich kannte mal ein Paar, sie waren ca. 18, haben ein Kondom benutzt - und sie wurde schwanger! So einfach ist es nämlich nicht, von wegen: "Nimm Verhütung - und alles ist ok!"

LG
Ahorn
 
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ich finde dass das menschliche leben mit der befruchtung der eizelle beginnt.
ab da ist es geistig und schutzbefohlen. eine tötung wäre ein mord. allerdings kann ich mir vorstellen, dass es schwangere frauen in unschönen lebenssituationen gibt, die es diesen schwangeren menschen undenkbar macht dem heranreifenden kind ein menschenwürdiges dasein zu ermöglichen und wollen seinen eintritt in eine aus ihrer sicht garstige welt vermeiden.
von den problemen die man sich als kinderloser mensch spart ganz zu schweigen. oder stellte man sich den fall eines vergewaltigungsopfers vor, die nach der tat schwanger wird. hat sie nicht das recht einen zukünftigen menschen zu töten, der ihr mit gewalt eingebracht wurde und von dem auszugehen ist, dass dieser neue mensch dem vergewaltiger sehr ähnelt?

(ich habe bei arabella auf pro 7 vor 5 jahren mal ne sendung gesehen wo eine frau da war die einen jetzt 17 jahre alten sohn aus einer vergewaltigung hat und ihn gegen nichts auf der welt eintauschen würde. sie ist stolz auf ihn und liebt ihn bedingungslos. das ist eigentlich die art und weise wie wir jedem kind gegenüberteten sollten)
 
Hallo Feuervogel,




So einfach ist es nämlich nicht, von wegen: "Nimm Verhütung - und alles ist ok!"

LG
Ahorn


Du hast Recht, so war es auch nicht gemeint.
In erster Lienie hat es etwas mit der persönlichen Einstellung zu dieser Problematik und vor allem mit Verantwortung zu tun.

Kurioserweise sind viele Frauen gegen die Todesstrafe,
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finden es aber weniger schlimm ein Kind abzutreiben!


LG
feuervogel
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PS: Ich bin nicht religiös (o.r.B) daher kommt das Wort "Sünde" in diesem Zusammenhang für mich nicht in Frage. Abtreibung ist und bleibt Mord, da geht nix mit schönreden!
 
Es ist ein heikles Thema, das jede Frau selbst entscheiden muss, ob sie nun aufgeklärt wurde oder nicht.

Gott sei Dank gibt es bereits diese Freiheit. Es war nicht immer so. Heutzutage kann sie sogar als Schwangere ihre Schule fortsetzen. Früher wurde sie aus jeder Mittelschule hinausgeworfen. Sie bekommt auch eine finanzielle Unterstützung vom Staat, was früher undenkbar war. Ein verführtes Mädchen stand da ohne Eltern (diese wandten sich häufig von ihr ab), ohne liebenden Mann und fürsorglichen Vater und ohne einen Groschen Geld. Die "Engelmacherinnen" hatten Hochsaison und wenn die Frau Pech hatte, folgte sie dem "ermordeten" Kind nach.

Es wurde in einigen Jahrzehnten doch Wichtiges erreicht.


Die Frau kann zu einem ordentlichen Arzt gehen, wenn sie glaubt, das Kind abtreiben zu müssen und was sehr wichtig ist, sie muss sich vor einer gerichtlichen Verurteilung nicht mehr fürchten.
Das ist sehr wesentlich, dass die Frau, die in eine Notsituation aus den verschiedensten Gründen geraten ist, nicht noch zusätzlich verurteilt wird.

Jede normale Frau, deren Umfeld stimmt, wird auf den Gedanken einer Abtreibung gar nicht kommen.


Leider stimmt das Umfeld häufig nicht. Sie wird schwanger, womöglich noch von einem ungeliebten Mann, und sieht sich aus all den Schwierigkeiten, die eben eine Schwangerschaft und ein Kind mit sich bringt, nicht heraus.

Man mag nun den Willen zu einem Schwangerschaftsabbruch gutheißen oder nicht, aber das letzte Wort in dieser Angelegenheit muss eben die Frau, die es betrifft, selbst haben.
Ich finde, dass es überhaupt keinen Sinn ergibt, die Frau überreden zu wollen.
Keiner dieser Abtreibungsgegner weiß wirklich, was in dieser Frau vorgeht und wie ihr Umfeld beschaffen ist. Sie muss das Leben ertragen können.

Es kann leicht jemand, der nicht in dieser Situation steckt, vom anderen verlangen, dass man das eben alles aushalten müsse. Würde er es aushalten wollen, wenn er diese Person wäre?

Eine Frau, welche die mit der Unterstützung ihrer Mutter rechnen kann, wird wahrscheinlich nicht abtreiben wollen. Aber wieviele Frauen können das?
So eine Frau würde auch nicht daran denken, ein Kind nach der Geburt für eine Adoption freizugeben. Oft getraut sich eine Frau ja nicht einmal von ihrer Schwangerschaft den Eltern zu erzählen, von vielen anderen unangenehmen Dingen zu schweigen.

Ich hätte es vom moralischen Standpunkt aus auch lieber, wenn keine Frau abtreiben wollte. Sie aber mit einem schlechten Gewissen zu belegen, dass sie bei einer Abtreibung bis zum 3. Monat, eine Mörderin ihres Kindes sei, würde ich lieber bleiben lassen. Denn in so einem Fall müsste ich mich echt fragen, ob ich selbst bereit bein, eine Frau, die ihr Kind mit meinem Willen austrägt, ich auch unterstützen kann und will, und zwar mit allem Drum und Dran. Es geht in diesem Fall ja nicht nur um eine finanzielle sondern auch um eine psychische Unterstützung. So eine Frau bräuchte eine ganze Person für sich und ihr Kind. Aber wo sind diese bereitwilligen Personen? Und ist der Staat in der Lage, so jemanden zur Verfügung zu stellen?

Es wird mit gewissen Freiheiten immer wieder auch Missbrauch getrieben werden, aber um diesen Missbrauch der Abtreibung zu verhindern, müssten schon die Kinder anders erzogen werden und nicht so wie sie in unserer Gesellschaft bereits in frühen Jahren den Geschlechtsverkehr übergestülpt bekommen.

Wenn heutzutage ein Mädchen mit 13 Jahren noch keinen boyfriend hat ist es ja nicht in. Und es hat die Freiheit das zu tun. Aufklärung bei so viel Freiheit?
Da kann doch nicht einmal ein gutes Elternhaus helfen. Eine Schwangerschaft in so frühen Jahren belastet die ganze Familie, vor allem aber das Mädchen, das oft nicht einmal einen Schulabschluss hat. Wieder müsste sich die Mutter opfern. Ist es ihr aber zumutbar?

Diese noch immer von den Männern dominierte Gesellschaft darf sich auf keinen Fall mit ihrer scheinheiligen Moral an den Frauen abputzen. Die Frauen sind nämlich die, welche zuguterletzt übrig bleiben. Die Männer machen sich meistens aus dem Staub. Von den Ausnahmen spreche ich hier nicht.

Wenn gewisse Menschen die Moral in dieser Hinsicht hochhalten, müssen sie auch die Bedingungen schaffen, dass die gebären Sollende auch mit einem Kind normal weiterleben kann. Sie trägt auch mit Helfern noch eine große Last.

Und hören wir doch damit auf, diese armen Frauen, die sich für diesen Schritt entschließen müssen, als Mörderinnen ihres Kindes zu bezeichnen. Nicht sie ist nämlich die Mörderin, sondern all jene, auch Du und ich, die nicht in der Lage sind, aus schwangeren Frauen auch zufriedene Mütter zu machen.

Leider findet nicht jede Frau sofort den passenden Mann, aber bevor sie ihn findet, hat sie schon einige "unwürdige" Männer hinter sich lassen müssen.
Hat die Frau aber bereits ein Kind, dann ist es für sie auch schwerer einen passenden Vater zu finden.

Schwierigkeiten über Schwierigkeiten! Ich habe bestimmt nicht alle erwähnen können. Aber denken wir doch daran, dass jeder sich ein menschenwürdiges Dasein wünscht.

Mitfühlende und mitleidende Grüße

eva07
 
@Ramar
Danke für deinen Beitrag :) Ich möchte dir dazu aber mal noch "off-topic-sagen", du solltest dich nicht von anderen hier vertreiben lassen. Wegen einigen wenigen User sich den (wertvollen) Austausch verderben lassen, sollte nicht so sein.
LG
Astralengel

Danke auch. Eigentlich lasse ich mich nie vertreiben. Das ist eine lange Geschichte und die gehört nicht in diesen Thread. Für einen Austausch auf einem gewissen Niveau oder auch einem Spaßlevel bin ich immer zu haben. Sinkt dieses jedoch unter ein Mindestmaß ist mir die Zeit zu schade.
Ebenso wie es keinen Sinn macht, einem "Gesprächspartner" seitenweise eine Ansicht zu erläutern um dann wieder nur, ohne Eingehen auf Argumente, den selben Käse von vorher lesen zu müssen. Oder gar nur noch persönlich angegriffen zu werden.
Eine Diskussion macht ja nur dann einen Sinn, wenn tatsächlich sachliche und fachliche Argumente ausgetauscht werden. Wenn dann nur auf einem, wenngleich schon widerlegten a priori Standpunkt beharrt wird, geht die Sinnhaftigkeit einer Diskussion verloren.
Zurück zum Thema, für mich ist Abtreibung reiner Mord und für mich geht es da nicht um den Bauch der Frau oder irgendwelche läppischen Emanzipationsgedanken sondern um das brutale Auslöschen eines Menschenlebens. Und es gelang niemandem, irgendwelche auch nur annähernd glaubhaften Argumente dagegen zu finden. (außer "das ist Gesetz und Leben beginnt erst im dritten Monat" und ähnlichen Unfug)
Es ist natürlich ein heikles Thema, ich sehe aber keinen Grund Mord zu beschönigen.

L. G.

Ramar
 
Grundsätzlich bin ich auch gegen Abtreibung, aber im Endeffekt sollte das jede Frau für sich selbst entscheiden, ob sie das machen möchte oder nicht.

Ich persönlich käme nie auf die Idee, eine Frau anzuprangern, die so etwas gemacht hat oder machen will.

Für mich ist dieses Thema Privatsphäre und sollte nicht vor einer Klinik mit Wildfremden diskutiert werden müssen. Das ist abgrundtief
 
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So ein Schwachsinn! :nudelwalk Das kann man ja nun wirklich nicht miteinander vergleichen!

Es sind genauso Lebewesen. Fertige noch dazu! Ich persönlich esse Fleisch, trage Lederschuhe und würde nicht abtreiben. Aber ich würde auch niemanden verurteilen, der dies tut, solange ich Tierleichen esse! Oder ist ein Tier etwa weniger wert als ein Mensch? :nudelwalk
 
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